Die Geschichte des Strophantin-Skandals ist ein Lehrstück über die Macht der Pharmaindustrie und die Borniertheit mancher Ärzte. Ein bewährtes Herzmedikament, das jahrzehntelang erfolgreich eingesetzt wurde, geriet plötzlich in Verruf und verschwand fast vollständig vom Markt. Doch nun erlebt Strophantin ein überraschendes Comeback, unterstützt durch wissenschaftliche Erkenntnisse über seine positive Wirkung auf das Herz und den Körper. Erfahre, warum Strophantin als eines der besten Herzmedikamente gilt und welche vielfältigen Anwendungsgebiete es bietet.
➥ Autor: Niki Vogt
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Ein Pfeilgift aus Afrika wird zum lebensrettenden Medikament
Strophantus Maximus, eine afrikanische Schlingpflanze, wurde dort in hoch dosierter Form als Pfeilgift verwendet. Bei einer Afrika-Expedition unter David Livingstone im Jahr 1859 entdeckte der schottischen Botaniker Dr. John Kirk diese hochwirksame Substanz und nahm sie mit nach Hause – und untersuchte sie, auch an Patienten. Der deutsche Arzt Professor Albert Fraenkel entwickelte im Jahr 1906 eine intravenöse Therapie mit Strophanthin, die besser verträglich war und sehr erfolgreich. Der Wirkstoff fand seinen Weg in die Medizin der Industriestaaten und wurde bald das führende Herzmittel. Der Stuttgarter Internist Dr. Kern brachte 1947 den Stoff mit der richtigen Dosierung in eine Tablette. Von da an konnte jeder Herzpatient daheim die richtige Dosierung bequem einnehmen und hatte keine Nebenwirkungen zu fürchten.
In der „Stuttgarter Studie“ an 15.000 Patienten mit Herz-Kreislaufproblemen, behandelte Dr. Kern mit Strophantin. Es zeigte sich, dass keiner der Probanden in folgenden Zeitraum von zwanzig Jahren (!) an einem Herzinfarkt starb. Mit den üblichen Herzmitteln wären bei derselben Zahl von Herzpatienten etwa 130 tödliche Herzinfarkte vorgefallen.
Vom neunzehnten bis zum zwanzigsten Jahrhundert tat das Strophantin also gute Dienste, war dabei praktisch nebenwirkungsfrei und konnte dauerhaft eingenommen werden. Es war DAS Standardmedikament gegen Schlaganfall, Herzprobleme und Kreislaufprobleme mit einer fast einhundertprozentigen Erfolgsquote.
Die Pharmaindustrie inszenierte einen Strophantin-Skandal
Fast ein Jahrhundert tat es sehr gute Dienste, doch plötzlich galt es als gefährlicher Hokuspokus und kaum noch ein Arzt wagte es das bewährte Mittel zu verschreiben. Was war geschehen?
Es war am 19. November 1971, ein Medizinertreffen in Heidelberg im Höhenrestaurant „Molkenkur“, hoch über der Stadt. 150 Personen waren gekommen. Dr. Berthold Kern, der bekannteste Advokat für Strophantin, fand sich dort zu seiner Überraschung nicht als Vortragender, sondern quasi als Angeklagter wieder. Er wurde von ärztlichen Kollegen geradezu in die Mangel genommen und seine Erkenntnisse und Studien lächerlich gemacht. Dr. Kern hatte sich in der Zunft der Kardiologen aber auch schon deshalb unbeliebt gemacht, indem er die etablierte und bis heute vorherrschende Lehre über die Gründe und die Entstehung eines Herzinfarkts infrage stellte.
Es war ein Medizinskandal sondergleichen und ging durch die Presse. Seitdem wagten nur noch wenige Mediziner, das Strophantin anzuwenden. Zu viele Patienten hatten die Artikel gelesen, in denen das bewährte Mittel wahlweise als nutzlos oder gefährlich niedergeschrieben wurde. Nun war der Weg für die Pharmaindustrie frei und von da an florierte deren Umsatz mit den neuen, teuren Herzmedikamenten und der Naturstoff Strophantin war vollkommen vom Markt verschwunden.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die Todesursache Nummer eins
Die teuren, neuen pharmazeutischen Mittel haben die Herz-Kreislauf-Probleme aber nicht gelöst. Zwar sind die Operationstechniken weit fortgeschritten, die Notfallversorgung hocheffektiv. Und doch erliegen Herzpatienten relativ früh ihrer Krankheit: Neun von zehn sterben vor ihrer Zeit. Man geht davon aus, dass im Jahr 2030 sogar 23,6 Millionen Menschen an diesem Krankheitsbild sterben werden. In den USA kosten allein die Behandlungen der Herz-Kreislaufpatienten ca. 450 Milliarden Dollar pro Jahr. Sehr viel davon geht an die Pharmaunternehmen. Weltweit kosten Blutdrucksenker über 30 Milliarden US-Dollar.
Menschen mit Herz-Kreislaufproblemen nehmen aber nicht nur ein Medikament. Sie brauchen ein Bündel Medikamente: Statine (Cholesterinsenker), Betablocker, ACE-Hemmer (Blutdrucksenker), Blutverdünner … doch all das hat auch seine Nebenwirkungen. Statine können als Nebenwirkungen Demenz, ein erhöhtes Risiko für Diabetes, Nierenprobleme und Leberschäden und Veränderungen der Skelettmuskulatur, die bis zu quälenden Muskelschmerzen. Die Blutdrucksenker haben in ihrem Nebenwirkungsprofil zu niedrigen Blutdruck, chronischen Husten, Lähmungen, Muskelschwäche und Herzrhythmusstörungen – bis hin zu akutem Nierenversagen. Betablocker haben Asthma und Depressionen im Nebenwirkungskatalog und können Herzinsuffizienz hervorrufen. Werden die Nebenwirkungen zu lebensgefährlich, muss operiert werden. Hier stehen Stents und Bypässe zur Verfügung. Aber auch das rettet leider nur allzu oft den Patienten nicht.
Wie war das denn damals, als Strophantin noch Standard war?
In den 70er Jahren waren in Deutschland noch Bergwerke zur Gewinnung von Kohle oder Eisen und anderer Bodenschätze in Betrieb. Die Bergleute standen unter großem Stress, arbeiteten körperlich hart – und das in Stollengängen, in denen die Luft alles andere, als gesund für Herz und Lunge war. Es war vollkommen normal, dass jedes Jahr mehrere Bergleute an einem Herzinfarkt starben. Noch wesentlich mehr mussten immer wieder wegen Herzbeschwerden vom Rettungsdienst schnellstens in ein Krankenhaus gebracht werden. Einige Werksleitungen hatten aus diesem Grund das Notfallmittel Strophantin zur Hand. Das erwies sich als hocherfolgreich: Die Notfalleinsätze gingen deutlich zurück und die Todesfälle schrumpften aus ein Drittel. In den Bergwerken, in denen man kein Strophantin als Notfallmedikament gab, blieben die Todes- und Notfallzahlen weiterhin hoch.
Auch Kliniken, die Strophantin einsetzten, erreichten teilweise die weltbesten Überlebensraten bei Herzinfarkten. Ob in Berlin, Mailand oder Sao Paulo, die Kliniken, die bei akuten Herz-Kreislauf-Notfällen Strophantin gaben, hatten die höchsten Überlebensraten bei ihren Patienten. Die Anfälle bei Angina Pectoris waren nach Gabe des Mittels nach fünf bis zehn Minuten vorbei. Eine zweiwöchige, vorbeugende Behandlung führte nach zwei Wochen meist zu einer kompletten Beschwerdefreiheit. Die einzigen Nebenwirkungen, wenn überhaupt welche auftraten, waren leichtere Schleimhautreizungen und bisweilen etwas Durchfall.
Es gibt Hinweise, dass das Strophantin eine Substanz ist, die unser Körper sogar selbst als Hormon herstellt. Zumindest ist es ein sehr ähnlicher Stoff. Das in Menschen und Tieren gebildete „Eigen-stropahntin“ spielt eine Rolle bei vielen Prozessen in unserem Körper. Es scheint, als würde es in der Nebenniere gebildet, möglicherweise sogar auch im Gehirn. Unser eigenes „Strophantin“ spielt überdies noch im Immunsystem mit, hemmt Entzündungen und regelt den Blutdruck.
Warum hat Strophantin nun plötzlich wieder ein Comeback?
Heute ist durch Forschung und Studien belegt, dass Strophantin (im Englischen „Ouabain“) direkte Wirkung auf den Herzmuskel hat. Der Herzmuskel pumpt dadurch deutlich kräftiger und gleichmäßiger. Dazu kommt, dass das Herz wesentlich besser mit Sauerstoffmangel umgehen kann. Das Strophantin schützt und kräftigt also das Herz. Gleichzeitig senkt es die Ausschüttung von Stresshormonen ins Blut. Stress ist ein Urprogramm im Menschen, das ihn in Gefahrensituationen sekundenschnell zu Höchstleistungen befähigt, Kampf- oder fluchtbereit macht: Ein Überlebensprogramm, was alle Ressourcen aktiviert, aber dabei auch keine Rücksicht auf Verluste nimmt. Stress ist also ungeheuer belastend für das Herz.
Die Liste der positiven Eigenschaften und Anwendungsgebiete von Strophanthin ist lang, es:
- hilft bei Herzinsuffizienz und Herzrhythmus-Störungen;
- senkt die Häufigkeit von Herzanfällen;
- wirkt antidepressiv und beruhigend, verbessert den Schlaf;
- normalisiert einen zu hohen Blutdruck;
- beugt dem Schlaganfall vor und mindert die Folgen nach einem Schlaganfall;
- beugt Herzinfarkt vor, mindert nach dem Herzinfarkt die Folgen;
- lässt Asthma-Patienten besser durchatmen
- hilft bei Angina Pectoris;
- hilft bei Sepsis („Blutvergiftung“) und Glaukom (Grüner Star);
- wirkt bei Durchblutungsstörungen der Beine und gegen arterielle Verschlusserkrankungen;
- hilft bei Demenz;
- ist antibiotisch und entzündungshemmend;
- wirkt schmerzlindernd und tumorhemmend;
- schützt Nieren und Nerven, regeneriert die Nervenzellen;
- hat immunmodulierende Wirkung.
Die Interessen der Pharmaindustrie und die Borniertheit mancher Ärzte haben in den 1970er-Jahren das Strophanthin – durch Panikmache und Niedermachen der Befürworter – vom Markt verdrängt, obwohl es nach wie vor das beste Herzmedikament ist. Es wurde Zeit, ihm wieder die gebührende Aufmerksamkeit zu geben. Es ist verschreibungspflichtig, aber auch als homöopathisches Mittel frei erhältlich. Ärzte, die Strophantin verschreiben, findest Du hier.