Der Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise (NHV) hat den Meerrettich nicht umsonst zur Heilpflanze des Jahres 2021 gewählt. Die Inhaltsstoffe des Meerrettichs (in Österreich als Kren bekannt) wirken vor allem entzündungshemmend, antiviral, antibakteriell und antifugal. Obwohl der Kren so vielfältig einsetzbar ist, wird sein Potenzial als Heilpflanze häufig noch verkannt. In diesem Artikel erfährst Du, was das Besondere am Meerrettich ist und wie Du ihn für Deine Gesundheit sinnvoll einsetzen kannst.
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Die Geschichte und die botanische Zuordnung
Meerrettich soll aus der Moldauregion mit slawischen Völkern nach Mitteleuropa gekommen sein. Aber auch die alten Ägypter und Chinesen kannten diese Pflanze und ihre Wirkung. Botanisch gesehen, zählt der Meerrettich zu den Kreuzblütengewächsen, so wie Brokkoli, Rotkohl, Kresse und Senf. Auch wenn diese verschiedenen Pflanzen scheinbar nicht viel gemeinsam haben, so eint sie der Inhaltsstoff Senfölglycosid. Diesem Senfölglycosid verdankt er auch seinen bekannt scharfen Geschmack und seine positive Auswirkung auf unsere Gesundheit.
Anbau und Pflege
Meerrettich ist eine winterharte Pflanze, die bis zu 2 m hoch werden können. Doch verwendet wird bei uns in der Küche und als Heilpflanze nur die Wurzel. In größerem Stil wird er in Mitteleuropa nur in Deutschland, Polen, Ungarn und Österreich angebaut. Aber auch in China, Südafrika, Südaustralien und in den USA wird die beliebte Wurzel angebaut. Im März kann die Pflanze gesetzt werden, um dann von November bis März geerntet zu werden. Den Reifezustand erkennt man an den verwelkten Blättern der Pflanze.
Auch wenn der Meerrettich lange haltbar ist, so bedarf er doch einiges an Pflege, solange er sich am Feld befindet. Da die Pflege sehr zeitintensiv ist (sechsmal mehr als Kartoffeln), entscheiden sich eher weniger Landwirte für den Anbau von Meerrettich.
Während man bei den meisten Obst- und Gemüsesorten viele verschiedene Arten unterscheidet, gibt es beim Meerrettich nicht verschiedene Sorten, sondern sie unterscheiden sich einfach nach den Anbaugebieten und den Wachstumsbedingungen. Das Fleisch der Wurzel ist dann unterschiedlich fest und auch die Schärfe der Wurzeln unterscheiden sich. Der steirische Kren soll die Wurzel mit dem festesten Fleisch und dem schärfsten Aroma sein.
Einsatz in der Küche
Meerrettich wird vor allem zum Verfeinern von Fisch- und Fleischgerichten verwendet, aber auch für Saucen, Suppen und Brotaufstrichen. Als Lebensmittel hat die Pflanze ihren Zugang in unsere Küchen erst im 16. Jahrhundert gefunden.
Für die Ernährung ist er besonders interessant, weil es bei relativ geringer Kaloriendichte von nur 64 kcal auf 100 gr eine Vielzahl von Mineralien und Vitaminen liefert. Hier sei vor allem der hohe Gehalt an Vitamin C erwähnt, der fast doppelt so hoch liegt, als bei den meisten Zitrusfrüchten.
Wer bei der Zubereitung seiner Mahlzeiten die gesundheitsfördernde Wirkung des Meerrettichs erhalten möchte, sollte den Meerrettich erst kurz vor der Verwendung klein raspeln und über das Essen geben.
Solange die Wurzel nicht angeschnitten und gewaschen ist, lässt sie sich einige Monate in einer Kiste mit feuchtem Sand aufbewahren. Angeschnitten sollte die Wurzel innerhalb von 2 Wochen verbraucht werden. Meerrettich lässt sich auch super einfrieren und hält sich dann bis zu 6 Monate. Dazu wäscht und trocknet man den Meerrettich und kann ihn dann als ganze Wurzel, Stückchen oder gerieben einfrieren. Ist die Wurzel bereits gerieben, gibt man einfach etwas Zitronensaft über den Meerrettich und füllt diesen dann in eine Box oder Gefrierbeutel.
Meerrettich und sein Gesundheitsaspekt
Jeder, der schon mal Meerrettich verarbeitet hat, weiß, dass das Reiben einem die Tränen in die Augen schießen lässt. Die Senföle, die für diese Wirkung verantwortlich sind, entfalten sich erst, wenn der Meerrettich verkleinert oder verdaut wird. Genau diese Senföle sind es auch, die die krankmachenden Mikroorganismen (Viren, Bakterien, Pilze) abtöten können und somit einen hohen Beitrag für unsere Gesundheit liefern. Natürlich liefern auch die enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und die anderen sekundären Pflanzenstoffe einen gesundheitlichen Mehrwert.
Schon vor Jahrtausenden hat der römische Gelehrte Plinius den Meerrettich in seinem Werk Naturalis historia erwähnt. Schriftlich überliefert wurde die Anwendung bereits gegen Gelbsucht, Atemwegserkrankungen, Muskelschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Altersflecken, Krebs, Leberbeschwerden, Gallenwegserkrankungen, Harnwegsinfekte und Skorbut. Aber auch die entzündungshemmende, antioxidative und schleimlösende Wirkung ist unter Anwendern der Volksheilkunde bekannt. Zusätzlich kann Meerrettich die Durchblutung fördern und das Immunsystem stärken.
Meerrettich als natürliches Antibiotikum
Gerade seit Corona wird vielen Menschen viel zu schnell Antibiotika verschrieben. Auch wenn Antibiotika nicht gegen Viren, sondern nur gegen Bakterien helfen kann. Um den befürchteten Resistenzen gegen Antibiotika entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, auf natürliche Antibiotika zurückzugreifen. Ein Antibiotikum aus Heilpflanzen ist kaum mit Nebenwirkungen verbunden und sie wirken häufig auch gegen multiresistente Keime.
Meerrettich und Kapuzinerkresse als Prävention
Wer Symptome einer Erkältung oder Harnwegsinfektion spürt, sollte schnellstmöglich zu pflanzlichen Produkten greifen, damit die Erkrankung nicht schlimmer wird. Eine Tinktur aus 2 cm frische Meerrettichwurzel, 100 gr. Kapuzinerkresse und 500 ml Ansatzalkohol (mind. 40 %) kann man sich auch vorbeugend herstellen. Dazu zerkleinert man die Pflanzenteile und füllt sie in ein Schraubglas, das man mit dem Alkohol auffüllt. Nach zwei Wochen kann man die Tinktur mit einem Sieb in einen Behälter mit Pipette umfüllen und bis zu einem Jahr dunkel und kühl lagern. Bei Bedarf kann man 3 * täglich bis zu 30 Tropfen der Tinktur nach dem Essen zu sich nehmen.
Wer sich die Arbeit sparen möchte, kann sich auch ein Meerrettich-Elixir bestellen.
Äußerliche Anwendung
Bei Muskelkater, Muskelschmerzen, Rheuma, Gicht und Ischiasbeschwerden kann man eine Auflage aus Meerrettich vorbereiten und auf die betreffende Stelle legen. Dazu raspelt man den Meerrettich fein und trägt diesen in ein dünnes Tuch. Das Tuch legt man sich auf die betreffende Körperregion. Durch diese Anwendung wird die Durchblutung gefördert und die Schmerzen reduziert.
Quellenangabe:
- Heilpflanze des Jahres 2021: Mit Meerrettich gegen Antibiotika-Resistenzen? (deutsche-apotheker-zeitung.de)
- Naturu – Meerettichelixier – DrRaw Naturkostversand
- www.landschafftleben.at/lebensmittel/kren
- Kulinaria Deutschland e. V. – Meerrettich
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2021/01/05/mit-meerrettich-gegen-antibiotika-resistenzen
- Meerrettich: Scharfe Wurzel (avogel.de)