Die Wechseljahre sind eine wichtige Zeit im Leben einer Frau. Biologische Veränderungen führen ihr in dieser Zeit deutlich vor Augen, dass sie in eine neue Lebensphase eintritt. Manche Frauen spüren fast gar nichts, andere leiden in der Tat an unterschiedlichsten Dysfunktionen. Doch das lässt sich leicht in den Griff bekommen. Zum Beispiel durch Phytohormone, Entgiftung und das Loslösen von Glaubenssätzen, die diese Zeit mit dem Ende der Jugend verbinden. Hier ein paar Tipps für dich.
➥ Autor: Barbara M. Thielmann
Wann beginnen die Wechseljahre?
Etwa zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr kommt es zu einem Abfall der Progesteron- und Östrogenproduktion im weiblichen Körper. Diese tiefgreifende Hormonumstellung kann bei einigen Frauen zu deutlichen körperlichen Symptomen von unterschiedlicher Stärke führen. Dazu gehören u.a. Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schweißausbrüche, Verlust der Libido oder auch Schlafstörungen. Ein erniedrigter Östrogenspiegel kann sogar langfristig die Knochendichte in den Wechseljahren vermindern.
Das hört sich abschreckend und wenig motivierend an. Eher wie der besagte Abschied von der Jugend. Aber Jugend sitzt im Herzen, im Denken und wie wir uns und die Welt sehen und umgehen. Zwar bringt diese Zeit das Ende der körperlichen Fruchtbarkeit, aber gleichzeitig beginnt die geistige und seelische Fruchtbarkeit gerade jetzt, sich nochmals ganz neu zu entfalten. Und wer diesen Ruf seiner Seele zu Beginn der Wechseljahre hört und ihm folgt, wird außer Erfüllung auch noch das Geschenk der Lebenserfahrung plus Jugendlichkeit zurückerhalten. Denn wie gesagt: Jugend kommt von innen.
Was kannst du selber tun während dieser Zeit?
Hier ein paar grundlegende Tipps:
- Betrachte die Wechseljahre als fruchtbare Lebensphase und nicht als Krankheit.
- Gönne dir regelmäßige Zeiten des Rückzuges, in denen du dich auf positive und fürsorgliche Weise mit dir selber beschäftigst.
- Wenn dein Bedürfnis nach Rückzug gestillt ist, ziehe dich nicht weiter zurück, sondern pflege deinen sozialen Kontakt. Gehe dabei mit belastenden Symptomen offen und humorvoll um – du wirst Sympathie ernten.
- Tue deinem Körper möglichst viel Gutes: mit regelmäßiger Bewegung – regelmäßiger Entspannung – und mit ausgewogener vitalstoffreicher Ernährung mit besonders viel frischen und naturbelassenen Zutaten. Viel Gemüse- und Obstsorten, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide und Salate enthalten zudem wichtige Isoflavonoide.
Empfehlenswerte Mikronährstoffe während der Wechseljahre
Es geht auch ohne Chemie, heißt die Devise. Pflanzen liefern uns meist alles, was wir brauchen. In diesem Fall reden wir von sekundären Pflanzenstoffen, oder sogenannten Isoflavonen. Sie gehören gemeinsam mit den Flavonoiden(Naturstoffe, zu denen ein Großteil der Blütenfarbstoffe gehört) zu den Polyphenolen. Die meisten Flavonoide haben eine gelbliche Färbung. Sie senken deinen Blutdruck und stärken dein Immunsystem. Dennoch ist Achtsamkeit geboten. Obwohl pflanzlich gut ist, heißt es aber noch lange nicht, dass alle Pflanzen, die zur sanften Wechseljahresunterstützung angepriesen werden, auch verträglich sind. In Drogerien, Reformhäusern, Apotheken oder Internet werden Nahrungsergänzungsmittel mit isolierten Isoflavonen aus Soja, Rotklee oder Kudzu-Wurzel angeboten. Sie werden als wirkungsvolle und nebenwirkungsfreie Naturprodukte angepriesen. Die Struktur der Isoflavone ähnelt der des menschlichen Hormons Östrogen, weshalb sie auch als pflanzliches Östrogen bezeichnet werden.
Doch Vorsicht! Die meisten Frauen brauchen erst mal gar kein Östrogen, sondern vielmehr Progesteron und/oder DHEA. Und sehr oft ist auch ein fataler Vitamin D3 Mangel mit dabei. Füllt man diesen Mangel auf, braucht man kein künstliches Estriol zu nehmen. Nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Frauen braucht tatsächlich Östrogen. Und zwar Frauen, die sehr dünn sind, fast schon anorektisch oder Schilddrüsen hyperaktiv. Jedoch haben die meisten Frauen mit Beginn der Wechseljahre nicht mit Abmagerung zu tun, sondern vielmehr mit Gewichtzunahme. Und hier ist es das Progesteron und/oder das DHEA welches wieder Gleichgewicht bringen kann.
Von Sojaprodukten ist generell abzuraten, es sei denn, sie sind fermentiert. Doch wer trinkt schon Sojasauce, um den Wechsel zu erleichtern? Ganz ab gesehen davon, dass die Geschichte mit dem Soja eh nicht stimmt. Auch wenn von Asiatinnen, die sich traditionell ernähren und regelmäßig Sojaprodukte verzehren, berichtet wird und dass sie daher kaum unter Wechseljahresbeschwerden leiden würden. Das ist ein Märchen. Kein Märchen ist, dass die Sojapflanze eine sehr mineralstoffreiche Pflanze ist. Deswegen hat sie viele Fraßfeinde in der Natur. Und sie weiß sich zu schützen. Sobald man sie erntet, bildet sie Gifte. Deswegen essen die Asiaten auch keine Sojapflanzen pur, sondern sie fermentieren Soja zu Miso oder Sauce. Alles andere ist unbekömmlich, giftig und in letzter Instanz krebserregend.
Aber es gibt Abhilfe. Wer natürlich regulieren möchte, der nimmt Rotklee, Salbei, Alfalfa, Leinsamen oder Traubensilberkerzen.
Was kannst du sonst noch tun?
Wie schon erwähnt, ist es wichtig, auf den Vitamin D3 Spiegel zu schauen. Auch Vitamin K2 baut Knochen auf, beugt Osteoporose vor und entfaltet auch eine eigene antientzündliche Wirkung durch Hemmung der Expression proentzündlicher Zytokine. Als Elektronenfänger schützt Vitamin K vor oxidativem Stress und wirkt damit entzündlichen Prozessen entgegen.
Unterstützend und kräftigend für deine Nerven und deine Stimmung sind z.B. Ginseng, B-Vitamine und die Aminosäure Tryptophan, welche der Körper dann in Serotonin verwandelt.
Für den Energiestoffwechsel hat außerdem das Coenzym Q10 (Ubichinon) sehr positive Eigenschaften. Die körpereigene Produktion lässt etwa ab dem 20. Lebensjahr nach.
Ansonsten: genieße diese Zeit, bleib fröhlich und freue dich des Lebens, das hält gesund.