Weidenrinde ist eines der ältesten natürlichen Heilmittel gegen verschiedene körperliche Beschwerden. Es gibt inzwischen sehr viele verschiedene Studien, die die Wirkungsweise der Weidenrinde bestätigen, wenn auch nicht unbedingt gegen akute Beschwerden. In diesem Artikel erfährst Du, bei welchen Beschwerden Du die Weidenrinde einsetzen kannst und wie Du sie anwendest.
➥ Autor: Marén Kalz
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Die Weide
Der Name Weide bedeutet: die Biegsame und signalisiert dabei, wie stark sich die Weide an ihre Umgebung anpassen kann. Es gibt Weiden sowohl in gemäßigten Zonen, in den Tropen als auch in der Arktis. Es gibt hunderte verschiedene Weidenarten – es gibt sie auch in unterschiedlichen Größen von wenigen Zentimetern bis hin zu 30 Meter hohe Riesen. Dies alles zeugt von der Vielfältigkeit und der besonderen Anpassungsfähigkeit.
Die Weidenrinde
Schon die Hieroglyphen auf Tontafeln der alten Ägypter zeugen von der Heilkraft der Weidenrinde. Nach diesen Aufzeichnungen wurde die Weidenrinde bereits bei Entzündungen, Schmerzen und Schwellungen angewendet. Auch bei Ohren- und Augenbeschwerden wurden Tinkturen aus Weidenrinde empfohlen. Hildegard von Bingen nutzte Tinkturen oder Salben aus Weidenrinde bei Blutungen, Fieber, Blasenbeschwerden, rheumatischen oder entzündlichen Beschwerden.
Weidenrinde als Mutter des Aspirins
Da bereits über Jahrtausende bekannt war, bei welchen Beschwerden die Weidenrinde erfolgreich eingesetzt werden konnte, wollte man versuchen, herauszufinden, welche Bestandteile der Weidenrinde zu den Ergebnissen führten. Man filterte den Wirkstoff Salicin heraus und isolierte diesen. Nachdem der Wirkstoff allein zu Magenbeschweren und Brechreiz führte, hat man versucht diesen künstlich herzustellen.
Nach einigen Versuchen gelang es den Wirkstoff künstlich in Form von Salicylsäure herzustellen. Da diese jedoch zu Nebenwirkungen wie Magenschäden führte, hat man hier weiter geforscht. Die Firma Bayer konnte dann aus der Salicylsäure die Acetylsalicylsäure (ASS) herstellen – diese hatte viel weniger Nebenwirkungen und ist den meisten Menschen als Aspirin bekannt.
Im Laufe der Zeit haben viele Menschen ASS präventiv als Schutz vor Herzinfarkt und Schlaganfall genommen. Aber viele Studien zeigen, dass es unter regelmäßiger Einnahme zu Schleimhautreizungen, Blutungen im Magen-Darm-Trakt und Magengeschwüren kommen kann.
Weidenrinde – viel verträglicher als Aspirin
Seit dem Durchbruch des Aspirins gab es viele Studien über Aspirin und auch über die Wirkungsweise der Weidenrinde. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Weidenrinde wesentlich weniger Nebenwirkungen hat, weil sie sich im Gegensatz zu Aspirin nicht auf die Blutgerinnung auswirkt. Deshalb ist auch kein Problem Weidenrinde täglich anzuwenden. Nur 2 von 1000 Europäern leiden an einer Überempfindlichkeit gegen Salicylate, dem natürlichen Wirkstoff der Weidenrinde. Manchmal reagieren die Menschen auch gegen die Gerbstoffe der Weidenrinde.
Der Vorteil der Weidenrinde gegenüber dem Aspirin ist die Wirkstoffkombination verschiedener Komponenten aus sekundären Pflanzenstoffen wie Polyphenole und Gerbstoffe. Diese wirken entzündungshemmend, krebsvorbeugend und antimikrobiell.
Weidenrinde wird erfolgreich bei den folgenden Leiden eingesetzt
Bei Arthrose unterstützt die Weidenrinde die Beweglichkeit der Gelenke und wirkt außerdem schmerzlindernd. Die Wirkung der Weidenrinde setzt langsamer ein, als herkömmliche Arthrose-Therapien, aber in der Langzeitanwendung zeigen sich beim Einsatz der Weidenrinde bessere Ergebnisse – allein schon wegen den deutlich geringeren Nebenwirkungen.
Auch bei rheumatischen Beschwerden hat die Weidenrinde tolle Ergebnisse erzielt. Durch die Gabe der Weidenrinde wurde die Schmerzintensität deutlich gesenkt, teilweise sogar vollkommen beseitigt.
Des Weiteren wird Weidenrinde auch erfolgreich bei Fieber, Migräne und chronischen Schmerzen eingesetzt.
Anwendung der Weidenrinde
In der Regel wird empfohlen ca. 5 Gramm Weidenrinde in getrockneter oder pulverisierter Form anzuwenden. Bei akuten Beschwerden kann es auch mehr sein, aber da sollte man sich durch einen Heilpraktiker oder Arzt begleiten lassen.
Kaltwasserauszug
Dazu gibt man 2 TL Weidenrinde in eine große Tasse und übergießt es mit kaltem Wasser. Diese Mischung kann man über Nacht ziehen lassen und am nächsten Tag abfiltern. Davon kann man bei Fieber oder Entzündungen im Körper bis zu zwei Tassen am Tag trinken.
Tee
1 TL Weidenrinde mit 250ml kochendem Wasser aufgießen und 20 min ziehen lassen. Danach abfiltern und genießen. Von diesem Tee kann man z.B. bei Erkältungsbeschwerden, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und rheumatischen Beschwerden bis zu 3 Tassen täglich trinken.
Tinktur
Tinkturen enthalten sowohl die fettlöslichen Bestandteile der Weidenrinde als auch die wasserlöslichen Bestandteile. Um selbst eine Tinktur herzustellen, legt man Weidenrinde im Verhältnis 1:4, in einem verschließbaren Glas, in hochprozentigen Alkohol (mind. 60 %) ein. Dieses Glas wird unter täglichem Schütteln 3 Wochen an einem dunklen Ort gelagert. Nach den drei Wochen wird die Flüssigkeit in ein dunkles Fläschchen abgeseiht. Die Tinktur kann man äußerlich oder innerlich anwenden. Wer sehr empfindliche Haut hat, kann die Tinktur auch verdünnen.
Quellenangaben:
- https://kraeutermax.com/pages/weidenrinde-innerlich-wirkung
- https://www.sidroga.at/kraeuterlexikon/weidenrinde/
- https://www.mylife.de/heilpflanzen/weidenrinde/
- https://www.kraeuterpfarrer.at/weidenrinde-5770.htm
- https://heilpflanzenwelt.com/heilpflanzen/weidenrinde/
- https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/heilpflanzen/weide-weidenrinde-736507.html
- https://www.deineapotheke.at/naturheilkunde/heilpflanzen/weidenrinde-das-natuerliche-schmerzmittel-560366