Vitamin B1 – Immer schön die Nerven behalten!

Ein Vitamin B1-Mangel ist häufig und entwickelt sich schnell. Vitamin B1, auch als Thiamin bekannt, wird nur begrenzt im Körper gespeichert, hauptsächlich in der Leber. Nach zwei Wochen ohne ausreichende Zufuhr sind die Reserven bereits zur Hälfte aufgebraucht. Mangelerscheinungen wie Gewichtsverlust, Muskelschwäche und Gedächtnisprobleme treten auf. Der tägliche Bedarf variiert je nach Alter und Geschlecht. Stress, Alkoholkonsum und die Antibabypille können den Bedarf erhöhen. Ein schwerer Mangel kann zum Wernicke-Korsakow-Syndrom führen, insbesondere bei Langzeit-Alkoholikern.

➥ Autor: Niki Vogt

THIAMIN Kapseln – Vitamin B1

In einer Zeit, in der der nächste Supermarkt ein Paradies der Auswahl bietet, scheint es selbstverständlich, dass wir Zugang zu einer Vielfalt an Nahrungsmitteln haben, die uns ein gesundes Leben ermöglichen sollten. Dennoch ist es erstaunlich, wie viele Menschen unter Mangelernährung leiden. Dies ist größtenteils auf die weit verbreitete Verfügbarkeit von sogenanntem „Junk-Food“ zurückzuführen – Nahrungsmittel von minderer Qualität und ernährungsphysiologischem Wert.

Der wachsende Wettbewerb in Schnellrestaurants und Discountern zwingt Hersteller dazu, Nahrungsmittel zu immer niedrigeren Preisen herzustellen. Dies führt dazu, dass hochwertige Zutaten durch kostengünstige, aber oft minderwertige Alternativen ersetzt werden. Zum Beispiel kann ein Ananas-Joghurt oft mehr sein als nur Joghurt mit Ananas – es kann eine mit Säuerungsmitteln und Gelatine verdickte Mischung aus Eiweißflüssigkeit und aromatisierten Sauerkrautfasern sein. Klingt das nicht wenig appetitlich?

Je stärker Lebensmittel verarbeitet werden und je mehr industrielle Zusatzstoffe sie enthalten, desto weniger werden sie den Körper mit den lebenswichtigen Nährstoffen versorgen, die er benötigt. Langfristig kann dies zu Mangelerscheinungen und verschiedenen Krankheiten führen.

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Ein Vitamin B1-Mangel entsteht sehr schnell

Einer der häufigsten Vitaminmängel entsteht bei Vitamin B1, auch unter dem Namen Thiamin bekannt. Es ist wasserlöslich und wird nur bedingt im Körper gespeichert, zumeist in der Leber. Mehr als 30 Milligramm geht kaum. Wenn Du zwei Wochen lang nichts zu Dir nimmst, sind Deine gespeicherten Reserven schon zur Hälfte weg. Nach spätestens 40 Tagen ist alles aufgebraucht und die ersten Mangelerscheinungen setzen ein. Die äußern sich in Gewichtsverlust, bis hin zum Abmagern, Muskelschwäche, Verwirrung, Herz- und Kreislaufproblemen und Problemen mit dem Kurzzeitgedächtnis. Was Du an Tagesbedarf brauchst, hängt von Alter und Geschlecht ab. Eine erwachsene Frau benötigt täglich 1 Milligramm B1, Männer brauchen etwas mehr, nämlich zwischen 1,1 und je ältere sie sind, auch 1,3 Milligramm.

Der Bedarf kann aber auch höher sein. Bei Stress steigt Dein Bedarf und bei Alkoholgenuss noch mehr, Alkoholiker verbrauchen sehr viel mehr Vitamin B1. Aber auch Frauen, die die Antibaby-Pille nehmen, haben einen deutlich erhöhten Bedarf an Thiamin.

Da das Vitamin B1 ein Stoff ist, den besonders die Nervenzellen benötigen, um gut zu funktionieren, entwickeln viele Menschen mit länger anhaltendem, schweren B1-Mangel eine Hirnerkrankung, das Wernicke-Korsakow-Syndrom. Besonders Langzeit-Alkoholiker sind davon betroffen.

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Die Nervenzellen brauchen Vitamin B1

Das Gehirn besteht ja zum größten Teil aus Nervenzellen, die Vitamin B1 zum Funktionieren dringend benötigen. Werden sie damit nicht mehr versorgt, können Gedächtnisstörungen und Desorientierung auftreten. Es kann sogar dazu kommen, dass Gehirnzellen absterben.

Das Vitamin B1 geht in die Zellmembranen, also in die dünne Haut der Nervenzellen, im dichtesten da, wo die Nervenzelle mit ihren Nachbarn Datenaustausch betreibt. Nervenzellen feuern einen bioelektrischen Impuls aus der Kontaktstelle ihrer Außenhaut zu einer anderen Nervenzelle, das Signal komm so zur Nachbarzelle, die leitet das Signal weiter zur nächsten, bis das Signal da angekommen ist, wo es hin soll. Das nennt man Reizübertragung und damit arbeitet unser Gehirn, aber auch zum Beispiel die Muskeln. Bei einem Mangel scheinen die Nerven in den Armen und Beinen nicht mehr richtig zu funktionieren, man fühlt sich schwerfällig. Ohne B1 also keine Informationsübermittlung.

Fazit: Genügend Vitamin B1 sorgt dafür, dass Du Dich gut konzentrieren kannst, Dein Gehirn leistungsfähig ist, Deine Muskeln schnell und kräftig reagieren und Du Dich auch noch seelisch wohlfühlst.

Auch der Energiestoffwechsel benötigt es

Hier dient Vitamin B1 als Coenzym – also ein helfendes Begleit-Enzym – für fünf andere Enzyme des Körpers, die als Werkzeuge die biochemischen Vorgänge in Deinem Körper lenken. Da wären die Zuckerarten (Glucose), die Aminosäuren (Eiweiße) und Fette, die mithilfe von Vitamin B1 verstoffwechselt werden können, wie eine Studie belegt. Ohne das B1 würden diese Vorgänge nicht funktionieren und es könnte aus der Nahrung keine Betriebsenergie für den Körper gewonnen werden. Daher auch die Gewichtsabnahme bis zur Magersucht bei einem Mangel! So könnten natürlich auch alle weiteren energieabhängigen Vorgänge im Körper nicht stattfinden, wie Heilungsprozesse und Muskelarbeit. Für Kinder und Jugendliche bedeutet Vitamin B1-Mangel, dass ihr Körper das Wachsen einstellt.

Gerade bei der Verwertung von Zuckerarten braucht Dein Körper Thiamin (B1), es wird aber beim Zucker zerlegen verbraucht. Das gilt übrigens für alle Kohlenhydrate (Alkohol gehört mit zu dieser Gruppe). Wenn Du also gerne Kuchen und Süßigkeiten isst, was Deinen Vitamin B1 Vorrat schnell schmelzen lässt, dann solltest Du versuchen, die süßen Naschereien mit Vollkorn zu backen. Oder Nüsse mit hineingeben, denn die liefern Dir sogar mehr, als sie verbrauchen. Lasse lieber die Finger weg von Weißmehl und weißem Reis, denn die enthalten keine B1, sondern schmälern Deinen Vorrat in der Leber deutlich.

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Vitamin B1 macht Dich schöner!

Na, wenn das nicht mal ein Grund ist: Vitamin B1 hat neben dem ganzen Nerven-Geschäft noch ein Hobby: Es baut auch mit am Kollagen, den Fasern, die unsere Haut schöner, glatter und praller macht. Hautverletzungen heilen schneller, die Falten werden zwar nicht völlig verhindert, aber die Haut bleibt länger glatt und jugendlich und Wunden heilen schneller. Und da Kollagen auch in den Gelenken dafür sorgt, dass sie biegsam bleiben und gesund, wirst Du auch noch lange Deine jugendliche Frische und Beweglichkeit behalten können – wenn Du ausreichend zu Dir nimmst.

Welche Lebensmittel Thiamin Vitamin B1 enthalten

Hülsenfrüchte, wie Erbsen, Bohnen und Linsen enthalten viel von dem Wunderstoff. Aber auch gesundes, Vitamin B1-haltiges Naschzeug gibt es: Nüsse und Pinienkerne mit 1,3 Milligramm Thiamin pro 100 Gramm, sowie die altbekannten Sonnenblumenkerne mit 1,9 Milligramm auf 100 Gramm sind reich an Vitamin B1. Sojabohnen punkten mit 1,5 Milligramm und Getreide und Weizenkeime sogar mit 2,0 Milligramm.

Der absolute Kracher ist allerdings die Bierhefe, die Dir sogar 13 Milligramm auf 100 Gramm liefert. Damit kannst Du ein leeres Vitamin B1-Reservoir schnell und anhaltend wieder auffüllen.
Und wenn ich überdosiere?

Keine Sorge, durch Lebensmittel ist es praktisch nicht machbar, sich eine Überdosis anzufuttern. Und auch per Nahrungsergänzungmittel ist das praktisch kaum zu machen. Ein erwachsener Mensch kann auch über Nahrungsergänzungsmittel kaum überdosieren. Bis zu 300 mg werden ohne unerwünschte Nebenwirkungen gut vertragen, und da muss man schon viel zu sich nehmen. Bei Menschen, die sehr empfindlich sind, kann eine zu hohe Dosis zu Herzrasen und Juckreiz oder Schweißausbrüchen kommen, was aber sehr selten ist.

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Vitamin B1 als Herzmittel

Da Vitamin B1 auch die Herzmuskelkontraktionen günstig beeinflussen kann, stellt es auch ein gutes und unschädliches Mittel gegen Herzinsuffizienz dar. Eine Studie zu Herzinsuffizienz ergab das als „Beifang“, als die Forscher die Vitamin B1 Werte der Probanden (die unter einer Herzinsiffizienz litten) verglichen, fiel ihnen auf, dass von diesen 100 Herzpatienten 33, also 33 Prozent einen Vitamin-B1-Mangel hatten. In der Kontrollgruppe der Gesunden waren es nur 12 Prozent. Dabei nahmen einige der Herzpatienten schon Vitaminpräparate, in denen Vitamin B1 enthalten war. Ohne diese Supplementierung wäre die Rate der Herzgeschwächten sicherlich noch höher gewesen.

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