Reisseife: Eine natürliche, vielseitige Wohltat für die Haut

Seit es immer mehr bekannt wird, welche Chemikalien in Körperpflegeprodukten verwendet werden, und wie oft wir das größte Organ unseres Körpers teilweise oder flächendeckend damit „pflegen“, gibt es ein wachsendes Interesse an natürlichen, unschädlichen Kosmetik- und Körperpflegemitteln. Ohne Chemie, ohne schädliche Duft- und Inhaltsstoffe, aber dennoch mit angenehmen, haut- und körperfreundlichen Wirkungen. Wir hier bei „Welt der Gesundheit“ schauen uns ständig um, was es an neuen und alten Erkenntnissen für Euch gibt und welche Möglichkeiten Du für Dich nutzen kannst. Hier ist wieder ein neues Thema, was Du vielleicht noch gar nicht kennst, was aber eine schöne Sache ist: Reisseife. Und Dir vielleicht auch ein neues Hobby, nämlich die Seifenherstellung, eröffnen könnte.

➥ Autor: Niki Vogt

Reisseife – ein Vitamin und Antioxidans für Deine Haut

Die sanfte, milchig-weiße Reisseife ist seit einiger Zeit aus seiner „Kenn-ich-nicht-Ecke“ heraus und zu einem beliebten Produkt geworden. Nicht nur, dass sie keine negativen Ingredienzien hat (denn noch ist sie nicht bei den großen Konzernen angekommen, sondern fast ausschließlich bei kleinen Manufakturen, guten Naturkosmetik-Marken und Hobby-Seifensiedern), sie enthält auch viele gute Wirkstoffe, wie Mineralien und von Natur aus die Vitamine B, C, D und E.

Eine Powerpackung an Hautvitaminen in einem Stück Reisseife

Vitamin D kurbelt die Hauterneuerung an, fördert die Wundheilung und beugt Entzündungen vor. Es unterstützt die Immunfunktion der Haut, die ja der größte Schutzschild unseres Körpers ist. Außerdem eliminiert es viele freie Radikale, minimiert also oxidativen Stress. Und: Es zeigt eine sehr gute Wirksamkeit bei verschiedenen Hautkrankheiten und bietet sogar einen gewissen Schutz vor Hautkrebs!

Vitamin C hat einen aufhellenden Effekt auf die Haut und unterstützt den Körper bei der Produktion von neuem Kollagen. Das sind die Fasern, die die Haut straff halten und festigen. Das Erschlaffen dieser Fasern bedingt auch das Erschlaffen der Haut und dadurch Faltenbildung.

Vitamin E ist – chemisch gesehen – eigentlich eine Kombination von natürlichen, fettlöslichen Substanzen mit einer antioxidativen Wirkung. Sie haben gemeinsam, dass sie eine biologische Aktivität von Alpha-Tocopherol zeigen. Alpha-Tocopherol ist dabei die Vitamin-E-Form mit der höchsten Bioaktivität und die einzige Form die anerkanntermaßen den menschlichen Vitamin-E-Bedarf decken kann, nämlich zu 90 Prozent.

Vitamin E ist ein effektives Schönheitsmittel für die Haut. Wie in der Nahrung auch, schützt es, auf die Haut aufgetragen, ebenfalls wirksam die Zellen vor freien Radikalen und verhindert weitgehend den oxidativen Stress, der das Hautgewebe schädigt.

Foto: @GalinkaZhi via envato.elements

Falls Dir nicht ganz klar ist, was „Oxidativer Stress“ eigentlich ist:

Es gibt viele Einflüsse auf Deinen Körper und Deine Haut, die schädigend sind. Da sind zum Beispiel schlechte Nahrungsmittel, Rauchen, zu viel UV-Licht, schlechtes Wasser usw.

Oxidativer Stress entsteht bei (bio)chemischen Reaktionen im Körper. Immer dann, wenn Moleküle aller Art eine chemische Bindung mit anderen Molekülen eingehen, funktioniert das durch die Elektronen in den Schalen der beteiligten Atome. Es sind sozusagen die Händchen, die ein Atom oder Verbund von Atomen (Molekül) zu anderen Atomen oder Molekülen ausstreckt und dann zu einem neuen Molekül mit ganz anderen Eigenschaften verbindet.

Dabei werden auch Bruchstücke frei, sozusagen „verstümmelte Atome“, die aber dann versuchen, das, was ihnen fehlt, aus dem umliegenden Gewebe durch Herausreißen von Elektronen aus Molekülen, sich wiederzuholen.

Weil Sauerstoff (chemischer Name „Oxygen“) ein sehr „starkes“ Atom ist, das entweder seine Außenschale komplettieren will oder verloren gegangene Elektronen mit Gewalt jedem anderen Atom herausreißt, wird dieser Vorgang des Zerstörens von Molekülen und Atomen „Oxidation“ genannt. Passiert das in einem Lebewesen, wird das als „oxidativer Stress“ bezeichnet, auch dann, wenn kein Sauerstoff, sondern ein anderer „Elektronenräuber“ daran beteiligt ist. Der Oxidative Stress zerfetzt also Moleküle in der Struktur des Körpers – oder hier speziell der Haut.

Vitamin E – der Wächter Deiner Haut!

Vitamin E ist also sehr nützlich für die Gesunderhaltung der Haut, denn all die Schäden auszugleichen, besonders in dem Netz aus Kollagenfasern des Hautgewebes, gelingt immer nur zum Teil. Kein Wunder, dass es schlaff und löchrig wird, wenn ständig mikrofeine Schäden das straffe Gewebe der Haut ständig attackiert. Natürliches Vitamin E, das direkt auf die Haut aufgetragen wird und vor Ort die Schäden verhindert oder beseitigt, ist da sehr hilfreich. Und noch mehr: Es reguliert den Feuchtigkeitsgehalt Deiner Haut und erhöht deren Elastizität. Außerdem unterstützt es die Wundheilung verletzter Hautstellen. Vitamin E ist auch in Sonnenblumenöl enthalten, aber wer möchte sich denn nach der Dusche damit komplett einreiben?

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Reisseife hat noch mehr Vorteile

Diese sehr angenehme Seife hat noch mehr zu bieten: Die Mineralstoffe Zink, Magnesium und Phosphor sind ebenfalls enthalten.

Dabei ist das im Reis enthaltene Zink schon lange wegen seiner positiven Eigenschaften für die Haut bekannt. Viele Enzyme der Haut sind auf Zink angewiesen. Eigentlich müssten wir von Natur aus einen hohen Zinkgehalt in Haut und Haaren haben, aber da die Massenproduktion von Lebensmitteln mittlerweile die Böden auch ziemlich ausgelaugt hat, haben wir Menschen in den Industrieländern oft Zinkmangel. Dieses lebensnotwendige Spurenelement ist eine Lebensversicherung für die Haut. Es hat entzündungshemmende, antivirale und antibiotische Eigenschaften. Zink erschwert das Eindringen von Viren und Bakterien in die Haut. In der Medizin wird Zink bereits erfolgreich bei der Behandlung unterschiedlicher Hauterkrankungen eingesetzt.

Seit über hundert Jahren ist deshalb die Zinksalbe ein Standardprodukt in den Apotheken und wurde früher (oft zusammen mit Ringelblumenextrakt) vom Apotheker angemischt. Diese Salbe kann auch hilfreich bei Hautproblemen wie Akne, Neurodermitis, Rosacea und Schuppenflechte sein und ist sehr effektiv bei der Wundheilung. Die Wirkung von Zink auf die Haut liegt in seiner Funktion für die Zellteilung. Zink hilft bei der Erhaltung und Erneuerung von schnell nachwachsendem Gewebe. Dazu zählen Haut, Haare und Schleimhaut.

Magnesium: Das unterschätzte Mineral

Die Wirkung von Magnesium auf der Haut war um das Jahr 2000 der absolute Hit. Es war DER Geheimtipp unter den Sportlern gegen Muskelkrämpfe, Muskelkater und Verspannungen. Aber es kann nicht nur bei den Muskel- und Gelenkproblemen hilfreich sein. Es ist auch ein Schönheitselixier: Das Mineral sorgt für eine schöne, reine, glatte Haut.

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Das Magazin „Harpers Bazaar“ schreibt:

„Manchmal sendet die Haut SOS-Signale. Zum Beispiel in Form von plötzlichen Pickeln, Fältchen und schlaffen Konturen. Unser Körper antwortet nicht auf die Frage, was denn los ist. Das muss man selbst herausfinden. Es könnte dem Körper an etwas Simplem mangeln, das im Dschungel der neumodischen Wirkstoffe oft in Vergessenheit gerät: Magnesium. (…)
In der chinesischen Medizin gilt Magnesium seit Hunderten von Jahren als das Mineral der Schönheit. Kein Wunder, denn Magnesium besitzt eine stark entzündungshemmende Wirkung. Das macht es zum absoluten Super-Mineral gegen Rötungen und zahlreiche Hautkrankheiten wie Rosazea oder Akne. Eine Möglichkeit wäre, den Nährstoff über das Essen sowie Nahrungsergänzungsmittel von innen aufzunehmen. Man kann aber auch von außen einem klaren und ebenmäßigen Teint nachhelfen …“

Und noch etwas kann das magische Magnesium: Bei trockener und sensibler Haut wirkt es beruhigend und ausgleichend. Darüber hinaus gilt es als natürlicher Jungbrunnen, aus einfachem Grund: Magnesium setzt ebenfalls freie Radikale schachmatt und bekämpft somit jegliche entzündliche und oxidative Prozesse im Körper, die normalerweise die Hautalterung beschleunigen.

Weiter berichtet das Magazin:

„Dermatologen führen hier noch einen zweiten Anti-Aging-Effekt von Magnesium an: Ein Defizit des Mineralstoffs im Körper resultiert in einem niedrigen Level ungesättigter Fettsäuren. Letztere sind jedoch extrem wichtig für die Spannkraft, Feuchtigkeit und den natürlichen Schutzschild der Haut. Wer hier von außen mit magnesiumhaltigen Produkten eincremt, wird also nicht nur mit einer reineren, sondern auch einer weicheren und sichtbar glatteren Haut belohnt.“

Du siehst: Mit einer Reisseife hast Du praktisch einen täglichen Schönheitssalon in Deiner Seifenschale daheim. Eine Studie hat die Vorteile von Reiswasser für die Haut untersucht und festgestellt, dass es dank der im Reiswasser enthaltenen Vitamine und Mineralien feuchtigkeitsspendende Eigenschaften besitzt. Und genau das hat die Reisseife in hoher Konzentration.

Foto: @katrinshine via envato.elements

Verwöhn Dich schön gesund – und ein wunderbares Gefühl auf der Haut

Du hast Pigmentflecken auf der Haut? Mit Reisseife verblassen diese Pigmentflecken, die ja übler Weise immer auf den sichtbaren Körperteilen auftauchen: Gesicht, Dekolleté, Hände. Hier wirkt das Vitamin B (Niacin) in der Reisseife. Es liegt in der bioaktiven Form als Niacinamid vor. Auf die Haut aufgetragen, trägt dieser Naturstoff dazu bei, den Transfer des körpereigenen Stoffes Melanin (der Stoff des Hautpigments) in die oberen Hautschichten zu verringern. Daher sind die Sommersprossen oder bei älteren Semestern uncharmant „Altersflecken“ genannten, bräunlichen Pigmentflecken nicht so sichtbar.

Aber ein Trost für Deine vielleicht ungeliebten Sommersprossen: Das alte, liebevolle Sprichwort „Ein Mädchen ohne Sommersprossen ist, wie ein Himmel ohne Sterne“. Viel Menschen lieben Sommersprossen, trage sie mit Charme und auf einer schönen, klaren Haut. Du wirst sicher einen Partner oder eine Partnerin finden, der oder dem genau das gefällt.

Und für diejenigen, die unter „Altersflecken“ leiden: Laut einer anderen Studie schützen die in der Reiskleie enthaltenen Antioxidantien wie Felurinsäure, Phytinsäure und Gamma-Oryzanol vor Schäden durch freie Radikale. Dabei handelt es sich um instabile Moleküle, die die Haut schädigen und zu vorzeitiger Hautalterung führen. Außerdem hemmt Reiskleie die Elastase, ein Enzym, das das Elastin der Haut angreift. Diese Aktivität trägt dazu bei, die Elastizität und Festigkeit der Haut zu erhalten und das Auftreten von Falten zu minimieren.

Einfaches Rezept zur Herstellung von Reisseife

Falls Du selbst versuchen möchtest, Seife herzustellen, findest Du hier ein allgemeines Anleitungsvideo. Beachte aber bitte die dort genannten Sicherheitshinweise.

Es gibt insgesamt viele Möglichkeiten, Reisseife selbst zu machen. Ein einfaches und praktisches Rezept, das du gefahrlos ausprobieren kannst, ist das folgende:

Zutaten:

  • 1 Tasse Reis
  • etwas pflanzliche Öle (z.B. Olivenöl, Kokosöl, Reiskleieöl)
  • 2 Stück milde, neutrale Seife
  • 2 Esslöffel Mandelöl

Zubereitung:

  1. Wasche den Reis gründlich, bis das Wasser klar bleibt. Trockne ihn anschließend gut ab und mahle ihn in einem Mixer zu feinem Reismehl.
  2. Reibe die neutrale Seife in kleine Stücke oder Streifen.
  3. Erhitze die Seifenstücke in einem Wasserbad, bis sie sich vollständig aufgelöst haben und eine milchige Flüssigkeit entsteht. Rühre zwischendurch mit einem Holzlöffel um.
  4. Füge das gemahlene Reismehl sowie das Mandelöl zu der geschmolzenen Seife hinzu und rühre alles gut durch.
  5. Ergänze die Mischung mit einem pflanzlichen Öl deiner Wahl. Du kannst Olivenöl, Kokosöl oder Reiskleieöl verwenden – oder eine Mischung daraus. Diese Öle beeinflussen den Duft und die Textur der Seife. Hier musst Du ein bisschen austesten.
  6. Gieße die fertige Mischung in Seifenformen oder eine andere geeignete Form. Lasse sie dort abkühlen und fest werden. Dies kann mehrere Stunden oder einen ganzen Tag dauern.

Viel Spaß und Erfolg beim Herstellen! Und wenn Dir das zu kompliziert ist: Einige Bioladenketten führen bereits Reisseife und im Internet ist ein reiches Angebot zu finden. Da wird sicher etwas für Dich dabei sein.

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