Das Ding steht in ungefähr zwei Dritteln der Küchen in Europa: der Mikrowellenherd. Die einen feiern ihn als eine ungemein praktische Erleichterung im Alltag, weil man ratzfatz darin Dinge aufwärmen kann, keine Töpfe benutzen und spülen muss und Lebensmittel-Reste im Behälter einfach mal so eben warm machen und schnell essen kann.
Das allein ist schon keine gute Entwicklung, denn ein sehr großer Teil der Benutzer kocht schon gar nicht mehr richtig, sondern schiebt aus Zeit- und Bequemlichkeitsgründen immer öfter fertig abgepackte Packungen in das Gerät – und mutiert so langsam zum Fast-Food-Esser.
➥ Autor: Niki Vogt
Wie funktioniert denn „die Mikrowelle“?
Die Strahlung der Mikrowelle zielt auf die Wassermoleküle in den Lebensmitteln ab. Ein Wassermolekül ist ein kleiner Magnet, weil das große Sauerstoffatom „Oxigen“ (chemisches Zeichen: „O“) in seiner äußeren Atomschale, wo die negativ geladenen Elektronen herumflitzen, sechs negativ geladene Elektronen hat. In den Atomkernen sitzen die positiv geladenen Protonen, die das Atom durch gegenseitige Anziehungskraft zusammenhalten. Ein Atom hat immer das Bestreben, seine äußere Schale zu komplettieren. Das wären acht Elektronen. Daher sucht sich das Sauerstoffatom ein anderes Atom, von dem es zwei Elektronen „mitbenutzen“ oder sogar wegnehmen kann. Das „Wegnehmen“ nennt man „oxidieren“. Das Mitbenutzen „chemische Bindung“ und dann entsteht ein neuer Stoff.
Im Falle des Stoffes „Wasser“ benutzt der Sauerstoff „O“ zwei kleine Wasserstoff-Atömchen „H“. Weil der Sauerstoff größer und stärker ist, als die zwei Wasserstoffatome, zieht er deren jeweils einziges Elektron nah an sich. Damit bildet sich nicht nur der Stoff Wasser, chemisch H₂O. Das Wassermolekül ist etwas ganz Besonderes: Es hat durch die beiden Elektronen vom Wasserstoff ein negatives Ende am Sauerstoff und ein positiv geladenes Ende, an den beiden Protonen der Wasserstoffkerne. Damit ist das Wassermolekül also ein winziger Magnet.
Mikrowellen sind elektromagnetische Wellen
Und somit eine Strahlung! Das Spektrum dieser elektromagnetischen Frequenzen erstreckt sich von der langwelligen, energiearmen Radiostrahlung bis zur kurzwelligen, energiereichen Kernstrahlung. Wenn diese Mikrowellen auf das magnetische Wassermolekül trifft, richtet es sich nach ihnen aus, wie eine Kompassnadel. Der Mikrowellenherd wechselt aber sehr schnell und ständig das Magnetfeld und deshalb rotieren die Wassermoleküle wie verrückt in den Lebensmitteln. Dabei reiben sie dauernd in dem Gedrängel aneinander und durch die Reibung entsteht die Wärme.
Bei Eis, also gefrorenem Wasser, stecken die Moleküle im Kristallgitter ziemlich fest und die Beweglichkeit der Moleküle ist sehr gering. Deshalb kann es durch Mikrowellen kaum in Bewegung versetzt und geschmolzen werden. Dafür gibt es die Auftaufunktion: Es werden immer wieder phasenweise Strahlung und Pausen eingelegt, damit das Eis auftauen und wegschmelzen und der Rest neu mit Strahlung beschossen werden kann.
Dämpfe kann man kaum mit der Mikrowelle erhitzen, weil die Moleküle zu weit auseinanderliegen und sich nicht reiben.
Körperzellen platzen
Das, was in den Lebensmitteln passiert, passiert auch in unserem Körper, wenn diese Strahlung aus dem Mikrowellenherd austritt und in unser Körpergewebe tief eindringt. Sie erwärmt nicht nur, sondern bringt dabei auch viele der Pflanzen- und Tierzellen einfach zum Platzen – und auch unsere Körperzellen (das ist das, was mit einem Hühnerei in der Mikrowelle passiert. Das Zellwasser erhitzt sich und dehnt sich aus, das Protein denaturiert und dieser Vorgang sprengt die Zellmembran).
Die Mikrowelle selbst ist also durchaus gesundheitsgefährdend. Daher müssen die Mikrowellenöfen so penibel nach außen abgeschirmt werden, damit die Menschen vor dieser Strahlung geschützt sind. Nur erklärt man uns das lieber nicht so ganz genau. Das Umweltbundesamt rät dringend, aufzupassen, dass Kinder sich nicht zu nah an einem Mikrowellenherd aufhalten.
Wie alle Geräte altern auch Mikrowellenherde
Die Dichtungen werden irgendwann porös. Und sobald sich Fette an den Dichtungen absetzen, sind die Geräte nicht mehr geerdet und die Strahlung dringe durch den Raum. Oft fängt auch das dichte, reflektierende Gitter in der Glastür an zu bröckeln und es dringt Strahlung nach außen.
Die Mikrowellenstrahlen können dann in die Augen gelangen, ohne dass man davon etwas fühlt. Kommt das öfter vor – beispielsweise wenn der Benutzer des Gerätes sich dort öfter eine Mahlzeit wärmt und dabei in geringer Entfernung durch das Glasfenster hinein schaut – sind Augenschäden nicht selten. Zum Beispiel der „graue Star“.
Stichproben haben ergeben, dass ca. 10 Prozent der Geräte ziemlich erhebliche Leckagen aufweisen. Die „Techniker Krankenkasse“ testete die Mikrowellenöfen und die Gefahren, die von „Strahlen-undichten“ Geräten ausgehen: Austretende Mikrowellen können bei Menschen und Tieren schwere innere Hitzeschäden, Gewebeschäden und Missbildung beim Embryo verursachen.
Ist die Mikrowelle radioaktiv verseucht?
Viele schließen daraus, dass das Essen aus der Mikrowelle deswegen radioaktiv verseucht sei. Das stimmt nicht! Lebensmittel aus der Mikrowelle strahlen nicht, schon gar nicht radioaktiv. Aber dennoch sind Lebensmittel aus der Mikrowelle nicht mehr besonders zuträglich für die Gesundheit. Du hast bestimmt schon gelesen, dass es angeblich gar keinen Grund gebe, die Mikrowelle zum Aufwärmen von Speisen zu meiden, die Lebensmittel würden dadurch nicht verändert, alle Vitamine und Vitalstoffe blieben 1:1 erhalten, nur eben gewärmt. Alles sei sicher und völlig unbedenklich.
Warum man dann aber davor warnt, bestimmte Lebensmittel, wie Geflügelfleisch oder Fisch nicht in der Mikrowelle erwärmen soll, weil sich die Proteinstrukturen im Fleisch verändern, sodass unser Verdauungssystem sie nicht verträgt. Die Folgen davon sind Verdauungsprobleme, Übelkeit und Durchfall.
Auch Pilze aus der Mikrowelle können Brechdurchfall erzeugen, sowie Gerichte, die aus Eiern hergestellt werden, verändern in der Mikrowelle die Proteinstruktur so, dass das Essen nicht mehr verdaulich ist und heftige Magenbeschwerden verursachen kann. Ganze Eier darfst Du sowieso nicht in der Mikrowelle garen, sie explodieren mit einem lauten POFF! … und Du hast mindestens eine Stunde damit zu tun, die festgeklebten Eierreste aus der Mikrowelle heraus zu schaben und alles zu reinigen. Omega-3-Fettsäuren halten das Mikrowellen-Bombardement auch nicht unbeschadet aus.
Dazu kommt, dass Essensreste, die einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt wurden und schon Sporen und Pilze ihre Keime darin gebildet haben, richtig über einige Minuten durcherhitzt werden müssen, damit diese Keime abgetötet werden. Die Mikrowelle erhitzt sie nicht lange und nicht hoch genug – und so kann man sich durch die Mikrowelle auch noch eine Lebensmittelvergiftung zuziehen.
Ganz besonders vertrauenerweckend ist es zuzusehen, wie Weintrauben in der Mikrowelle Plasmablitze abfeuern, wie Wunderkerzen:
Sieht lecker aus und sehr gesund, oder?
Es stimmt auch nicht, dass die Vital- und Nähstoffe unbeschädigt bleiben. Gerade die wertvollen Antioxidantien werden in der Mikrowelle zerstört. Dafür gelangen aber bei bestimmten Kunststoffschüsselchen und -teller durch das Erhitzen toxische Stoffe und Lösungsmittel in die Nahrungsmittel. Eine Studie belegt, dass mit Mikrowellen behandelte Nahrungsmittel die Antioxidativen Enzymaktivitäten und die Fähigkeit, Radikale einzufangen, fast vollständig verloren.
Geprüft wurden dabei mikrowellenbehandelte Nahrungsmittel aller Art (Ratten fressen bekanntlich fast alles) auf die nach Erhitzen verbliebenen Antioxidativen Enzyme Superoxiddismutase (SOD), Katalase (CAT)-Aktivitäten, Vitamin A- und E-Konzentrationen.
Zum Verständnis: Superoxid-Dismutase (SOD) hat entzündungshemmende und antioxidative Wirkung und schützt vor Umwelteinflüssen. Die Katalase (CAT) spaltet H2O2 in Sauerstoff und Wasser. So werden die Zellen vor der toxischen Wirkung von Wasserstoffperoxid geschützt. Dies gelingt sehr effektiv, weil die Katalase eines der effizientesten Enzyme überhaupt ist.
Das Ergebnis: Der Gehalt der Antioxidantien und der Vitamingruppen A und E, wie auch SOD und CAT, war signifikant weniger, als der Gehalt in denselben, auf herkömmliche Weise erwärmten Nahrungsmitteln. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass mikrowellen-behandelte Lebensmittel den antioxidativen Schutz stark vermindern und so zum Entstehen von schädlichem oxidativem Stress und sich daraus entwickelnden degenerativen Erkrankungen, wie zum Beispiel im schlimmsten Fall auch Krebs, beitragen können.
Im Falle von Muttermilch im Mikrowellenherd werden die offiziellen Warnungen dann überraschenderweise auch sehr deutlich:
Um die Milch für den Gebrauch aufzuwärmen, dürfe man auf keinen Fall die Mikrowelle benutzen. Denn durch die Mikrowellenstrahlung erhitzt sich die Milch ungleichmäßig und punktuell zu stark. Nicht nur, dass Verbrennungsgefahr für das Kind droht. Man macht kein Geheimnis daraus, dass gerade die wertvollen Bestandteile der Muttermilch, wie Antikörper, Gammaglobuline und Enzyme komplett zerstört werden. Wirklich nur in der Muttermilch? Interessant, nicht wahr?