Glycin ist die kleinste aller Aminosäuren – und doch die Größte, denn sie ist ein Allroundtalent und die zweithäufigste Aminosäure in unserem Körper. Sie macht 30 Prozent seiner Kollagenen-Strukturen aus.
Suchst Du etwas, das Deinen Alltag leichter macht? Was die Beweglichkeit der Gelenke fördert, die Knochen stärkt und das Bindegewebe festigt? Und den Körper auch noch mit Energie versorgt? Das ist die kleine Glycin-Fee. Sie heißt mit Familienname Aminosäure und ist ein Baustein, der in fast allen Proteinen enthalten. Sie ist ein Schaltpult für den Stoffwechsel und ohne sie läuft gar nichts.
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Eigentlich kann unser Körper das Glycin selbst herstellen – es ist eine nicht-essenzielle Aminosäure. Wir müssen sie nicht von außen zuführen. Das erfordert aber viel Energie, eine kleine, geschenkte Draufgabe tut uns daher allen gut. Denn unsere Essgewohnheiten haben Nahrungsmittel weitgehend aus dem Speisezettel gestrichen, die viel Glycin enthalten, das unser Körper wieder verwenden kann. Denn Kollagen enthält sehr viel Glycin, dass unser Körper wieder leicht in eigenes Kollagen umbauen kann. Nur kaufen die Kunden heute nur die „feinen“ Fleischsorten, also hauptsächlich Muskelfleisch. Knorpel, Bänder, Knochen, Organe, die die wahren Glycinquellen sind, gelten als Abfall. Wir nehmen kaum noch kollagenreiche Nahrung auf. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass wir meistens mit Glycin unterversorgt sind.
Wer sich die Mühe macht, aus Knochen einen Brühenfond herzustellen, hat es schon beobachtet: Die ausgekochte, caramelfarbene Masse wird beim Erkalten puddingartig. Das sind die Kollagenstrukturen des Glycin, die wir so dringend als Rohmaterial brauchen.
Besonders vom Glycinmangel betroffen sind:
• Veganer und strenge Vegetarier, es sei denn, sie essen bewusst glycinhaltige Pflanzen.
• Verbraucher, die nicht möglichst viel vom Tier verwerten, sondern nur wenige, ganz bestimmte Teile, keine Organe, wie Leber, Nieren, Schweinshaxe, Ochsenschwanz, Rippchen, bei denen viel Knochenmasse mitgegart und „abgenagt“ wird.
• insbesondere Verbraucher, die ausschließlich reines Muskelfleisch essen (Steak, Filet, etc.), das Fleisch hat weniger Nährstoffe und Glycin, als Innereien und Knochen.
• Sportler, die einen hohen Glycinverbrauch haben, der die Gelenke beansprucht und Kontaktsportarten, die Prellungen und Verletzungen mit sich bringen.
• Menschen mit Dauerbelastung, Stress und chronischen Erkrankungen
Wenn Du Dich da wiederfindest, solltest Du mehr Glycin zu Dir nehmen. Kollagen besteht zu einem Drittel aus Glycin und ist ein guter Versorger. Man kann es auch als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Das ist keine Überwindung, denn es schmeckt sehr süß und wird auch zunehmend als Zuckeraustauschstoff eingesetzt. Deshalb ist es auch in der Gelatine der Gummibärchen reichlich vorhanden – leider aber sind die meistens überdies noch zu überzuckert. Man kann auch großzügig mit Glycin umgehen, denn man kann es nicht überdosieren, es schadet einfach nicht. Zusätzliche Gaben von Glycin fördern übrigens auch noch die körpereigene Produktion.
Schauen wir uns einmal an, was das kleine, fleißige Glycin alles macht.
Seine wichtigsten Hauptbetätigungsfelder sind:
Es gibt den Muskeln, Sehnen und Bändern im Körper ihre Struktur, Biegsamkeit und Dehnbarkeit und hält die Organe „zusammen“ und in Form. Besonders die Gelenke profitieren davon, denn der Knorpel der Gelenke brauch viel Glycin. Fehlt das, können die Knochen der Gelenke aufeinander reiben und Entzündungen (Arthrose) hervorrufen.
Glycin wird gebraucht, um andere Aminosäuren herzustellen, wie das körpereigene Antioxidans Glutathion und Kreatin. Auch der rote Blutfarbstoff, das Hämoglobin, benötigt Glycin. Damit wird der Sauerstofftransport im Blut zu gewährleistet. Glycin wirkt aber ebenfalls mit bei der Erstellung unserer DNA.
Außerdem benötigen sehr viele Enzyme und Hormone Glycin als Baustein.
Weil Glycin so viele Aufgaben hat …
- Verhindert Muskelabbau bei Erkrankung oder Unterversorgung
- Hilft beim Aufbau der Muskelmasse
- Schützt die Haut vor Alterung und Sonnenlicht-Schäden und hält sich geschmeidig (Kollagen)
- Etabliert kollagene Strukturen und Beweglichkeit der Gelenke und erhält Elastizität des Bindegewebes
- Stabilisiert den Blutzucker, senkt die Gefahr für Diabetes Typ2
- Bessere Schlafqualität durch die Bindung am GABA-Rezeptor (wie auch Taurin).
- Vermindert chronische Entzündungen und Schäden durch freie Radikale durch Bildung des Antioxidans Glutathion
- Senkt das Risiko für einige Krebsarten und Tumorwachstum
- Es sorgt für Aufbau und Stärkung unserer Darmbarriere und senkt allergische und Autoimmun-Reaktionen
- Erhöht das Energieniveau durch bessere Regeneration (weniger Müdigkeit, Stress und Ängste)
- Wichtig für die Produktion roter Blutkörperchen
- Unterstützt die geistige Leistungsfähigkeit
Das ist eine lange Liste von Vorteilen, die wirklich erstaunlich ist und durch wissenschaftliche Studien abgesichert. Es gibt auch eine Studienreview, die die Wirkungen von Glycin als sehr positiv beurteilen. Sieht man sich alle die sehr verbreiteten „Volkskrankheiten“ an, sieht man, dass Glycinmangel relativ verbreitet sein könnte:
- Arthritis
- Rheumatoide Arthritis
- Leaky-Gut-Syndrom
- Typ 2 Diabetes
- Nieren- und Herzinsuffizienz
- neurologische und psychische Störungen
- chronische Müdigkeit
- Schlafstörungen
- bestimmte Krebsarten
Glycin ist gut für die psychische Gesundheit
Und noch etwas ist sehr interessant: Glycin ist unter anderem ein „hemmender Neurotransmitter,“ der Signale im zentralen Nervensystem abschwächt und somit die Entstehung von Angstgefühlen, und Reizbarkeit vermindert. Glycin kann nicht mit stark angstlösenden, sedierenden Medikamenten wie Benzodiazepinen verglichen werden. Anders, als bei üblichen Beruhigungsmitteln, werden durch die Einnahme von Glycin die kognitiven Fähigkeiten nicht eingeschränkt. Sogar im Gegenteil: In einer Studie zeigte sich eine positive Wirkung auf das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit der Versuchsteilnehmer. In den westlichen Industrienationen wird die Anwendung als milder Angstlöser ohne Bildung von Abhängigkeit allerdings kaum kommuniziert. Da Glycin billig und harmlos ist, hat die pharmazeutische Industrie möglicherweise kein Interesse daran.
Zum Schluss noch ein paar Tipps für Euch, in welchen Lebensmitteln viel Glycin enthalten ist.
Glycin in tierischen Lebensmitteln:
- kollagenreiches/bindegewebe-reiches Fleisch
- Knochenbrühe
- Innereien
- Eier
- fermentierte Milchprodukte
- Lebensmitteln mit Gelatine (Marmelade und Gummibärchen wegen zuviel Zucker nicht empfehlenswert)
- Gelatine Pur (ist biochemisch das gleiche wie Kollagenpulver, aber schmeckt nicht)
- Kollagen-Pulver
Glycin in pflanzlichen Lebensmitteln:
- Soja
- Spinat
- Kohl
- Kürbis
- Banane
- Kiwi
- Reis
- Haferflocken
- Sojaprodukte
- Erdnüsse
Leider ist es in Pflanzen nur in sehr geringen Mengen enthalten. Hier empfiehlt sich dann Glycinpulver als Nahrungsergänzungsmittel. Das ist nicht weniger effektiv, nicht teuer und eine gute Quelle für die tolle, kleine Aminosäure für all diese gesundheitlichen Vorteile.