Viele Gründe für Heilerde – der Wunderschlamm aus der Eiszeit

Jeder hat schon davon gehört, aber was ist das unscheinbare Pulver wirklich? Die ersten Belege der Verwendung von Heilerde reichen bis ins alte Ägypten zurück. Interessanterweise ändert sich die Wirkung von Heilerde je nachdem, wie man sie einnimmt. Heilerde wird zu vielen Zwecken sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet. Die fein gemahlene Erde ist für viele ein Multitalent und eine Wohltat für empfindliche Mägen, für Darm und Verdauung.

Was ist Heilerde?

Es ist nicht wirklich „Erde“, sondern ein feines, tonartiges Pulver, das aus Sedimentablagerungen der Eiszeit gemahlen wird. Die ersten Belege der Verwendung von Heilerde reichen bis ins alte Ägypten zurück. Damals galt es als „das beste Heilmittel der Natur“. Man vermischte Lehm mit verschiedenen anderen Wirkstoffen. Vor allem der fruchtbare, mineralreiche Nilschlamm wurde damals bei der Behandlung verschiedener Krankheiten verwendet. Von Ägypten aus fand die Anwendung Eingang in die Medizin der Griechen und Römer. Viele bekannte Ärzte und Heiler der Geschichte haben ihre wohltuende Wirkung eingesetzt. Hildegard von Bingen, eine der großen Heilerinnen des Mittelalters, arbeitete mit verschiedenen Arten der Wurzelerden. Paracelsus setzte Heilerde gegen die Pest ein. Wahrscheinlich wurde eine Art Heilerde auch schon von unseren germanischen Vorfahren benutzt. Lehmwickel werden in manchen Quellen erwähnt.

Später wendete Sebastian Kneipp, der „Lehmpfarrer“, solche Tonerden erfolgreich bei vielerlei Krankheiten und Beschwerden an.

Die Zusammensetzung dieser Löß-Erden ist je nach Region verschieden: Heilerde weist meistens unterschiedliche Anteile an Aluminium-, Kieselsäure, Eisenoxid, Kalzium-, Magnesium- und Natriumsalzen, Manganverbindungen, Phosphaten und Silizium auf. Insofern ist Heilerde auch ein Nahrungsergänzungsmittel, weil sie den Körper mit Mineralien versorgt.

Grüne Heilerde beseitigt Unreinheiten und revitalisiert. Foto: @opkirilka via Twenty20

Es gibt grüne, weiße, rosa und gelbe

Das liegt an ihrer Zusammensetzung. Dadurch haben sie auch leicht unterschiedliche Wirkungen:

Grüne Heilerde absorbiert und reguliert Talg, entgiftet, beseitigt Unreinheiten und revitalisiert die Haut mit Mineralien und Spurenelementen. Sie hilft bei Verbrennungen, Abszessen, Narben und mindert Hautirritationen.

Weiße Heilerde ist mineralreich, besonders an Kieselerde, remineralisiert und entgiftet. Sie ist pH-hautneutral. Sie hat eine absorbierende, abschwellende, regenerierende und beruhigende Wirkung. Weiße Heilerde fördert den Prozess der Zellerneuerung.

Rosa Heilerde ist eine Mischung aus weißer und roter Heilerde. Sie macht die Haut zart und ist reich an Spurenelementen und ist besonders bei sensibler und trockener Haut geeignet. Sie versorgt die Haut mit Mineralien und Spurenelementen.

Gelbe Heilerde beinhaltet weniger Eisenoxiode, als die anderen. Diese ist sehr wirksam, aber gleichzeitig die sanfteste. Sie wirkt stimulierend und tonisierend und versorgt die Zellen mit Sauerstoff. Als reinigende und beruhigende Maske ist diese gut geeignet für Mischhaut, aber auch für sensible und zu Irritationen neigende Haut. Sie reinigt, peelt und beseitigt Unreinheiten sowie überschüssigen Talg. Auch die gelbe Heilerde versorgt die Haut mit Mineralien und Spurenelementen, die für eine gesunde Haut und einen strahlenden Teint benötigt werden.

Heilerde versorgt die Haut mit Mineralien und Spurenelementen. Foto: @baspentrubas via envato.elements

Die Hauptanwendung für Heilerde

Heilerde wird zu vielen Zwecken sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet. Die fein gemahlene Tonerden ist für viele ein Multitalent und eine Wohltat für empfindliche Mägen, für Darm und Verdauung. Sogar das Cholesterin kann sie senken, weil sie Fette bindet. Man kann diese auch in Wasser oder Tee auflösen oder als Kapseln einnehmen.

Heilerde bindet krankheitsauslösende Stoffwechsel- und Darmgifte, überschüssige Magen- und Gallensäure, Bakterien, Pilze und sogar Cholesterin. Das funktioniert, weil sie aus kleinsten, fein vermahlenen Partikeln besteht, wodurch die Oberfläche, an die sich Schadstoffe binden können, fast unendlich groß ist. Gleichzeitig ist sie ein Ballaststoff und die winzigen Partikelchen bewirken überdies eine Mikro-Massage in Magen und Darm. Und: Die weiche, aufgequollene Heilerde vergrößert die Ausfüllung des Darms und fördert dadurch den Stuhlgang.

Aufgequollene Tonerde vergrößert die Ausfüllung des Darms und fördert dadurch den Stuhlgang. Foto: @gpointstudio via envato.elements

Interessanterweise ändert sich die Wirkung je nachdem, wie man sie einnimmt. Zur allgemeinen Stärkung oder bei Magen-Darm-Problemen nimmt man ein bis zwei Teelöffel Feinpulver auf 200 Milliliter Wasser, rührt gut um, lässt die Suspension ca. acht Stunden ziehen und dann trinkt man es schluckweise, nach nochmaligem Umrühren. Man sollte aber keinesfalls Metallgefäße oder -Löffel verwenden. Die Heilerde kann das Metall oxidieren und sich chemisch verändern, sodass sie unbrauchbar wird.

Ganz anders bei Verstopfung und gereiztem Darm. Hier rührt man die gezogene Suspension nicht noch einmal um, sondern trinkt nur das trübe Wasser ab.

Bei Sodbrennen wiederum lässt man die frisch angerührte Heilerde-Suspension nicht ziehen, sondern trinkt es gleich alles aus.

Morgens auf nüchternen Magen und kurmäßig getrunken, bringt sie die Darmflora in Ordnung, entgiftet Magen und Darm, regt den Stoffwechsel an, hilft bei Darminfektionen, Durchfall, Lebensmittelvergiftungen, Sodbrennen, Verstopfung, und zu hohen Cholesterinspiegel. Überdies gleicht der eiszeitliche Staub im Körper das Säure-Basen-Verhältnis aus. Dabei bewegt es sich immer hin zum physiologischen Gleichgewicht und bindet nur zu hohe Säurewerte. Anders, als Mittel gegen Sodbrennen, die die Magensäure komplett neutralisieren – was ebenfalls nicht gesund ist.

Eine weitere Wirkung ist ihre Rolle im Bindegewebe des Körpers. Das liegt an dem hohen Kieselsäuregehalt. Auch als Maske auf die Haut aufgetragen, wirkt sie gegen müde, schlaffe Haut, gegen Orangenhaut und mildert Falten. Durch ihre antibakteriellen Eigenschaften und die Fähigkeit, Fette zu binden, ist Heilerde auch ein probates Mittel gegen fettige Haut und Pickel, was besonders bei Teenagern das Hautbild verbessert. Auch fettige Haare bessern sich und werden lockerer und glänzend, ohne ausgetrocknet zu werden. Allerdings muss man die Heilerdepackung gut ausspülen.

Eine wunderbare, pflegende Waschlotion und Peeling für die Haut ohne alle chemischen Zusätze, ohne Duft-. Farb- und Konservierungsstoffe lässt sich aus Heilerde, Sahne und etwas Honig zusammenrühren.

Und es gibt noch eine großartige Anwendung

Sie hilft beim Abnehmen. Heilerde kann hier ihre Eigenschaft, Fette und Cholesterin an sich zu binden, voll einbringen. Ein- bis zwei Teelöffel Heilerde auf ein Glas Wasser vor dem Essen beruhigen den Magen, beseitigen Heißhunger und binden einen Teil der Fette aus dem Essen.

Nach all diesen Anwendungen und vielseitigen Wirkungen kann man nur bewundernd feststellen, dass die „Heil“-Erde ihren Namen wirklich zu Recht trägt.

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