Pilzinfektionen gehören zu den häufigsten Infektionen und zu denen, über die man nicht gerne spricht. Darunter sind vor allem die Hautpilze sehr lästig, sie lassen sich aber – mit etwas Ausdauer – selbst ausheilen und vor allem gibt es gute Tipps für die Linderung der Symptome. Mehr darüber hier im Bericht und natürlich auch: Wie vermeidest du, dir einen Hautpilz einzufangen?
➥ Autor: Andreas Müller-Alwart
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Du kannst es nicht vermeiden, mit Viren, Bakterien oder eben auch Pilzen in Kontakt zu kommen. Eine vollkommene Sterilität erzeugen zu wollen, wäre weder sinnvoll noch natürlich. Vermeiden kannst du nur, dass sich Pilze auf deiner Haut besonders wohl fühlen und sich aufgrund eines Ungleichgewichtes des Hautmilieus auf Körperpartien ansiedeln. Beim Fußpilz hilft da, die Zehen-Zwischenräume stets gut abzutrocknen und trocken zu halten, beim Hautpilz ist es ähnlich. Er siedelt sich gerne dort an, wo er das passende Milieu findet. Er liebt es feucht, oft auch dunkel. So sind oft Achselhöhlen oder der Genitalbereich betroffen, aber er kommt auch andernorts vor.
Damit Hautpilze sich ansiedeln und sich mit ihren nervenden Symptomen bemerkbar machen, damit sie sich verbreiten können, müssen sie auf einen fehlenden oder geschwächten Säuremantel der Haut treffen. Häufiges Duschen, übertriebene „Hygiene“ und viele Cremes und andere Kosmetika können eine wesentliche Mitursache dafür sein, dass der Säuremantel geschädigt wurde. Auch ein geschwächtes Immunsystem, das direkt mit der Haut in Verbindung steht, kann eine Mitursache sein. Mehr Hintergründe dazu findest du in unserem Artikeln zum Mikrobiom der Haut und zur Hautpflege.
Vermeiden einer Hautpilzinfektion
Ein intaktes Immunsystem und ein intakter Säureschutzmantel der Haut, erschweren Pilzen, sich zu vermehren und dort zu störenden Symptomen zu führen. Darüber hinaus hilft es, stets immer gut abzutrocknen – vor allem an Stellen, an denen die Haut Kontakt miteinander hat (Achseln, Genitalbereich, Zehen, Finger). Hilfreich kann auch ein tägliches Wechseln der Unterwäsche sowie das häufige Wechseln von Handtüchern und Bettwäsche sein. Pilze haben dann weniger Zeit sich dort zu vermehren. Eine 60-Grad-Wäsche vernichtet Pilzsporen zuverlässig: Dies ist besonders dann wichtig, wenn man eine Pilzerkrankung hat und andere Personen im gleichen Haushalt leben.
Welche Pilzsporen machen uns auf der Haut zu schaffen?
Leider weiß das im Regelfall nur der Arzt, so dass ein Besuch beim Hautarzt im Regelfall für die Erstdiagnose unvermeidlich ist. Wir haben dir ein Video unten verlinkt, das für eine erste (!) Selbstdiagnose hilfreich sein kann. Da Hautpilze rasch behandelt werden sollen, kannst du nicht immer Monate warten, bis du einen Termin beim Dermatologen erwischt hast. Sobald Du den Hautpilztyp kennst, kannst Du entweder die vom Arzt empfohlene Arznei (Salbe, Tinktur, Puder) verwenden oder – je nach Pilzart – alternative, nicht chemische Behandlungsmethoden versuchen. Die Natur hat da Einiges zu bieten, was der Hautarzt nicht unbedingt von sich aus empfehlen wird. Der klassische Dermatologe wird auf eine der bekannten antimykotisch wirkenden Substanzen verweisen: Clotrimazol, Miconazol, Terbinafin, Bifonazol, Ketoconazol, Naftifin, Benzoesäure, Undecylensäure, Ciclopirox bzw. dessen Ethanolaminsalz Ciclopiroxolamin, Econazol, Tioconazol. Je nach Pilzart werden diese als Puder, Salbe oder Tinktur dargeboten.
Wichtig ist für dich zu wissen: Der Hautpilz muss behandelt werden – er verschwindet im Regelfall nicht von selbst. So lange die Dermatomykose (Hautpilzerkrankung) noch nicht weit fortgeschritten ist und noch nicht in tiefere Hautschichten vorgedrungen ist, ist sie noch gut in den Griff zu bekommen, aber schon diese Behandlung kann einige Geduld abverlangen: So eine Behandlung kann Monate oder Jahre dauern. Wird der Hautpilz nicht behandelt und kann weiter in den Körper eindringen, wo der Pilze dann über die Blutbahn sogar Organe befallen kann, so spricht man von der systemischen Mykose, die aber glücklicherweise sehr, sehr selten ist.
Homöopathische Behandlung von Hautpilz
Eine wirksame Behandlung ist auch mit Hilfe homöopathischer Mittel möglich, z. B. mit Borax (3), mit Kalium chloratum (4) oder Kalium phoshoricum (5). Für deren Anwendung suchst du dir die Unterstützung durch einen Heilpraktiker.
Kombucha und Apfelessig werden von manchen auch zur Behandlung empfohlen. Buchautorin Eva Marbach empfiehlt eine Teepilzmischung (6) mit einem Kombucha-Gel. Dazu musst du allerdings wissen, welche Pilzart, dich konkret befallen hat. Die Anleitung dazu findest Du in den Links unten.
Antimykotisch wirken Öle aus Lavendel, Teebaum und – man höre und staune – Thymian. Auch eine länger andauernde Behandlung ist somit kostengünstig machbar. Der Manuka-Teebaum wird auch als australische Heilpflanze der ursprünglichen Einwohner dieses Kontinents bezeichnet. Manuka hat regelrechte Wunderwirkungen. (7)
Ebenfalls beim Fachmann bekommst du – wiederum je nach Hautpilzart – auch Schüssler-Salze, die wirksam in er Behandlung sind: Nr. 21. Zincum chloratum, Nr. 22. Calcium carbonicum, Nr. 24. Arsenum jodatum, Nr. 3. Ferrum Phosphoricum, Nr. 4. Kalium Chloratum, Nr. 5. Kalium Phosphoricum. (8)
Auch von Artemisia annua – der Wunderheilpflanze aus Australien – ist bekannt, dass sie eine heilende Wirkung haben kann. Sie wird zwar vorrangig bei Parasitenbefall empfohlen, könnte aber auch Pilzbefall helfen. (9)
So kannst Du die Symptome eines Hautpilzes lindern helfen
An erster Stelle wird hier immer wieder Apfelessig empfohlen. Dazu wird Apfelessig mit warmem Wasser vermischt und auf die betroffenen Stellen aufgetragen, z. B. mit einem Wattetupfer. Du solltest mit einer leichten Essig-Wasser-Konzentration starten und beobachten, ob dies hilft und die Symptome lindert. Nach etwa einer Woche sollte eine deutlich sichtbare Wirkung eingesetzt haben.
Eine ähnliche Behandlung wird mit Zimt empfohlen. Mit Zimt kann man ein Zimtbad machen und eine halbe Tasse Zimt ins Badewasser kippen, in dem man dann 10-20 Minuten verbleibt. Es gibt zwei ätherische Öle, die die Haut beruhigen und die deswegen seit Jahrhunderten bekannt und bewährt sind: Das Teebaumöl und das Lavendelöl. Hier ist es natürlich besonders wichtig, dass es sich um reine Öle handelt – ohne weitere Zusatzstoffe, die zu neuen Hautirritationen führen könnten.
Dünne Scheiben frisch aufgeschnittenen Knoblauchs wirken ebenfalls prima. Mit dem Knoblauch werden die betroffenen Stellen vorsichtig abgerieben. Noch besser ist es, den Knoblauch fein zu zerreiben, um damit die vom Hautpilz befallene Haut zu behandeln.
Generell lindern sind auch immer ein reines – wiederum parfümfreies und zusatzmittelfreies Aloe-Vera-Gel oder reiner Naturjoghurt (ohne Zuckerzusatz). Du trägst dies dünn auf und lässt das Gel bzw. das Joghurt einziehen. Allein schon der kühlende Effekt ist hilfreich.
Mit Ausnahme von Lavendelöl, das de facto auch bestimmte Fuß- und Hautpilze abtöten kann, dienen diese Tipps nur dazu, die Symptome zu lindern, und dazu, den Juckreiz zu unterdrücken. Kratzen solltest du unbedingt vermeiden: Du könntest den Hautpilz an andere Hautstellen transportieren und du könntest tiefere Schichten der Haut einritzen, so dass der Pilze dann leichtes Spiel hat, sich auch noch dort anzusiedeln. Diese Tipps eignen sich nicht für die innere Behandlung, z B. innerhalb der Scheide.
Fazit:
Du kannst den Pilzen nicht entkommen, aber du kannst es ihnen schwer machen, sich auf deiner Haut anzusiedeln und in tiefere Hautschichten vorzudringen. Außerdem kannst du die Symptome – das Nässen, Röten und Jucken – lindern. Dafür finden sich einige natürliche Methoden. Die Diagnose, um welchen Pilz es sich handelt, kann dir nur dein Arzt geben, bei der Behandlung wiederum hast du die Wahl zwischen klassischen Medikamenten oder alternativen Methoden aus der Naturheilkunde und Homöopathie.
Quellenlinks und Weiterführende Informationen:
(1) Welt der Gesundheit – Das Mikrobiom der Haut – https://weltdergesundheit.tv/das-mikrobiom-der-haut-verstehen/ (aufgerufen 04.04.2023)
(2) Welt der Gesundheit – Die Haut: Was sie zur Pflege wirklich braucht https://weltdergesundheit.tv/die-haut-was-sie-zur-pflege-wirklich-braucht/ (aufgerufen 04.04.2023)
(3) Borax: https://homoeopathie-liste.de/mittel/borax.htm (aufgerufen 04.04.2023)
(4) Kalium chloratum: https://homoeopathie-liste.de/mittel/kalium-chloratum.htm (aufgerufen 04.04.2023)
(5) Kalium phosphoricum https://homoeopathie-liste.de/mittel/kalium-phosphoricum.htm (aufgerufen 04.04.2023)
(6) Teepilzmischung von Eva Marbach https://heilkraeuter.de/kombucha/teepilz.htm (aufgerufen 04.04.2023)
(7) Hautpilz: Ätherische Öle, Homöopathische Behandlung, Schüssler-Satze. Mehr Info dazu unter https://gesund.org/krankheiten/hautpilz.htm (aufgerufen 04.04.2023).
(8) Manuka-Teebaum https://www.naturundheilen.de/wissensschatz/artikel/die-heilpflanze-der-aborigines/ (Artikel aus 2002, hinter einer Bezahlschranke, aufgerufen 04.04.2023)
(9) Welt der Gesundheit – Artemisia annua- eine unscheinbare Pflanze – https://weltdergesundheit.tv/artemisia-annua-eine-unscheinbare-pflanze/ (aufgerufen 04.04.2023)
Video – Erste Selbstdiagnose:
Für eine erste Einschätzung dazu, was die Haut befallen hat, kann vielleicht dieses Video hilfreich sein: https://www.youtube.com/watch?v=mklZgbJk6bE (aufgerufen 04.04.2023, Spielzeit: 11 min.)