Das trockene Auge, Tränenflüssigkeit & Dein PC

Etwa jeder fünfte Patient eines Augenarztes klagt über Beschwerden wie Brennen, Jucken oder das sogenannte „Sandkorngefühl“ im Auge. Man nennt dies auch „das trockene Auge“ und das hat sich mittlerweile aufgrund vielfältiger Ursachen zu einem Volksleiden entwickelt. Im Großen und Ganzen geht es um Benetzungsstörungen der Augenoberfläche. Wir geben dir hier mal einen Einblick rund um das Thema des „Trockenen Auges“ oder dem Sicca-Syndrom und zeigen dir auch, dass dein Bildschirm, egal ob Laptop oder Handybildschirm sehr viel damit zu tun haben können.

➥ Autor: Barbara M. Thielmann

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Die Tränenflüssigkeit

Dein Auge braucht Feuchtigkeit, sehr viel sogar. Nur ein optimal funktionierendes Tränenflüssigkeitsbildungs- und Ableitungssystem kann die vielfältigen Aufgaben für dein Auge bestmöglich erfüllen.

Die Aufgaben der Tränenflüssigkeit sind:

  • Befeuchtung der Horn- und Bindehaut
  • Zufuhr von Sauerstoff und Nährstoffen
  • Ausgleich kleinster Unebenheiten auf der Hornhaut
  • Abwehr von Bakterien und Viren durch Enzyme und Antikörper
  • Ausspülen von Fremdkörpern

Deine Tränenflüssigkeit wird in der großen Tränendrüse unterhalb Deines äußeren Augenbrauenbogens und in zahlreichen kleinen Drüsen der Bindehaut und des Lidrandes gebildet. Die Produktion wird durch Nervenimpulse und auch Gefühlsstimmungen geregelt. Dein natürlicher Tränenfilm besteht aus einer optimalen Zusammensetzung von drei Komponenten: einer schleimhaltigen, einer wässrigen und einer fetthaltigen Schicht. Die wässrige Schicht macht den größten Anteil aus, in ihr sind die Eiweiße, die Enzyme und die Antikörper. Sie sind die Abwehr für Bakterien und Viren.

Foto: @Rimidolove via envato.elements

Die Verteilung der Tränenflüssigkeit und das trockene Auge

Normalerweise wird deine Tränenflüssigkeit durch deinen Lidschlag gleichmäßig auf der Hornhaut deines Auges verteilt. Dies geschieht alle5 – 10 Sekunden.

Im Falle eines trockenen Auges aber wird zu wenig Tränenflüssigkeit gebildet oder die drei Bestandteile (Schleim, Wasser, Fett) stehen nicht in einem optimalen Verhältnis zueinander.

Das starre Blicken auf Bildschirme lässt uns das Blinzeln vergessen. So wird das Auge nicht nur schnell überanstrengt, sondern trocknet auch aus. Damit wiederum sind Bakterien und Staub die Türen geöffnet, weil durch zu wenig Blinzeln, also Lidschlag, zu wenig Tränenflüssigkeit produziert wird.

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Die Symptome des trockenen Auges

Die häufigsten Beschwerden bei Trockenen Augen sind:

  • Trockenheitsgefühl
  • Sandkorngefühl
  • Brennen
  • Müdigkeit der Augen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Erschwertes Blinzeln

Aber auch ein vermehrter Tränenfluss kann für ein trockenes Auge typisch sein. Treten die Beschwerden verstärkt im Frühjahr und / oder im Sommer auf, hast du wahrscheinlich eine Allergie. Bei langanhaltenden, zunehmenden oder allergischen Beschwerden solltest du deswegen auch unbedingt fachlichen Rat einholen.

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Die Ursachen

Oft liegen einem trockenen Auge mehrere Ursachen zugrunde. Sie lassen sich auch nicht immer ganz genau bestimmen, weil sie sich überschneiden. Das liegt leider an der Art und Weise, wie wir uns angewöhnt haben, zu leben. Wir haben „Reize“ geschaffen, die nicht der Natur entsprechen. Hier sind einige der Faktoren für dich im Überblick.

Exogene Reize (alles, was von „außen“ kommt)

  • länger andauernde Bildschirmarbeit bzw. auch TV schauen
  • übermäßig viel Handynutzung (schadet auch der HWS und dem Sehzentrum)
  • Umweltbelastungen (Staub, Ozon)
  • Klimatische Einflüsse (z.B. trockene Luft, Klimaanlagen)
  • Mangelhafte Ernährung
  • Einnahme bestimmter Medikamente ( z.B. Antibaby-Pille, Beta-Blocker)
  • Chronischer Gebrauch gefäßverengender Augentropfen (Weißmacher)
  • Übermäßig langes Tragen von Kontaktlinsen (z.B. über Nacht)

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Endogene Reize (alles, was von „innen“ kommt)

  • nachlassende Tränenproduktion im Alter (Galle- Leberthematik, mangelnde Entgiftung)
  • Wechseljahre/Hormonstörungen
  • Nervenlähmungen (z.B. nach einem Schlaganfall)
  • Andere Erkrankungen (z.B. Diabetes, Rheuma, Neurodermitis, Haut- oder Schilddrüsenerkrankungen sowie Autoimmunerkrankungen)

Die Folgen

Das Fremdkörper- und Trockenheitsgefühl kann sich bis hin zu Brennen und sogar Schmerzen steigern. Dann sind deine Augen irgendwann ständig gerötet. Nach dem Schlafen z.B. fällt das Öffnen der Lider schwer. Nach diesen störenden Beschwerden können Schädigungen der empfindlichen Gewebeschichten der Augenoberfläche auftreten. Dies geschieht einerseits dadurch, dass es beim trockenen Auge zu einem Anstieg des Salzgehaltes der Tränenflüssigkeit kommt, welcher dann für Hornhautschäden verantwortlich gemacht werden kann.

Andererseits wird bei einer nicht ausreichend befeuchteten Augenoberfläche eine mechanische Reizung durch deinen Lidschlag verursacht. Dann ist dein Auge zunehmend gerötet und schmerzt. In sehr schweren Fällen kann die Hornhaut ihre Transparenz verlieren und trüb werden, welches bei einer Nichtbehandlung sogar zu einer Erblindung führen kann. Deswegen solltest du bei Anzeichen unbedingt vorher einen Augenspezialisten aufsuchen.

Foto: @LightFieldStudios via envato.elements

Mögliche Behandlung der Symptomatik des Trockenen Auges

Die Symptome des trockenen Auges werden durch künstliche Tränen in Form von Tropfen und Gel behandelt. Das verhindert das weitere Austrocknen der Horn- und Bindehaut und lindert die Beschwerden. Die Anwendung dieser Tropfen und Gele hilft gut, aber du solltest unbedingt auch auf deinen Leben- und Arbeitsstil achten. Denn dauerhaft führen auch diese Mittel wieder zu Nebenwirkungen und auch zu weiterem Austrocknen, weil das Auge ja daran gewöhnt wird, Tränenflüssigkeit nicht mehr selber herstellen zu müssen.

Daher ist die Behandlung der exogenen Ursachen anzuschauen. Leider sind wir alle mittlerweile Sklaven unserer Computer und Handys geworden. Was den Arbeitsplatz angeht, so kannst du Vorsorge treffen durch bewusstes Blinzeln, kurze Pausen, in denen du aus dem Fenster schaust, die Augen rollst und auch für frische Luftzufuhr sorgst. Versuche mehr ohne Sonnenbrille im Freien zu sein. Man braucht nicht immer sofort eine Sonnenbrille.

Foto: @mstandret via envato.elements

Und vor dem Bildschirm kannst du durchaus zu befeuchtenden (aber nicht weißenden) Tropfen greifen. Auch helfen Bildschirmbrillen. Was dann allerdings deine Privatnutzung dieser netten technischen Spielereien angeht, da wird deine Vernunft entscheiden müssen. Sei dir aber bewusst, wie schädlich nicht nur für die Augen, sondern deine gesamte Körperhaltung, also die Wirbelsäule und die Faszien, zu häufige und unsachgemäße Nutzung von Handys ist. Übrigens kann die Verträglichkeit von Kontaktlinsen auch darunter leiden, wenn du zu viel vor Bildschirmen, egal ob klein oder groß, sitzt.

Wenn du Beschwerden wie Fremdkörpergefühl und Brennen hast, sieh dies als Warnsignal und such e einfach mal einen Fachkundigen auf.

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