Selen – das Element der Mondgöttin

Selen gehört zwar zu den Nichtmetallen, aber am stabilsten ist es in einer Form, die metallähnlich aussieht, dann sieht es ein bisschen aus, wie Blei. Wir haben diesem Element wenig Beachtung geschenkt, weil es erst 1817 entdeckt wurde. Aber auch, weil es früher kaum Selenmangel gegeben hat, denn die Landwirtschaft wurde noch nicht so intensiv betrieben und es gab normalerweise noch genug Selen in den Böden und der Nahrung, heute nicht mehr. Selen ist ein essentielles Spurenelement, das heißt, der Körper kann es nicht selber herstellen, wir müssen es mit der Nahrung aufnehmen. Hier erfährst Du alles, was Du für Deine Gesundheit über Selen und die richtige Ernährung wissen musst.

Schlechte Böden verhindern Böden

Wählst Du auch im Supermarkt die Bio-Lebensmittel oder gehst grundsätzlich in den Bioladen? Weil Du gesunde und gehaltvolle Nahrung haben willst? Dann machst Du schon vieles richtig.

Aber: Auch biologische Landwirtschaft, pestizid- und herbizidfreies Bewirtschaften kann nicht Mineralien in die Erde bringen, die nicht da sind. Wenn der Landwirt keine Bodenproben analysiert und selenarme Böden wieder mit dem Element aufwertet, dann können auch keine wirklich vollwertigen und gesunden Pflanzen darauf wachsen.

Das ist durchaus ein Problem, denn unsere Ernährung hat heute insgesamt weniger lebenswichtige Stoffe und Spurenelemente zu bieten, als noch vor 100 Jahren. Die intensive Landwirtschaft beutet die Böden aus. Ja, die Feldfrüchte sehen oft sehr schön aus, aber viele Spurenelemente sind kaum noch vorhanden.

Deutschland hat von Natur aus selenarme Böden

In Skandinavien und Schottland ist der Selenmangel besonders stark ausgeprägt und man fügt dort seit den 1980-Jahren den landwirtschaftlichen Düngern Selen zu. In den Tropen dagegen ist das Element reichlich im Boden vorhanden. Selen ist ein chemisches Element, und daher kann der Körper es nicht selber herstellen. Wir brauchen nicht viel davon, aber bei Selenmangel fehlt uns eines der wichtigen Antioxidantien und ein Helfer beim Ausleiten von Schwermetallen. Leider sind besonders Vegetarier und Veganer eine Risikogruppe für Selenmangel, denn es kommt hauptsächlich in Fleisch, Eiern und besonders viel in Meerestieren vor.

Foto: @furmanphoto via envato.elements

Selen als Antioxidans könntest Du durch viele andere Antioxidantien ersetzen. Auch Schwermetalle kannst Du gut durch andere Mittel, wie Nano-Zeolith ersetzen.

  • Aber für verschiedene, wichtige Enzyme und körpereigene Botenstoffe braucht Dein Körper Selen. Ohne das kann er sie nicht herstellen. Studien fanden heraus, dass Selen die Funktion bestimmter Proteine im Körper koordiniert, die daher auch Selenoproteine heißen.
  • Auch die Synthese des wichtigen Proteins pGPx-3, das ist ein Protein mit entzündungshemmender Wirkung, gelingt nur mit Selen.
  • Es schützt außerdem ganz besonders die Zellmembranen vor freien Radikalen und ist damit die Waffe des Körpers gegen Krebs.
  • Selen ist ein Freund der Leber: Studien beweisen, dass eine ausreichende Selen zufuhr vor Leberkrebs und dem Hepatitis B-Virus schützen kann. Ein guter Selenspiegel im Blut verringert das Risiko einer fortgeschrittenen Leberfibrose und senkt die Sterblichkeit bei nicht-Alkoholbedingter Fettleber.
  • Selen spielt bei der DNA-Synthese, der Reparatur beschädigter DNA, der Zellteilung, sowie dem Zellwachstum eine wichtige Rolle. Daher gilt es als sehr wichtig für die Krebsvorbeugung, denn es verstärkt nicht nur die Fähigkeit der DNA, sich zu reparieren, sondern minimiert auch schädliche Mutationen. Die verursachen nämlich letztendlich die Krebsentstehung. Das hat eine Studie festgestellt. Achtung! Ein zu hoher Selenspiegel wiederum kann Krebs begünstigen. Dazu aber gleich mehr.
  • Selen ist auch ein aktiver Faktor im Schilddrüsenstoffwechsel und funktioniert als Verstärker für die körpereigenen Abwehrkräfte. Selen sorgt für eine ausgewogene Versorgung des Organismus mit Schilddrüsenhormonen. Es steuert die Aktivierung und Deaktivierung der Schilddrüsenhormone und schützt sie vor Entzündungen.
  • Die Schilddrüse enthält mehr Selen, als jedes andere Körpergewebe. Selenmangel verschlimmert Schilddrüsenerkrankungen.
  • Selen ist ein gesunder Stimmungsaufheller. Die Ausleitung von Schwermetallen entlastet zum einen das Zentrale Nervensystem. Zum anderen ist es auch beteiligt an der Bildung des Gehirnbotenstoffes und Glückshormons Serotonin. Das haben Studien belegt.

Chronische Erkrankungen sind ein Faktor für Selenmangel. Foto: @wutzkoh via envato.elements

Faktoren für selenmangel

Außer den meist selenarmen Böden und vegetarischer und veganer Ernährung gibt es noch andere Faktoren, die einen Mangel hervorrufen können: chronische Erkrankungen, wie Morbus Crohn, Bauchspeicheldrüsenentzündung und chronisch entzündlichen Darmkrankheiten, sowie quecksilberhaltige Amalgam-Zahnfüllungen. Hier wird alles vorhandene Selen verbraucht, um der Schwermetallbelastung Herr zu werden.

Hier einmal die Symptome, an denen Du erkennen kannst, ob Du an Selenmangel leidest. Es ist schon ein Hinweis, wenn einige dieser Symptome auftreten, es müssen nicht alle sein. Umgekehrt. Wenn es nur ein oder zwei sind, muss das nicht bedeuten, dass Du Selenmangel hast:

  • dünne, schuppige, blasse Haut
  • Ängstlichkeit, depressive Stimmung
  • Fingernägel mit weißen Flecken
  • Muskelschwäche und Gelenkschmerzen
  • Störungen der Leber
  • Störung der Schilddrüsenfunktion
  • Schlafstörungen
  • Gedächtnisstörungen
  • Gewichtsverlust
  • Darmträgheit
  • Bluthochdruck
  • Herzprobleme
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • Atembeschwerden
  • Wachstumsverzögerung
  • Krankheitsanfälligkeit
  • Unfruchtbarkeit bei Männern

Lebensmittel, die viel Selen enthalten, sind die beste Methode, das wichtige Spurenelement aufzunehmen. Hier eine kleine Auswahl, mit der Du Deinen Speiseplan mit Selen ganz natürlich anreichern kannst. Diese Lebensmittel sind ganz besonders selenhaltig (Selenmenge in Mikrogramm/100g):

  • Kokosnuss: 810µg
  • Steinpilze: 187µg
  • Paranuss: 103µg
  • Mais: 12µg
  • Hülsenfrüchte (getrocknet): 11-19µg
  • Naturreis: 10µg
  • Haferflocken: 9,7µg
  • Champignons (frisch): 7µg
  • Knoblauch: 5,7µg

Foto: @vanenunes via envato.elements

Selen getrennt von Vitamin-C

Du solltest aber darauf aufpassen, dass Du selenhaltige Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmitteln getrennt von Vitamin-C-Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmittel zu Dir nimmst. Der hohe Anteil von Ascorbinsäure hemmt die Aufnahme von Selen stark. Hohe Mengen an Vitamin-C findest Du in Zitrusfrüchten, Hagebutten (marmelade), Paprika, Schwarze Johannisbeeren, Petersilie. Insbesondere grüne Chilischoten sind mit 109 Milligramm Vitamin-C in einer Schote Spitzenreiter!

Mehr als 300 bis 400 Mikrogramm Selen als Tagesdosis solltest Du nicht überschreiten. Wenn aber eine ärztlich geratene, kurzfristige, kontrollierte Einnahmen von Natriumselenit angeraten ist, musst Du keine Angst haben. Das ist ungefährlich. Sogar bis zu 1000 Mikrogramm für kurze Zeit sind ohne giftige Wirkung.

Wenn Du Selen als Nahrungsergänzungsmittel nimmst, achte aber darauf, wie viel Mikrogramm in einer Tablette ist. Auf längere Zeit sollte die Dosis wirklich nicht über 400 Mikrogramm am Tag gehen.

Wenn Du aber nur selenreiche Kost ein paarmal die Woche isst, riskierst Du sicher keine Selen-Überdosierung. Wie bekannt und von dem antiken Arzt Paracelsus postuliert: Die Dosis macht es, ob es Gift ist. Weil Selen schon in kleinen Mengen sehr potent ist, können zu hohe Mengen eben auch schaden. Eine Selen Überdosierung macht sich leider nicht eindeutig bemerkbar. Ein großes Blutbild beim Hausarzt kann da aber Gewissheit verschaffen.

Eine überdosierung an Selen kann zu Haaraufall führen. Foto: @kiraliffe via envato.elements

Symptome für eine Selen-Überdosierung

  • Haarausfall
  • Erbrechen & Durchfall
  • Erstes Anzeichen: Knoblauchartiger Atemgeruch
  • Gewichtsabnahme
  • veränderte Strukturen der Haare
  • Strukturveränderung der Nägel bis zum Ausfall
  • Herzprobleme
  • Störungen des Nervensystems

Die Bezeichnung „Selen“ kommt aus dem Griechischen: Selene ist die Mondgöttin. Den Namen hat es erhalten, weil sein Entdecker zuerst das Element mit „Tellur“ verwechselte. Die beiden Elemente sind auch nahe verwandt. Als er bemerkte, dass er ein neues Element gefunden hatte, nannte er es Selen. Denn Tellus steht lateinisch für „Erde“ und so fand er den Namen „Mond“ als Gegenstück passend. Interessanterweise fand man viel später heraus, dass im Mondbasalt viel Selen vorkommt.

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Die in diesem Beitrag enthaltenen Informationen können die Beratung durch einen Arzt nicht ersetzen – sie sind keine medizinischen Anweisungen. Die Informationen dienen der Vermittlung von Wissen und können die individuelle Betreuung bei einem Sprechstundenbesuch nicht ersetzen. Die Umsetzung der hier gegebenen Empfehlungen sollte deshalb immer mit einem qualifizierten Therapeuten abgesprochen werden. Das Befolgen der Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung

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