Das Leben kam aus dem Wasser – und ohne Wasser, ist es auch auf dem Lande nicht möglich. Heute konusmieren wir Wasser aus alten Rohren, aus Plastikflaschen und so weiter. Mit Gesundheit hat das nur noch wenig zu tun. In Deutschland steht gerade mal in jedem 400. Haushalt ein guter Wasserfilter. In Japan hingegen in jedem 10. und in Korea sogar in jedem 6.
➥ Norbert Heuser im Gespräch mit Niki Vogt
Menschen haben sich seit Urzeiten immer am Wasser angesiedelt und die Namen unserer Flüsse und Seen wurzeln in uralten Wörtern. Zum Beispiel ist die Silbe „Ach“ in vielen Orts- oder Gewässerbezeichnungen, eines der ältesten, noch aus dem alten Alemannischen und Bayerischen stammenden Wörter und bezeichnet schnellfließendes oder wildes Wasser. So steckt es zum Beispiel im Flussnamen „Wutach“, Bregenzer Ach, Kinsach, Ötztaler Ache, Bernauer Achen, Salzach, Loisach usw. Eine Ache ist ein breitfließendes Gewässer und auch Orte, die daran liegen, wie Steinach, Birkach oder Aachen, werden danach benannt. Das Wort „Ach“ stammt aus dem Urgermanischen „ahwo“ (das h wird wie ein weiches „ch“ ausgesprochen) und ist verwandt mit dem lateinischen „aqua“.
Wasser prägt unsere Geschichte
Vor über zweitausend Jahren, bis in die Urzeit der Menschheit, war Wasser nicht nur ein Lebensmittel, sondern gliederte auch die Welt der frühen Menschen und half bei der Orientierung. Schon Steinzeitmenschen nutzten Einbaumboote, also Boote, für die ein Baum gefällt und ausgehöhlt wurde. In der Jungsteinzeit gab es schon Kanus und gezimmerte Boote und Flöße. Die größeren Bäche und Flüsse waren Verkehrswege und „Navi“ zugleich. Man wusste beispielsweise, das Gebiet des Stammes der Sueben hatte seine Grenze am XY-Fluß, oder die Sippe des Schwagers lebte am Wotan-See, den man über den Birkentalbach erreichte.
Seen trugen oft Namen, die Wortteile wie „weiß“, „glänzend“, „schimmernd“ beinhalten oder sie waren Göttern geweiht. Wie beispielsweise der Bodensee, der ursprünglich „Wodansee“, also Wotan-See hieß.
Der Hertha-See: Benannt nach der Erdmutter
Auf Rügen gibt es den Hertha-See, einen erstaunlich kreisförmigen See von 170 Metern Durchmesser, der aber nicht in einem Vulkankrater liegt, wo man oft runde Seen findet. Im Nordosten liegt die Herthaburg, eine uralte Wall-Anlage aus der Zeit, als hier die Slawen siedelten. Der Name Hertha, den es bis zur heutigen Zeit gibt, ist der Name der alten germanischen Göttin und Erdmutter Nerthus/Hertha.
Schon Tacitus beschrieb in seiner Schrift über Germanien („Germania“) diesen See, der auf einer Insel im Weltenmeer liegt. Die Erdmutter bestieg in einem heiligen Hain bisweilen einen von Kühen gezogener Wagen, mit dem sie über das Land fuhr, und Frieden, Segen und Fruchtbarkeit mit sich brachte. Am Ende wurde die Göttin selber (wahrscheinlich eine Statue) im Herthasee gebadet.
Diejenigen, die die Ehre hatten, die Göttin zu baden, so schrieb Tacitus, wurden danach „von dem See verschlungen“. Der Herthasee auf Rüsgen war nicht der einzige, welcher der Erdmutter Hertha geweiht ist. Ein weiterer Herthasee liegt bei Holappel in Rheinland-Pfalz. Im Münsterland gibt es einen bei Hörstel.
Gewässer & Religionen
Seen und Gewässer waren oft geheimnisvoll, lebensspendend, aber auch gefährlich. Sie spielen in allen Religionen des Menschen eine Rolle. Heute noch wird man im Christentum mit geweihtem Wasser getauft.
Es ist nicht ohne Grund, dass für Initiationsriten und heilige Handlungen Wasser benutzt wird: Es reinigt und heiligt den Menschen körperlich und seelisch auch heute noch in der Taufe oder in Indien beim Bad im heiligen Fluss Ganges.
Insbesondere Quellen wurden immer als heilige Orte gewürdigt, als ganz besondere Orte, denen man Heilkraft und Wundertätigkeit nachsagt. Das ist auch heute noch der Fall. Jedes Jahr pilgern viele Menschen an die heiligen Quellen von Lourdes und suchen dort Heilung und Hilfe. Die Erfahrung, dass gutes Wasser, Quellwasser, sogar heilen kann, zeigt sich auch im Begriff des „Jungbrunnens“. Man suchte im Mittelalter nach einem so wundertätigen, heilkräftigen Wasser, dass man als alter Mensch hineinsteigen kann und als junger wieder herauskommt. (Von der Suche nach „Junghütten“ oder „Jungbetten“ hat man noch nie etwas gehört.)
Auch Ortsnamen mit „-born“ bedeuten immer, dass dort eine Quelle oder Brunnen den Grundstein zur Siedlung gelegt hat. Das Wort kommt aus dem mittelhochdeutschen Wort „borne“ für Brunnen oder Quelle (davor althochdeutsch „prunno“) und ist direkt verwandt mit dem „geboren“ werden eines Lebewesens. Im Englischen heißt es auch beispielsweise „he was born in London“. Es hat die Bedeutung „In die Welt kommen“. Luftlandetruppen, also die, die aus der Luft kommen, heißen daher auch „airborne“. In der Innenstadt von Paderborn liegt die Quelle des Flusses Pader. Die ist zwar nur vier Kilometer lang, bevor sie in die viel kleinere Lippe mündet, und damit ist die Pader der kürzeste Fluss Deutschlands.
Unser heutiges Verhältnis zum Wasser
Leider haben sich die Menschen das Gefühl für die „Heiligkeit“ und Unantastbarkeit des Wassers nicht erhalten. Es ist überall erhältlich, kommt selbstverständlich aus dem Wasserhahn geflossen und man denkt nicht mehr darüber nach. Man bezahlt seinen Wasserverbrauch an die Stadtwerke. Die haben dafür zu sorgen, dass das Wasser eine tadellose Qualität hat, und das war’s. Aber das Wasser als unantastbare Grundlage des Lebens ist in Gefahr. Es wird mehr und mehr zur Ware, zum Transportmittel für Abwasserkanäle und Fäkalien. Es wird immer gleichgültiger und verantwortungsloser mit dem Allgemeingut Wasser umgegangen.
Es gibt sogar Firmen, die Wasser als eine gewöhnliche Ware und nicht als ein Naturrecht sehen. In Kalifornien wurde eine ganze Region ausgetrocknet und zerstört, weil ein Konzern die Quellen in den Naturschutzgebieten skrupellos für ein Taschengeld aus alten Verträgen ausbeutete. Erst kürzlich wurde das durch Gerichtsbeschluss beendet. Doch der Schaden ist immens. Eine ganze Region einschließlich Seen und Talsperren ist fast verdorrt.
Warum wir Wasser brauchen!
Die Natur und alles, was lebt, braucht Wasser und enthält auch Wasser. Auch unser Körper besteht, je nach Alter, zwischen 50 und 80 Prozent aus Wasser. Jede Zelle enthält Wasser. Wie wir aber sehr genau wissen, ist Wasser oft durch Chemikalien oder Schadstoffe kontaminiert und beschädigt. Nehmen wir schlechtes Wasser zu uns, leidet sehr schnell die Gesundheit. Nicht ohne Grund gibt es strenge Auflagen für die Wasserwerke.
Wasser ist ein so vielseitiges und erstaunliches Thema. Dass man Stunden darüber reden könnte, und doch nur einen kleinen Teil davon behandelt hätte. Hier ein Gespräch mit Norbert Heuser und Niki Vogt.
Gesundes Wasser
Aber auch, wenn das Wasser fast keimfrei aus dem Hahn kommt, ist es noch lang kein „gutes, gesundes Wasser“. Wasser in seinem „glücklichen Urzustand“, ist ein hexagonales (sechseckiges), dreidimensionales Gitter, in dem es physisch stabil in sich ruht, ein flüssiger Kristall. Es bewegt sich in Kristallknäueln, sogenannten Clustern, in denen es auch Stoffe einschließen kann und mit sich führt. Das heißt, es ist etwas im Wasser „gelöst“. Wird der sechseckige (hexagonale) Wasser-Molekülring zerrissen und zerstört (z.B. durch Mikrowelle und andere Strahlungen), suchen sich die Trümmer verzweifelt die fehlenden Teile in ihrer Umgebung.
Wenn das in unserem Körper durch geschädigtes Wasser geschieht, reißen diese Wasserbruchstücke die fehlenden, Elektronenbrücken aus unserem Gewebe, anstatt dem Körper gutes, gesundes Wasser zu schenken. Dieses Herausreißen nennt die Medizin „oxidativen Stress“, der zu Zerstörung und Degeneration der Zellen im Körper und damit zu Krankheit führt.
Es gibt viele Einwirkungen der Umwelt, die das Wasser schädigen, auch ohne dass wir das so einfach sehen oder messen können. Norbert Heuser hat sich dazu viele Gedanken gemacht. Ein spannendes Gespräch mit vielen Informationen zum Wunder der Natur „Wasser“ – und mit guten Tipps und Problemlösungen. Norbert Heuser ist ein unkonventioneller Freigeist und hat sich viel Wissen dazu angeeignet, das er gern mit den Zuschauern teilt. Uns hat das Gespräch viel Spaß gemacht. Wir hoffen, Euch auch.
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