Candida auris: Der gefährliche Krankenhauspilz und wie Du Dich schützen kannst

Im Krankenhaus erworbene Infektionen sind keine Seltenheit. Sie stellen eine Herausforderung für die Gesundheitsversorgung dar, weil sie zu Komplikationen führen können, die die Genesung von anderen Gesundheitszuständen verlangsamen. Pilzinfektionen können Menschen betreffen, die sich von einer Krankheit, einer Verletzung oder einer Operation erholen. Viele Pilzinfektionen sind behandelbar, aber ein neuer Stamm eines mikroskopisch kleinen Pilzes namens Candida auris ist schwieriger zu behandeln. Wir schauen für dich, was es damit auf sich hat.

➥ Autor: Barbara M. Thielmann

Was ist Candida auris?

Candida auris, auch C. auris genannt, ist ein mikroskopisch kleiner Pilz aus der Familie der Candida. Candida ist eine Art von Hefe. Es gibt viele Arten von Candida-Mikroorganismen. Viele von ihnen leben auf deiner Haut oder in deinem Körper und verursachen keine Probleme. Manchmal kann sich Candida jedoch zu stark vermehren und eine Infektion verursachen. Vaginale Hefeinfektionen sind ein Beispiel für eine der häufigen Candida-Infektionen.

Candida auris – ein Neuankömmling?

Kann das sein? Oh ja. Der Einsatz von Penicillin und anderen „Bomben“ gegen sogenannte „böse Keime“ macht es möglich. Allzu oft wird in der Medizin mit Kanonen auf Spatzen geschossen und solche Auswüchse sind die Konsequenz, mit der wir dann leben müssen. C. auris ist tatsächlich ein neuartiger oder neuer Stamm des Candida-Pilzes, der erstmals im Jahr 2009 entdeckt wurde. Er befällt vor allem Menschen, die in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung wegen anderer Erkrankungen behandelt werden.

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In den westlichen Ländern und Europa ist er relativ selten, aber in anderen Regionen wie Asien, Afrika und Südamerika stellt er ein wachsendes Problem dar. Und bei uns ist er seit einigen Jahren ebenfalls präsenter. Woher das kommen mag, ist eigentlich sehr offensichtlich …

Die meisten Menschen haben ständig etwas Candida in ihrem Körper, zusammen mit Milliarden anderer Mikroorganismen, die das Mikrobiom bilden. Im Gegensatz zu anderen Candida-Arten ist C. auris beim Menschen aber normalerweise nicht vorhanden. Infektionen mit Candida auris treten auf, nachdem du dem Erreger direkt ausgesetzt warst, im Gegensatz zu einer plötzlichen Vermehrung des Erregers in deinem Körper.

C. auris ist schwer zu behandeln, da er gegen viele Medikamente resistent ist, die normalerweise bei Pilzinfektionen eingesetzt werden. Wenn sich die Infektion auf die Blutbahn oder innere Organe ausbreitet, kann sie tatsächlich auch tödlich sein. Bis zu einer von drei Personen mit invasiven C. auris-Infektionen stirbt.

Candida auris Ursachen

Gesunde Menschen sind in der Regel nicht gefährdet, eine C. auris-Infektion zu bekommen. Sie gilt als nosokomiale1 Infektion, was bedeutet, dass sie hauptsächlich in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen auftritt. Menschen, die eine C. auris-Infektion bekommen, sind dem Erreger ausgesetzt, wenn sie bereits krank sind. Ihr Körper ist weniger in der Lage, zusätzliche Infektionen abzuwehren, sodass sich die C. auris-Organismen vermehren und Krankheiten verursachen können. Menschen mit bestimmten Erkrankungen können anfälliger für C. auris sein.

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Hier wären einige Risikofaktoren:

  • Vorhandensein eines zentralen Venenkatheters
  • Ein Blasenkatheter
  • Immunsuppression aufgrund von Erkrankungen wie HIV, Krebsbehandlung oder der Einnahme von Medikamenten gegen Abstoßungsreaktionen nach einer Organtransplantation
  • Diabetes mellitus
  • Chronische Nierenerkrankung
  • Frühere Einnahme von Antibiotika oder Antimykotika innerhalb der letzten 30 Tage
  • Bluttransfusion
  • Hämodialyse
  • Operationen innerhalb der letzten 30 Tage
  • Behandlung auf einer Intensivstation

Übertragung von Candida auris

Candida auris verbreitet sich hauptsächlich durch Hautkontakt mit dem Erreger. Er wird häufig von Mensch zu Mensch übertragen, beispielsweise wenn das Gesundheitspersonal den Erreger versehentlich auf den Händen oder der Kleidung hat. Sie können C. auris auf einen Patienten übertragen, während sie diesen pflegen.

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Man kann sich infizieren, wenn man einen Gegenstand berührt, auf dem sich C. auris befindet. Der Organismus kann auf harten Oberflächen wie Tresen und Türklinken und auf anderen Materialien wie Blutdruckmanschetten, Bettzeug, Beatmungsschläuchen und anderen medizinischen Geräten verweilen. Auf diesen Oberflächen kann er lange Zeit überleben, was das Risiko einer Übertragung von Mensch zu Mensch erhöht. Die leichte Übertragbarkeit von C. auris kann zu Ausbrüchen von Infektionen in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen führen, wobei sowohl Patienten als auch Personal betroffen sein können. Menschen können sich gegenseitig über kontaminierte Oberflächen oder Möbel infizieren.

Candida auris-Symptome

C. auris-Infektionen betreffen Menschen, die bereits krank sind, sodass es schwierig sein kann, zu erkennen, welche Symptome durch die Infektion verursacht werden. Die Symptome hängen davon ab, welcher Teil des Körpers infiziert ist. C. auris-Infektionen haben ähnliche Symptome wie bakterielle Infektionen oder andere Pilzinfektionen, darunter:

  • Myokarditis (Entzündung des Herzens)
  • Harnwegsinfektion
  • Chirurgische Wundinfektion
  • Verbrennungsinfektion
  • Abszesse an Kathetereinführungsstellen
  • Ohrenentzündung
  • Hirnhautentzündung
  • Knocheninfektion

Candida auris kann auch Infektionen der Blutbahn verursachen. Die häufigsten Symptome in diesem Fall sind Schüttelfrost und Fieber.

Candida auris-Diagnose

Da C. auris-Infektionen anderen Arten von Infektionen ähneln, werden sie möglicherweise zunächst nicht erkannt. Die einzige Möglichkeit, C. auris eindeutig zu diagnostizieren, besteht in der Entnahme einer Kultur aus dem betroffenen Körperteil. Danach, heißt es, können Labortests den Erreger der Infektion identifizieren. Selbst Labortests sind nicht immer ganz genau. Da es sich um einen neuartigen Erreger handelt, kann seine Identifizierung eine Herausforderung darstellen. Bestehende Testverfahren können Candida auris fälschlicherweise als andere Candida-Arten identifizieren, was die Diagnose und Behandlung erschwert.

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Interessante Koinzidenz

Bereits 2023 konnte man in offiziellen Medien alarmierende Berichte über diesen „neuen Schwerenöter“ lesen. Du kannst dies leicht selbst nachrecherchieren. Zum Beispiel meldete die US-amerikanische Gesundheitsbehörde „Centers for Disease Control and Prevention“ (CDC), dass sich zwischen 2020 und 2021 die Fälle von „Candida auris“ verdoppelten.

In Deutschland fiel es seit 2017 auf, dass dieser Pilz auch bei uns vorkommt. Zuvor war er nur in Regionen wie Asien, Afrika und Südamerika bekannt – und plötzlich taucht er auch hier auf? Möglicherweise treffen hier zwei Faktoren aufeinander, die es diesem Pilz ermöglichten, nach Deutschland zu gelangen. Haben wir vielleicht in den letzten Jahren mehr kranke Menschen aus diesen Regionen hier bei uns in Deutschland? Und haben wir nicht seit 2020 weltweit eine überall gleichzeitig auftretende Erscheinung erlebt? Es mag jedoch jedem selber überlassen sein, sich eigene Gedanken und auch gerne Recherchen dazu zu machen.

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Fakt ist leider: Dieser Pilz ist nun hier und kann für immungeschwächte Menschen, insbesondere in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, zu einer ernsten Komplikation werden.

Übertragung des Pilzes im Überblick

Candida auris wird über kontaminierte Oberflächen weitergegeben, was die beschriebenen Krankenhaus-Ausbrüche erklärt. Die Übertragung erfolgt höchstwahrscheinlich als Schmierinfektion. Eine Ansteckung über die Luft, wie es bei Erkältungsviren oft der Fall ist, ist nach derzeitigem Wissensstand auszuschließen.

Prävention?

Da dieser Pilz bereits gegen viele Antimykotika und auch Antibiotika resistent ist, wäre es ratsam, das körpereigene Immunsystem stets fit zu halten – besonders für diejenigen, die zu den „Gefährdeten“ oder „Risikogruppen“ gehören. Dazu braucht es auf jeden Fall eine Ernährungsumstellung: Wenig bis keinen Zucker, Weißmehl und generell alle künstlichen Zusätze im Essen vermeiden. Am besten sollte man künstliche Lebensmittel ganz weglassen und stattdessen auf Frischkost setzen, möglichst ungespritzt. Es ist auch wichtig, regelmäßig Gifte auszuleiten, selbst wenn man sich gesund fühlt. Leber und Galle sollten gestärkt werden, indem man regelmäßig Bitterstoffe zu sich nimmt. Viel gutes Wasser trinken ist ebenfalls entscheidend, aber man sollte darauf achten, dass auch ausreichend Salze im Körper vorhanden sind. Vieles lässt sich sehr simpel z.B. mit Schüsslersalzen regulieren. Denn Wasser trinken und zu wenig Salze im Körper zu haben, kann auch unangenehm enden. Wenn man geschwächt ist, helfen zur Stärkung auch sehr gut Infusionen. Zum Beispiel hochdosiertes Vitamin C in Kombination mit Glutathion oder Alpha-Liponsäure. Übrigens ist Vitamin C – Mangel der Anfang von vielen sogenannten Krankheiten, die aber eigentlich mehr Mangelerscheinung, statt Krankheit sind. Vitamin C – Mangel kann auch Gürtelrose begünstigen (die dann aussieht wie Affenpocken). Und last but not least: vielleicht nicht unbedingt jede Impfung mitnehmen, die da angeboten wird. Aber auch das mag jeder für sich selber nachrecherchieren.

Foto: @davidpereiras via envato.elements
  1. nosokomiale Infektion (von altgriechisch νόσος nósos, deutsch ‚Krankheit‘ sowie κομεῖν · komein, deutsch ‚pflegen‘), Hospitalinfektion oder Krankenhausinfektion (griechisch Nosokomeion bzw. lateinisch Nosocomium für ‚Krankenhaus‘) ↩︎

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