Die Bezeichnung von Low-Level-Lasertherapie ist die Abkürzung für Licht-Amplifikation durch stimulierte Emission von Radiation (deutsch: Strahlung). Laserlicht unterscheidet sich von „normalem“ Licht dadurch, dass es ein gebündelter Strahl ist, dessen Photonen (das sind die Elementarteilchen, die die Strahlungsfrequenz tragen) nur in einer Ebene schwingen, also nur auf und nieder und alle in die gleiche Richtung geordnet nebeneinander „fliegen“.
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Um das anschaulich zu formulieren
Bei einem „üblichen“ Lichtstrahl, den eine Lampe oder die Sonne ausstrahlt, gleichen die Photonen einer Menge Menschen, die eine Straße entlang bummeln oder rennen, aneinander stoßen oder sich vorbeiquetschen. Es gibt Alte, Junge, Dunkle, Helle, Schnelle, Langsame, Große, Kleine, Männer, Frauen, Kinder und jeder ist individuell angezogen und läuft irgendwie auf seine Art in der Menge mit. Bei Laserlicht wären das alles eineiige Zwillinge bzw. Tausendlinge, die im präzisen Gleichschritt nebeneinander und alle exakt gleich schnell und gleich angezogen durch die Straße marschieren.
Würde man mit einem Laserstrahl von fünf Millimeter Durchmesser auf den Mond richten, würde er einen Lichtfleck von einem Zentimeter auf der Mondoberfläche erzeugen. Und: Ein Laserstrahl ist absolut monochrom. Das heißt, weil alle Photonen dieselbe Frequenz und diese nur in einer Dimension haben, haben alle Photonen auch dieselbe Farbe und damit dieselbe Energie.
Das ermöglicht es, entweder besonders energiereiche Frequenzen oder sehr sanfte Frequenzen je nach Bedarf einzusetzen. Daher kann man mit einem Laserstrahl sowohl härtestes Material schneiden, ihn als Laserpointer bei Präsentationen einsetzen, als Entfernungsmesser, zum Auslesen von Speichermedien, wie CDs, als auch dazu, medizinisch-therapeutische Maßnahmen punktgenau durchzuführen. Ein „Low Level Laser“ ist hierbei eine Frequenz, die sehr sanft wirkt.
Die Geschichte des Lasers
Sie beginnt bei Albert Einstein. Er beschrieb aus rein theoretischer Herleitung diese Möglichkeit, Licht so zu verändern und zu bündeln, dass es für technische Mittel einsetzbar sein könnte. Den experimentellen Nachweis, dass es so ein Licht gibt, lieferte 1928 Rudolf Ladenburg durch ein Experiment. Den ersten, einsetzbare Laser, ein Rubinlaser, stellte Theodore Maiman 1960 her.
Seitdem machte diese Technik rasante Fortschritte und wurde auch bald in der Medizin eingesetzt. Bereits 1968 verfasste der ungarische Arzt Prof. Dr. Endre Mester erste Erfahrungsberichte und Arbeiten zur Behandlung schlecht heilender Wunden und chronischer Hautkrankheiten mit Low Level Laserlicht. Obwohl es mittlerweile viele wissenschaftliche Studien (unter dem Beitrag) dazu gibt, die die Wirksamkeit dieser Behandlung belegen, wird die LLLT (Low Level Laser Therapie) in manchen Kreisen immer noch als unbewiesen abgetan.
Die Wirkungsweise der LLLT
Alle Körperzellen habe eine elektrische Spannung. Eine gesunde Zelle hat zwischen 70 und 90 Millivolt, eine Krebszelle hat nur noch 15 Millivolt und bei null ist die Zelle tot. Durch Laserstrahlen einer bestimmten Frequenz kann man kranke Zellen erreichen und diese mit Energie wieder aufladen. Das Mitochondrium in der Zelle, das Kraftwerk, wird wieder „gekickstartet“, damit sich diese Zellen wieder selbst heilen kann. Denn jede Zelle funktioniert eben auch durch den Ionenaustausch über die Zellmembran. So kann sie Abfall ausschleusen und benötigte Stoffe einschleusen. Stimmt die Spannung der Zelle nicht mehr, kann sie nur immer weniger Lebensfunktionen betreiben. Das Low Level Laserlicht liefert die Energie, die diese notwendige, elektrische Zellspannung wiederherstellt und die physiologischen Selbstheilungsprozesse auf Zellebene wieder ankurbelt.
Ein Effekt, der durch die erhöhte elektrische Spannung und die Energiezufuhr erreicht wird, ist die bessere Verfügbarkeit von Adenosintriphosphat. Das ist DER Kraftstoff des Körpers, der in der Zelle die biochemische Energie liefert. Eine komplizierte, aber geniale Molekülstruktur sorgt durch komplexes Ab- und Ankoppeln einer Phosphatgruppe für die Deckung des Energiebedarfs in der Zelle. Wird der Zellstoffwechsel angekurbelt, steigt die Zellteilung bei allen möglichen Zellarten, wie beispielsweise den Fibroblasten, aber auch die Aktivität der Makrophagen, den Fresszellen des Immunsystems, also die körpereigene Müllabfuhr. Gerade bei der Wundheilung ist das wichtig.
Hautzellen, Nervenzellen, Muskel- und Sehnenzellen etc. werden wieder fit gemacht. Vor allem wird dabei kein gesundes Gewebe beeinträchtigt, im Gegenteil. Für den Patienten ist es angenehm, weil es keinerlei Schmerzen dabei gibt und auch keine Hautirritationen. Meistens zeigt die LLLT sogar einen schmerzstillenden Effekt. Denn das spezielle Laserlicht setzt schmerzhemmende Neurotransmitter und Endorphine (Glückshormone) frei, während gleichzeitig Botenstoffe, die Schmerzen erzeugen, wie Prostaglandine, gehemmt werden. Studien belegen diese Wirkung (Siehe am Ende des Artikels). Dadurch erreicht die LLLT auch eine entzündungshemmende Wirkung und die entzündeten Körperregionen schwellen ab, Ödeme werden schnell abgebaut. Schon bei den ersten Behandlungen stellt sich meist ein spürbarer Erfolg ein.
Folgende Wirkungsweise sind bekannt
• Steigerung der Aktivität der Mitochondrien um ca. 150 % – die Mitochondrien werden auch als Kraftwerke der Zelle bezeichnet, in ihnen wird das Molekül ATP (Adenosintriphosphat) synthetisiert, das als Energiewährung zu sehen ist und z. B. bei der Muskelkontraktion verbraucht wird.
• Erhöhte Bildung von kollagenen Fasern – Kollagen ist ein Strukturprotein, das dem Gewebe, Knochen und Knorpel Stabilität verleiht.
• Konzentrationsanstieg von Enzymen – Enzyme sind die Biokatalysatoren der Zelle und ermöglichen überhaupt erst den Ablauf von vielen chemischen Reaktionen.
• Beschleunigung des Lymphabflusses – das Lymphgefäßsystem bildet eine Drainage, die Wasser und Stoffwechselprodukte aus der Peripherie (Arme und Beine) wieder dem Blutkreislauf zuführt. Wenn die Lymphgefäße zerstört werden, können Ödeme (Wassereinlagerungen im Gewebe) entstehen.
• Schmerzlinderung wg. antiphlogistischer Wirkung (entzündungshemmende Wirkung)
• Verbesserte Durchblutung durch Neovaskularisierung (Neubildung von Blutgefäßen)
• Verbesserung der Wundheilung
• Deutlicher Anstieg der Desoxyribonukleinsäure (DNS, engl.: DNA für deoxyribonucleic acid) – dieses Molekül bildet das Erbmaterial und ist essenziell für die Proteinbiosynthese, das heißt für die Bildung neuer Eiweißbausteine.
Die Bandbreite der Anwendungsmöglichkeiten
Die LLLT wird hauptsächlich zur Gewebeheilung und bei Entzündungen eingesetzt. Sie ist bei den Patienten aus obengenannten Gründen auch sehr beliebt – und auch, weil es sich um eine nicht-invasive und nicht-thermische Intervention handelt. Dass die LLLT gute Erfolge bei lokalen Regenerationsprozessen erzielt, ist durch viele Patientenerfahrungen belegt. Die Therapie wird eingesetzt bei:
- Förderung der Wundheilung nach Operationen
- Hämatome, Keloide, Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen, Muskelverletzungen, Tennisarm, Golferarm, Gelenküberlastungen
- Herpes
- Steißbeinfisteln, Analfisteln
- Konservative Behandlungen bei Analfissuren, Analem Juckreiz (Pruritus ani) Analen Ekzemen, Analer Psoriasis, Akne inversa (Hidradenitis suppurativa)
- Dekubitus, Druckgeschwüren (z.B. durch Prothesen)
- Ulcus cruris (offenes Bein), Narbengewebe
- Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, entzündliche Arthtritis, degenerative Arthrosen
- Zahnfleischentzündungen, Aphten, Parontose
- Entzündungen im HNO-Bereich, wie Rhinitis, Otitis media, pharyngitis, Sinusitis
- Im Bereich des Nervensystems, wie chronische Schmerzen, Migräne, Neuralgien
- Stimulation des Haarwuchses
- Durchblutungsstörungen
- Stärkung des Immunsystems
Viele Patienten betonen immer wieder, wie angenehm und schmerzfrei diese Therapie ist und auch keine Nebenwirkungen zu befürchten sind.
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Literatur und Studien
- Baxter GD: Therapeutic Lasers: Theory and Practice. London: Churchill Livingstone, 1994
- Bihari I, Mester AR: The biostimulative effect of Low Level Laser Therapy of long-standing crural Ulcers using Helium Neon Laser, Helium Neon plus infrared Lasers, and noncoherent light: preliminary report of a randomized double blind comparative study, Laser Therapy 1989: 1(2):97ff.
- Barushka O et al.: Effect of Low-Energy Laser (He-Ne) Irradiation on the Process of Bone Repair in the Rat Tibia. Bone 1995; 16 (1):47-55.
- Lubart R et al.: A possible Mechanism of Low Level Laser – Living Cell Interaction. Laser Therapy, 1990; 2 (2):65.
- Simunovic Z: Low Level Laser Therapy with Trigger Points Technique: A Clinical Study on 243 Patients. Journal of Clinical Laser Medicine & Surgery 1996; 14 (4): 163-167.
- Gungor A et al.: Effectiveness of transmeatal low power laser irradiation for chronic tinnitus. J Laryngol Otol. 2008 May;122(5):447-51. Epub 2007 Jul 12.
- Cuda D, De Carai A: Effectiveness of combined counseling and low-level laser stimulation in the treatment of disturbing chronic tinnitus. Int Tinnitus J. 2008;14(2):175-80.
- Ruaro JA, Fréz AR, Ruaro MB, Nicolau RA: Low-level laser therapy to treat fibromyalgia. Lasers Med Sci. 2014 May 7.
- Chen YT et al.: Early application of low-level laser may reduce the incidence of postherpetic neuralgia (PHN). J Am Acad Dermatol 2016; 75: 572-577
- Stausholm MB et al.: Efficacy of low-level laser therapy on pain and disability in knee osteoarthritis: systematic review and meta-analysis of randomised placebo-controlled trials BMJ Open 2019;9:e031142. doi:10.1136/ bmjopen-2019-031142