Ätherische Öle gegen Schädlinge

Die Natur ist kein Ponyhof mit Kuschelgruppe. Was auf unserem Planeten lebt, ist immer Teil eines Großen und Ganzen. Und da heißt es oft, fressen oder gefressen werden. Romantiker, die „Natur“ für etwas Liebes und ausschließlich friedvolles halten, sind meistens nicht wirklich mit ihr in Kontakt. Falls Du einen Garten hast – und das ist hier und heute schon ein sehr friedliches Ambiente – wirst Du es schon bemerkt haben: Die Schädlinge kennen wenig Erbarmen mit Deinen Pflanzen. Gut zureden hilft da leider nicht. Auch die Motten, die irgendwie den Weg in Deinen Schrank und zu Deinem Lieblingspulli aus Lammwolle finden, haben keine Skrupel, ein sündhaft teures Stück komplett zu ruinieren. Stechmücken können einen lauschigen Sommerabend so richtig ruinieren. Barfuß, mit wehenden Haaren im Sonnenschein über eine Blumenwiese laufen … wow, wie romantisch! Die fetten Zecken an Deinen Beinen aber weniger. Hier erfährst Du, was Du für ätherische Öle gegen welchen Schädling einsetzen kannst, ohne Dir und anderen Naturbewohnern zu schaden.

Produkt zur Sendung: Ätherische Öle von Waldkraft

Pflanzenschutzmitteln können Nützline töten!

Die Chemie hat tolle Mittelchen erfunden, leider sind sie nicht nur giftig und auch für den Anwender schädlich. Im Garten kannst Du mit chemischen Pflanzenschutzmitteln auch noch wichtige Nützlinge töten oder das empfindliche Biotop so stören, dass Du Deinen Garten ruinierst. Sowieso stellt sich die Frage, wie man nur auf den irren Gedanken kommen kann, sein Essen mit Gift vor Fressfeinden zu schützen, wenn man sich dann dieses Gift auf den eigenen Teller legt.

Foto: @DarioLoPresti via envato.elements

Gibt es natürliche Möglichkeiten?

Aber, was tun? Gibt es ungiftige, natürlich abbaubare Mittel und Möglichkeiten? Aber ja! Und die Natur selbst hat sie sich ausgedacht. Du bist nämlich nicht der erste auf der Welt, der sich gegen Schädlinge wehren will. Das Problem haben die Pflanzen schon sehr viel länger – und einige davon haben Stoffe gegen ihre Fressfeinde entwickelt, die Du auch nutzen kannst. Und das nicht nur im Garten.

Man hat zum Beispiel überprüft, ob Kunststoffpaletten wirklich hygienischer als Holzpaletten sind. Eine 2020 veröffentlichte Studie des Instituts für Holztechnologie Dresden kam zu dem Ergebnis, dass sich Bakterien auf Holzpaletten schlechter halten können, als auf Kunststoff. Kiefernholz und auch andere Holzarten töten die Keime sogar ab. Holzpaletten erreichten eine 13-mal höhere antibakterielle Aktivität als die aus Kunststoff. Warum ist das so? Weil z.B. Nadelbäume sogenannte Terpene produzieren, also ein ätherisches Öl, das sie vor Keimen und Erregern aller Art schützt. Tatsächlich sind die ätherischen Baum-Öle Zedernöl und Neemöl die besten Schädlingsbekämpfungsmittel.

Foto: @schum45 via envato.elements

Nicht nur Bäume machen das!

Viele Pflanzen auch. Insbesondere Gewürzpflanzen, Wildkräuter und Büsche.

Der Duft und der sehr spezielle Geschmack von Kräutern liegt an den ätherischen Ölen, die sie produzieren und das ist genau den Schädlingen ein Graus, die potenzielle Fressfeinde dieser Pflanze sind. Ätherische Öle sind also in erster Linie Natur-Schädlingsbekämpfungsmittel.

Hier erfährst Du, was Du gegen welchen Schädling einsetzen kannst, ohne Dir und anderen zu schaden. Meist töten diese Mittel auch gar nicht, sondern vertreiben nur die Bösewichter, was ja gut ist, denn Vögel, Spinnen, Frösche und andere Insekten fressen ja wiederum die Schädlinge – und würden an dem Gift sterben.

Herstellung von natürlichem Pflanzenschutzmittel

Dein eigenes Pflanzenschutzmittel stellst Du folgendermaßen her: Du brauchst eine Trägersubstanz zum Gießen oder Versprühen, in die Du das jeweilige ätherische Öl hineingibst, was Du für den speziellen Fall brauchst. Das konzentrierte Öl wäre viel zu aggressiv und würde nur schaden.

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Für ein Liter Trägersubstanz brauchst Du:

  • 1 Liter Wasser (am besten Regen oder Quellwasser)
  • 5 Tropfen Umweltfreundliches (biologisch abbaubares) Spülmittel
  • 20- 30 Tropfen des jeweils geeigneten ätherischen Öls
  • und eine 1-Liter-Sprühflasche

Jetzt mischst Du das Bio-Spüli und das ätherische Öl, am besten auf einem Esslöffel. Dann rührst Du es mit dem Esslöffel in das Wasser ein. Gut verrühren! Manche Rezepte empfehlen noch einen Teelöffel feine Tonerde dazuzugeben, damit sich das Mittel länger auf der Pflanze hält und wirkt.

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Unser Arsenal der Natur-Pestizide

Und jetzt schauen wir ins Arsenal der Natur-Pestizide, also welches Öl wogegen wirkt.

Lavendel wirkt gegen verschieden Blattlaussorten, Mücken, Motten, Flöhe, Fliegen und Raupen, auf die Haut aufgetragen hält es Zecken fern und verdirbt Stechmücken den Appetit auf Dein Blut.

Teebaumöl wirkt gegen die hartnäckig wiederkehrenden Wollläuse und andere Läuse

Ätherisches Knoblauchöl hilft gegen Blattläuse, Ameisen und Raupen, aber auch gegen echten Mehltau auf den Pflanzen

Oregano hilft gegen falschen Mehltau und Rußtau, Zecken

Rosmarin vertreibt Spinnmilben und Fliegen

Geranie verscheucht Mücken und Schnecken, aber auch Zecken und Stechmücken

Fenchel hilft gegen Kartoffelkäfer und deren Larven

Thymian kann gegen Braunfäule von Tomaten eingesetzt werden und hält Zecken von Dir fern.

Pfefferminze vergrault Schnecken, Ameisen, Flöhe, Fliegen, Raupen und Zecken. Motten mögen es auch nicht.

Zedernöl lehrt Blattläuse das Fürchten, tötet sie sogar ab. Motten kommen gar nicht in die Nähe. Es vertreibt Blattläuse, Käfer aller Art, Flöhe, Fliegen, Stechmücken, Schnecken und Zecken.

Eukalyptus wirkt so ziemlich als einziges gegen Kakerlaken

Foto: @Iakobchuk via envato.elements

Neemöl gilt als Wundermittel für Gärtner, weil es bestimmte Insekten auch tatsächlich effektiv entfernt: Die Tierchen sterben nicht direkt an dem Stoff, sie stellen das Fressen ein und legen keine Eier mehr ab – nach einigen Tagen sind sie einfach verschwunden. Milben, Flöhe und Zecken ergreifen die Flucht. Das Neemöl wirkt auch gegen Pilzbefall und ist wirksam gegen Blattläuse, Spinnmilben und Raupen, schont aber Nützlinge wie Bienen, Florfliegen und Marienkäfer.

Übrigens ist Neemöl auch ein gutes Pflegemittel für Haut und Haar. Viele der ätherischen Öle haben auch Nutzen für Gesundheit und Wohlbefinden oder Körperpflege. Es lohnt sich, sich mit diesen Schätzen der Natur zu beschäftigen!

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Die in diesem Beitrag enthaltenen Informationen können die Beratung durch einen Arzt nicht ersetzen – sie sind keine medizinischen Anweisungen. Die Informationen dienen der Vermittlung von Wissen und können die individuelle Betreuung bei einem Sprechstundenbesuch nicht ersetzen. Die Umsetzung der hier gegebenen Empfehlungen sollte deshalb immer mit einem qualifizierten Therapeuten abgesprochen werden. Das Befolgen der Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung

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