Humane Papillomaviren-Infektion (HPV): Das solltest Du über sie wissen

Humane Papillomaviren (HPV) können das Gewebe bösartig verändern und Gebärmutterhalskrebs auslösen. Grund zu Panik? Zeit für eine Schutzimpfung? Woher kommen die Viren und wie kannst du dich dagegen schützen? Wir haben uns dem Thema einmal nüchtern angenähert und geben dir dazu ein paar praktische Tipps.

➥ Autor: Andreas Müller-Alwart

Wie du ja schon weißt, sind Viren und Bakterien überall, es macht wenig Sinn sie ausrotten zu wollen. Im Gegenteil: Unser Körper hat – bei gesundem Vorkommen – damit gelernt umzugehen, unser Immunsystem ist häufig bestens trainiert, um Angriff in Schach zu halten. So ist es wenig verwunderlich, wenn schätzungsweise 80 Prozent aller Frauen mit dem HP-Virus schon einmal Kontakt hatten. Eine daraus resultierende HPV-Infektion verläuft meistens unbemerkt ab und die Selbstheilungsprozesse des Körpers greifen. So betrachtet, gibt es also keinen Grund zur Panik, während auf der anderen Seite HPV-Infektionen durchaus zu bösartigen Veränderungen im Gewebe – schlimmstenfalls zum Gebärmutterhalskrebs führen können. Die Gewebeveränderungen – fachlich als Kondylome bezeichnet – können sehr unangenehm sein. Im Klartext: Es sind Genitalwarzen, auch Feuchtwarzen, Feigwarzen oder Feigblattern benannt. Manche HPV-Infektionen verursachen „nur“ harmlose Hautwarzen, im Gesicht, an Händen oder Füßen.

Verschiedene Risikotypen

Bei den HPV-Typen, die im genitalen Bereich vorkommen, gibt es verschiedene Typen – also Grade der Infektion. Man unterscheidet solche mit niedrigen („Low Risk“) und solche mit hohen („high risk“) Risiken. Die Veränderungen an der Haut sind vor allem lästig, aber gutartig – sie sind jedoch hochansteckend. Bei den Hochrisiko-Typen gibt es einige, die die Zellen verändern und Gebärmutterhalskrebs verursachen können. Dann ist der Muttermund, die Vagina oder Vulva betroffen – bei Männern der Penis. Sowohl Frauen als auch Männer können HPV auch am Anus haben.

Diese Infektionen werden vor allem durch intimen Kontakt übertragen – also nicht durch bloßes Umarmen oder Kontakt mit Gegenständen. Die Infektion wird sicher nachgewiesen durch einen so genannten Pap-Abstrich – benannt nach seinem Entdecker, dem Arzt George Nicholas Papanicolaou. Würde man eine groß angelegte Reihenuntersuchung durchführen, so würde man sicherlich viele HPV-Infektionen entdecken, von denen die Betroffenen selbst gar nichts wissen. Ähnlich der Situation beim Test mit Corona-Viren: Positiv getestet zu sein, heißt aber noch lange nicht, dass eine gefährliche Situation vorhanden ist.

Durch HPV-Infektion kann ein Zervixkarzinom entstehen, von www.scientificanimations.comhttp://www.scientificanimations.com/wiki-images/, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=65969733

Du bist positiv getestet – und was nun?

„Ungefähr 80% aller Frauen und Männer infizieren sich irgendwann einmal mit HPV, auch mit High-Risk-Typen. Aber in ungefähr 98% der Fälle ist das Immunsystem in der Lage, die Viren zu identifizieren und erfolgreich zu beseitigen“, weiß die erfahrene Frauenärztin Dr. Ute Bullemer („Papilloma-Virusinfektion“, Dr. Ute Bullemer, S. 32, Ausgabe 2/22, Fachzeitschrift „natur & heilen“). Ein positiver Test ist also gut wahrscheinlich – aber eine selbst ausheilende Infektion ebenso eher der Normalfall. Ein Pap-Abstrich als Krebsvorsorge kann sinnvoll sein, ist aber keinerlei Garantie, einen solchen Krebs rechtzeitig zu entdecken. Beim Pap-Abstrich gibt es wiederum verschiedene Befundstufen von „Pap 1“ für unauffällig bis hin zu „Pap IV“ – einer Vorstufe des Gebärmutterhalskrebs. Die Stufe „Pap V“ steht für einen Krebsbefund. Je nach Entwicklungsstufe gibt es unterschiedliche Behandlungsmethoden mit unterschiedlichen Behandlungserfolgen. Ein einmal vorhandenes Karzinom ist leider recht hoch rezidiv. Will heißen: Auch nach der Behandlung kann der Krebs zu späterem Zeitpunkt noch einmal durchstarten.

Die Warzen (condylomata acuminata) werden dir lästig

In einer anderen Liga unterwegs sind die Feigwarzen, die sich im Genitalbereich einnisten und die auf sexuellem Wege übertragen werden und – leider – sehr ansteckend sind. Kondome schützen hier nur wenig, sind aber dennoch sinnvoll. Die Warzen wirst du rasch erkennen: Sie sind lästig, sie jucken, brennen und bluten. Schulmedizinisch werden die Warzen operativ entfernt und/oder mit Cremes (Aldara / Veregen) oder Tinkturen (Podophyllin) behandelt. Mal hilft dies, mal nur mit Nebenwirkungen und in manchen Fällen hilft es nicht.

Gegen die Warzen wird als natürliches Mittel Apfelessig empfohlen, der nachts aufgetragen werden soll. Die Ergebnisse damit sind wenig befriedigend und der saure Essig auf der Haut ruft oft Reizungen hervor. Dann wird Rizinusöl als Alternative zu Apfelessig empfohlen: Auch hier sind die Erfolge gering, aber Hautirritationen eher häufig. Die Wartrol-Creme wird als Onlinetipp gehandelt: Es soll sich um die gleiche Creme handeln, mit denen der Hautarzt auch die Warzen bekämpfen würde. Man würde sich also den Arztbesuch sparen. Da darfst du ruhig skeptisch sein und dich fragen, ob das ein wirklich kluger Rat ist. Wohl eher nicht. Weiterhin wird Dermisil-Öl als bewährtes Hausmittel gegen Warzen angeboten. Gesicherte Erkenntnisse über Erfolge damit, finden sich dazu nicht.

Foto: @Nikolaydonetsk via envato.elements

So hilft dir die Homöopathie gegen die Warzen

Interessant und vielversprechend sind hingegen homöopathische Herangehensweisen, wobei diese Therapie wirkliches Profiwissen erfordert. Frau Dr. Bullemer führt als mögliche Arzneien Thuja, Nosode Medorrhinum und Staphisagria (Stephanskraut) an. Die Homöopathie kennt weitere Mittel, die wirksam sein können. Die Herausforderung besteht darin, die richtige Therapieform auszuwählen, da die Mittel sowohl antisykotisch als auch antikarzinogen wirken müssen. Damit ist – vereinfacht ausgedrückt – gemeint, dass das Mittel sowohl gegen Krebs als auch gegen die „chronische“ Veranlagung Warzen auszubilden, wirksam sein muss (Sykotisches Miasma, Krebsmiasma).

Für eine ganzheitliche, nachhaltige Heilung sind dementsprechend Mittel erforderlich, die auch den Körper und die Psyche als solches stärken. Du solltest daran erkennen: Es braucht hier wirklich einen Homöopathen, der sich mit der Unterstützung der Ausheilung einer HPV-Infektion wirklich gut auskennt. „Die Gefühlslage ist sehr wichtig für die Auswahl des richtigen homöopathischen Arzneimittels.“ („Papilloma-Virusinfektion“, Dr. Ute Bullemer, S. 36, Ausgabe 2/22, Fachzeitschrift „natur & heilen“).

Was sonst noch hilfreich ist

Eine gute Ernährung, ausreichend Schlaf und Vermeidung von (chronischem) Stress sind – wie eigentlich immer – hilfreich für die Stärkung der Selbstheilungskräfte. Im Falle der condylomata acuminata wurde gleichzeitig ein Vitamin-D- und Folsäure-Mangel beobachtet. Vitamin D stützt allgemein das Immunsystem, während die Folsäure wichtig für die Zellregeneration ist. Für die Anwendung gegen die HPV hat sich eine doppelte Anwendung von Vitamin D und Folsäure als günstig erwiesen: Die orale Einnahme wie auch gleichzeitig als Vaginalsuppositorien – also als Zäpfchen.

Interessanterweise beobachtet man, dass in Ländern, in denen die Männer beschnitten werden, Muttermund-Zellveränderungen fast nicht vorkommen, denn das Zellmaterial, das sich hinter der Vorhaut des Penis sammelt ist scheinbar ein Virus-Reservoir. Es würde also Sinn machen, auch Männer zu untersuchen und nicht nur HPV-Abstriche bei Frauen zu machen. „Aber kein Mensch untersucht die Männer“, weiß die Frauenärztin Dr. Bullemer.

Foto: @LenorIv via envato.elements

Wer braucht die Impfung (gegen Gebärmutterhalskrebs)?

Bleibt zum Schluss die Frage: Hilft die Impfung? Wer sollte sich impfen lassen? An Gebärmutterhalskrebs erkranken im Jahr weniger als 5.000 Frauen – während Brustkrebs mit 70.000 Erkrankungen hier deutlich häufiger vorkommt. Es gibt bei den erkrankten Frauen einen deutlichen Zusammenhang: Frauen, die längere Zeit nicht bei der Vorsorge gewesen sind, erkranken häufiger. Die beste Prophylaxe ist also – der Name sagt es schon – die regelmäßige Vorsorgekontrolle. Während die STIKO (Ständige Impfkommission) die Impfung empfiehlt, halten viele Fachärzte diese für nicht wirklich erforderlich.

Es gilt – wie bei jeder Impfung und jedem Medikament – abzuwägen, wie sich Nutzen und Risiken verhalten. Und nach Impfungen hat es immer wieder Fälle von Entzündungen an den Nerven bis hin zu Multipler Sklerose gegeben. Wie viele Krebsfälle Impfungen bislang wirklich kausal verhindern konnten, ist unklar. Die Hersteller sehen dies naturgemäß rosiger als die Fachärzte. Regelmäßige Vorsorge und – vor allem bei wechselnden Sexualpartnern – die Verwendung von Kondomen sind sicherlich sehr hilfreich.

Zur Ergänzung der Hinweis: In Mexiko wird eine so genannte fotodynamische Therapie durchgeführt, bei der die betroffenen Körperstellen mit Ameisensäure behandelt und anschließend mit einem speziellen Lichtspektrum behandelt werden. Krebszellen, die sich im Umfeld dieser Lichtbehandlung befinden, werden in der Folge mit Sauerstoff konfrontiert und sterben ab. (Mehr dazu im unten verlinkten Video).

Wir haben dir bei Welt der Gesundheit zahlreiche Beiträge bereitgestellt, wie du auf natürlichem Wege das Immunsystem über die Stärkung der Psyche (Parasympathikus-Prinzip), über Ernährung (Ingwer, Knoblauch, Zitrone, Vitamine D, Vitamin C, Provitamin K, Selen und Zink), ausreichende Bewegung und natürliche, virenabwehrende Heilpflanzen (z. B. Zistrosen-Öl) und Enzyme (z. B. Lysozym-Spray) deine Abwehr erheblich stärken kannst. Und dies im Regelfall ohne Nebenwirkungen, so dass es für dich gut möglich ist, diese Vorsorge in deinen Alltag einzubauen. Du findest die Beiträge auf unserer Webseite.

Weiterführende Informationen:

(1) Netdoktor zu Papillomaviren: https://www.netdoktor.de/krankheiten/hpv/ (aufgerufen 11.11.2022)
(2) Papillomaviren auf Gesundheit.de: https://www.gesundheit.de/krankheiten/infektionskrankheiten/geschlechtskrankheiten/papillomaviren (aufgerufen 11.11.2022)
(3) Offizielle Angaben des Robert Koch Instituts:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HPV.html (aufgerufen 11.11.2022)
(4) Papillomaviren – die unterschätzte Gefahr, Anne Devillard, Dr. Ute Bullemer, Feb. 2022 https://www.naturundheilen.de/wissensschatz/artikel/papilloma-virus-infektion/ (Kostenpflichtig, fundierte Fachartikel aus „natur&heilen“)
(5) Zusammenhang zwischen Covid19 (Impfung) und Papillomaviren, Dr. Jens Wurzer, Apr. 2022
https://www.naturundheilen.de/wissensschatz/artikel/homoeopathische-behandlung-von-impffolgen/ (aufgerufen 11.11.2022)

Video mit der Beschreibung der fotodynamischen Therapie:

https://www.youtube.com/watch?v=kxdh-apg93w Diese Therapie war von drei Jahren noch nicht außerhalb Mexikos zugelassen. Der aktuelle Stand der Zulassung war bei Redaktionsschluss noch unklar.

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Die in diesem Beitrag enthaltenen Informationen können die Beratung durch einen Arzt nicht ersetzen – sie sind keine medizinischen Anweisungen. Die Informationen dienen der Vermittlung von Wissen und können die individuelle Betreuung bei einem Sprechstundenbesuch nicht ersetzen. Die Umsetzung der hier gegebenen Empfehlungen sollte deshalb immer mit einem qualifizierten Therapeuten abgesprochen werden. Das Befolgen der Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung

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