In einer Welt voller spezialisierter Vitamine und Nährstoffe ist Cholin ein wahres Multitalent, das in zahlreiche lebenswichtige Prozesse des menschlichen Körpers eingreift. Dieser Artikel beleuchtet die Vielseitigkeit von Cholin, einer Substanz, die an mehreren Dutzend biochemischen Reaktionen beteiligt ist. Obwohl chemisch als primäre Alkohol- und Ammoniumverbindung klassifiziert, bleibt die genaue Bestimmung seiner zahlreichen Funktionen eine Herausforderung.
➥ Autor: Niki Vogt
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Es gibt unter Vitaminen und Nährstoffen Spezialisten und „Allrounder“ die für vieles einsetzbar sind, genau wie bei Menschen im Leben auch. Cholin ist ein Allrounder, es ist für viele sehr wichtige Abläufe in unserem Körper unentbehrlich. Nach heutigem Stand der Wissenschaft sind das mehrere Dutzend biochemische Reaktionen im Körper. Und obwohl Cholin so vielseitig ist, ist gar nicht so genau zu bestimmen, woran es überall beteiligt ist und was es so genau macht und wo es überhaupt einzuordnen ist. Eigentlich ist Cholin chemisch gesehen ein primärer, einwertiger Alkohol und gleichzeitig eine Ammoniumverbindung mit der Summenformel C5H14NO … was uns aber zum Verständnis seiner vielen Funktionen nicht weiterhilft.
Übrigens wird Cholin als Reinigungsmittel in der Produktion von Halbleitern auf Wafer ein gesetzt. Und Cholinchlorid wird auch als Zusatzstoff beim Fracking verwendet.
Was ist Cholin?
Entdeckt wurde die Substanz 1949 von dem Wissenschaftler Adolph Strecker. Da er den Stoff in dem Inhalt einer Schweinegalle entdeckte und später durch Erhitzen von Lecithin extrahieren konnte, nannte er diese Substanz „Cholin“ nach dem altgriechischen Wort für Galle: „cholè“. Diesen griechischen Wortstamm für Galle finden wir in dem Ausdruck für gallebittere Menschen, den „Cholerikern“ wieder.
Als der Stoff dann analysiert wurde, hielt man ihn für ein Vitamin und platzierte ihn in der Vitamin-B-Familie als Vitamin B4. So richtig erfüllte er aber nicht die Kriterien eines Vitamins. Es gibt einige hochwirksame biochemische Verbindungen, die nicht in die Schubladen passen, die unsere wissenschaftlichen Kategorien bereithalten. So ist das Vitamin-D beispielsweise auch eher ein Hormon, denn ein Vitamin. Und auch das kann der Körper bei Einwirkung von Sonnenlicht auf die Haut selber herstellen.
Was kann das Cholin?
Heute bezeichnet man diese vitaminähnliche Substanz als semi-essentielles Spurenelement. „Semi-essentiell“ ist es deswegen, weil der Körper es teilweise selbst herstellen kann, aber eben nicht genug dafür, was der Körper an Bedarf hat. Dazu kommt, dass Cholin in Wechselwirkungen mit anderen Nährstoffen tritt. Kein Wunder, denn biochemisch stellt Cholin dem Körper einen Baukasten an essentiellen Aminosäuren zur Verfügung, aus denen der Körper wieder neue, lebenswichtige Verbindungen bauen kann. So zum Beispiel: Übrigens wird Cholin als Reinigungsmittel in der Produktion von Halbleitern auf Wafer ein gesetzt. Und Cholinchlorid wird auch als Zusatzstoff beim Fracking verwendet.
- Werden daraus Neurotransmitter (also die Verbindungsstellen zwischen zwei Nervenzellen zur Reizweiterleitung) erzeugt
- werden daraus Zellmembranen aufgebaut.
- hängt der Fettstoffwechsel davon ab und die Funktion der Leber und der Lunge.
- brauchen die Funktionen des Gehirns und die Gehirnleistung und das Nervensystem das Cholin als Baustein
- stellt Cholin dazu die Neurotransmitterstoffe her, die auch die Befehle der Neuronen an die Muskeln ermöglichen
- benötigt das Herz-Kreislaufsystem Cholin, was auch den Blutdruck reguliert.
Foto: @GeorgeRudy via envato.elements
Der Körper stellt das Cholin aus Abkömmlingen der Folsäure, aus Vitamin B1 und B2 selber her, aber, wie gesagt, nicht in ausreichender Menge. Wissenschaftliche Experimente zeigen, dass das nicht genug ist, um gesund zu bleiben. Probanden, die über einige Zeit eine Kunstnahrung mit sehr cholinarmen Lebensmitteln zu sich nahmen, zeigten bald schon eine Beeinträchtigung der Leber, insbesondere ihrer Entgiftungsfähigkeit. Es zeigte sich auch der Beginn einer Leberverfettung, die Nierenfunktion war gestört, die Bildung des Neurotransmitters Acetylcholin war vermindert, was wichtig für die Reizübertragung der Nerven auf die Muskeln und die Gedächtnisleistung ist.
Dazu musst Du noch wissen, dass ein Cholinmangel nicht von heute auf morgen entsteht, Du merkst es erst, wenn es schon kritisch wird. Und Du würdest es aufgrund der vielen Symptome nicht als Cholinmangel erkennen. Selbst Hausärzte können die Zeichen selten einordnen, weil das Bild viele Diagnosen zulässt.
Du könntest einen Cholin-Mangel haben, wenn Du:
- oft starke körperliche und geistige Anstrengungen leisten musst
- Vegetarier und Veganer bist, also auf Fleisch verzichtest (Vegetarier)
- oder alle Lebensmittel tierischen Ursprungs, wie Milch und Eier vermeidest (Veganer)
- schon ein höheres Lebensalter hast
- schwanger bist oder stillst
Wieviel Cholin am Tag brauchst Du zusätzlich in der Nahrung?
Um einen Cholinmangel zu vermeiden, empfiehlt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) für den zusätzlichen Bedarf an Cholin:
- 140 bis 340 Milligramm für Kinder ab 1 Jahr bis 14 Jahren.
- 400 Milligramm für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren.
- 400 Milligramm für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren.
- 160 Milligramm für Säugling ab sieben Monaten bis 1 Jahr.
- 480 Milligramm für Schwangere und Stillende. Die Muttermilch enthält hohe Mengen an Cholin. Entsprechend liegt der Bedarf auch für Stillende höher.
Wenn Du Genaueres wissen willst über die erforderliche Cholinaufnahme für Dich oder die noch sichere Höchstmenge, dann kannst Du Dich hier umfassend informieren. Dort findest Du auch Links zu den wissenschaftlichen Studien.
Cholin ist eigentlich in vielen Lebensmitteln enthalten, doch gerade die ganz hypermoderne, intensive Landwirtschaft wirtschaftet manchmal in großen Glashallen mit Nährflüssigkeiten statt Erde, sodass manchmal nicht alle Nährstoffe ausreichende Menge vorhanden sind. Die wichtigen Nährstoffe werden den Flüssigkeiten zugesetzt, dennoch ist fraglich, ob ausgerechnet für die Cholinbildung in den Pflanzen ausreichend ist.
Sehr viel Cholin ist beispielsweise in Eiern und in tierischen Produkten. Aber auch vegane Ernährung kann genügend Cholin enthalten, wenn man weiß, was.
Wie viel Cholin ist in Nahrungsmitteln enthalten?
Hier nennen wir Dir einmal verschiedene Cholinlieferanten. Die Angaben nennen die Milligramm Cholin pro Hundert Gramm des Nahrungsmittels:
- Krillöl-Konzentrat: über 7.000 mg
- Hühnereigelb: 820 mg
- Rinderleber: 520 mg
- Hühnerleber: 290 mg
- geröstete Sojabohnen: 210 mg
- Hering: 180 mg
- Weizenkeime: 152 mg
- Weizenkeime: 150 mg
- Erdnüsse: 95 mg
- Seelachs: 91,6 mg
- Rindfleisch: 79 mg
- Lachs: 65 mg
- Erdnussbutter: 63 mg
- Kürbiskerne: 63 mg
- Vollkornweizen: 60 mg
- Cashews: 61 mg
- Pinienkerne: 56 mg
- Sonnenblumenkerne: 55 mg
- Mandeln: 52 mg
- Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl: 40 mg
- Artischoke 35 mg
- Linsen: 32 mg
- Eisbergsalat: 31 mg
- Tofu: 27 mg
- Frischkäse: 27 mg
- Sesam: 25 mg
- Avocado: 14 mg
- Kohlrabi: 13,2 mg
- Vollkornbrot: 13 mg
- Zucchini: 9,4 mg
- Gurke, Tomate: 6 mg
- Apfel: 3 mg
Weitere Cholin-Werte für Nahrungsmittel findest Du hier.
Gibt es auch einfachere Methoden, seinen Cholinspiegel aufzufüllen oder ideal zu halten?
Ja, natürlich, die gibt es. Heute sind Nahrungsergänzungsmittel gut überwacht und von hoher Qualität und beachten die Vorgaben, welche Mindestmengen darin enthalten sein müssen. Außerdem muss auf der Packung angegeben sein, welche Höchstmenge nicht überschritten werden darf. Übertreibt man es mit der Cholinaufnahme, kann das auch zu Herzproblemen führen, ja sogar Prostatakrebsentstehung möglicherweise begünstigen.
Wenn Du nicht die Möglichkeit hast, Dich entsprechend zu ernähren oder vielleicht einen Cholinmangel hast, sind Nahrungsergänzungsmittel mit Cholin eine gute Lösung. Auch dann, wenn Du Deine Leber als Hauptentgiftungsorgan von Medikamenten, Schwermetallen und Umweltbelastungen entgiften willst oder auch von Alkohol, sind Nahrungsergänzungsmittel empfehlenswert, weil sie eine genau bemessene, optimale Tagesration bereitstellen. Am besten ist es, diesen Nährstoff in liposomaler Form aufzunehmen, denn damit wird die Aufnahme konstant über eine längere Zeit im Körper erreicht und damit auch eine verlängerte Abgabe in den Blutkreislauf und in die Leber. Damit wird die Bioverfügbarkeit erheblich erhöht, es wird langsamer aber eben ganz vom Körper aufgenommen und es wird nicht ein ganzer Teil ausgeschieden, weil er Körper es nicht so schnell verwerten konnte.
Foto: Doctor RAW – Shop
Was heißt „liposomal“ & was ist daran besser?
Liposomen sind Bläschen aus aneinandergereihten, sogenannten „Phospholipiden“, die eine doppelte, dünne Haut (Membran) bilden. „Phospholipide“ sind Moleküle, die ein wasserlösliches Ende haben und zwei wasserabweisende „Schwänze“ am anderen Molekül-Ende. Solche Phospholipide findet man in vielen Membranen von Lebewesen, bei Menschen, Tieren und Pflanzen. Sie legen sich so aneinander, dass die Doppelmembran auf der einen Seite die wasserfreundlichen Molekül-Enden, und auf der anderen Seite die wasserabweisenden (fettigen) Molekül-Enden aufweist. So können die Bläschen innen eine wässrige Substanz einschließen, die durch die wasserabweisende Außenhaut den Inhalt schützt. Und auch in ihrer Doppelmembran können diese Liposomen Substanzen geschützt transportieren. Sogar vor der aggressiven Magensäure oder den Verdauungssäften im Darm. Alle Lebewesen haben solche Liposomen-Membranen und funktionieren prächtig damit.
Unser Körper ist es gewohnt mit Liposomen umzugehen.
Liposomen können auch mit den Zellmembranen verschmelzen, also sozusagen mit der Außenhaut der Zelle eins werden und die Inhalte ihrer Bläschen freigeben. Sie „schmuggeln“ sozusagen ihren Inhalt in die Zellen, aber das ist auch von der Natur so gewünscht, um empfindliche Substanzen genau dahin zu bringen, wo sie gebraucht werden, ohne dass sie schon vorher von den Körpersäften zerlegt werden.
Oft verschmelzen die Liposomenbläschen schon mit der Mundschleimhaut und transportieren ihren kostbaren Inhalt schon dort direkt in die feinen Blutgefäße. Und in der Darmschleimhaut-Auskleidung machen sie dasselbe. Das ist besonders gut für Leute, die eine eingeschränkte Darmabsorption haben, d.h. der Darm nimmt die Nährstoffe nicht gut auf. Die Liposomen schaffen es aber durch ihre raffinierte „Technik“ doch.
Gerade für Nahrungsergänzungsmittel sind daher Liposome das richtige Taxi, das seine Fahrgäste wohlbehalten direkt bis ins Haus bringt. Müssten sich diese wertvollen Substanzen wie eine Indiana Jones durch den aggressiven Verdauungstrakt kämpfen, kämen davon zwischen 10 und 20 Prozent überhaupt da an, wo sie hin sollen. Alle anderen wären zerlegt und verdaut.
Daher gibt es immer mehr Nahrungsergänzungsmittel, deren Wirkstoffe in Liposomen eingekapselt werden, weil man damit viel genauer dosieren kann, denn es wird ja kaum etwas vom Wirkstoff zerstört.
Und dadurch ist der Effekt auch viel besser und die Wirkung anhaltender und effektiver.
Quellenangabe:
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2010061/
- https://de.wikipedia.org/wiki/Cholin
- https://www.efsa.europa.eu/de/press/news/160817
- https://www.medicom.de/lebennurbesser/cholin-naehrstoff-fuer-herz-leber-und-fettstoffwechsel/
- https://www.medicom.de/lebennurbesser/mit-cholin-abnehmen
- https://www.eucell.de/ernaehrung/ernaehrungslexikon/weitere-stoffe/phospholipide/phosphatidyl-cholin/lebensmittel
- https://www.dein-neo.de/artikel/cholin
- https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/inhaltsstoffe/cholin