Die Geburt eines Kindes ist ein magischer Moment – voller Emotionen, Intensität und tiefer Verbindung. Immer mehr werdende Eltern beschäftigen sich mit alternativen Geburtsformen, die diesen Moment noch achtsamer und natürlicher gestalten sollen. Eine dieser Methoden ist die sogenannte Lotusgeburt – eine Praxis, bei der die Nabelschnur nicht direkt nach der Geburt durchtrennt wird, sondern mit der Plazenta verbunden bleibt, bis sie sich auf natürliche Weise löst.
In diesem Interview spricht Nicole Grein-Schöwing, erfahrene Doula und Geburtshüterin, über die Ursprünge, Vorteile und Herausforderungen dieser besonderen Geburtsform. Sie macht Mut, traditionelle Wege zu hinterfragen – und auf das eigene Gefühl zu vertrauen.
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Was ist eine Lotusgeburt – und warum entscheiden sich Eltern dafür?
Bei der Lotusgeburt verbleibt die Nabelschnur nach der Geburt vollständig intakt. Die Plazenta wird gemeinsam mit dem Baby achtsam behandelt, gereinigt und in Tücher gewickelt oder mit Kräutern konserviert. Erst nach mehreren Tagen, wenn die Nabelschnur ganz von selbst abfällt, wird die Trennung vollzogen – sanft, natürlich und ohne äußere Einwirkung.
Viele Eltern empfinden diese Form der Geburt als besonders friedlich. Nicole erklärt: „Die Lotusgeburt ist ein kraftvoller Übergangsprozess, der das Ankommen in der Welt verlangsamt, respektiert und begleitet. Es geht um mehr als nur den physischen Vorgang – es geht um Verbindung, Vertrauen und Hingabe.“
Die Plazenta als heiliger Bestandteil des Geburtsprozesses
In der Schulmedizin wird die Plazenta häufig als „Nachgeburt“ betrachtet – ein biologischer Rest, der entsorgt wird. Für viele indigene Kulturen jedoch ist sie ein spirituell bedeutendes Organ. Sie gilt als „Zwilling des Kindes“ oder „erster Begleiter auf Erden“. Die Lotusgeburt würdigt diese Sichtweise und stärkt die energetische Verbindung zwischen Baby, Plazenta und Mutter.
Nicole betont, dass die Plazenta während der ersten Stunden nach der Geburt weiterhin wichtige Funktionen erfüllt. Sie versorgt das Neugeborene mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen – ein Prozess, der durch das zu frühe Abnabeln gestört werden kann. Die Lotusgeburt erlaubt diesen Übergang in Ruhe und im Tempo des Kindes.
Emotionale Vorteile der Lotusgeburt – Bindung neu erleben
Die sanfte Nabeltrennung kann laut Nicole die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind intensivieren. Ohne Eingriffe, ohne Schere, ohne Unterbrechung – nur Nähe, Hautkontakt und gemeinsame erste Atemzüge. Studien zeigen, dass die ersten Stunden nach der Geburt prägend für das Nervensystem und die emotionale Stabilität des Kindes sein können.
Die Lotusgeburt bietet einen Rahmen, in dem sich diese ersten Stunden besonders ruhig und geborgen gestalten lassen. Auch für die Mutter bringt sie Vorteile: Sie erfährt die Geburt als natürlicher, heiliger und selbstbestimmter – fernab von medizinischen Routinen.
Wie läuft eine Lotusgeburt praktisch ab? Tipps von Nicole Grein-Schöwing
Wer eine Lotusgeburt in Betracht zieht, sollte sich frühzeitig vorbereiten. Nicole empfiehlt:
- Eine Hausgeburt oder Geburtshausgeburt – da in Kliniken häufig sofortige Abnabelung Standard ist.
- Informiertes Gespräch mit Hebamme und Begleitpersonen
- Ein passendes Gefäß oder Tuch für die Plazenta
- Natürliche Konservierung mit Kräutern wie Lavendel, Rosmarin oder Salz
Wichtig ist auch: Die Entscheidung zur Lotusgeburt sollte bewusst und frei von Druck getroffen werden. Jede Geburt ist individuell – und jede Frau darf selbst entscheiden, was sich richtig anfühlt.
Kritik und Gegenstimmen – Ist die Lotusgeburt sicher?
Kritiker der Lotusgeburt befürchten ein erhöhtes Infektionsrisiko. Nicole nimmt diese Sorgen ernst, verweist jedoch darauf, dass bei sachgemäßer Durchführung kein erhöhtes Risiko bestehe. Hygiene, achtsamer Umgang und gute Aufklärung sind entscheidend.
Sie betont: „Es braucht Vertrauen. Vertrauen in den Körper, in die Natur – und in das Baby. Die Lotusgeburt ist kein Dogma, sondern eine Einladung zum achtsamen Geburtsprozess.“
Wer ist Nicole Grein-Schöwing?
Nicole begleitet Frauen als Freie Doula und Geburtshüterin mit viel Erfahrung, Empathie und tiefem Respekt für weibliche Kraft. Seit 2020 widmet sie sich ganz der Begleitung von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett – und geht dabei auch alternative Wege.
Ihr Fokus liegt auf ganzheitlicher Geburtsbegleitung, Zyklusarbeit, Gebärmutter-Heilung und traumafreier Geburt. Frauen, die sich eine selbstbestimmte, intuitive und naturverbundene Geburt wünschen, finden in ihr eine starke Unterstützerin.
Fazit: Die Lotusgeburt – ein bewusster Schritt zur natürlichen Geburt
Die Lotusgeburt ist keine neue Erfindung, sondern eine Rückbesinnung auf ein uraltes Wissen. Sie lädt dazu ein, die Geburt als heiligen Prozess zu erleben – ruhig, respektvoll und im Tempo des Babys. Nicole Grein-Schöwing zeigt in diesem Interview eindrucksvoll, wie viel Kraft in der Natürlichkeit liegt.
👉 Mehr Informationen unter:
🌐 https://nicolegreinschoewing.com/
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