Quercetin ist ein natürlich vorkommendes Flavonoid, das in zahlreichen Obst- und Gemüsesorten wie Zwiebeln, Äpfeln, Beeren und Brokkoli enthalten ist. Es ist bekannt für seine antioxidativen, entzündungshemmenden und immunmodulierenden Eigenschaften – und gewinnt zunehmend Aufmerksamkeit als potenzieller Wirkstoff zur Linderung chronischer Erkrankungen und zur Verlangsamung von Alterungsprozessen. Besonders spannend ist seine antivirale Wirkung, die inzwischen durch zahlreiche Studien belegt wurde. Quercetin gilt als echtes Multitalent in der Naturheilkunde und könnte in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Prävention und Behandlung viraler Infektionen spielen. Wir haben für dich genauer hingeschaut und zeigen, was hinter dem Hype steckt.
➥ Autor: Barbara M. Thielmann
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Das Flavonoid mit den 100 Eigenschaften
Quercetin ist bekannt für seine phantastischen antioxidativen, antiviralen, antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Mehrere Studien weisen auf die potenzielle Verwendung von Quercetin als Virostatikum hin, da es in der Lage ist, die Anfangsstadien der Virusinfektion zu hemmen, mit den für die Virusreplikation wichtigen Proteasen (Enzyme) zu interagieren und die durch die Infektion verursachten Entzündungen zu verringern. Quercetin könnte auch in Kombination mit anderen Arzneimitteln nützlich sein, um deren Wirkung zu verstärken oder synergetisch mit ihnen zusammenzuwirken, um ihre Nebenwirkungen und die damit verbundene Toxizität zu verringern.
So gibt es Hinweise darauf, dass Quercetin in Kombination z. B. mit Vitamin C und Vitamin D eine synergistisch-antivirale Wirkung entfalten kann. Damit lässt es sich aktiv und präventiv einsetzen. Unter den verschiedenen polyphenolischen Naturstoffen ist Quercetin reichlich in Obst und Gemüse enthalten, darunter Zwiebeln, Brokkoli, Buchweizen, Kapern, Paprika, Brassica-Gemüse, Äpfel, Trauben, Beeren, Tee und Wein sowie in vielen Nüssen, Samen, Rinden, Blüten, Blättern und Gewürzen.

Was sind die antiviralen Wirkungen?
Quercetin ist in den letzten Jahren – vor allem auch wegen der SARS Cov2-Erkrankung – Gegenstand umfangreicher Forschungsarbeiten gewesen, die sich vor allem auf seine Wirkung als Radikalfänger und Antioxidans bezogen. Einige vorläufige Forschungsergebnisse deuten auf eine potenzielle antiallergische Wirkung (Antihistaminikum) hin, während weitere Untersuchungen auf potenzielle krebsbekämpfende Eigenschaften hinweisen. Quercetin kann mit starken entzündungshemmenden Wirkungen aufwarten.
Quercetin und COVID-19
Unter den natürlichen Molekülen zur Behandlung von COVID-19 gilt das Flavonoidmolekül Quercetin heute mit als eines der vielversprechendsten. Quercetin ist aufgrund seiner antimikrobiellen, antiviralen, entzündungshemmenden, antioxidativen und einigen anderen positiven Wirkungen ein aktiver Wirkstoff bei SARS und MERS gewesen. Und kann wohl aufgrund seiner hemmenden Wirkung auf mehrere Stadien des viralen Lebenszyklus echtes Potenzial bei diesen Erkrankungen besitzen. Tatsächlich hemmt es den Eintritt, die Absorption und die Penetration des SARS-CoV-Virus. Quercetin ist ein starkes immunmodulatorisches Molekül. Seine modulierende Wirkung geht z.B. direkt auf verschiedene Immunzellen, Zytokine und andere Immunmoleküle. Daher sind die Aussichten für die Anwendung als Präventiv- und Behandlungsmittel für COVID-19 recht groß. In Anbetracht seiner multifaktoriellen positiven Wirkung kann es als ein sehr brauchbares Mittel zur Vorbeugung, Milderung und Behandlung von COVID-19-Infektionen (die ja doch immer mal wieder vorkommen auch in Abwandlungen) angesehen werden, insbesondere in Synergie mit Zink, den Vitaminen C, D und E und anderen Polyphenolen.
Seine Wirkung auf unterschiedliche Krankheiten
Diabetes: Quercetin unterdrückt nachweislich Apoptose (Zelltod) und Zellwachstum, indem es Enzyme wie Proteinkinasen und Cyclooxygenasen blockiert. Es steigert die Insulinfreisetzung, normalisiert den Blutzucker und fördert die Regeneration der Betazellen in den Pankreasinseln.
Krebsarten: Bei Krebszellen, wie sie bei Brust-, Lungen-, Eierstock-, Dickdarm-, Magen- und Leberkrebs vorkommen, hat Quercetin starke hemmende Wirkungen gezeigt. Seine krebshemmenden Eigenschaften beruhen nachweislich auf einer Reihe von Mechanismen, darunter Zelltod, Hemmung der Angiogenese, Hemmung des P-gp-Kanals, Verringerung der Expression von Onkogenen und Regulierung von Signalwegen.
Entzündungen unterschiedlicher Art: eine Entzündung verschlechtert das Krankheitsbild bei Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Geschwüren usw., da sie Entzündungsmediatoren freisetzt. Es wurde festgestellt, dass die entzündungshemmende Wirkung durch die Blockierung von ATP, proinflammatorischen Zytokinen und der Bindungsstellen des Nuklearfaktors Kappa B (IkBa) vermittelt wird. Eine weitere wichtige therapeutische Eigenschaft ist die Fähigkeit sich mit verschiedenen Metallionen wie Fe2+, Fe3+, Cu2+ und Ni2+ zu verbinden. Die daraus resultierenden Quercetin-Metallkomplexe haben ebenfalls eine gute Aktivität gegen Entzündungen, Krebs, Geschwüre, Mikroben und sogar die Alzheimer-Krankheit gezeigt.

Quercetin und seine Bioverfügbarkeit
Auch wenn sich Quercetin als ein Tausendsassa herauskristallisiert hat, so gibt es dennoch eine Träne im Auge. Denn es hat eine Schwachstelle und das ist seine Bioverfügbarkeit. Die Bioverfügbarkeit ist aufgrund mehrerer Faktoren begrenzt.
- Erstens ist es in Wasser schlecht löslich, was seine Aufnahme im Dünndarm beeinträchtigt.
- Zweitens führt sein umfassender Stoffwechsel in der Leber und im Darmepithel dazu, dass es in Metabolite mit geringerer biologischer Aktivität umgewandelt wird.
- Drittens kann die Darmflora die Aufnahme und den Stoffwechsel von Quercetin beeinflussen, was die Bioverfügbarkeit verringern kann. Zu weiteren Faktoren, die die Aufnahme und Nutzung beeinflussen, gehören:
Nahrungsmittelmatrix: Die Art der Nahrung, in der Quercetin vorkommt, spielt eine entscheidende Rolle für die Bioverfügbarkeit. Quercetin ist fettlöslich, daher kann seine Aufnahme durch die Kombination mit fetthaltigen Nahrungsmitteln verbessert werden. Eine Studie konnte zeigen, dass die Absorption von Quercetin um etwa 32-45 % gesteigert werden kann, wenn das Präparat zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen wird, die einen Fettgehalt von 4-15 g aufweist. Low Fat ist nämlich eine Riesenlüge, das sei hier mal hinzugefügt.
Transport- und Lagerungszeit sowie Verarbeitung/Zubereitung: Quercetin unterliegt in pflanzlichen Lebensmitteln einem zeitlichen Abbau, der hauptsächlich während des Transports und der Lagerung innerhalb weniger Wochen auftritt. Auch die Art der Zubereitung von Lebensmitteln beeinflusst die Form von Quercetin und somit seine Verfügbarkeit für den Körper. Zum Beispiel kann das Erhitzen von Lebensmitteln oder das Schneiden und Kochen die Verfügbarkeit von Quercetin beeinflussen.
Quercetin-Form: Die verschiedenen Formen, die in Pflanzen vorkommen, weisen oft eine deutlich geringere antioxidative Aktivität auf. Eine Untersuchung zeigte beispielsweise, dass im Quercetin-Extrakt aus Zwiebeln nur etwa 2 % in der Form des unglykolysierten Ursprungsstoffs Aglykon-Quercetin enthalten waren, während der Großteil in einer glykosylierten Form vorlag, die jedoch eine erheblich verringerte antioxidative Kapazität aufwies.
Aus diesen Gründen sind Lebensmittel allein nur begrenzt für die effektive Zufuhr von Quercetin geeignet, während standardisierte Extrakte nicht nur eine präzisere, sondern vor allem auch eine höhere Dosierung ermöglichen. Aktuelle Forschungen beschäftigen sich mit der Erhöhung der Bioverfügbarkeit (darunter Quercetin in Form von Phytosomen, Liposomen, Mikro– oder Nanoteilchen). So wird phytosomales Quercetin, eine homogene Mischung aus Quercetin-Teilchen und Phospholipiden, 20-mal besser absorbiert als reines Quercetin (bezogen auf das Gewicht).

Wie wird es schlussendlich im Körper verteilt?
Nach der Resorption gelangt Quercetin in deinen Blutkreislauf und wird im Plasma an Proteine gebunden, insbesondere an Albumin. Die kontinuierliche Aufnahme über die Nahrung führt zu einer Anreicherung in deinem Blut und erhöht signifikant die Konzentration im Plasma. Nach der Aufnahme wird es in verschiedene Organe, einschließlich deines Dünndarms, deines Dickdarms, deiner Leber und deiner Nieren, verteilt und hernach verstoffwechselt.
Fazit: Natürliche Wirkstoffe können erstaunliches Potenzial entfalten – vorausgesetzt, sie werden gezielt und gut informiert eingesetzt. Wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln gilt auch hier: Die richtige Kombination, Dosierung und Einnahmezeit entscheiden über den Nutzen. Wer unbedacht zugreift oder sich ausschließlich auf Marketingversprechen verlässt, riskiert nicht nur einen ausbleibenden Effekt, sondern füllt vor allem die Kassen der Hersteller. Es lohnt sich, genau hinzuschauen, den eigenen Bedarf zu prüfen und gegebenenfalls fachkundigen Rat einzuholen. Denn nur dann kann Natur wirklich heilen.
Quellenangabe:
Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
Sharma AK, Sharma A (2024). Natural Secondary Metabolites. From Nature, Through Science, to Industry. (1st Ed.). Springer Verlag