Scharlach: ein Häutungsgeschehen, um besser „in Form“ zu kommen

Scharlach ist eine durch A-Streptokokken hervorgerufene Infektionskrankheit mit Mandelentzündung und einem Hautausschlag, der sich später abschuppt. Es findet also eine regelrechte „Häutung“ statt. Beim Scharlach haben wir es, wie bei jeder Kinderkrankheit, mit einem Abgrenzungsprozess und somit mit einem Wachstumsschub zu tun. So sollte man Kinderkrankheiten auch sehen und nicht als „böse Monster“, die weggeimpft werden müssen. Wir werfen heute einen Blick auf den Scharlach, eine der sieben Entwicklungs- bzw. Kinderkrankheiten.

➥ Autor: Barbara M. Thielmann

Einige Worte vorab zu den Kinderkrankheiten

Kinderkrankheiten sind keine Geisel und in den aller seltensten Fällen können sie gefährlich werden. Viele Generationen haben ihre Kinderkrankheiten überlebt und dank ihnen ein besseres und stärkeres Immunsystem erworben. Nicht die Kinderkrankheiten sind gefährlich, sondern die indoktrinierte Wissenschaftsmeinung des 20. und 21. Jahrhunderts ist es. Dies soll kein Artikel zum Thema „Impfkritik“ sein, allerdings muss vorausgeschickt werden, dass alles, was hier zum Scharlach und den anderen Kinderkrankheiten geschrieben wird, in den meisten Fällen nicht mehr zutrifft, weil die Impf-Wut dafür gesorgt hat, dass die Organismen schon lange nicht mehr nach ihrer ursprünglichen gesunden Wirkweise funktionieren. Die Menschheit ist durch und durch vergiftet, angefangen vom Quecksilber bis hin zu den neuesten Auswüchsen, die hier aber nicht Thema sein werden. Doch vielleicht besinnen wir uns ja irgendwann wieder und erkennen, dass 38 Impfungen Kindern nicht wirklich helfen, sondern wohl eher schaden. Siehe Impfautismus und vieles mehr!

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Die klassischen Kinderkrankheiten

Beim Durchstehen der klassischen Kinderkrankheiten wie Röteln, Scharlach, Masern usw. werden nicht nur die Selbstheilungskräfte des Heranwachsenden spezifisch angeregt und ausgebildet. Diese nur einmal auftretenden Krankheiten sind auch wichtige Entwicklungsetappen für den heranwachsenden Menschen. Jede Kinderkrankheit steht für einen bestimmten Entwicklungsschub. Wer als Mutter Angst hat wegen möglicher Nebenwirkungen der Erkrankung, kann aus den homöopathischen, besonders den anthroposophischen naturheilkundlichen Mitteln eine Auswahl treffen, um bei den wichtigsten Krankheitsetappen zu lindern und zu unterstützen. Dann können diese komplikationslos gemeistert werden. Das betrifft alle Kinderkrankheiten, inklusive Scharlach. Es bedarf keiner „Schutz“-Impfung.

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Ein Blick aus der anthroposophischen Sicht der Grundlebensvorgänge hilft

In der anthroposophischen Sicht nach Rudolf Steiner zum Beispiel wird den Kinderkrankheiten und allen anderen Krankheiten der Mythos des „Gefährlichen“ genommen, weil in ihnen die Grundlebensvorgänge aller Lebewesen abzulesen sind. Versteht man diese Sprache, wird Krankheit keine Geisel mehr sein, sondern ein Zeichen der Seele, auf bestimmte Dinge im Leben Augenmerk zu legen. Bei Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen obliegt diese Verantwortung den Eltern. Mutter und Vater – und nicht Eltern 1 und 2 oder Erziehungsberechtigte. Hier wäre auch mal ein Moment des Nachdenkens über die Begrifflichkeiten angebracht.

Die 7 Grundlebensvorgänge aller Lebewesen

  1. Erneuern Zellneubildungen, Wachsen, Vergrößern
  2. Bewegen z.B. Eigenbewegungen, Plasmaströme, Säftezirkulationen, Wachstumsbewegungen
  3. Ernähren Stoffaufnahme und Stoffaustausch
  4. Ausgleichen die abgegrenzten Gebilde bedürfen eines stetigen Ausgleichs aller Vorgänge
  5. Bilden verbrauchte und abgenutzte Teile müssen laufend neu gebildet werden
  6. Bewahren viele Strukturen, Gewebe und Organe dienen dem Formenerhalt
  7. Begrenzen alle Lebewesen sind abgegrenzte Gebilde

Und die Entwicklung der Selbstheilungskräfte hängt direkt mit dem (nicht unterdrückten) Durchleben der Kinderkrankheiten zusammen.

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Scharlach und die Keimblätter

Als Keimblätter bezeichnet man die Gewebecluster, die sich im Rahmen der Embryogenese1 bilden. Sie entstehen nach der Befruchtung aus der Zygote2 durch Zellteilung. Von den drei Keimblättern leiten sich alle Strukturen des menschlichen Körpers ab, die im Verlauf der Organo3– und Histogenese4 entstehen. Von innen nach außen heißen diese 3 Schichten:

  1. Entoderm (inneres Keimblatt)
  2. Mesoderm (mittleres Keimblatt)
  3. Ektoderm (äußeres Keimblatt)

Scharlach korrespondiert (ebenso wie Röteln und Masern) mit dem Ektoderm, denn diese Kinderkrankheiten erscheinen auf der Haut, gehen nicht in die Haut, wie z.B. die Windpocken. Alle Organe und Gewebe des menschlichen Organismus gehen aus den 3 Keimblättern hervor. Aus dem Ektoderm bilden sich die Haut, vor allem die Oberhaut (siehe Scharlach), die Sinnesorgane und das gesamte Gehirn- und Nervensystem.

In der Anthroposophie wird der Scharlach dem Lebensprozess des „Bewahrens“ zugeordnet und steht für das „formende Leben“.

Der intensive Fieber- und Erkrankungsprozess beim Scharlach – wo im wahrsten Sinne des Wortes ein Häutungsgeschehen (Abschuppung) vorliegt – hilft dem Betreffenden, dass er besser in Form bleibt. Heißt: leiblich gesünder und seelisch flexibler. Individualität und Körper sind nach dem Scharlach besser aufeinander abgestimmt.

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Natürlicher Schutz bei Scharlach

Der geschützte Personenkreis bei Scharlach:

  • Gestillte Kinder
  • Kinder bis mindestens zum 1. Lebensjahr, deren Mütter Scharlach durchgemacht haben
  • Großeltern sind meist immun
  • Alle Personen, die Scharlach ohne unterdrückende Behandlung durchgemacht haben
  • Eltern, die immun gegen Scharlach sind und ihr krankes Kind pflegen, können zwar eine Streptokokken-Mandelentzündung bekommen, jedoch keinen Scharlachausschlag
  • Scharlach ist heutzutage keine sehr ansteckende Krankheit mehr. Es kommt häufig vor, dass nur ein Mitglied der Familie erkrankt.
  • Kinder, die lange genug homöopathisch behandelt worden sind, erkranken gar nicht an Scharlach oder nur sehr leicht.
  • Erwachsene ab dem 30. Lebensjahr sind meist immun

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Gefährdeter Personenkreis

  • Kinder vom 5. – 15. Lebensjahr
  • Kinder mit chronisch entzündeten Mandeln
  • Scharlachkranke, die mit Penicillin behandelt wurden
  • Im Winter ist die Ansteckungsgefahr größer
  • Eltern von scharlachkranken Kindern, die keine Immunität gegen Streptokokken Typ A haben
  • Kinder mit schlechten Mandeln werden eher zur toxischen Verlaufsform neigen
  • Diese „Drüsenkinder“ erkranken in der Regel an allen ansteckenden Krankheiten schwerer

Die Krankheit dauerte früher ohne Behandlung mit der Abschuppung 3–6 Wochen. Mit homöopathischer Unterstützung kann sie heute in einer Woche abheilen.

Wie erkennt man Scharlach?

In den ersten 8 Tagen verschwindet der aufgetretene Ausschlag unter dem Druck eines Glasspatels sichtbar. Die Haut wird dann gelb. Dieses Phänomen tritt bei Masern nicht auf. Dort bleibt die rote Verfärbung normalerweise auch bei Druck. Ferner sind deutliche Zeichen bei Scharlach die Blässe um den Mund herum, die Angina und die „Himbeerzunge“.

Hilfe für die Haut während der akuten Phase

Beim Scharlach ist es wichtig, die Haut zu schützen. Dies geschieht am besten durch Einölen mit einem guten biologischen Öl (Mandel- oder Aprikosenkern-Öl) oder einer Fettcreme. Durch die Bindung der Schuppen in der Genesungsphase wird dann übrigens auch die Ansteckungsgefahr vermindert. Ein Kind mit Scharlach sollte in der ersten Phase möglichst nicht gebadet werden. Kalte Bäder (vielleicht weil das Fieber so hoch ist) sind absolut zu vermeiden und sogar lebensgefährlich für das Kind. Sie drücken nur kurzfristig die Temperatur, aber es können im Nachgang Rheuma, Herzmuskel- und Nierenbeckenentzündungen entstehen.

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Welche Mittel können bei Scharlach helfen?

In der Naturheilkunde wurde das reichliche Trinken von verdünntem Himbeeressig mit Honig früher als heilsames Mittel betrachtet. Und in der Tat, es lindert wirklich. Auch Süßholzwurzel-Tee wird empfohlen. Da das anthroposophische Mittel, welches Scharlach zugeordnet wird, Stannum (Zinn) ist, kann man hier auch mit Zinnkraut-Tee arbeiten. Man nimmt dann zu gleichen Teilen: Zinnkraut, Pfefferminze und Süßholzwurzel auf einen Liter Wasser, lässt das ganze 10 Minuten ziehen und trinkt es dreimal am Tag.

Homöopathische Mittel

In der Absprache mit einem Therapeuten kann man folgende Mittel den Symptomen nach einnehmen lassen:

  • Ipecacuanha (als Anfangsmittel)
  • Belladonna
  • Aconitum
  • Bryonia
  • Gelsemium
  • Veratrum viride
  • Mercurius solubilis
  • Apis
  • Rhus toxicodendron
  • Arsenicum album

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Auf die Ernährung ist für viele Wochen noch sorgfältig zu achten. Süßigkeiten, Bonbons und reichhaltiges Essen im Allgemeinen sollten gemieden werden.

Quellen und weiterführende Literatur:

Dr. med. Fritz Spielberger, Kinderkrankheiten
Ravi Roy und Carola Lage-Roy, Homöopathischer Ratgeber: Die klassischen Kinderkrankheiten

  1. Embryogenese bezieht sich auf die frühesten Stadien der Entwicklung eines Embryos, von der Befruchtung der Eizelle bis zur Ausbildung der Grundstrukturen und Organe. ↩︎
  2. Zygote ist der Begriff für die befruchtete Eizelle, die aus der Verschmelzung einer männlichen Spermienzelle und einer weiblichen Eizelle entsteht. Die Zygote stellt die erste Zelle eines neuen Organismus dar und beginnt sich durch Mitose zu teilen, was den Beginn der Embryogenese markiert. ↩︎
  3. Organogenese ist der Prozess der Bildung und Entwicklung von Organen während der Embryonalentwicklung. Es umfasst die Bildung spezialisierter Strukturen aus undifferenzierten Zellen und Geweben. ↩︎
  4. Histogenese bezieht sich auf die Bildung und Differenzierung der verschiedenen Gewebetypen im Körper. Histogenese ist der Prozess, durch den die verschiedenen Zelltypen entstehen und sich zu funktionellen Geweben organisieren. ↩︎

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