Folgen von Antibiotika – Langzeitfolgen unterschätzt?

Im Jahre 1941 wurde der erste Mensch mit dem Antibiotikum Penicillin behandelt. Nach der Gabe von Penicillin ist das Fieber des Patienten gesunken. Er ist dennoch verstorben, weil man unmittelbar nach Abklingen der Symptome die Gabe des Medikaments eingestellt hat. Somit war für die Ärzte und Wissenschaftler klar, dass die Patienten lange mit Penicillin behandelt werden müssen, auch wenn die Symptome längst abgeklungen sind. Seit 1944 ist Penicillin für die allgemeine Bevölkerung zugänglich, wodurch infizierte Wunden, Entzündungen und zahlreiche bakteriell verursachte Erkrankungen geheilt werden konnten. Aber was ist das gefährliche an Antibiotika?

In diesem Artikel geht es nicht um die großartigen Errungenschaften des Antibiotikums, sondern um die Folgen, wenn man zu nachlässig mit der Einnahme umgeht.

➥ Autor: Marén Kalz

Einnahme von Antibiotika

Wenn Du von Deinem Arzt Antibiotika verschrieben bekommen hast, dann nimm diese nach Vorgabe des Arztes oder Apothekers ein. Lies Dir die Verpackungsbeilage durch und achte auf Wechselwirkungen.
Lass Dir bei Erkältungserkrankungen nicht gleich Antibiotika verschreiben, wenn nicht eindeutig geklärt ist, ob Viren oder Bakterien die Auslöser Deiner Erkrankung sind. Denn Antibiotika wirken nur antibakteriell. Wenn Du Nebenwirkungen spürst, sprich mit Deinem Arzt darüber. Du solltest auch die Einnahme anderer Medikamente und eine Schwangerschaft sofort offenlegen. Nimm keine Medikamente ein, die jemand anderem verschrieben wurden und gib auch Deine Medikamente nicht weiter.

Folgen von Antibiotika

Wenn wir über die Folgen von Antibiotika reden, dann geht es einerseits um Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, Nahrung oder Getränke und andererseits um die Nebenwirkungen von Antibiotika.

Foto: @áWavebreakmedia via envato.elements

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Die gleichzeitige Einnahme von verschiedenen Arzneimitteln kann die Wirkung eines oder aller gleichzeitig genommener Medikamente stärken, schwächen oder ganz aufheben. Deshalb sollte auch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder frei verkäuflicher Medikamente mit dem Arzt besprochen werden. Erfahre hier mehr über die Mikronährstoffräumer durch Medikamente.

So können Antibiotika z.B. die Wirkung der Antibabypille abschwächen, wohingegen die Wirkung von Blutverdünnern verstärkt werden kann. Beides Wechselwirkungen mit erheblichen Folgen für den Patienten.

Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln

Milchprodukte sowie Kalzium, Magnesium oder Eisen können die Wirkung von Antibiotika schwächen.

Alkohol in Kombination mit Antibiotika kann zu Magen-Darm Problemen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzrhythmusstörungen oder Blutdruckabfall führen. Auch Kaffee, Cola und Tee können bei gleichzeitiger Einnahme mit Antibiotika zu Herzrasen, Erregung, Unruhe und Schlaflosigkeit führen.

Aufgrund dieser Wechselwirkungen kann es sinnvoll sein, genau darauf zu achten, wann man die Antibiotika nimmt. Zu den oben angegebenen Lebensmitteln sollten mindestens 2 Stunden zwischen Einnahme und essen liegen.

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Nebenwirkungen von Antibiotika

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Magen-Darm Probleme, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Hautreizungen und unter Umständen auch Pilzinfektionen der Schleimhäute.

Diese Nebenwirkungen betreffen vor allem Menschen mit einem schwachen Immunsystem, die anfälliger für Erkrankungen sind.

Die Wirkung von Antibiotika im Körper

Antibiotika zerstören die Bakterien im Darm. Aber nicht nur die krankheitserregenden, sondern auch die gesundheitsförderlichen Bakterien. Es kann bis zu einem Jahr dauern, das Milieu wieder zu stabilisieren. In dieser Zeit ist der Körper enorm angreifbar, weil im Darm ca. 80% unseres Immunsystems sitzen. Die Ausscheidungen der Bakterien dienen der Darmschleimhaut als Schutz. Sind die Darmbakterien zerstört, ist die Darmschleimhaut durchlässiger für Viren, andere Bakterien, Pilze und sonstige Keime.

Resistente Bakterien als Folge einer nachlässigen Einnahme

Wer die Behandlung von Antibiotika frühzeitig abbricht oder wer zu oft zu Antibiotika greift, riskiert resistente Bakterien zu entwickeln. Aber auch über eine Tröpfcheninfektion kann man sich resistente Bakterien einfangen. Wird man dann krank, muss zu stärkeren Mitteln gegriffen werden.

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Präventive Maßnahmen

Um sich vor den möglichen Folgen von resistenten Bakterien oder gar multiresistenten Bakterien zu schützen, gibt es einige Dinge, die man im Vorfeld tun kann.

Ein gesunder Lebensstil

Einerseits sollte man einen gesunden Lebensstil führen, um das Immunsystem zu stärken. Zu einem gesunden Lebensstil gehören vor allem eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung, ausreichend Bewegung, erholsamer Schlaf und keinen zu stressigen Alltag. Dadurch wird der Körper ohne Probleme mit krankheitserregenden Bakterien fertig. Nicht immer ist es notwendig, zu Antibiotika zu greifen. Oft helfen auch viel Ruhe und Entspannung, um Krankheiten auszukurieren.

Wer dennoch zu Antibiotika greifen muss, sollte parallel zur Einnahme von Antibiotika auch Pro- und Präbiotika zu sich nehmen. Diese helfen dabei, die Darmflora wieder aufzubauen.

Der Blinddarm kann hilfreich sein

Wer einen entzündeten Blinddarm hat, sollte, wenn es möglich ist, zunächst mit Tabletten gegen die Entzündung vorgehen. Man geht inzwischen davon aus, dass der Blinddarm als Speicher und Rückzugsort für unseren guten Bakterien gilt. Ist die Gefahr im Darm gebannt, kann dieser, durch das Reservoir im Blinddarm, schneller wieder mit den guten Darmbakterien besiedelt werden.

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Die in diesem Beitrag enthaltenen Informationen können die Beratung durch einen Arzt nicht ersetzen – sie sind keine medizinischen Anweisungen. Die Informationen dienen der Vermittlung von Wissen und können die individuelle Betreuung bei einem Sprechstundenbesuch nicht ersetzen. Die Umsetzung der hier gegebenen Empfehlungen sollte deshalb immer mit einem qualifizierten Therapeuten abgesprochen werden. Das Befolgen der Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung

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