Nicht alle Hanfpflanzen enthalten Cannabinoide, kurz CBD. Nur aus „Cannabis Sativa L“ kann psychoaktives Marihuana (Haschisch) gewonnen werden. Doch vom „Joint“ der Hippie-Marihuana-Konsumenten bis zu den heutigen, gesundheitlichen Anwendungen hat diese Pflanze in kurzer Zeit einen weiten Weg „zurück“-gelegt – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Bis vor gar nicht langer Zeit als psychoaktives Rauschmittel für Aussteiger verachtet, ist die Cannabispflanze „Sativa L“ dabei, sich ihren alten Ruhm, den sie eigentlich seit Jahrtausenden hatte, wiederzuerobern.
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Bereits vor 6.000 Jahren setzte man Cannabis als Schmerzmittel ein
Laut alten Aufzeichnungen aus China und Indien, legte man Auflagen aus Cannabisblättern auf die Wunden verletzter Krieger, um ihre Schmerzen zu stillen. Die erste medizinische Verwendung von Cannabis wurde von dem chinesischen Kaiser Shen Nung in einer pharmakologischen Abhandlung dokumentiert. Die Chinesen nutzten Cannabis damals effektiv zur Linderung der Schmerzen, gegen Gicht, Malaria und Rheuma. Der chinesische Arzt Hua-t’o hielt 220 n. Chr. in seinen Schriften fest, wie man eine Mischung aus Wein und Cannabis-Harz als wirksames Anästhetikum bei chirurgischen Eingriffen herstellt.
Die Vorzüge der Hanfpflanze, strapazierfähige Fasern für Textilien und Papier zu liefern und die gesunden Öle aus den Samen waren sehr beliebt. Die haltbare Hanffaser war damals das High-Tech-Material der Seiler für Taue und Netze. Auch heute greifen die Klempner immer noch am liebsten zur strapazierfähigen Hanffaser, um Rohre abzudichten.
Erst im Mittelalter verbot die Kirche im Zuge der Hexenverfolgung das Cannabis als Rauschmittel und das alte Heilwissen über die Pflanze als Teufelszeug. Die Verwendung der Fasern und die Öle aus den Samen blieben erlaubt. Im 19. Jahrhundert wurde Hanf wieder verwendet. Man experimentierte gern mit Drogen. So, wie Coca-Cola damals echte Kokablätter enthielt und es bei Adeligen und Intellektuellen schick war, Opium zu rauchen, gab es auch mit Cannabis angereicherte Süßigkeiten. Die billige Baumwolle bereitete der Verwendung von Hanf und Leinen ein Ende.
Das Cannabis-Harz, aus dem man verschiedene aktive Stoffe extrahieren kann, wird in den weiblichen Cannabis-Pflanzen an den ausgereiften Blütenständen ausgeschieden, aber auch in anderen Pflanzenteilen. Außer dem berauschenden Wirkstoff THC enthält es noch 60 weitere Cannabinoide mit unterschiedlichen Wirkungen. Diese werden zunehmend in der „Hanfmedizin“ entdeckt, erforscht und zu verschiedenen Zwecken im gesundheitlichen Bereich aufbereitet.
Das THC hat neben seinen psychoaktiven Effekten auch medizinische Vorteile
Es ist mittlerweile bei der Behandlung von „Grünem Star“ etabliert, Aerosole aus THC werden erfolgreich bei Asthma Bronchiale verwendet. Und schon die Römer kannten die Herpes-abtötende Wirkung des Marihuana.
Ein weiterer Wirkstoff, das Cannabidiol (CBD) tritt gerade einen Siegeszug an. Es wirkt gegen Stress und Angstzustände, es ist breit einsetzbar bei Hautproblemen. Sogar schwer zu behandelnde Hautprobleme, wie Schuppenflechte und Neurodermitis können signifikant verbessert werden. In der Schmerztherapie hat Cannabidiol seinen festen Platz und wird erfolgreich eingesetzt, wo andere Medikamente nichts mehr ausrichten.Epileptische Kinder können wirksam und schonend und mit guten Erfolgen mit CBD behandelt werden.
CBD gegen Schlafstörungen, Angst- und Unruhezustände
Besonders vorteilhaft ist die Fähigkeit von CBD, die heute weitverbreiteten Schlafstörungen, Angst- und Unruhezustände effektiv zu lindern, ohne dass man (bei richtiger Dosierung) mit Abhängigkeiten oder schädlichen Nebenwirkungen rechnen muss. Neuere Veröffentlichungen liefern präklinische und klinische Beweise dafür, dass CBD eine beruhigende Wirkung auf das Zentrale Nervensystem hat.
Eine Studie aus 2019 ergab: Bei 72 Erwachsenen mit Angstzuständen oder Schlafstörungen nahmen die „Angstwerte“ im ersten Monat bei 57 Probanden ab und verringerten sich leicht weiter. Die Schlafwerte verbesserten sich bei 48 Patienten, schwankten aber im Weiteren. Allerdings war hier die Dosierung recht niedrig (25 -175 mg/Tag).
Posttraumatischer Belastungsstörungen
Cannabidiol (CBD) wird auch bei posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS) eingesetzt. Eine Fallserie von 11 Patienten wurde durch eine Studie ausgewertet. Von der Gesamtstichprobe der 11 Patienten zeigten 91% innerhalb von 8 Wochen eine Verringerung der Schwere der PTBS-Symptome. Unerwünschte Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Besonders schien das CBD den Probanden, die unter häufigen Alpträumen als PTBS-Symptom litten, spürbar Erleichterung zu bringen.
CBD bei Depressionen
Auch bei Depressionen wendet sich die Wissenschaft dem CBD zu. Eine der neuesten Studien aus 2020 wertet die bereits festgestellte angstlösende, antidepressive und antipsychotische Wirkung des CBD in Tier- und Humanstudien aus. Die erwiesene Wirksamkeit ist für die Forscher vor allem in Bezug auf das günstige Verhältnis von Risiko und Nutzen interessant.
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