Cranberries bei Harnwegsinfektion

Cranberry heißt auf Deutsch großfrüchtige Moosbeere (Vaccinium macrocarpon). Cranberries sind die Superfrüchte schlechthin. Die Cranberry zählen zu den Heidekrautgewächsen und gehören zur Gattung der Heidelbeeren. Die dunkelrote Beere ist bekannt für ihr knackig festes Fruchtfleisch und den fruchtig-herben Geschmack. Bereits die Ureinwohner Amerikas wussten, die herbe, tiefrote Frucht als Lebensmittel sowie als Heilmittel zu schätzen.

➥ Autor: Barbara M. Thielmann

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Was genau sind denn jetzt Cranberries?

Cranberries und Moosbeeren gehören zur selben Gattung, sind aber entgegen dem allgemeinen Glauben zwei unterschiedliche Beeren. Oft wird die Moosbeere wird im Englischen als Pilgrim Cranberry bezeichnet. Zu Deutsch heißt das so viel wie Pilger-Beere. Dennoch ist die Moosbeere, auch durch den Namen im Englischen, nicht mit der eigentlichen Cranberry verwandt. Cranberries sind in den letzten Jahren auch bei uns immer beliebter worden. Irrtümlicherweise wird die Cranberry oft mit dem Wort „Preiselbeere“ übersetzt. Das ist aber nicht richtig. Sie gehören zwar beide zu der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae), es handelt sich bei den beiden Beeren aber um zwei verschiedene Arten.

Wo kommen die roten Kullerchen her?

Cranberries wachsen in Nordamerika an einem immergrünen Zwergstrauch und sind viel größer als unsere Preiselbeeren. Aber eines haben die beiden Beeren gemeinsam: die Cranberry und Preiselbeere stecken voller gesunder Nährstoffe! Schon die amerikanischen Ureinwohner hielten sich aufgrund der antioxidativen Wirkung mit diesen wertvollen Früchten gesund und auch die ersten europäischen Siedler um 1600 sammelten bereits gerne die wilden Beeren. Aufgrund der immer weiter expandierenden Ernährungslehre kam man in den letzten Jahren wieder auf diese kleinen Vitaminbomben zurück. Die Nachfrage stieg immens. Und deswegen werden heute die Cranberry Früchte in den USA und Kanada auf riesigen Plantagen industriell hergestellt.

Foto: @GitaKulinica via envato.elements

Cranberry – vom Volksheilmittel der Ureinwohner zum Heilmittel der westlichen Welt

Wie schon erwähnt, wussten bereits die Ureinwohner Amerikas die tiefrote, herbe Frucht als Lebensmittel sowie als Heilmittel geschätzt. Sie nannten sie „Ibimi“ oder „Sassamanesh“. Sie bereiteten zum Beispiel aus Cranberries und Fleisch ein langes, haltbares Gericht. Wunden wuschen sie mit Cranberry-Saft aus und legten Cranberry-Umschläge auf, um das Gift aus Pfeilwunden zu ziehen. In einer Veröffentlichung im New England Journal of Medicine (1998) teileten Wissenschaftler der Rutgers State University in New Jersey mit, dass sie erstmals die Wirksubstanzen in Cranberries identifiziert haben. Die Forscher isolierten die Substanzen (Proanthocyane) aus den Beeren und konnten eindeutig nachweisen, dass diese Stoffe das Anhaften von E. Coli an den Zellen des Harntraktes verhindern. Dadurch können sich die Bakterien nicht in der Blase und der Niere festsetzen. Sie werden mit dem Urin ausgeschwemmt. Eine drohende Infektion wird so bereits im Vorfeld verhindert.

Hinweise aus den bisherigen Studien über Cranberries

Für einen spürbaren Effekt ist die Einnahme von mindestens 50ml reinen Cranberry-Saftes (bzw. eines entsprechenden Konzentrats oder Extraktes) täglich erforderlich. Bereits nach 2 Stunden nach der Einnahme gelangen die Wirkstoffe in den Urin und behindern die Bakterien an ihrem Anlagern an die Zellen der ableitenden Harnwege. Nach 8-12 Stunden klingt die Wirkung wieder ab. Wenn du eine bessere Schutzwirkung haben möchtest, ist daher eine dreimalige Einnahme pro Tag sinnvoll. Da die Bakterien nicht direkt im Körper vernichtet werden, ist eine ausreichende Einnahmedauer (ab 3 – 4 Wochen) für einen nachhaltigen Schutz vor Reinfektion und Aufbau der körpereigenen Immunabwehr erforderlich. Der Saft schmeckt fein, von daher ist das gar keine Tortur, sondern eher ein leckeres Unterfangen. Du kannst die kleinen Helferchen aber auch getrocknet, als Pulver oder in Kapseln zu dir nehmen. Berate dich einfach mit deinem Therapeuten oder Arzt.

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Was ist eigentlich die Ursache für Blasenentzündungen- und Infekte?

E. Coli ist die Ursache für rund 80% der Harnwegsinfektionen und wurde daher sehr eingehend untersucht. Auch für Proteus- und Pseudomonas-Stämme liegen signifikante Untersuchungsergebnisse nach Cranberry-Einnahme vor.

Der häufigste Auslöser von wiederkehrenden Harnwegsinfektionen kommt aus deinem eigenen Dickdarm und wird Eschericha Coli genannt. Vom Analbereich aus kann dieser bewegliche Keim deine Harnröhrenöffnung besiedeln, von dort in die inneren Abschnitte deiner Harnwege aufsteigen und Infektionen der Harnröhre, Harnblase bis hin zu den Nieren auslösen. Bei Frauen ist aufgrund der anatomischen Verhältnisse die Zugänglichkeit der Harnwege für diese Erreger erleichtert, weshalb sie auch viel anfälliger sind dafür als Männern.

Tipps zu Vermeidung von Harnwegsinfektionen

Mangelnde Hygiene oder die falsche Wischrichtung bei der Reinigung der betroffenen Körperregion sind häufige, aber vermeidbare Ursachen für dieses Problem. Andererseits kann aber auch übertriebene Hygiene, vor allem unter Anwendung von Wasch- und Desinfektionsmitteln die natürliche Schutzflora der Scheide zerstören und damit den Coli-Bakterien den Weg erleichtern. Und vielleicht noch ein Rat für junge, sexuell aktive Frauen: neben reichlicher Flüssigkeitsaufnahme (ca. 2 Liter gutes Wasser pro Tag) und häufiger Toilettengänge ist auch das Wasserlassen nach dem Geschlechtsverkehr (die „mictio post coitum“) sehr empfehlenswert. Denn es ist bewiesen, dass sich die Keimzahl im Mittelstrahlurin der Frau nach einem Verkehr um das 100 – 1000fache anreichert – eine lange Verweildauer des Urins in der Blase erhöht daher das Infektionsrisiko durch den Keim E. Coli.

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Inhaltstoffe der Cranberries und warum sie so gut helfen können

Cranberries enthalten zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Besonders hervorzuheben sind die folgenden Inhaltsstoffe:

  • Vitamin C: Cranberries haben mit circa 7,5 bis 10 Milligramm pro 100 Gramm einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt. Vitamin C unterstützt das Immunsystem, schützt die Zellen und spielt bei der Bildung von Kollagen, einem Bestandteil deines Bindegewebes, eine wichtige Rolle.
  • Kalium: In 100 Gramm der Früchte sind etwa 85 Milligramm Kalium enthalten. Der Mineralstoff ist wichtig für die Weiterleitung von Signalen an deine Nerven und Muskeln. Auch für die Steuerung deines Flüssigkeitshaushalts wird Kalium benötigt.
  • Proanthocyanidine (PAC): das sind sekundäre Pflanzenstoffe, sie werden auch Oligomere Proanthocyanidine (OPC) genannt. Sie können als natürliche Antioxidationsmittel deine Zellen und Gefäße schützen. Leider gibt es bisher keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für diesen Effekt, außer den Erfolgen in der Praxis.
  • Darüber hinaus stecken in den roten Beeren die Vitamine A, K und E sowie B-Vitamine, die deinem Körper ebenfalls einen guten Dienst erweisen.

Wo findest du Cranberries?

Im Reformhaus und im guten Bioladen oder im Internet. Dort findest du sie als Nahrungsergänzungsmittel, zu denen auch der Saft gehört. Es gibt Cranberries in unterschiedlichen Varianten. Z.B. Cranberry-Tabletten, als Pulver oder in Kapseln. Im Falle der Blasenentzündung ist aber wohl der Saft am vorteilhaftesten. Du kannst ihn auch, wenn du zu Blasenentzündungen prophylaktisch und unterstützend trinken. Das ist allemal besser, als Antibiotika zu nehmen. Cranberries helfen dir, zum Erhalt einer gesunden Blase beizutragen. Die Indianer trinken zum Beispiel auch Cranberry-Tee.

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Wie bereitest du Cranberries zu?

Du kannst Cranberries roh essen – der säuerlich-herbe Geschmack ist allerdings nicht jedermanns Sache. Getrocknete Früchte enthalten etwas weniger Bitterstoffe. Zudem sind sie häufig gezuckert, was das saure Aroma der Früchte abmildert.

Sowohl in frischer als auch in getrockneter Form lassen sich Cranberries vielfältig zubereiten. Die ungetrockneten Früchte werden meist zu Saft gepresst, zu Sirup gekocht oder zu Marmelade oder Kompott weiterverarbeitet. Die Trockenfrüchte sind eine beliebte Zutat in Keksen und Kuchen, aber auch als Topping in Müsli oder Salat können sie glänzen. Zudem sind sie häufig als Snack für zwischendurch, etwa in Studentenfutter, zu finden. Besonderer Beliebtheit erfreut sich die Cranberry-Sauce in den USA, wo sie klassischerweise zum Thanks-Giving-Truthahn gereicht wird. Cranberry-Tee soll, ähnlich wie der Saft, gegen Blasenentzündung helfen.

Rezept-Vorschlag zum genießen

  • 40 g getrocknete Cranberrys
  • 2 reife Bananen
  • 100 g zarte Haferflocken
  • 40 g Leinsamen
  • 1 TL Zimt
  • 1 Becher griechischen Joghurt

Das Ganze in den Mixer und genießen.

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