Beifuß, zu dem Artemisia annua ja zählt, gehört zu den Johanniskräutern und ist im Volksglauben eine Brautpflanze. Man flocht zur Sonnwendfeier einen Gürtel aus Beifuß, den man trug und anschließend ins Sonnwendfeuer warf. In der Glut sollten alle bösen Einflüsse verbrennen und Gesundheit für ein Jahr beschert werden. Müde Wanderer wurden wieder munter, wenn sie in ihre Schuhe Beifuß-Blätter legten. Wer Beifuß im Haus hatte, so hieß es auch, dem konnte der Teufel nichts anhaben.
➥ Autor: Barbara M. Thielmann
➥ eBook: Artemisia annua – Heilpflanze der Götter
Der jugendlich verführerischen Göttin Artemis geweiht, dienten seine Zweige im Altertum der Herstellung von Liebeszaubern. Dabei wurde der Beifuß geräuchert, wodurch eine euphorische und stimulierende Wirkung auslöst wurde. Alle Beifuß- und Edelrauten Arten galten als magische Kräuter. Als Beigabe im Räuchermittel galten sie als ein wirksamer Schutz gegen alle Mächte der Finsternis. Soweit die Mythologie.
Bitterstoff der ersten Klasse für die Gesellschaft im 21. Jahrhundert
Artemisia annua (der einjährige Beifuss) gehört zur Pflanzenfamilie der Asteraceae und ist eine einjährige Kurztagspflanze. Ihr Stengel ist aufrecht und bräunlich oder violettbraun. Die Pflanze selbst ist unbehaart und wächst in der Natur zwischen 30 und 100 cm hoch, in der Kultur können die Pflanzen sogar bis zu 200 cm hoch werden. Ihre Blätter sind 3-5 cm lang und durch tiefe Einschnitte in zwei oder drei kleine Fiederblättchen unterteilt. Charakteristisch ist der intensive aromatische Duft der Blätter. Die Indianer Nordamerikas nennen die Pflanze „sweet wormwood“, das bedeutet „süßer Wermut“, denn er ist nicht ganz so bitter wie Artemisia absinthum.
Artemisia annua ist in China & Teilen Nordamerikas beheimatet
Mittlerweile aber auch in Europa eingebürgert, zum Beispiel in der Schweiz, wo man sie in Gewächshäusern kultiviert, wächst aber auch bei uns mittlerweile bis an die Elbe. Sie erfreut sich seit vielen Jahren wachsender Beliebtheit, weil sie ein erstklassiges Parasitenmittel ist. Ein Extrakt aus Artemisia annua, genannt Artemisinin (oder Artesunat), ist ein Medikament zur Behandlung von Malaria. Die Entdeckung von Artemisinin und seiner malariabekämpfenden Eigenschaften durch die chinesische Wissenschaftlerin Tu Youyou führte für diese zur Verleihung des Lasker-Preises 2011 und des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin 2015. In Deutschland wurde Artemisia annua u.a. durch die Arbeiten von Dr. Dietrich Klinghardt publik gemacht, weil sie sich im Einsatz bei der Ausleitung verschiedener Parasiten und hervorragendes Bitterkraut als sehr wirksam erwiesen hat.
Hier stellst Du Dir jetzt vielleicht die Frage, warum denn Parasiten?
Wir sind doch in Deutschland und nicht in Afrika? Nun, durch unsere schnellen Verkehrsmittel liegen Afrika oder die Urwälder Südamerikas quasi um die Ecke und die Menschen fliegen in ihren Ferien „mal eben“ dorthin. Da nimmt man sich dann außer kulturellen Erinnerungen auch noch jede Menge nicht zahlender Mieter mit nach Hause. Einmal im Körper eingenistet, kommt es dann irgendwann zu Symptomen, die erst einmal gar keinem Parasiten zugeordnet werden, mangels tieferen Wissens über Parasitosen. Kommt es dann zur Parasitendiagnose, wird gerne und oft erst mal mit Antibiotika herumgefuhrwerkt. Folge: die Darmflora gerät in Schieflage, die Leber und die Galle schaffen nicht mehr auf voller Kraft und der Körper übersäuert. Das Milieu in Darm, den Organen generell und im Blut kippt und wird zusehends anaerob. Der betroffene Mensch entwickelt eine Hypoxie, das bedeutet Sauerstoffmangel. Die Übersäuerung schreitet weiter fort. Das wiederum weckt eingekapselte Parasiten (round bodies) aus ihrem „Winterschlaf“ und es kommt zu schubweise ansteigenden und wachsenden Parasitenpopulationen.
Antibiotika wirkt im Grunde nur im Moment der Infektion, siehe Zeckenbiss oder Bisse/Stiche anderer Überträger. Etwa dreißig Minuten bleiben, um mit dem richtigen Antibiotikum eine weitere Infektion im Körper zu stoppen. Aber wer hat immer gerade Doxicyclin zur Hand? Ledum D30 sollte aber auf jedem Wald- und Wiesenspaziergang im Handtäschchen sein, ebenso wie ein Sprayfläschchen mit H2O2 und DMSO. Doch das nur nebenbei.
Da wir es mittlerweile mit einer Durchseuchung der Gesellschaft zu tun haben, also einer chronischen Parasitenbelastung durch zu saures Milieu verbunden mit Hypoxie, verursacht durch Stress ➥ Mobilfunk, Infektionen durch Insekten, Fast Food, usw., brauchen wir Mittel, die uns helfen, diesen chronischen Belastungen in uns ein Ende zu setzen. Übrigens gehören zu diesen chronischen Parasitenbeschwerden auch die stillen Entzündungen oder chronical inflamation. (siehe unseren Artikel vom….) A rtemisinin, (Sequiterpenlacton-Peroxid), Bestandteil des einjährigen Beifuß oder eben Artemisia annua ist so ein Mittel.
1971 wiesen Wissenschaftler nach, dass die Pflanzenextrakte in Primatenmodellen eine Antimalaria-Wirkung haben. Die Wirkung ist antiparasitär und antimikrobiell.
1972 wurde der Wirkstoff Artemisinin (früher als Arteannuin bezeichnet) dann isoliert und seine chemische Struktur beschrieben. Artemisinin findet sich in den Drüsentrichomen der Blätter, Stengel und Blütenstände und ist in den oberen Teilen der Pflanze im neuen Wachstum konzentriert.
Die erste Isolierung von Artemisinin aus dem Kraut erfolgte im Rahmen eines Militärprojekts (!), das als Projekt 523 bekannt ist, nachdem Tu Youyou und andere Forscher im Rahmen des Projekts die Arzneibücher der traditionellen Medizin studiert hatten.
Artemisia annua enthält verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, darunter Polyphenole wie Cumarine, Flavone, Flavonole und Phenolsäuren, deren biologische Eigenschaften in vivo unbekannt sind.
Zu den weiteren sekundären Pflanzenstoffen gehören 38 Sesquiterpene. Dihydroartemisinin ist der aktive Metabolit von Artemisinin, und Artesunat ist ein wasserlösliches Derivat von Artemisinin.
Die WHO hat 2006 sogar eine Abhandlung geschrieben über Artemisia annua
Die EU hingegen hat es 2019, kurz vor dem Auftreten von COVID 19 verboten und das, obwohl es wohl mit Ivermectin und Hydroxychloroquin das wirksamste Mittel bei COVID – SARS CoV2 ist. Das läßt tief blicken, denn es ist der stille Beweis, dass es sich wohl nicht um einen Virus handeln kann, vielmehr aber um Protozoen und Bakterien parasitärer Natur… Mag sich jeder seinen eigenen Gedanken dazu machen, Samen kaufen und Artemisia einfach selber anbauen. Achtung, man braucht zwei Pflanzen zum befruchten.
Artemisinin und seine Wirkung
Der Wirkmechanismus von Artemisinin beinhaltet die Spaltung von Endoperoxidbrücken durch Eisen, wodurch freie Radikale entstehen, die biologische Makromoleküle schädigen und oxidativen Stress in den Zellen des Malariaparasiten verursachen. Cumming JN; Ploypradith P; Posner GH (1997). Antimalarial activity of artemisinin (qinghaosu) and related trioxanes: mechanism(s) of action. Adv. Pharmacol. Advances in Pharmacology. 37. pp. 253–97
Malaria wird durch Apikomplexe, vor allem Plasmodium falciparum, verursacht, die sich größtenteils in roten Blutkörperchen aufhalten und eisenreiche Häm-Gruppen (in Form von Hämozoin) enthalten. Plasmodien können auch durch Blutkonserven übertragen werden, wie im übrigen alle Protozoen und Bakterien, siehe Borrelien. Aber auch Haustiere sind Überträger. Wen es interessiert, dem sei die Arbeit von Dr. Alfons Weber empfohlen.
Im Jahr 2015 wurde nachgewiesen, dass Artemisinin sich an eine Vielzahl von Targetzellen bindet, was auf sein Potential für vielfältige Wirkungen hinweist. Targetzellen sind kokardenförmige Erythrozyten, die eine erhöhte osmotische Resistenz aufweisen.
Artemisia annua kann als getrocknetes und zerriebenes Pflanzenpulver in Tee, Smoothies oder auch als angesetzte Tinktur genommen werden. Nebenwirkungen sind keine bekannt. Für einen therapeutischen Einsatz würde ich in jedem Falle einen naturheilkundlichen Therapeuten oder Arzt, der auch kinesiologisch arbeitet, empfehlen.