Reden wir mal wieder über die Leber – weil es so wichtig ist.
Die Leber ist das zentrale Stoffwechsel-Organ und die größte Drüse des menschlichen Körpers. Sie produziert lebenswichtige Proteine und Enzyme, speichert und verwertet Nährstoffe, produziert Gallensekret und ist für die Entgiftung von Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen verantwortlich. Durch ihre zahlreichen Funktionen beeinflusst die Leber direkt oder indirekt jedes andere Organ unseres Körpers und hat eine so zentrale Bedeutung für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden, dass man gar nicht oft genug über dieses wichtige Organ und seine Aufgaben sprechen kann.
➥ Autor: Barbara M. Thielmann
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Übergewicht, metabolisches Syndrom, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes, Umwelttoxine aber auch eine durch pathogene Bakterien oder Pilze gestörte Darmflora können die Leber stark belasten. Leider ist auch übermäßiger Alkoholkonsum weiterhin stark verbreitet und bleibt eine wichtige Ursache für schwere Leberschäden. Eine Belastung bzw. Funktionseinschränkung der Leber wird oftmals nicht sofort bemerkt, da die Leber, im Gegensatz zu anderen Organen, selbst keine Schmerzrezeptoren besitzt. Wenn du sie spürst, ist die Uhr bereits sehr weit fortgeschritten!
Die Sprache der Leber ist Müdigkeit
Die Sprache weist den Weg: Leber, da verbirgt sich das Wort Leben. Und um uns aufmerksam zu machen, lässt die Leber zunächst diffuse Beschwerden entstehen, die auch für viele andere Erkrankungen stehen könnten. Typisch sind hier vor allem die Symptome, die auch uns ein Leben im Flow erschweren, nämlich: Müdigkeit, Erschöpfung und Leistungsabfall – weshalb Müdigkeit auch als der “Schmerz der Leber” bezeichnet wird.
Die gute Botschaft: Die Leber ist sehr widerstandsfähig und kann entstandene Schäden erstaunlich gut ausheilen. Häufige Erkrankungen wie die Fettleber (Steatose), eine Leberentzündung (Hepatitis) und Gallenstau (Cholestase) sind meist vollständig reversibel.
Die Änderung der Ernährung und die Verringerung von toxischen Belastungen sind wichtige Maßnahmen zur Regeneration der Leber. Die Natur hält aber auch eine ganze Reihe an hochwirksamen Phytonährstoffen bereit, mit denen du die Leberfunktion gezielt unterstützen und fördern kannst. Selbst in späten Stadien, wenn das Lebergewebe teilweise zerstört ist und der Fibrosierungsprozess begonnen hat, kann die Leber mit bestimmten Nährstoffen gezielt entlastet werden.
Deswegen schauen wir uns jetzt einige Stationen auf dem Weg zur Lebereinigung an. Diese sind:
(1) die wichtigen Aufgaben der Leber in Stoffwechsel und Entgiftung
(2) Krankheiten der Leber: Entzündungen, Fettleber und Leberzirrhose
(3) welche Nähr- und Pflanzenstoffen die Leber unterstützen
1. Aufgaben der Leber – Eiweiß-, Fett,- und Kohlehydratstoffwechsel
Die Leber spielt eine wichtige Rolle im Fett-, Protein- und Kohlenhydratstoffwechsel und somit auch im Energiestoffwechsel.
Gallenproduktion
Die Leber produziert täglich 500 bis 1000 ml Gallenflüssigkeit, die zwischen den Mahlzeiten innerhalb der Gallenblase gespeichert wird. Sie spielt eine wichtige Rolle für die Fettverdauung, da durch die darin enthaltenen Gallensäuren werden die Nahrungsfette emulgiert, das heißt, in kleinen Tröpfchen (Mizellen) aufgeteilt, die erst hierdurch für die fettspaltenden Lipasen (Verdauungsenzyme) angreifbar werden und auch nur in dieser Form von den Darmzellen aufgenommen werden können. Und die Galle wichtig, um den Speisebrei, der nach der Magenpassage stark sauer ist, wieder zu neutralisieren. Die Galle ist zudem das Ausscheidungsmedium für fettlösliche Substanzen, die von der Leber entgiftet wurden. Also bei einer Leberentgiftung bzw. Reinigung ist die Galle mit der wichtigste Baustein und muss demzufolge immer mit unterstützt und gestärkt werden. Das Gute ist, sie braucht genau wie die Leber Bitterstoffe. Von daher ist das Unterstützungsprogramm das gleichen. Arbeitet die Galle einwandfrei, sind explizite Leberreinigungen weniger häufig angesagt.
Übrigens: es muss nichts gereinigt werden, wenn durch eine bewusste Lebenshaltung und Ernährung eine Verunreinigung erst gar nicht stattfindet!
Entgiftung und Abbau körpereigener Substanzen
Im Stoffwechsel entstehen regelmäßig giftige Substanzen, die von der Leber in ungiftige Substanzen umgewandelt werden müssen. Beispielsweise entsteht beim Auf- und Abbau von Aminosäuren das in zu hoher Konzentration stark toxische Ammoniak. Die Leber wandelt Ammoniak in Harnstoff um, der über den Urin abgegeben werden kann.
Speicher und Aktivierungsfunktion
Vitamine wie Vitamin A, D, K und E, Vitamin B12, aber auch Eisen werden zu einem beträchtlichen Anteil in der Leber gespeichert. Andere Nährstoffe und Hormone werden zum Teil in der Leber aktiviert, wie beispielsweise Vitamin D und die Schilddrüsenhormone. Es ist also klug dafür zu sorgen, dass wir hier keinen Mangel haben. So geben wir der Leber vorneweg, was sie braucht, um sich selber zu reinigen.
2. Krankheiten der Leber: Entzündungen, Fettleber und Leberzirrhose
Die sogenannte Fettleber oder Steatose ist eine häufige Wohlstandserkrankung der Leber, bei der es zur Einlagerung von Triglyceriden in die Leberzellen (Hepatozyten) in Form von Fettvakuolen kommt. Im gesunden Zustand befinden sich unter 5 % Triglyceride im Lebergewebe, bei einer Fettleber können es bis zu 50 % sein. Diese erhöhte Akkumulation von Triglyceriden resultiert aus einem Ungleichgewicht aus der Aufnahme von Triglyceriden in die Leber, der Bildung von Triglyceriden aus Fettsäuren innerhalb der Leber und ihrer Abgabe in den Blutkreislauf. Deswegen braucht man im Blutbild auch immer den Cholesterinwert und die Triglyzeride, denn damit kann man sehen, wie die Leber alles im Griff hat.
Bei der Entstehung der Fettleber können daher folgende Aspekte zum Tragen kommen:
- erhöhtes Fettsäureangebot an die Leberzelle aus der Nahrung oder durch erhöhte Fettsäuremobilisation aus dem Fettgewebe
- vermehrte Fettsäuresynthese
- verminderte Fettsäureoxidation in den Mitochondrien
- Störung des intrazellulären Transportes
Leberentzündung (auch Fettleberhepatitis)
Zytokine (z.B. Interleukin-1β, Tumornekrosefaktor-α (TNF-α), Interleukin-6 (IL-6) und
Transforming growth factor-β (TGF-β) führen. Des Weiteren führt die erhöhte Verfügbarkeit von Fettsäuren in der Leber zu oxidativem Stress, zu einer gesteigerten Beta-Oxidation in den Mitochondrien führt. Es kommt zu einem Überangebot, welches dann die Kapazitäten des Zitratzyklus und die Elektronentransportkette überfordert. Dies und noch einiges mehr führt dann zu einer Leberentzündung.
Leberzirrhose
Die letzte Stufe wäre dann eine Zirrhose. Denn durch den entzündlichen Prozess kommt es zum Untergang von immer mehr Hepatozyten, worauf der Körper mit Reparaturmechanismen reagiert. Im Zuge dieser Wundheilungsreaktionen werden massiv extrazelluläre Matrixproteine (wie Kollagen) in der Leber produziert und abgelagert, wodurch es zur „Vernarbung“ (Fibrosierung) des Organs kommt. Zentraler Ausgangspunkt bei der beginnenden Leberfibrose ist die Umwandlung von hepatischen Sternzellen in Kollagen-synthetisierende Zellen. Dadurch kommt es zu einer vermehrten Kollagensynthese, heißt: verminderter Abbau der Kollagenfasern. Das Ergebnis ist eine zunehmende Architekturstörung des feinen Lebergewebes, die mit immer mehr Funktionsverlust einhergeht. Die Zirrhose ist das Endstadium einer Vielzahl von chronischen Lebererkrankungen und ist in fortgeschrittenen Stadien im Gegensatz zur Fibrose irreversibel.
Die Gründe
für eine Fettleber und/oder Hepatitis sind vielgestaltig. Neben einem bereits bestehenden metabolischen Syndroms samt der hierzu gehörenden Teilpathologien wie Adipositas, Insulinresistenz und Hyperlipidämie, kann sie auch Folge von Alkoholabusus, viralen Infektionen (insbesondere Hepatitis A-E), Autoimmunerkrankungen, Rückstau von Gallensäure, genetischen Stoffwechselerkrankungen, und, ganz wichtig: von Medikamenten oder anderen Toxinen verursacht sein, dazu zählen im übrigen auch Impfungen!
3. Nährstoffe und Reinigung der Leber
Die Natur bietet eine Reihe an Phytonährstoffen, mit denen man die Gesundheit der Leber unterstützen kann. Zur optimalen Unterstützung der Leber empfiehlt sich deshalb die Kombination mehrerer Heilpflanzen. Zu dieser klassischen Kombination gehören beispielsweise Mariendistel, Artischocke und Löwenzahn. Das wichtigste Vitamin bei der Lebereinigung ist das Vitamin C. Über viele dieser Stoffe kannst du auch bei Welt der Gesundheit nachlesen, da wir schon fast über alle geschrieben haben. Nutze einfach die Suchfunktion. Nachfolgend findest du die wichtigsten Nährstoffe und Vitamine.
- Mariendistel
- Löwenzahn
- Curcurmin
- Taurin
- Glycin
- Vitamin E
- Vitamin A
- Vitamin D
- Vitamin C
- Reishi, Shiitake
Merke: Fettlösliche Vitamine: D, E, A, K und Wasserlösliche Vitamine: B-Vitamine, Vitamin C
Wirkung auf einen Blick:
- Direkte Beeinflussung der Leberzellmembran
- Abfangen freier Radikale
- antientzündliche Wirkung
- Hemmung der Fetteinlagerung
- Beschleunigung der Leberzellregeneration
- Hemmung der Fibrosierung
- anti-diabetisch
- antiviral
- verbessert die Leberwerte
Basismittel Löwenzahn
Wirkung auf einen Blick:
- wirkt antioxidativ
- steigert die körpereigenen antioxidativen sowie Entgiftungsenzyme
- schützt vor toxin-, alkohol- und medikamentenbedingten Leberschäden
- hemmt die Einlagerung von Fett in der Leber
- senkt Blutfettwerte
- wirkt anti-diabetisch
- fördert die Gewichtsreduktion
- regt die Ausschüttung von Gallenflüssigkeit an
Basismittel Artischocke
Wirkung auf einen Blick:
- fördert die Gallensekretion und erhöht den Anteil an Gallensäuren
- senkt Blutfettwerte
- verbessert die Leberwerte
- wirkt antioxidativ
Die Leber ist das Leben. Sie liebt das Licht und die Wärme. Erkaltet sie, geht das Leben. Von daher: gehe ins Licht und genieße, wann immer es dir möglich ist, die Wärme der Sonne. Bei der Leberkur verwende Leberwickel. Außerdem meide jeglichen Kontakt deines Essens mit der Mikrowelle. Denn Essen, welches in der Mikrowelle erwärmt wurde, ist tot und lässt das Lebens-Chi erkalten.