Schuppen – fast jeder kennt sie, und sie können ziemlich lästig sein. Doch was sind die Ursachen, und wie kann man sie auf natürliche Weise loswerden? In diesem Artikel erfährst du nicht nur, welche Faktoren Schuppen begünstigen, sondern auch 10 bewährte Hausmittel, die helfen können. So kannst du deine Kopfhaut langfristig gesund halten und den ungeliebten Schuppen den Kampf ansagen!
➥ Autor: Barbara M. Thielmann
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Warum bekommt man Schuppen?
Mehr Menschen haben Schuppen, als man vielleicht denkt. Laut Studien leiden etwa 50 % der Menschen mindestens einmal in ihrem Leben darunter. Doch die Ursachen können ganz unterschiedlich sein:
- Trockene Haut – besonders im Winter durch trockene Heizungsluft
- Seborrhoische Dermatitis – eine fettige, entzündliche Kopfhauterkrankung
- Empfindlichkeit gegenüber Haarprodukten – einige Inhaltsstoffe können Reizungen verursachen
- Wachstum des Hefepilzes Malassezia – er gehört zur natürlichen Hautflora, kann aber bei Überwucherung Schuppen auslösen
- Hormonelle Veränderungen – z. B. in der Pubertät oder Schwangerschaft
- Stress und Ernährung – beide Faktoren können das Hautbild beeinflussen
Wenn du die Ursache für deine Schuppen kennst, kannst du gezielt gegensteuern. Doch welche natürlichen Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Natürliche Behandlungsmöglichkeiten gegen Schuppen
Obwohl es viele rezeptfreie Produkte zur Behandlung von Schuppen gibt, können Hausmittel mitunter nicht nur genauso wirksam sein, sondern in letzter Instanz auch besser, weil keine Nebenwirkungen zu erwarten sind. Hier sind 10 bewährte Methoden:

1. Teebaumöl – Antimykotische Wirkung gegen Schuppen
Teebaumöl (Melaleuca alternifolia) wird zur Behandlung von Hauterkrankungen wie Akne und Schuppenflechte eingesetzt. Es kann auch antimikrobielle und antimykotische Eigenschaften haben, die bei der Linderung deiner Schuppen helfen können.
Eine Studie (s.u.) aus dem Jahr 2020 zur Behandlung einer Hautpigmentierungsstörung ergab, dass das Auftragen von in Teebaumöl getränkten Pads auf die Haut zur Heilung von Läsionen, die durch den Pilz Malassezia verursacht werden, wirksamer war als eine verschreibungspflichtige antimykotische Behandlung. Obwohl diese Studie eine Verbesserung bei der Verringerung des Pilzbefalls zeigte, ist die Wirkung bei „normalen“ Schuppen möglicherweise nicht dieselbe. Aber einen Versuch ist es allemal wert. Vielleicht solltest du dabei aber ein Trägerbasisöl nutzen, weil auch Teebaumöl empfindliche Haut reizen kann. Du könntest also ein paar Tropfen in Jojoba- oder noch besser Kokosöl geben und es dann auftragen.
2. Kokosöl – Feuchtigkeitsspender für die Kopfhaut
Und auch Kokosöl selber ist ein unglaublich gutes Mittel für Kopfhaut und Haare. Deshalb kannst du Kokosöl (Cocos nucifera) auf jeden Fall als natürliches Heilmittel bei Schuppen verwenden. Es ist bekannt, dass Kokosöl deine Hautfeuchtigkeit und deinen Hautschutz verbessern kann. Überdies kann es auch Entzündung lindern und es ist antimikrobiell. Es ist ein sehr vielversprechendes Mittel im Haarbereich.
3. Aloe Vera – Beruhigt gereizte Kopfhaut
Und auch Aloe Vera ist ein vielversprechendes Mittel bei Hauterkrankungen. Dazu gehören Psoriasis und Fieberbläschen. Es hilft auch sehr gut bei Verbrennungen. Man hat auch schon beobachten können, dass Aloe Vera ebenfalls bei Pilzinfektionen helfen kann. Und Aloe Vera kann die Entzündungen reduzieren, die auch oft zu den Schuppensymptomen gehören können.

4. Stress abbauen – Schuppen durch innere Balance reduzieren
Vielleicht nicht der Hauptgrund, aber immer gerne mit beteiligt: der Stress. Obwohl Stress keine Schuppen verursacht, kann er die Symptome einer seborrhoischen Dermatitis wie Trockenheit und Juckreiz verschlimmern. Außerdem weiß man ja mittlerweile, dass auch Haarausfall mit Stress zusammenhängen kann, ebenso wie Ekzeme und Neurodermitis.
5. Apfelessig (ACV) – Natürliches Mittel gegen Pilzwachstum
Großmutters Wundermittel, der Apfelessig (Malus pumila Mill) wird mit verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht. Auch wenn wissenschaftliche Studien zur direkten Wirksamkeit von Apfelessig bei Schuppen fehlen, wird er traditionell als Hausmittel hierfür eingesetzt. Was hilft, darf genutzt werden. Und Apfelessig ist säurehaltig, was die Trockenheit deiner Kopfhaut reduzieren kann. Apfelessig kann auch den pH-Wert deiner Haut ausgleichen, um Pilzwachstum zu reduzieren und Schuppen zu bekämpfen. Um Apfelessig auszuprobieren, gib ein paar Esslöffel in dein Shampoo oder mische ihn mit ein paar Tropfen ätherischer Öle und sprühe es direkt auf dein Haar.
6. Omega-3-Fettsäuren – Unterstützen die Hautgesundheit
Omega-3-Fettsäuren bilden die Membranen, die deine Zellen umgeben, und sie sind für die Funktion vieler Systeme deines Körpers von entscheidender Bedeutung. Ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren kann zu schuppigem, juckendem oder rauem Ausschlag führen. Sie sind wichtig für die Gesundheit deiner Haut, da sie helfen:
- die Feuchtigkeitsbarriere deiner Haut aufrechtzuerhalten
- vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen
- die Wundheilung zu fördern
Omega-3-Fettsäuren können auch Entzündungen lindern, was folgende Symptome angeht:
- Kopfhautreizungen
- Psoriasis
- Schuppensymptome

Du könntest Omega-3 Öl einnehmen, aber auch zusätzlich auf die Kopfhaut auftragen. Außerdem kannst du Omega-3-haltige Nahrungsmittel wie Fisch, Leinsamen oder Walnüsse in deinen Speisezettel aufnehmen.
7. Probiotika – Fördern das Darmmikrobiom und die Haut
Probiotika sind nützliche Bakterien, die mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht werden, darunter:
- Schutz vor Allergien
- niedrigere Cholesterinwerte
- gesteigerter Gewichtsverlust
Diese Bakterien können auch deine Immunfunktion verbessern, was deinem Körper helfen kann, die Pilzinfektionen zu bekämpfen, die Schuppen verursachen. Eine Studie aus dem Jahr 2017 legt nahe, dass die Einnahme von Probiotika über 56 Tage die Schwere der Schuppenbildung bei 60 Personen deutlich reduzierte. Probiotika können auch bei der Behandlung und Vorbeugung von Hauterkrankungen wie Ekzemen und Neurodermitis helfen, insbesondere bei Säuglingen und Kindern.
8. Backpulver – Sanftes Peeling für die Kopfhaut
Backpulver (Natriumbicarbonat) kann als sanftes Peeling wirken, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen und Schuppenbildung und Juckreiz zu reduzieren. Es kann auch antimykotische Eigenschaften haben. Eine Analyse aus dem Jahr 2024 zur Verwendung von Backpulver als natürliches Antimykotikum ergab, dass es die Schuppensymptome bei Menschen linderte, ohne die schädlichen Nebenwirkungen einer systemischen Antimykotikabehandlung. Trage das Natron direkt auf das nasse Haar auf und massieren es in deine Kopfhaut ein. Lasse es 1 bis 2 Minuten einwirken und wasche dann dein Haar wie gewohnt weiter, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

9. Ernährung anpassen – Welche Lebensmittel Schuppen fördern
Zu den Ursachen von Schuppenerkrankungen gehören oft Darmpilze wie Candida. Ernährungsänderungen können Pilzinfektionen vorbeugen, indem sie das Hefewachstum kontrollieren und dein Darmmikrobiom verbessern, was bei der Behandlung von Schuppen hilfreich sein kann.
Die Einschränkung deines Verzehrs bestimmter Lebensmittel, die Hautausschläge auslösen, kann sehr dazu beitragen, Entzündungen zu lindern und die Gesundheit deiner Kopfhaut zu verbessern. Einige Lebensmittel, die du wirklich einschränken solltest, sind:
- raffinierte Kohlenhydrate
- Glutenprodukte
- rotes Fleisch
- ultraverarbeitete Lebensmittel
- frittierte Lebensmittel
- zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke
- generell alles, wo Glukose-Fruktose Sirup und Invertzucker enthalten sind
10. Ätherische Öle – Rosmarin und Lavendel als natürliche Helfer
Ätherische Öle wie Rosmarin– und Lavendelöl können Schuppen auf natürliche Weise reduzieren. Rosmarinöl fördert die Durchblutung der Kopfhaut, reguliert die Talgproduktion und wirkt antibakteriell, was das Wachstum von schuppenverursachenden Pilzen hemmen kann. Lavendelöl hat beruhigende und entzündungshemmende Eigenschaften, lindert Juckreiz und unterstützt die Regeneration der Kopfhaut. Eine einfache Anwendung ist das Mischen von ein paar Tropfen mit Kokos- oder Jojobaöl als Trägeröl, das in die Kopfhaut einmassiert und nach etwa 30 Minuten ausgewaschen wird. Alternativ kannst du auch ein paar Tropfen direkt in dein Shampoo geben.

Wann sind medizinische Wirkstoffe gegen Schuppen sinnvoll?
Falls Hausmittel nicht ausreichen, gibt es spezielle Wirkstoffe in Anti-Schuppen-Shampoos, die gezielt gegen die Ursachen von Schuppen wirken können:
- Zinkpyrithion – wirkt antibakteriell und hemmt das Wachstum von Pilzen
- Selensulfid – verlangsamt die Erneuerung der Hautzellen und reduziert Schuppenbildung
- Ketoconazol – ein antimykotischer Wirkstoff, der Pilzinfektionen bekämpft
- Kohlenteer – verlangsamt das Absterben von Hautzellen und reduziert Schuppen
- Salicylsäure – hilft, abgestorbene Hautzellen zu entfernen
- Schwefel – kann helfen, übermäßige Talgproduktion zu regulieren
Falls du trotz aller Maßnahmen unter hartnäckigen Schuppen leidest, könnte auch eine Pilzinfektion im Darm eine Rolle spielen. In diesem Fall ist es sinnvoll, einen Test auf Darmpilze machen zu lassen. Sollte sich eine Pilzüberwucherung (z. B. Candida) als Ursache herausstellen, kann eine gezielte Therapie mit Medikamenten oder eine unterstützende Ernährungsumstellung (s.o.) nötig sein.
Fazit
Schuppen können verschiedene Ursachen haben, von trockener Haut bis hin zu Pilzinfektionen oder hormonellen Veränderungen. Neben medizinischen Produkten gibt es viele natürliche Hausmittel, die helfen können. Auch eine gesunde Ernährung und Stressmanagement spielen eine wichtige Rolle.
Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Behandlungen, daher lohnt es sich, verschiedene Methoden auszuprobieren und herauszufinden, was für die eigene Kopfhaut am besten funktioniert. Falls die Schuppen trotz aller Maßnahmen bestehen bleiben, kann es sinnvoll sein, einen Hautarzt aufzusuchen.

Foto: @viktoriian via envato.elements