Die Flohsamen sind, wie der Name sagt, Samenkörner. Sie stammen von bestimmten Wegerichgewächsen, die wir heute gemeinhin als Unkraut ansehen. Viele „Unkräuter“ sind eigentlich altbekannte Heilpflanzen, wie der Löwenzahn, der Leber und Galle guttut und bei Rheuma und gegen Nierensteine hilft. Oder der Spitzwegerich, aus dem man Hustensaft und Erkältungstee machen kann. Sogar die allseits unbeliebte Brennnessel ist ein tolles Mittel zum entschlacken. Die Samen des „Flohsamen-Wegerichs“ sind klein und dunkelbraun-glänzend und erinnern in Größe und Form an Flöhe. Das hat ihnen diesen Namen verschafft.
Flohsamen sind also Unkrautsamen und doch ein besonders hilfreiches Geschenk der Natur. Hier solltest Du aber wissen: Man muss zwischen dem ganzen Flohsamen und Flohsamenschalen unterscheiden. Worin der Unterschied genau liegt, das erfährst Du in meinem heutigen Beitrag.
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Die Flohsamen sind das ganze Samenkorn
Sie wirken gut gegen Verstopfung, weil sie ballaststoffreich sind. Sie passieren allerdings den Darm als ganzes und werden auch wieder ganz ausgeschieden. Sie quellen dadurch auch nicht auf und sind weniger wirksam, als die Flohsamenschalen. Die Quellfähigkeit der gemahlenen Samen mit Schalen ist so gut, dass man sie in der Küche auch als Verdickungsmittel benutzen kann. Sie nehmen das zwanzigfache ihres eigenen Volumens an Flüssigkeit auf.
Die mehr oder weniger fein oder grob gemahlenen Samen mit den Samenschalen bestehen zu ungefähr 85 Prozent aus löslichen Ballaststoffen, die mit Wasser zusammen stark aufquellen und ein Gel bilden. Damit kann man wirklich den Darm sehr gut pflegen. Der Stuhl erhält eine bessere Konsistenz und die Verdauung funktioniert wieder deutlich regelmäßiger. Diese Ballaststoffe werden von der Darmflora nicht fermentiert. Das macht sie recht gut verträglich, denn es führt nicht, wie manche anderen Ballaststoffe, zu Blähungen, wenn die bei der Fermentation gebildeten Gase hinaus wollen. Im Gegenteil: Flohsamen hilft sogar gegen Blähungen, löst Verstopfungen und hilft auch noch bei Durchfall.
Sanierung der Darmflora
Das macht die Flohsamen zu einem idealen Mittel bei Reizdarm, der ja ständig zwischen diesen Extremen pendelt. Ein weiterer Pluspunkt: Die Anwendung von Flohsamen hat keine Nebenwirkungen! Im Gegenteil, die Darmflora wird gleich mit saniert.
Am besten, Du rührst die gequollenen gemahlenen Flohsamen und Schalen in Müsli oder Joghurt. Das schmeckt sehr gut und wirkt noch besser. Du solltest dann tagsüber mindestens zwei Liter Wasser zu Dir nehmen, damit die Flohsamenschalen nicht die Flüssigkeit aus dem Körper zum Quellen nimmt. Bei Durchfall, binden Flohsamenschalen die Flüssigkeit im Darm und verhindert eine Schädigung der Darmflora. Trinke dennoch zwei Liter, allerdings auf eine größere Menge Flohsamenschalen, die Flüssigkeit wird trotzdem aufgenommen. Aber keinesfalls gar nichts trinken, sonst gibt es eine schmerzhafte Verstopfung.
Anwendung von Flohsamenschalen
Die Richtlinie: Bei Verstopfung nimmst Du täglich 2–3-mal einen gestrichenen Teelöffel Flohsamenschalen mit insgesamt 2 Litern Wasser ein. Bei Durchfall nimmst Du 3–6-mal einen gestrichenen Teelöffel Flohsamenschalen ein. Achtung: Es ist normal, dass die Wirkung erst nach 12 bis 24 Stunden einsetzt. Also bitte nicht gleich mehr einnehmen.
Das ist aber noch lange nicht alles, was die Samenschalen dieser unscheinbaren Pflanze für Deine Gesundheit tun können.
Diese gemahlenen Flohsamen, ob grob zerkleinert oder als Pulver, helfen bei vielen chronischen Erkrankungen. Sie regulieren den Blutdruck, die Blutfette, den Blutzuckerspiegel und unterstützen dabei auch noch Diäten zur Gewichtsabnahme.
Sogar bei dem heute gefürchteten „metabolische Syndrom“, was die heutige Lebensweise schnell mit sich bringt, können Flohsamenschalen helfen. Das metabolische Syndrom ist eine Kombination von verschiedenen Symptomen und Konstitutionen:
- Zu hohes Gewicht,
- zu hoher Blutdruck,
- zu hohe Cholesterinspiegel/Blutfettwerte,
- zu hohe Harnsäurewerte,
- zu hohe Blutzuckerwerte.
Anwendung bei chronischer Darmentzündung
Normalerweise kommen hier sehr viele und heftige Medikamente zum Einsatz, die entsprechend auch negative Nebenwirkungen zeigen. Flohsamenschalen können hier tatsächlich sehr helfen, wie eine Studie herausfand. Allerdings sollte man auch seinen Lebensstil entsprechend ändern.
Auch sehr unangenehme chronische Darmentzündungen, wie Colitis Ulcerosa (im Dickdarm) können mit den Flohsamenschalen gebessert werden. Zumindest konnte in einer Studie die Anwendung dieses harmlosen Mittels genauso gut den nächsten Schub an Durchfällen, Bauchkrämpfen und Abgeschlagenheit abmildern und herauszögern, wie die in diesen Fällen üblicherweise verordneten Medikamente, stellte eine Studie aus 1999 fest.
Da Flohsamenschalen völlig nebenwirkungsfrei und unschädlich sind, kann man auch guten Gewissens ein Darmreinigung damit machen. Besonders effektiv ist das mit Bentonit oder Zeolith. Die Darmschleimhaut erholt sich, die Darmbewegungen werden normalisiert, eventuell ständige Blähungen und Beschwerden durch verbliebene Schadstoffe und Gärungen verschwinden, denn die Flohsamenschalen nehmen mit ihrem Gel diese Gase und Schadstoffe auf und „putzen“ den Darm.
Eingedenk der Tatsache, dass das Immunsystem des Körpers zu einem großen Teil von einem gesunden Darm abhängt, solltest Du überlegen, ob es nicht eine gute Idee wäre, ein unschädliches, gesundes und preiswertes Mittel, wie die Flohsamenschalen einmal auszuprobieren. Gemahlene Flohsamenschalen in Rohkost Bioqualität findest Du im Shop bei Mister RAW. Flohsamenschalen eignen sich auch sehr gut als Zutat in glutenfreien und veganen Kuchen, Brot und Brötchen. Diese Gerichte können dadurch besser gelingen, da die Schalen den Weizenkleber und auch Eier durch ihre starke Gelierfähigkeit ersetzen können. Auch für Rohkostbrote sind sie selbstverständlich gut geeignet, wenn nicht sogar unverzichtbar.
Bonuspunkt: Ein „Flohsamenschalenbrot“, sättigt besser, denn das Brot quillt auch im Magen noch sehr stark auf, auch hier gilt, genug trinken nicht vergessen.