Na, hast du auch mal wieder über die Stränge geschlagen? Nach Wochen herrlicher Vorweihnachtszeit mit Plätzchen backen, festlichen Weihnachtsessen und einer sehr feuchtfröhlichen Begrüßung des Neuen Jahres zeigen sich die kleinen Sünden leider meist zu deutlich. Was du tun kannst und was sowieso in die Jahreszeit als Vorbereitung auf den Frühling passt, zeigen wir dir hier. Unser Tipp: die kleine Fastenkur. Denn Fasten hat positive Auswirkungen auf deinen Körper und auf deinen Geist und verschafft dir wieder mehr innere Ruhe und ein verbessertes Körpergefühl.
➥ Autor: Barbara M. Thielmann
Diese Sache mit dem Weihnachtsspeck
Es ist ja nichts Neues. Im Gegenteil – alle Jahre wieder (nicht für alle, aber doch sehr viele) ist die Waage in der ersten Januarwoche nicht wirklich unser Freund. Obwohl du Acht geben wolltest, irgendwie ist es doch wieder passiert, weil das Naschen einfach zu verlockend war. Und jeder weiß, wie verführerisch der Duft von frischem Backwerk für uns ist. Wer soll denn da auch widerstehen. Deswegen gräme dich nicht, sondern nutze die Gunst der Stunde. Denn Entschlackung und Reinigung nach den Wintermonaten ist eh im Trend, warum also nicht gleich jetzt mal eine kurze Fastenkur einlegen?
Wer stark, gesund und jung bleiben möchte, sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh eher durchs Fasten als durch Arznei. Hippokrates von Kos
Hier sind ein paar hilfreiche Tipps und Hinweise für deine Kurzfastenkur
Tipp 1: Plane den Zeitpunkt deiner Fastenkur sorgfältig und entscheide dich für die Fastenvariante, die am besten zu dir passt (siehe unten). Achte darauf, dass die ersten beiden Fastentage auf einen Zeitraum fallen, in dem du keine Verpflichtungen hast – idealerweise ein Wochenende oder Urlaubstage. Denke dabei auch an die Fastenvorbereitung sowie die Aufbautage nach dem Fasten und integriere diese in deine Planung
Tipp 2: Beginne deinen ersten Fastentag mit einem Einlauf, den du am besten für die ganze Zeit einmal täglich vornimmst zur Unterstützung deines Darms. Dabei kannst du auch jeden zweiten Tag einen Kaffeeeinlauf machen. Das hat eine enorm befreiende Wirkung auf deinen Darm, aber auch auf dein seelisches Befinden. Dein Darm arbeitet während des Fastens nicht wie sonst, deshalb werden noch vorhandene Speisereste nicht ausgeschieden. Bleiben diese länger im Darm, könnten sie Verdauungsprobleme verursachen.
Tipp 3: Mit dem Essen darfst du sparsam sein, nicht aber mit der Bewegung. Bewegen dich daher während der Fastenzeit ausreichend. Schließlich hat das viele Sitzen beim Schlemmen auch zur Anreicherung der Pfündchen beigetragen. Und du wirst staunen, wie viel Bewegungs- und Tatendrang bei etwas weniger Essen in dir steckt.
Tipp 4: Nutze doch gleich die Fastenphase, um zu überlegen, wie du deine Ernährung danach gestalten möchtest. Für ein „Weitermachen wie vorher“ wäre der Aufwand irgendwie zu schade.
Tipp 5: Brich das Fasten mit einem Apfel. Er wird dir noch nie so gut geschmeckt haben wie zu diesem Zeitpunkt.
Tipp 6: Gestalte deine „Aufbautage“ ganz bewusst. Kaue sehr gründlich und baue deine Ernährung wieder Schritt für Schritt auf. Den Anfang sollten sehr leichte Speisen wie gekochte Kartoffeln und gedünstetes Gemüse machen. Reis wegen seines sehr hohen Stärkegehaltes eher weniger, auch wenn er oft empfohlen wird. Nimm dann langsam, die während der Fastenphase neu erdachten Ernährungsregeln wieder auf.
Welche Fastenform eignet sich für deine kurze Fastenphase?
Es bieten sich unterschiedliche Fastenformen an. Im 20. Jahrhundert begründete der deutsche Arzt Otto Hermann Ferdinand Buchinger das heute bekannte Heilfasten, auch Buchinger Fasten genannt. Die Fastenperiode dauert ein bis vier Wochen. Währenddessen nimmt der Fastende nur kleine Kalorienmengen in Form von Säften oder Gemüsebrühen zu sich.
Eine zweite, neuere Variante ist das sogenannte intermittierende oder Intervallfasten. Dabei kann man zwischen ganzen Fastentagen oder täglichen Pausen zwischen der Nahrungsaufnahme wählen, wobei der Kalorienverbrauch in der Regel unverändert bleibt.
Es gibt z. B. die Formel 5:2, bei der fünf Tage pro Woche normal gegessen und an zwei Tagen gefastet wird. Eine andere Variante ist 16:8, bei der man in einem Zeitfenster von acht Stunden am Tag isst und 16 Stunden fastet – zum Beispiel, indem man das Abendessen auslässt. Beide Methoden funktionieren gut, da sie auf freiwilligem Verzicht basieren, was ein grundlegender Aspekt des Fastens ist. Im Gegensatz dazu bedeutet unfreiwilliger Nahrungsverzicht, etwa durch Krankheit oder Hunger, kein gesundes Fasten.
Fastenformen im Überblick
- Wasserfasten: Diese traditionelle Fastenmethode besteht ausschließlich aus der Aufnahme von reinem Wasser. Sie gilt als intensives Reinigungsfasten und sollte nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.
- Fasten nach Otto Buchinger: Beim Buchinger Heilfasten werden ungesüßter Tee, Wasser, frisch gepresster Gemüsesaft und Gemüsebrühe konsumiert. Es zielt darauf ab, den Körper zu entgiften und den Stoffwechsel anzukurbeln. Diese Methode ist besonders beliebt und wird auch in spezialisierten Fastenkliniken angeboten.
- Fasten nach Hildegard von Bingen: Hierbei stehen Lebensmittel wie Gemüsebrühe mit Dinkelschrot, gedünsteter Apfel und Fencheltee im Mittelpunkt. Ergänzt wird diese Methode durch Bewegung, Meditation und innere Einkehr, um Körper und Geist in Einklang zu bringen.
- Fasten nach Brian Clement: Diese moderne Fastenmethode basiert auf Wasser, Gemüse- und Grassäften sowie intermittierendem Fasten. Sie ist besonders in der Rohkost- und Gesundheitsbewegung bekannt und zielt auf eine tiefe Zellreinigung ab.
Unser Tipp für dich, weil es gesund und einfach ist: das Buchinger Fasten
Die Buchinger Klinik am Bodensee ist bekannt für ihre Fastenrezepte und gilt als Vorreiter des Heilfastens. Besonders für eine kurze, aber effektive Fastenkur bietet sich das Buchinger Fasten an. Diese Methode besteht darin, ausschließlich Gemüsebrühe, verdünnte Säfte und in geringem Umfang Milchprodukte zu sich zu nehmen. Auf diese Weise wird dein Körper sanft und stressfrei entgiftet, während die Selbstheilungskräfte nach den Zucker- und Kohlenhydratorgien der Feiertage wieder aktiviert werden. Gleichzeitig wird der Stoffwechsel positiv beeinflusst und entzündliche Prozesse im Körper können reduziert werden.
Damit dein Körper während der Fastenzeit optimal funktioniert, ist regelmäßige Bewegung unerlässlich. Ergänzend dazu können kneipp’sche Güsse helfen, deinen Kreislauf anzukurbeln und den Abbau von Muskel-Eiweiß zu verhindern. Nach der Fastenkur ist es wichtig, den Kostaufbau langsam und bewusst zu gestalten. Beginne mit leicht verdaulichen, mild gewürzten Speisen wie Gemüsesuppen, um deinen Darm behutsam an seine Aufgaben zu gewöhnen.
Was dir das Fasten bringt?
Natürlich nimmt man nach dem Fasten wieder etwas zu – das ist völlig normal. Wenn du das Fasten jedoch als Neustart für eine ausgewogene und gesunde Ernährung nutzt, kannst du langfristig verhindern, dein ursprüngliches Gewicht erneut zu erreichen und einem Jojo-Effekt vorbeugen. Regelmäßiges Fasten bietet noch weitere Vorteile: Es kann deine Gesundheitswerte deutlich verbessern und sich positiv auf verschiedene Krankheiten auswirken. Auch deine Psyche profitiert davon, denn während des Fastens schüttet dein Körper zahlreiche Botenstoffe aus, die deine Stimmung heben – darunter Endorphine, Dopamin und Serotonin. In diesem Sinne: Viel Erfolg und Freude beim Fasten – und ein gesundes, glückliches Jahr 2025!