Der weibliche Körper weist geschlechtsspezifische Besonderheiten und Funktionen auf. Manchmal kommt es aber zu Befindlichkeitsstörungen – zurzeit leider immer häufiger, auch bei jungen Frauen – die in der Folge zu Krankheiten führen können, werden sie nicht rechtzeitig erkannt und aufgefangen, was durchaus möglich ist. Die Rede ist von PMS (Prämenstruelles Syndrom), Menstruationsbeschwerden im Allgemeinen und dem Klimakterium. Wir erklären sie dir hier im Überblick und liefern dir einige Tipps zur Therapie und Unterstützung durch Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel aus der orthomolekularen Medizin.
➥ Autor: Barbara M. Thielmann
PMS – das prämenstruelle Syndrom
Für manche Frauen ist die Zeit vor der Menstruation belastend und es kommt bei einigen dann zu unterschiedlichen Zuständen. Diese können sein:
- Gewichtszunahme
- Wassereinlagerungen
- Spannungszustände in den Brüsten
- Rücken- undKopfschmerzen
- Schweißausbrüche
- vorübergehende psychische Veränderungen wie Depressionen
All das fällt unter den Begriff Prämenstruelles Syndrom oder kurz PMS. Ein Drittel, ja mittlerweile fast bis zur Hälfte aller Frauen im gebärfähigen Alter haben damit zu kämpfen.
Menstruationsbeschwerden
Auch während der Menstruation kommt es bei sehr vielen Frauen jeden Alters zu Komplikationen und den sogenannten Menstruationsbeschwerden. Diese können sein:
- Krämpfe
- Rückenschmerzen
- Spannungszustände
- Unterbauchbeschwerden
- Kopfschmerzen
- Migräne
- Übelkeit und Schwindel
Klimakterium
Eine der größten Umstellungen des weiblichen Körpers findet am Ende der fruchtbaren Zeit der Frau statt – wir nennen es das Klimakterium.
Diese Umstellung findet heute deutlich früher statt, als noch vor einigen Jahrzehnten oder besser, der Zeit, wo Frauen nicht bereits mit 14 Jahren anfingen, die Pille zu nehmen. Denn die Erfahrung hat gezeigt, je früher und je länger eine Frau die Pille oder verhütende Hormone (egal in welcher Form) zu sich nimmt, desto verheerender fallen die sogenannten Wechseljahre aus. Mit verheerend sind leichte bis sehr schwere Beschwerden gemeint, zu denen sicherlich auch hier und da Krebs zählt.
Es hat sich gezeigt, dass Frauen, die die Pille nur ein paar Jahre genommen haben oder nur natürlich verhütet haben, das Klimakterium deutlich später einsetzte und die Menstruation irgendwann einfach aufhörte und sie kaum bis gar keine typischen Wechseljahreserscheinungen hatten. Allerdings war auch festzustellen, dass diese Frauen, kaum oder gar nicht geraucht hatten, wenig bis keinen Alkohol konsumiert haben, in ihrem Leben, nicht überdurchschnittlich viele Geschlechtspartner hatten und sich durchweg gesund und Vitamin bzw. Mineralien reich ernährt haben. Viele waren Vegetarier, aber sehr viele aßen dennoch ab und zu Fleisch. Viele Dinge kommen hier zusammen.
Und nicht zuletzt auch die Einstellung zum eigenen Körper und zum Sex – zum liebevollen Sex mit einem achtsamen Partner. Heute wollen wir dir aber die rein biologische Seite schildern. Doch vielen dürfte mittlerweile klar sein, dass da etwas grundsätzlich falsch läuft seit Jahrzehnten zwischen Mann und Frau. Und darunter leiden beide Geschlechter.
Klimakterium im 21. Jahrhundert
Heutzutage kann diese Umstellung ab dem vierzigsten Lebensjahr beginnen und ist in der Regel ein mehrere Jahre anhaltender Prozess, der unter Umständen mit körperlichen und vegetativen Beschwerden wie:
- Hitzewallungen
- Schweißausbrüche
- Stimmungsschwankungen
- Schlaflosigkeit und Einschlafbeschwerden
- Gewichtszunahme
Die Hormonumstellung im Klimakterium lässt auch das Osteoporoserisiko steigen und aufgrund der Stoffwechselumstellung kann es zur Gewichtszunahme kommen.
Nicht alle Frauen haben Wechseljahreserscheinungen während dieser Phase. Dort wo es tatsächlich zu Östrogenmangel kommt, kann das Lipoprotein A ansteigen. Das veranlasst den Körper dann, mehr Cholesterin herzustellen. Das muss aber nicht zwingend gefährlich sein (siehe Cholesterinlüge). Denn Cholesterin ist der Stoff, aus dem die Hormone hergestellt werden, außerdem repariert es die Zellmembranen, die durch z.B. Einflüsse von nitrosativem Stress, Umweltgiften, EMF (elektromagnetische Felder => Mobilfunk, 5G, WLAN etc.) brüchig geworden sind. Das ist notwendig, damit der Körper bzw. die Zellen wieder freie Radikale abbauen können. Dazu sind sie nämlich in der Lage, allerdings müssen die Zellmembranen dicht und elastisch sein dafür!
Es gibt diesbezüglich noch eine Menge (wieder) zu erlernen und wir sind, wollen wir gesund älter werden, dazu angehalten, unser Denken zu verändern. Wir sind zwar im 21. Jahrhundert, aber unsere Denkstrukturen sind irgendwo im Mittelalter stehen geblieben – zumindest hat es oft den Anschein.
Denn mehr Technik heißt noch lange nicht auch mehr Bewusstsein …
Ein bisschen Diagnostik
Bezüglich des prämenstruellen Syndroms gibt es keine typischen Laborparameter, die das PMS beweisen. Wichtig ist jedoch, das PMS von anderen Krankheiten wie einer Endometriose, einer Funktionsstörung oder Erkrankung der Schilddrüse, einem Hyperaldosteronismus (erhöhte Ausschüttung von Aldosteron) und psychiatrischen Erkrankungen abzugrenzen.
Wichtig ist außerdem eine gründliche Anamnese und hilfreich das Führen eines PMS-Tagebüchleins. Auch für die Menstruationsbeschwerden selbst gibt es keine, „das Krankheitsbild“ beweisende, Labordiagnostik. Allerdings kann man sagen, dass Menstruationsbeschwerden nicht nur rein funktionelle Störungen sind, sondern sie können durchaus auch Symptom von echten Erkrankungen wie eben beispielsweise Endometriose, Zysten oder Myomen der Gebärmutter sein. Eines sei vorausgeschickt: bei Menstruationsbeschwerden ist immer auch an Schwermetallbelastung zu denken und eine Ausleitung sehr anzuraten.
Das Klimakterium hingegen zeigt typische Befunde in der Hormondiagnostik des Blutes und ist hierdurch nachzuweisen. Bedingt durch die Erschöpfung der Eierstöcke sind – zyklusabhängig – die FSH- und LH-Werte erhöht, wobei das FSH (Follikelstimulierendes Hormon) stärker ansteigt als das LH (Gelbkörperhormon). Durch die verminderte Eizellreifung schon Jahre vor der Menopause sind in erster Linie die Progesteronwerte, in weiterer Folge auch die Östrogenwerte deutlich vermindert.
Vielleicht ein Hinweis dazu: sehr dünne Frauen, also auch sehr dünn bleibend im Klimakterium, brauchen eher Östrogen. Normal bis übergewichtige Frauen haben in der Regel Progesteron und DHEA-Bedarf.
Natürliche Unterstützung
Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Hier kann L-Tryptophan (Serotonin bildend für Stimmungsausgleich) in Verbindung mit Vitamin B3 (Niacin) und Vitamin B6 sehr hilfreich sein. Außerdem sind Omega 3 Öl, Phospholipide und Astaxanthin sehr ausgleichend und helfen bei Spannungsgefühlen in der Brust, Unterleibschmerzen, aber auch Reizbarkeit und Gelenkschmerzen. Ebenso wie Kräuterelixire aus Frauenmantel, Schafgarbe und Melisse.
Menstruationsbeschwerden
Da die Menstruation unter anderem durch Prostaglandine eingeleitet wird, während gleichzeitig der Progesterinspiegel abfällt, kann es dadurch bedingt zu einer Vielzahl von Menstruationsbeschwerden kommen. Auch hier kann Omega 3 Öl sehr gut helfen, aber auch Magnesium in einer hoch dosierten Gabe ist empfehlenswert. Und genau wie beim PMS helfen auch hier gut Astaxanthin, Phospholipide und Kräuterelixire. Außerdem ist es wichtig zu schauen, wie der Vitamin D3 Wert ist. Er sollte nicht unter 60 ng/dl liegen. Und wenn man bedenkt, dass ganzheitliche Zahnchirurgen erst Implantate einsetzen, wenn der Vitamin D3 Spiegel bei 100 ng/dl liegt, dürfte ein Wert zwischen 80 – 100 ng/dl für uns generell eine gute Sache sein.
Klimakterium
In dieser Zeit spricht man auch oft von „Hormonersatztherapie“. Wenn, dann aber bitte nur Phytohormone. Die Hormonersatztherapie soll einen tatsächlichen Hormonmangel, vor allem an Progesteron, nach Möglichkeit mit bioidenten Hormonen ausgleichen.
Hier bieten sich, nach Absprache mit Therapeut und Arzt, Rotklee und Genistein (Yamswurzel).
Aber auch Mikronährstoffe helfen weiter und sind angezeigt. Dazu gehören z.B. Resveratrol, Traubenkernextrakt und Quercetin. Das bereits erwähnte Vitamin D (gilt bei allen drei Indikationen), Selen, Zink und B-Vitamine. Meist B6, Folsäure, Niacin. Am besten austesten lassen. Auch Ginseng hilft, es hat u.a. kühlende Wirkung. Und Kräuterelixiere mit Salbei, sie unterstützen ebenfalls bei Hitzewallungen, indem sie „herunterkühlen“. Und bei Depressionen bietet sich Johanniskraut als Elixier und als Öl zum Einmassieren an.