Deine Nägel sind mehr als nur Schmuck – sie sind ein Spiegelbild deiner Gesundheit. Schöne, glatte Nägel signalisieren Wohlbefinden, während Verfärbungen oder Risse auf mögliche gesundheitliche Probleme hinweisen können. Aber keine Sorge: In diesem Artikel erfährst du alles, was du über gesunde und gepflegte Nägel wissen musst. Wir zeigen dir, wie du deine Nägel richtig pflegst und welche Krankheiten sich hinter bestimmten Nagelveränderungen verbergen können.
➥ Autor: Niki Vogt
Nägel: Von Krallen zur Maniküre – eine evolutionäre Betrachtung
Die Redewendung, dass jemand sich „mit Zähnen und Klauen“ gegen etwas wehrt, kennt jeder. Unsere Fuß- und Fingernägel wachsen uns nicht ohne Sinn und wenn wir uns im Tierreich umsehen, sind Nägel sehr wichtig: Alle Säugetiere haben Finger- und Fußnägel – manche haben sie als Hufe weiterentwickelt. Aber auch Vögel (besonders Greifvögel!) und Reptilien haben Nägel. Nägel und Zähne sind der Werkzeugkasten und die Waffen, die die Natur uns von Geburt an mitgibt. Heute sind sie im Laufe unserer Zivilisation zurückgebildet und kaum noch gefährlich. Wir beißen nicht mehr zu und wir legen Wert auf saubere, gepflegte Nägel, statt auf Krallen. Denn schöne Nägel signalisieren Gesundheit, genau, wie schöne Haut, schöne Zähne und Haare. Es sind die Signale, die jeder ganz unbewusst erfasst und danach auch unterbewusst bewertet.
Deine Nägel können Dir etwas über Deine Gesundheit sagen
Schöne, glatte, helle, seidenmatt-glänzende, gepflegte und feste Nägel sind attraktiv. Sie sind ein Zeichen dafür, dass der Mensch gesund ist. Verfärbte, splittrige Nägel signalisieren Krankheit oder Nachlässigkeit.
Tatsächlich können unsere Finger- und Fußnägel uns viel über unsere Gesundheit verraten. Bevor wir also in die Pflege der Nägel einsteigen, solltest Du wissen, welche Krankheiten hinter „Schönheitsfehlern“ der Nägel stecken könnten, denn das können (müssen aber nicht) frühe Hinweise auf ernsthafte Erkrankungen sein. Manche „Schönheitsfehler“ an den Nägeln verschwinden von selbst wieder, an manchen kann man etwas ändern, wenn man weiß, dass sie ein Anzeichen für Gesundheitsstörungen sind und verschwinden, wenn man diese beseitigt. Dellen, Risse, weiße Flecken Verformungen oder Längsrillen haben meistens harmlose Ursachen. Deine Nägel können Dich aber auch warnen.
Verfärbungen und Veränderungen der Nägel
Weiße Flecken, die mit herauswachsen, sind harmlos. Ebenso blaurote kleine oder große Flecken, da hast Du Dir höchstwahrscheinlich einen Bluterguss unter dem Nagel geholt. Klassiker: Der Hammer ist abgerutscht oder Du hast Dir den Finger eingeklemmt. Das wächst wieder heraus. Doch Vorsicht: Dunkelbraune Verfärbungen, die nicht verschwinden, könnten ein Hinweis auf einen Melanom, also einen schwarzen Hautkrebs sein. In diesem Fall solltest Du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Braune Verfärbungen liegen meist am Rauchen.
Gelbliche Verfärbungen in Verbindung mit einer verdickten Nagelplatte und eine Änderung des „Nagelmaterials“ sind wahrscheinlich Nagelpilz. Flecken im Nagel können Schuppenflechten sein.
Gelbliche oder dunkelbraune Verfärbungen können eine Infektion mit Bakterien unter dem Nagel sein oder eine Pilzinfektion. Auch hier sollte der Arzt sich das ansehen.
Brüchige und splittrige Nägel
Brüchige Nägel, insbesondere im Zusammenhang mit Haarausfall, sind oft ein Zeichen für einen Mangel an Eisen, Calcium, Biotin, Vitamin A und B. Es kann aber auch die Folge von Medikamenteneinnahme sein (Antibiotikum, Diabetes-Medikamente usw.).
Splitternde Nägel: Hier gibt es viele Ursachen, wie Mangel an Kieselsäure, Mangelernährung allgemein, zu häufiges Waschen der Hände mit austrocknenden Mitteln (Putz- und Reinigungsmitteln), starke, mechanische Belastung. Oder auch das zu häufig abwechselnde Nutzen von Nagellack und acetonhaltigem Nagellackentferner. Es kann aber auch ein Begleitsymptom für eine Schilddrüsen-Unterfunktion sein.
Verformungen der Nägel
Rillen, längs oder quer: Längsrillen treten oft bei zunehmendem Alter auf, weil die Nagelplatte, also der Untergrund der Nägel, austrocknet. Querrillen treten meistens an einzelnen Finger- oder Fußnägeln auf, wenn eine Quetschung oder Verletzung an dem Nagel passiert ist. Sie können aber auch an allen Nägeln auftreten, wenn irgendwelche Umstände das Wachstum der Nägel gestört haben. Bleibt es über längere Zeit so und ist nicht nur eine einmalige Sache, solltest Du zum Arzt gehen, um die Ursache zu finden.
Uhrglasnägel, also Fingernägel die rundlich hochgewölbt sind, sind ein Anzeichen für chronischen Sauerstoffmangel im Körper – und besonders in den Fingern, die zu den Körperteilen gehören, die oft am schlechtesten durchblutet sind. Der Nagel kann deshalb nicht richtig wachsen. Das kann auch an den Zehen passieren. Aber Achtung: der Sauerstoffmangel könnte auch darauf hindeuten, dass eine Lungenkrankheit oder sogar Lungenfibrose, ein Lungenemphysem oder Lungenkrebs vorliegt. Das solltest Du unbedingt abklären. Wenn Du aber schon immer als Erwachsener diese Nagelform hattest, dann ist diese Nagelform höchstwahrscheinlich erblich und Du kannst nichts daran ändern.
Löffelförmige Nägel: Also die umgekehrte Form von Uhrglasnägeln, deuten auf Herz-, Lungen- oder Lebererkrankungen hin. Auch hier: Lass Dich rechtzeitig untersuchen!
Dünner, schwarzer Längsstreifen im Nagel: Hiermit solltest Du sofort zum Arzt gehen, denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dahinter ein Tumor steckt. Das muss nachgeschaut werden und Du kannst nur dankbar sein, dass Dir Dein Fingernagel das so früh angezeigt hat.
Gesunde und gepflegte Nägel sind attraktiv
Zuallererst: Das Schneiden und komplette Zurückschieben der Nagelhaut sieht dann zwar schön aus, aber bedenke bitte, dass die Nagelhaut eine Funktion hat. Sie „dichtet ab“ und schützt den Spalt am Übergang vom Nagel zum Finger vor Infektionen und eindringenden Schadstoffen. Nagelpilz beispielsweise kann dort Eingang finden. Bei kleinen Verletzungen zwischen Fingernagel und Fingerkuppe können sich Mikroben einnisten und die Nagelhaut entzündet sich. Die Natur hat diese Haut in Jahrmillionen so entwickelt, dass sie das Nagelbett hermetisch abdichtet, um das Nagelbett zu schützen und gesunde Nägel wachsen zu lassen. Außerdem kann das Wegschneiden der Nagelhaut dazu führen, dass sie stärker wächst, um ihre Aufgabe doch noch zu erfüllen. Dann sieht es wirklich nicht mehr schön aus und Du kommst Du aus dem Schnippeln nicht mehr heraus. Und nur gesunde Nägel sind wirklich schön.
Regelmäßige Nagelpflege ist wichtig!
Vorbereitung: Bevor Du also Deinen Werkzeug- und Lackierkasten aufklappst, solltest Du eine Weile vorher Deine Hände und besonders die Nägel mit einer Nagelbürste reinigen. Benutze dabei am besten eine Bürste mit nicht zu harten Naturborsten (Plastikborsten haben kantige Spitzen). Schrubbe nicht mit entschlossener Gewalt, sondern lieber eher sanft und dafür etwas länger. Das schont die Nagelhaut, sie wird weich und lässt sich leicht ein wenig zurückdrängen, ohne verletzt zu werden. Anschließend mit einer feuchtigkeitsspendenden Handcreme gut eincremen. Ein gutes Nagel-Öl dazu gibt den Nägeln Elastizität und pflegt. Wische das überschüssige Nagel-Öl mit einem Tuch ab. Jetzt sind die Nägel fertig für eine Maniküre.
Feilen und Schneiden: Wenn die Nägel deutlich zu lang sind, kannst Du sie auch erst einmal mit der Nagelschere oder einem Knipser grob in Form bringen. Auf jeden Fall sollte der „Endschliff“ mit einer Nagelfeile erfolgen. Idealerweise sollte es eine Glas-Nagelfeile sein. Denn diese Glasfeilen erzeugen eine fast ganz glatte Schleif-Fläche und vermindern so raue Nagelränder. Dadurch sind die Nagelkanten weniger anfällig für Splittern, Risse und Abbrüche. Die Nagelstruktur wird weniger angegriffen und aufgeraut. Am besten feilst Du immer in eine Richtung.
Mit einer „Polierfeile“ kannst Du Deine Nageloberfläche superglatt bekommen, was den Nagel auch wieder schützt – und den Nagellack, wenn Du einen auftragen willst, wunderschön glänzen lässt. Wenn Du aber sehr dünne, schwache Nägel hast, dann lass das lieber sein, denn die Polierfeile trägt immer, auch wenn es sehr wenig ist, etwas Nagelmaterial ab. Auf die Dauer würden die Nägel dadurch noch dünner.
Nagel-Öl oder Nagelserum auftragen: Wenn Du nicht lackierst, kannst Du jetzt ein Nagelserum oder Nagel-Öl auftragen. Das macht ganz besonders empfindliche und beanspruchte Nägel elastisch und gesünder. Wenig auftragen und einmassieren – und die Nägel sehen glänzend, gesund und geschmeidig aus. Das tut ihnen besonders gut, wenn Du im Garten arbeitest oder Deine Nägel ziemlich belastest. Splitternägel oder brüchige Nägel werden es Dir ganz besonders danken. Denen kannst Du abends, bevor Du ins Bett gehst, nochmal eine Extrakur mit etwas mehr Nagel-Öl spendieren. Das kann dann nachts lange einwirken.
Wenn Du viel am PC arbeiten musst und keine Ölflecken auf der Tastatur haben willst, dann benutze eher Nagelserum, das zieht schnell in die Nägel ein.
Ein paar Tipps für die Lackierer unter uns:
Verwöhne am besten zwischen zwei „Umlackierungen“ die Nägel mit Nagel-Öl und lass es am besten über Nacht einwirken. Bevor dann die Farbe auf die Nägel kommt, solltest Du speziellen Unterlack auftragen und gut trocknen lassen. Der Unterlack, auch „Base Coat“ genannt, schützt die Nägel und pflegt sie sogar noch. Und er erzeugt eine glatte Oberfläche, die den Farblack dann umso perfekter und glänzender spiegeln lässt und auch die Haltbarkeit des Lacks verlängert. Überdies schützt er vor Verfärbungen durch den Farblack.
Wenn Du Problemnägel hast, solltest Du zu Pflegelacken greifen, die geben Deinen Nägeln noch eine Extraportion Nährstoffe, elastische Festigkeit und Schutz. Außerdem regen sie das Wachstum an und lassen viele Verfärbungen verschwinden. Dann wachsen Deine Nägel schneller fest und gesund nach und Du hast mehr Freude dran.
So, und jetzt wünschen wir Dir tolle, gesunde und schöne Nägel, mit denen Du überall Furore machen kannst!