Das relativ unbekannte Vitamin K tritt als Zwillingspaar auf. Beide sind fettlöslich und noch gar nicht so lange entdeckt. Ein Däne namens Henrik Dam stieß 1929 auf diese Stoffe – und das eigentlich auch nur aus Zufall. Dabei erfüllt das K-Duo sehr wichtige Aufgaben im Körper und die beiden sind zusammen mit Vitamin-D das Power-Team für Knochen und Blutgefäße.
➥ Produkt zur Sendung: Vitamin K2 200 mcg
➥ Produkt zur Sendung: Vitamin D3 2000 IE + K2 40 mcg hochdosiert
Vitamin K ist mit mehreren Aufgaben im Körper betraut. Es sorgt dafür, dass die Knochen genug Mineralien bekommen und garantiert damit die Knochendichte. Das wiederum ist ein wichtiger Schutz vor Osteoporose. Mit einhergeht, dass Vitamin K den Calciumspiegel im Blut reguliert, damit auch die Calciumzufuhr der Knochen (Mineralisierung), aber auch einen Schutz vor Gefäßverkalkungen (die gefürchtete Arteriosklerose) gewährleistet. Dazu gleich mehr.
Die Blutgerinnungsfaktoren
Eine der wichtigsten Aufgaben des Doppelvitamins hängt mit der Blutgerinnung zusammen: die Blutgerinnungsfaktoren. Das sind ganz bestimmte Proteine im Blut, die dafür sorgen, dass bei Verletzungen einen Film über die offene Wunde gebildet wird und das Blut „gerinnt“. Dabei wird es zuerst zähflüssig und verhindert, dass weiter Blut herausfließt und bildet dann eine harte Kruste, die die Wunde schützt und unter der sich neue Haut bilden kann und die Wunde verheilt. Es gibt eine vererbbare Krankheit, bei dem dieses angeborene „Wundarzt-Programm“ des Blutes nicht funktioniert. Dieser Gendefekt wird „Bluterkrankheit“ genannt.
Lange Zeit galt als Dogma, dass man, wenn man sogenannte Vitamin K-Antagonisten einnimmt, also Blutverdünner, kein Vitamin K einnehmen soll. Denn die Antithrombotika-Blutverdünner hemmen die Bildung von Blutgerinnungsfaktoren. Sie greifen also direkt in den Vitamin-K-Zyklus ein. Dazu hemmen sie ein Enzym, das bei Verletzungen das normalerweise auf seinen Einsatz wartende Vitamin K „alarmiert“. Diese Blutverdünner schalten also die körpereigenen Aufträge an Vitamin K aus. Dadurch sinkt aber der Vitamin K-Spiegel allgemein im Blut, weil es scheinbar nicht gebraucht wird. Unglücklicherweise bedeutet das aber auch, dass zu wenig Vitamin K alle anderen Aufgaben von Knochendichte, Vitamin D-Assistenz, Arteriosklerose etc. nicht mehr voll wahrnehmen kann. Es ging hierbei aber immer nur um Blutverdünner vom Typ der Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Marcumar, Warfarin u. ä.).
Durch den Vitamin-K-Mangel können nicht einmal mehr die gefährlichen inneren Blutungen verhindert werden, die bei Blutverdünnern auftreten können. Eine Studie aus 2013 zeigt klar, dass 41% der Schlaganfallpatienten, die längere Zeit diese Vitamin-K-Antagonisten-Blutverdünner eingenommen hatten, innere Blutungen erlitten.
Überdies häuften sich die Knochenbrüche bei Patienten, die diese Blutverdünner einnahmen. Das stellte eine weitere Studie bereits 2006 fest. Der entstandene Vitamin-K-Mangel führte zu Demineralisierung und damit höhere Brüchigkeit der Knochen. Die Vitamin K-Hemmer vollenden ihr Zerstörungswerk an den Knochen mit fortschreitender Osteoporose und signifikant erhöhter Arteriosklerose, wie eine Studie aus 2015 belegt.
Heute sieht die Medizinwissenschaft das anders. Jetzt weiß man, dass die Gabe von Vitamin K die Probleme dieser Art von Blutverdünnern deutlich vermindert, ohne ihre Wirksamkeit auszuschalten, Thrombosen zu verhindern. Auch das konnte mit einer Studie aus 2007 gezeigt und einer weiteren Studie aus 2013 verifiziert werden.
Wichtig ist hier allerdings, besonders den einen Vitamin-K Zwilling zu supplementieren: das Vitamin K2. Wie echte Zwillinge weisen sie doch leichte Unterschiede auf.
Vitamin K1 (Phyllochinon) kommt hauptsächlich in grünen Pflanzen vor. Es spielt durch die Aktivierung von Proteinbausteinen eine wesentliche Rolle bei der Blutgerinnung. Seinen Namen verdankt es dieser Tatsache: Das „K“ steht für „Koagulation“, was Blutgerinnung bedeutet. Im menschlichen Körper „überlebt“ es allerdings nur circa 1,5 Stunden.
Vitamin K2 (Menachinon) kommt meist aus tierische Quellen. In fermentierten Lebensmitteln wie gereiftem Käse, Milchprodukten, Sauerkraut ist viel davon enthalten. Dieses K2 kann unser Körper teilweise selbst herstellen: Bakterien im Darm können es produzieren, allerdings in kleinen Mengen. Vitamin K2 kommt in unterschiedlich langen Molekülketten vor, die verschieden gut vom Körper aufgenommen werden und verschieden lang im Körper aktiv bleiben. Die Version Menachinon-7, abgekürzt MK-7, ist die mit Abstand effektivste Variante. Es wirkt bis zu 72 Stunden im Körper, bevor es abgebaut wird.
Vitamin K2 ist der aktivere Zwilling
Es aktiviert ein Protein namens Matrix-GLA. Das bindet freie Calciumionen im Blut, sodass die sich nicht an den Gefäßwänden ablagern können. Auf diese Weise bleiben die Blutgefäße elastisch und die Verkalkung hat keine Chance.
Auch beim Knochenschutz hat Vitamin K2 die bessere Leistungsbilanz. Das Skelettsystem hat einen eigenen „Instandhaltungsplan“, den K2 tatkräftig unterstützt:
Das Knochengewebe des Skeletts arbeitet sehr effizient und nachhaltig: Osteoklasten (man könnte sie Knochenfresszellen nennen) entsorgen brüchiges, altes oder schadhaftes Knochenmaterial. Durch dieses Instandhaltungsprogramm kann der Körper ein langes Leben Schäden in den Knochen entsorgen und neue Knochenmasse aufbauen. Das machen die Osteoblasten. Sie produzieren den Eiweißstoff Osteocalcin (Knochencalcium). Doch dazu brauchen sie Vitamin K1+2. Damit diese ständige Skelettrenovierung und Instandhaltung gut funktioniert, braucht der Körper noch Calcium und Magnesium – und ganz besonders Vitamin D3.
Vitamin K2 und Vitamin D3 zusammen sind DAS TEAM für starke, elastische Knochen.
➥ Gut gemixt auch gut supplementiert?
➥ Künstliche Vitamine? Was natürliche, synthetische oder gentechnische Vitamine unterscheidet