Kakao: Das unterschätzte Superfood!

Kakao ist viel mehr als nur eine süße Versuchung – schon die Azteken verehrten ihn als heiliges Getränk. In seiner ursprünglichen Form, als Rohkakao, hat er einen intensiven Geschmack und enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe. Doch was macht ihn so besonders? Erfahre, warum du ab sofort öfter zu Rohkakao greifen solltest!

➥ Autor: Niki Vogt

Vom Kindergetränk zum Superfood

Viele verbinden Kakao mit einem süßen Getränk für Kinder oder denken an alte Omas, die keinen Kaffee mehr vertragen. Doch das ist ein Irrtum! Wer Kakao nur als „Kindergetränk“ abtut, übersieht ein echtes Superfood. Allerdings reden wir hier nicht von den überzuckerten Pulvern, die kaum noch wertvolle Inhaltsstoffe enthalten. Vielmehr geht es um den ursprünglichen Rohkakao – als Getränk, Schokolade, Kakaobohnenextrakt oder Kakao-Nibs. Und dieser hat es in sich: Deine Gesundheit macht einen Freudensprung!

Woher kommt der Kakao? Und welcher ist der Richtige?

Der Kakaobaum ist ein alter Begleiter der Menschen in Südamerika. Schon die Azteken verwendeten die Samenbohnen des Kakaobaumes für ein „heiliges Getränk“, das nicht für Jedermann bestimmt war. Der Name für die Kakaobohne kommt aus dem aztekischen „cacauatl“. Das heißt Kakaowasser. Das Getränk selber wurde aber „xócoatl“ von „xócoc“ (bitter) und „atl“ (Wasser), also „bitteres Wasser“ genannt. Von dem Wortteil „xócoatl“ stammt unsere Bezeichnung „Schokolade“.

Wir reden allerdings hier von dem Naturprodukt, dem rohen Kakao, der eine Art harte Bohne ist und der Kern einer weichen Frucht am Kakaobaum. Die ist ziemlich groß und wiegt etwa ein Pfund. Darin finden sich 20 bis 50 ovale, weiße Kerne. Das sind die Kakaobohnen. Man legt sie zum Trocknen in die Sonne. Dabei verlieren die Bohnen einen Teil ihrer Bitterstoffe, schrumpfen und werden dunkelbraun.

In diesem Zustand werden sie in die ganze Welt verschickt, um daraus Kakao herzustellen. Doch die meisten kennen ihn nur in Form von Süßigkeiten und Instantgetränken – Produkte, denen fast alle wertvollen Superfood-Eigenschaften der Kakaobohne entzogen wurden. Lediglich als Pulver, meist entölt und als Backzutat in unscheinbaren Schachteln verkauft, bleibt er noch halbwegs naturbelassen.

Wir reden hier von rohem, unbehandelten und kaltgepressten Kakao, der seine wilden, natürlichen Bestandteile noch besitzt. Dieser Kakao hat einen intensiven, zartbitteren Geschmack.

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Wieso ist Kakao ein Superfood? Und warum nur der Rohkakao?

Das Gute daran ist das Gute darin. Der rohe Kakao enthält eine lange Liste an sehr gesunden Substanzen: Anandamid,  Antioxidantien, Arginin, Ballaststoffe, Calcium, Chrom, Vitamin C, Dopamin, Eisen, Vitamin E, Flavonoide, einfach ungesättigte Fettsäuren, Histamin, Kupfer, Magnesium, Phenylethylamin, Polyphenole, Salsolinol, Serotonin, Tryptophan, Tyramin und Zink (es sind insgesamt über 300 Inhaltsstoffe!).

Rohkakao enthält den höchsten Gehalt an Eisen und Magnesium in der gesamten Pflanzenwelt. Und mit 160 Milligramm Calcium pro Liter übertrifft er sogar deutlich die Milchprodukte.

Allerdings gilt das wirklich nur für Rohkakao! Die Getränkepulver, die Schokoladen und anderen Süßigkeiten, die so zart auf Deiner Zunge schmelzen und die Pfunde wunderbarerweise an Dir wachsen lassen, sind nur Restbestände des Rohkakaos, die viele Aufbereitungsprozesse durchlaufen mussten. Der naturbelassene Kakao hat fast alles an guten Stoffen dabei eingebüßt.

Die vielfältigen Vorteile von Rohkakao

Rohkakao steckt also voller wertvoller Inhaltsstoffe. Doch welche positiven Effekte hat er genau?

1. Gesundheitliche Vorteile von Kakao

  • Sanfte Hilfe bei Erkältungen: Das Theobromin ist zwar von seiner chemischen Struktur mit dem Koffein verwandt und hat daher eine anregende Wirkung auf das Nervensystem. Es hemmt erstaunlicherweise, anders als Koffein, aber die Aktivität der sensorischen Nerven, die bei Erkältungen den Hustenreiz produzieren und lindert vorhandene Beschwerden, wie Halsschmerzen, Kopfschmerzen und Benommenheit.
  • Stärkt Knochen und Zähne: Calcium und Magnesium sorgen für optimalen Schutz von Knochen und Zähnen. Calcium beugt Osteoporose vor, Magnesium steuert mit die Bewegung der Muskeln, die Kommunikation zwischen Nervenzellen, sorgt für die Aufrechterhaltung von Enzymreaktionen und regt den Energiestoffwechsel an.

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  • Schutz für das Immunsystem: Die Antioxidantien im Rohkakao schützen die Zellen, indem sie freie Radikale einfangen. Sie verhindern auf diese Weise das Entstehen entzündlicher Prozessen im Körper (Arteriosklerose, Krebs etc.). Schon vorhandene Entzündungen werden wirkungsvoll bekämpft. Außerdem beugen sie Blutgerinnseln vor.
  • Positive Effekte auf den Blutzuckerspiegel: Die im Rohkakao enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe (siehe die Auflistung oben) senken den Blutzuckerspiegel. Die von Diabetikern gefürchteten Zucker-Highs bleiben aus und so können auch Diabetiker sich diese Wohltat gönnen. Aber Achtung! Es muss wirklich Rohkakao sein oder Bitterschokolade mit mindestens 85% Kakaomasse und möglichst ohne Zucker! Es gibt aber auf dem Markt auch Bitterschokolade und Kakaogetränke mit Steviasüße oder Erythtrit (aus Birkenzucker), beides ist kalorienfrei und für Diabetiker geeignet. Von Erythrit kannst Du aber Durchfall bekommen, wenn Du zu viel davon zu Dir nimmst.

2. Unterstützt Herz, Kreislauf & Stoffwechsel

  • Blutdruck- und Cholesterinsenker: Insbesondere der hohe Chrom- und Magnesiumgehalt wirkt blutdrucksenkend und schützt vor Herz-Kreislauf-Krankheiten. Die Ölsäuren stärken den Herzmuskel. Die Flavonoide senken den LDL-Spiegel. Das LDL, das ist das „böse“ Cholesterin, das sich bei zuviel im Blut an die Aderwände anlegt und den Blutdurchfluss stört – und damit das Risiko an Aderverschluss und Herzinfarkt erhöht. Das kannst Du Dir merken als „Lass Das Lieber!“. Das „gute“ Cholesterin HDL dagegen sorgt dafür, dass das LDL wieder aus den Adern abgebaut wird. Das kannst Du Dir als „Hab Dich Lieb“ merken.
  • Reduziert das Hungergefühl: Chrom und Ballaststoffe sorgen dafür, dass Du Dich schnell satt fühlst und unterm Strich weniger isst, vor allem auch weniger Naschzeug.
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  • Leistungsbooster für Körper & Geist: Calcium, Magnesium und Flavonoide stärken die Muskeln und fördern die Beweglichkeit. Durch die verbesserte Durchblutung gelangen Nährstoffe schneller und in größerer Menge dorthin, wo der Körper sie braucht. Dank der besseren Durchblutung gelangen wichtige Nährstoffe schneller in die Muskeln, während Abfallstoffe effizienter abtransportiert werden. Dadurch sammelt sich weniger Milchsäure an, was Muskelkater verringert oder ihn sogar ganz verhindert.
    Dasselbe gilt übrigens auch für Dein Gehirn, denn die bessere Durchblutung versorgt es optimal. Sie schafft auch den „Abfall“ effektiver hinaus. Gehirnleistung und Konzentrationsfähigkeit werden erhöht. Wusstest Du, dass Dein Gehirn nur ungefähr zwei bis drei Prozent Deines Körpergewichts ausmacht? Aber ungefähr 20 Prozent Deiner Energie verbraucht? Denn es ist immer aktiv, auch im Schlaf. Das Gehirn allein verbraucht durchschnittlich über 500 Kalorien am Tag! Wenn Du Dich konzentrierst und mit Deinem Hirn arbeitest, verbraucht es noch deutlich mehr. Das ist auch bei Tieren so.
  • Kakao besitzt herz- und kreislaufstimulierende Wirkung: Regelmäßiger Konsum von Kakao-Flavonolen kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant reduzieren, weil das Deine Durchblutung verbessert, den Blutdruck senkt und so Dein Herz entlastet. Dadurch verringert sich Dein Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

3. Kakao als Wohlfühl-Faktor

  • Ausgleichend & stimmungshebend: Regelmäßig Rohkakao zu Dir zu nehmen sorgt für innere Seelenruhe, Ausgeglichenheit und kann Depressionen verscheuchen oder lindern. Dafür sind die im Rohkakao enthaltenen Neurotransmitter (Serotonin, Dopamin, Anandamid, Phenylethylamin) verantwortlich. Das Phenylethylamin steigert Wachheit und Konzentrationsfähigkeit. Anandamid bewirkt seelische Ausgeglichenheit und Entspannung.
  • Schöne Haut von innen: In der Kakaobutter ist sogenanntes „CocoHeal“ enthalten. Diese Verbindung fördert das Hautzellenwachstum und beugt Falten vor. Es versorgt die Haut mit viel Feuchtigkeit und unterstützt die Wundheilung.

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Kakao richtig dosieren & genießen

So, nun kannst Du losziehen und Dir das Wunderfutter besorgen. Rohkakao kannst Du als Pulver in Naturkostläden, Bio-Supermärkten oder im Internet kaufen. Du kannst es als Getränk zubereiten, auch nach Belieben süßen oder nach Rezepten im Netz suchen. Du kannst Schokolade mit mindestens 75 Prozent, für die volle Wirkung besser mit 85 Prozent Kakaomasse naschen. Völlig unbehandelt sind „Rohkakao-Nibs“. Das sind Krümel der getrockneten Kakaobohnen. Nach ein paar Tagen findest Du es gar nicht mehr so bitter, sondern fängst an, es zu lieben.

Aber Achtung: Mehr als 30 Gramm der richtig dunklen 85 %-Schokolade solltest du nicht täglich essen! Schon 10 Gramm genügen, um eine spürbar positive Wirkung auf die Stimmung zu haben. Da eine Tafel meist 100 Gramm wiegt, kannst du dir einfach ein Drittel als maximale Tagesdosis abbrechen – und das solltest du auch unbedingt beachten.

Denn hohe Dosen von Theobromin, also mehr als 100 g Kakaopulver oder schwarze Schokolade, bewirkten in Studien bei Testpersonen akutes Augenflimmern, Pulsbeschleunigung und Kopfschmerzen. Dauerhaft hohe Dosen von etwa 1,5 Gramm reines Theobromin pro Tag über einen Zeitraum von zehn Tagen verursachte Kopfschmerzen, Schweißausbrüche und Zittern.

Eine tödliche Dosis liegt bei 82 Gramm reinem Theobromin, was man an Bitterschokolade aber kaum vertilgen wird.

Fazit: Kleine Menge, große Wirkung

Rohkakao ist ein echtes Superfood, das Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit positiv beeinflussen kann. Ob zur Stärkung des Immunsystems, zur Unterstützung des Herzens oder als Stimmungsaufheller – die richtige Dosis macht den Unterschied. Schon kleine Mengen genügen, um von seinen positiven Eigenschaften zu profitieren. Also, genieße ihn bewusst und tu dir etwas Gutes!

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Die in diesem Beitrag enthaltenen Informationen können die Beratung durch einen Arzt nicht ersetzen – sie sind keine medizinischen Anweisungen. Die Informationen dienen der Vermittlung von Wissen und können die individuelle Betreuung bei einem Sprechstundenbesuch nicht ersetzen. Die Umsetzung der hier gegebenen Empfehlungen sollte deshalb immer mit einem qualifizierten Therapeuten abgesprochen werden. Das Befolgen der Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung

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