Honig ist an sich gesund und der süße Bienensaft ist ein Schatz der Natur. Honig allgemein wirkt nachweislich antiseptisch, antibakteriell, antioxidativ, wundheilend und enthält Vitamine und noch weitere Wirkstoffe, die unserem Immunsystem guttun. Was ist also an Manuka-Honig dran, was ihn besonders macht? Immerhin ist er unglaublich teuer, denn er kommt aus Neuseeland und kostet über 70 Euro im Kilo. Warum solltest Du so einen teuren Honig kaufen?
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Diesen speziellen Honig erzeugen die Bienen auf Neuseeland und im Südosten Australiens von den dort wild wachsenden Manuka-Bäumen. Sie heißen auch Südseemyrte (Leptospermum scoparium) und sind eine Unterart des australischen Teebaums. Der Manukabaum bzw. -strauch wächst ausschließlich auf Neuseeland. Man kann ihn allerdings auch hier über verschiedene Baumschulen kaufen, es ist hier aber eine Zimmerpflanze und wird nicht größer als zwei Meter, während sie in ihrer Heimat bis zu acht Meter hoch werden kann. Ihre duftenden weißen und rosa Blüten sind sehr hübsch und machen den Baum zu einem Hingucker – und zu einem Magneten für Bienen. Aber was macht den Manuka Honig so besonders?
Manuka Honig, der Keim-Killer
In allen echten Bienenhonigen findet sich Wasserstoffperoxid, ein starkes Antioxidans, das auch von unserem Immunsystem hergestellt und verwendet wird, um Krankheitserreger „kaputt zu oxidieren“. Manuka Honig enthält aber noch einen weiteren Stoff, der ihn von anderen Honigen unterscheidet: Methylglyoxal (MGO). In einer wissenschaftlichen Studie hört sich das so an: „Methylglyoxal (MGO) ist die wichtigste antibakterielle Verbindung in Manuka Honig, die durch eine nicht-enzymatische Umwandlung von aus Nektar gewonnenem Dihydroxyaceton gebildet wird.“
Dieses MGO ist in seiner antibakteriellen Wirkung noch einmal viel stärker als in allen anderen Honigsorten, wo der Stoff nur in sehr kleinen Mengen vorkommt. Die Studie stellt fest, dass Manuka Honig sogar gegen resistente Keime, wie den gefürchteten „Staphylokokkus Aureus“ und Kolibakterien wirksam ist:
„Die Ergebnisse zeigten, dass jede getestete Bakterienart signifikant anfällig für MGO-Lösungen ist. Statistische Analysen ergaben, dass S. aureus der am stärksten und P. aeruginosa der am wenigsten anfällige Bakterienstamm gegenüber MGO-Lösungen ist.“
Dieser Befund wird von weiteren Studien unterstützt und bestätigt. Letztere Studie beleuchtet in erster Linie die Möglichkeiten, im Wettrennen zwischen vom Menschen entwickelten Antibiotika versus anpassungsfähige Keime mithilfe der antibiotischen Bestandteile im Manuka Honig doch zu gewinnen.
„Pharmazeutische Unternehmen haben eine breite Palette von Antibiotika kommerziell hergestellt, und eine bestimmte Art von Arzneimittel wird Patienten von Ärzten als spezifisches Antibiotikum zur Behandlung von Infektionen verschrieben, die durch eine bestimmte Gruppe von Bakterien verursacht werden. (…) In den letzten Jahren haben Mikroorganismen aufgrund des übermäßigen Gebrauchs von verschriebenen Antibiotika Resistenzen gegen viele Antibiotika entwickelt. Es besteht ein Bedarf an einem alternativen therapeutischen Mittel. In dieser Übersicht haben wir uns auf ein solches natürliches Material konzentriert, Manukahonig, das als natürliches Antibiotikum und als alternative Medizin verwendet werden könnte.“
Wer gleich bei den ersten Erkältungssymptomen oder als Vorbeugung gegen eine Viren-Infektion, die über die Nasen- und Rachenschleimhaut eindringt, Manuka Honig langsam im Mund zergehen lässt, hat gute Chancen, gesund zu bleiben, denn Methylglyoxal (MGO) wirkt sehr effizient, besser, als die meisten Gurgellösungen.
Gegen Erreger von Nasennebenhöhlenentzündung zeigte Manuka Honig in einigen Laborversuchen eine gute Wirksamkeit.
Auch der Verzehr von ein bis drei Teelöffeln Manuka Honig wirkt sich sehr positiv aus. Es entfaltet im Körper seine antibakterielle und antivirale Wirkung, lindern Magen-Darm-Beschwerden und Infektionen.
Eine weitere Studie stellte fest, dass die stark entzündungshemmende Eigenschaft des Manuka Honig auch gegen Magengeschwüre hilft, eine fantastische Nachricht für alle, die daran leiden.
Wissenschaftler beschichteten ein übliches, bei Leistenbruch-Operationen eingesetztes Kunststoff-Netz mit einer dünnen Schicht Manuka Honig, um eine antibakterielle Schutzschicht darum zu legen. Die anschließenden Tests in Zellkulturen belegte zum Erstaunen der Mediziner, dass die Honigbeschichtung sogar gegen den multiresistenten Krankenhauskeim MRSA effektiv war.
Wundheilung und Hauterkrankungen lindern – Manuka macht’s
Nicht nur innerlich, auch äußerlich bietet das süße Gold von der anderen Seite der Weltkugel Hilfe:
Pferde sind teure Tiere, insbesondere Zucht- und Rennpferde oder ausgebildete Waldarbeiter-Pferde. Der für diese Tiere entwickelte Pferdebalsam aus alten Rezepten, die den strapazierten Gelenken der Tiere hilft, ist auch bei Menschen beliebt und wirksam. So wundert es nicht, dass bei Hautwunden, Wundsein und Abschürfungen der Geheimtipp unter Pferdehaltern Manuka Honig ist. Dasselbe gilt für den Menschen:
„Die Behandlung von Wunden mit Honig hat in den letzten Jahren in Deutschland und Österreich immer mehr Aufmerksamkeit von medizinischem Fachpersonal erhalten. Wir haben eine prospektive, multizentrische Beobachtungsstudie mit Medihoney™ (Manukahonig) Verbänden in 10 Krankenhäusern durchgeführt – neun in Deutschland und eines in Österreich. Daten aus der Behandlung von 121 Wunden unterschiedlicher Genese über einen Zeitraum von 2 Jahren wurden analysiert. (…) Insgesamt nahm die Wundgröße während des Studienzeitraums signifikant ab und viele Wunden heilten nach relativ kurzer Zeit. In ähnlicher Weise nahmen die wahrgenommenen Schmerzen signifikant ab und die Wunden zeigten merklich weniger Schorf/Nekrose. Im Allgemeinen zeigen unsere Ergebnisse, dass Honig eine wirksame und praktikable Behandlungsoption für die professionelle Wundversorgung ist.“
Der Grund: Bei Hautwunden wirkt der Methylglyoxalgehalt des Manuka Honigs ebenfalls stark antiseptisch. Das gilt auch für Hauterkrankungen, wie Pilzinfektionen, Akne, Schuppenflechte und Herpes.
Je höher der Gehalt von MGO ist, umso besser. Du solltest sehr genau auf die MGO Angaben auf dem Glas achten. Auch unser Bienenhonig enthält das Wunderzeug MGO, aber nur bis zu 20 Milligramm MGO pro Kilo. Auch das wirkt positiv, aber bei weitem nicht so, wie Manuka Honig, der mindestens 100 mg/Kilo enthalten muss, um eine spürbar stärkere Wirkung, als der heimische zu entfalten. Reine, erstklassige Manuka Honige enthalten bis zu 850 Milligramm MGO pro Kilo.
Eine andere Bezeichnung ist die UMF-Zahl (Unique Manuka Factor), der eine direktes Maß für den antibakteriellen Effekt darstellt. Beide Werte sind aber gleich aussagekräftig:
- Manuka-Honig 250: UMF 10
- Manuka-Honig 400: UMF 13
- Manuka-Honig 550: UMF 16
- Manuka-Honig 800: UMF 20
Alle anderen Inhaltsstoffe des Manuka Honig sind mit denen von unserem Bienenhonig identisch:
- Vitamine wie Vitamin B1, B2 und B6, Biotin und Nicotinsäureamid (Niacin)
- Säuren wie Milchsäure oder Phosphorsäure
- Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium und Kalium
- sekundäre Pflanzenstoffe
- Hoher Zuckergehalt (entzieht den Bakterien Wasser, das reduziert die Vermehrung)
- Wasserstoffperoxid (wirkt keimtötend)
Nebenwirkungen bei Manuka Honig
So fantastisch das alles klingt, es gibt doch einen kleinen Wermutstropfen. Nicht nur, dass der Honig sehr teuer ist.
Bei einer Mittelohrentzündung wurde hoch konzentrierte Manuka-Lösung (nicht natürlicher Manuka-Honig) verwendet, was zu einer Schädigung des Gehörs führte.
Diabetiker sollten erst mit ihrem Arzt sprechen, bevor sie Manuka Honig anwenden. Es besteht der Verdacht, dass der Honig die Krankheit verschlimmern könnte. Unangenehmerweise, kann bei dieser Gruppe Diabetiker das Methylglyoxal (MGO) eine negative Wirkung auf die Wundheilung haben. Auch bei chronischen Wunden oder diabetischen Geschwüren wird von der Anwendung abgeraten, da das Methylglyoxal die Schmerzentwicklung negativ beeinflussen kann.
Für Kinder unter einem Jahr ist der Manuka Honig gar nicht geeignet. Er kann in Einzelfällen sogar zu Botulismus führen.