Eisenmangel, medizinisch auch als Sideropenie bezeichnet, ist (so heißt es) eine der häufigsten Mangelerscheinungen in unserer Gesellschaft. Er kann durch eine verminderte Eisenaufnahme, erhöhten Eisenverlust oder einen gesteigerten Bedarf entstehen. Doch was genau verursacht Eisenmangel? Und wann ist es sinnvoll, Eisenpräparate einzunehmen? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die häufigsten Auslöser von Eisenmangel und wie man ihm effektiv begegnen kann.
➥ Autor: Barbara M. Thielmann
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Eisenmangel verstehen: Ursachen und Auswirkungen auf deine Gesundheit
Ein Eisenmangel kann zu einer Eisenmangelanämie führen, einer weit verbreiteten Form der Anämie, bei der das Blut nicht genug gesunde rote Blutkörperchen enthält. Rote Blutkörperchen transportieren Sauerstoff zu den Geweben des Körpers. Und wie der Name schon sagt, ist die Eisenmangelanämie auf einen Mangel an Eisen zurückzuführen. Ohne genügend Eisen kann der Körper nicht genügend von der Substanz (Hämoglobin) in den roten Blutkörperchen produzieren, die diese in die Lage versetzt, Sauerstoff zu transportieren. Die Folge: Betroffene fühlen sich oft müde und kurzatmig. Bevor man jedoch zu Eisenpräparaten (noch besser natürliche Stoffe zur Eisenherstellung) greift, ist es wichtig, die Ursachen des Mangels zu klären.
Erste Anzeichen und Symptome von Eisenmangel
Anfänglich kann eine Eisenmangelanämie so leicht sein, dass sie unbemerkt bleibt. Wenn der Körper jedoch einen größeren Eisenmangel aufweist und sich die Anämie verschlimmert, verstärken sich die Anzeichen und Symptome.
Zu den typischen Anzeichen und Symptomen einer Eisenmangelanämie können gehören:
- Extreme Müdigkeit
- Schwäche
- Blasse Haut
- Schmerzen in der Brust, schneller Herzschlag oder Kurzatmigkeit
- Kopfschmerzen, Schwindel oder Benommenheit
- Kalte Hände und Füße
- Entzündung oder Wundsein der Zunge
- Brüchige Nägel
- Ungewöhnliches Verlangen nach nahrungslosen Substanzen wie Eis, Junk food oder Stärke
- Schlechter Appetit, insbesondere bei Säuglingen und Kindern mit Eisenmangelanämie
Ursachen von Eisenmangel
Eisenmangelanämie tritt auf, wenn dein Körper nicht genug Eisen hat, um Hämoglobin zu produzieren. Hämoglobin ist der Teil der roten Blutkörperchen, der dem Blut seine rote Farbe verleiht und es den roten Blutkörperchen ermöglicht, sauerstoffreiches Blut durch den Körper zu transportieren.
Wenn du nicht genügend Eisen zu dir nimmst oder zu viel Eisen verlierst, kann dein Körper nicht genügend Hämoglobin produzieren, und es kommt in weiterer Folge zu einer Eisenmangelanämie.
Zu den Ursachen einer Eisenmangelanämie gehören:
- Blutverlust: Da Blut Eisen enthält, führt jeder Blutverlust auch zu Eisenverlust. Frauen mit starken Menstruationen sind besonders gefährdet, da sie während dieser Zeit überdurchschnittlich viel Blut verlieren. Langsamer, chronischer Blutverlust im Körper – etwa durch ein Magengeschwür, einen Zwerchfellbruch, einen Darmpolypen oder Darmkrebs – kann ebenso zu Eisenmangelanämie führen. Magen-Darm-Blutungen können durch die regelmäßige Einnahme einiger rezeptfreier Schmerzmittel, insbesondere Aspirin, verursacht werden.
- Eisenarme Ernährung: Dein Körper erhält regelmäßig Eisen aus den Nahrungsmitteln, die du isst. Wenn du zu wenig Eisen zu dir nimmst, kann dein Körper mit der Zeit einen Eisenmangel entwickeln. Fleisch, Eier und grünes Blattgemüse sind besonders eisenreich. Veganer und Menschen, die wenig von diesen Lebensmitteln oder mit Eisen angereicherte Lebensmittel konsumieren, riskieren einen Mangel. Auch Säuglinge und Kinder benötigen für ein gesundes Wachstum und eine gesunde Entwicklung Eisen in ihrer Ernährung.
- Aufnahmeprobleme: Das Eisen aus der Nahrung wird im Dünndarm in den Blutkreislauf absorbiert, also aufgenommen. Darmerkrankungen wie Zöliakie, die die Fähigkeit des Darms beeinträchtigt, Nährstoffe aus verdauter Nahrung aufzunehmen, können zu Eisenmangelanämie führen. Auch operative Eingriffe am Dünndarm (z.B. Umgehungen oder teilweise Entfernungen) können die Aufnahme von Eisen und anderer Nährstoffe beeinträchtigen.
- Schwangerschaft: Schwangere Frauen haben einen erhöhten Eisenbedarf, da sie nicht nur ihren eigenen Eisenhaushalt (mit nunmehr erhöhtem Blutvolumen), sondern auch den des wachsenden Fötus sicherstellen müssen. Daher kommt es bei vielen schwangeren Frauen ohne Eisensupplementierung zu einer Eisenmangelanämie.
Wer ist besonders gefährdet?
Einige Personengruppen haben ein höheres Risiko, Eisenmangel zu entwickeln. Dazu gehören:
Frauen: Da Frauen während der Menstruation Blut verlieren, sind sie generell einem höheren Risiko für Eisenmangelanämie ausgesetzt. Wenn die Menstruation länger als eine Woche dauert, spricht man von einer verlängerten Blutung (Menorrhagie). Diese führt, je nach Blutungsdauer und Stärke, zu mehr oder weniger ausgeprägtem Eisenmangel.
Säuglinge und Kinder: Bei Säuglingen, insbesondere bei solchen mit niedrigem Geburtsgewicht oder Frühgeburten, die nicht genügend Eisen über die Muttermilch oder die Säuglingsnahrung erhalten, besteht ein erhöhtes Risiko für Eisenmangel. Auch Kinder brauchen während der Wachstumsschübe zusätzliches Eisen. Wenn dein Kind sich nicht gesund und abwechslungsreich ernährt, kann es gefährdet sein, eine Anämie zu entwickeln.
Vegetarier und Veganer: Menschen, die kein Fleisch essen, haben möglicherweise ein höheres Risiko für eine Eisenmangelanämie, wenn sie keine anderen eisenhaltigen Lebensmittel zu sich nehmen.
Übersehene Ursachen für Eisenmangel
Hier ein paar, keinesfalls abschließende Hinweise zum Eisenmangel, die du unbedingt beachten solltest. Neben den klassischen Ursachen gibt es weitere, oft übersehene Gründe für Eisenmangel.
Infektionen
Eisenmangel kann auch durch Infektionen verursacht werden. Man sollte daher zuerst abklären, ob es sich um
- eine virale Anämie,
- eine bakterielle Anämie oder
- tatsächlich um eine Eisenmangelanämie handelt.
Ein Eisenmangel wird in der Regel durch eine Kombination aus einer gründlichen Anamnese (Gespräch über Beschwerden und Vorerkrankungen) und verschiedenen Blutuntersuchungen diagnostiziert.
Typische Blutuntersuchungen bei Verdacht auf Eisenmangel:
- Hämoglobinwert: Dieser Wert gibt an, wie viel Sauerstoff vom Blut transportiert werden kann. Bei einem Eisenmangel ist er erniedrigt.
- Ferritin: Ferritin ist ein Speicherprotein für Eisen. Ein niedriger Ferritinwert deutet auf einen Eisenmangel hin.
- Transferrin: Transferrin ist ein Transportprotein für Eisen. Die Transferrinsättigung gibt an, wie viel von dem Transportprotein mit Eisen beladen ist. Bei einem Eisenmangel ist sie erniedrigt.
- Serum-Eisen: Dieser Wert gibt die direkt im Blut gelöste Eisenmenge an.
- Mittlere Erythrozytenvolumen (MCV): Dieser Wert gibt Aufschluss über die Größe der roten Blutkörperchen. Bei einem Eisenmangel sind sie oft kleiner als normal.
Virale Anämie: Bei einer viralen Infektion sind sowohl die Eisenwerte (wie Serum-Eisen und Ferritin), die Anzahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), der Hämoglobinwert und der Hämatokrit (der Anteil der roten Blutkörperchen am Gesamtblutvolumen) erniedrigt.
Bakterielle Anämie: Bei bakteriellen Infektionen führt der hohe Eisenbedarf der Bakterien (sie nutzen diesen als Transportmittel) oft zu einem paradoxen Bild: Das Ferritin kann erhöht sein (da der Körper versucht, Eisen zu speichern), während das Serum-Eisen erniedrigt ist (weil es von den Bakterien verbraucht wird). Auch andere Parameter wie Erythrozyten, Hämoglobin und Hämatokrit sind typischerweise erniedrigt.
Eisenmangelanämie: Um eine Eisenmangelanämie handelt es sich wahrscheinlich, wenn folgende Werte im unteren Bereich oder unter der Norm liegen: Anzahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), Serum-Eisen, Hämatokrit, Ferritin, Hämoglobin und MCV.
Parasiten
Eine chronische (nicht erkannte) Borreliose (siehe Bakterien) oder parasitäre Infektionen wie Babesien/ Babesiose1 können ebenfalls Eisenmangel verursachen. Auch Würmer, die seit einigen Jahren wieder auf dem Vormarsch sind, können eine mögliche Ursache sein.
Wenn die Menstruation extrem blutig und lange verläuft, wäre es gut, ebenfalls an Parasiten zu denken und seinen Hormonstatus überprüfen zu lassen.
Mögliche andere Gründe für Eisenmangel
Andere Gründe für Eisenmangel können noch sein:
- Strenge Diät, einseitige Ernährung
- Entzündungen der Darmschleimhaut
- Einnahme von Medikamenten
- Hormonstörungen
Natürliche Hilfe bei Eisenmangel
Heilkräuter zur Regulierung von Blutungen:
Bei Frauen, die unter verlängerten oder starken Menstruationsblutungen (Menorrhagien) leiden, können bestimmte Heilkräuter helfen, den Blutverlust zu verringern und den Eisenspiegel zu stabilisieren. Bewährte Kräuter sind Hirtentäschel, das traditionell als Kardinalheilpflanze bei Gebärmutterblutungen gilt, sowie Frauenmantel, der die Blutgerinnung fördern kann. Blutwurz und Eiche wirken als blutungsregulierende Gerbstoffdrogen, während Arnika bei traumatisch bedingten Blutungen und nach Überanstrengung hilfreich ist. Weitere nützliche Kräuter sind Kreuzkraut und Schafgarbe, die bei prämenstruellen Schmierblutungen oder hellroten Blutungen eingesetzt werden können. Silbermantel und Wiesenknopf sind ebenfalls wirksam bei klimakterischen Blutungen.
Eisenreiche Wildkräuter zur Auffüllung des Eisenspeichers:
Um den durch Blutverlust oder eine eisenarme Ernährung entstandenen Eisenmangel auszugleichen, können eisenreiche Pflanzen wie Brennnessel, die als „Eisenpflanze Nr. 1“ gilt, in die Ernährung integriert werden. Weitere Pflanzen wie Löwenzahn, Petersilie und Liebstöckel sind ebenfalls reich an Eisen und können helfen, den Körper auf natürliche Weise mit diesem wichtigen Mineralstoff zu versorgen. Franzosenkraut und Vogelmiere sind zusätzlich empfehlenswerte Wildkräuter mit einer hohen Eisenkonzentration.
Anwendung und Zubereitung:
Die oben genannten Kräuter können auf vielfältige Weise angewendet werden. Brennnesseltee ist eine besonders einfache Methode, um den Eisenspiegel zu unterstützen. Brennnessel kann auch gut in Smoothies zubereitet werden, während Franzosenkraut und Löwenzahn perfekt als Salatbeigabe oder in grünen Säften verwendet werden können. Diese Pflanzen bereichern nicht nur den Speiseplan, sondern tragen auch effektiv zur Vorbeugung und Behandlung von Eisenmangel bei.
- Babesien sind die Parasiten, die Babesiose verursacht. Babesiose ist die Krankheit, die durch diese Parasiten ausgelöst wird. Man erkennt sie an den vielen Kirschangiomen/rote kleine Blutschwämmchen. ↩︎