Arnold Ehret hielt die „Völlerei“ für die gefährlichste Angewohnheit der Gesellschaft seiner Zeit. Die Notwendigkeit, eiweißreich zu essen, hielt er für einen Irrtum. Das Leben und die Gesundheit brauche vor allem einen gut funktionierenden Stoffwechsel. Er nannte es eine „absurde Vorstellung“, man müsse Eiweiß essen, um im Körper Eiweiß zu bilden. Eine Kuh trinke ja auch keine Milch, um Milch zu erzeugen. So widmete sich Arnold Ehret ganz der Ausarbeitung einer eigenen Ernährungstheorie – die schleimfreie Heilkost.
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Arnold Ehret
Er war noch jung, als er zum Militär eingezogen wurde, aber bald wegen einer diagnostizierten Herzkrankheit ausschied. Der Gesundheitszustand des 21-Jährigen verschlechterte sich stetig. Arnold Ehret wollte sich aber nicht in sein Schicksal der Krankheit ergeben. Er soll 24 Fachärzte aufgesucht haben und neben seiner Herzerkrankung wurde auch noch eine unheilbare, chronische Nierenentzündung festgestellt. Dennoch reiste Arnold Ehret viel umher, durch Europa und nach Nordafrika. Dabei bemertke er, dass Fasten, Frische Früchte und rohes und gekochtes Blattgemüse seinen Gesundheitszustand deutlich verbesserte.
Arnold Ehret, 1866 geboren in Sankt Georgen bei Freiburg im Breisgau war der Sohn eines recht wohlhabenden Landwirtes und sein Großvater war als Veterinär auch kein armer Mann. So konnte sich Arnold Ehret ganz der Ausarbeitung einer eigenen Ernährungstheorie widmen. Dabei hatten seine Berührungen mit der „Lebensreformbewegung“ und den „Vitalisten“ durchaus Einfluss auf seine Lebensanschauungen. Zuerst befasste er sich stark mit dem Fasten und seinen Wirkungen auf den Stoffwechsel. Insbesondere bemerkte er, dass dadurch auch schädliche, giftige Rückstände von Medikamenten aus dem Körper entfernt werden. Das Fasten nahm auch später einen zentralen Punkt in seiner Ernährungslehre ein. Wenn auch seine Suche aus der Triebfeder kam, selbst gesund zu werden, so versuchte er aber auch sorgfältig, die gemachten Erfahrungen in ein zusammenhängendes System zu bringen und die Gründe zu erforschen. Seine Ernährungslehre wurde in Englisch übersetzt und fand in den USA großen Zulauf.
Er fand heraus, dass es gerade der Wechsel zwischen Fasten ist – also der Reinigung des Körpers, das die Ernährungsfehler quasi wie bei einem gründlichen Hausputz aus dem Körper entfernt. Und der dann wieder einsetzenden Rohkost- und Blattgemüse-Ernährung, die eine tiefgreifende, echte Gesundung herbeiführen kann. Er selbst sagte, er habe damit einen optimalen Gesundheitszustand erreicht, der seine Erwartungen noch übertraf.
Daraus entwickelte er die zwei Grundsätze seiner Ernährungslehre, die er die „Schleimfreie Heilkost“ nannte:
1. Alle Krankheiten und Leiden entstehen, außer wenigen Ausnahmen, von falscher, unnatürlicher viel zu eiweißreicher und fetthaltiger Ernährung und Überernährung.
2. Fasten ist das einzige von Natur aus funktionierende Mittel, die Konsequenzen der Fehlernährung wieder rückgängig zu machen.
Die „Völlerei“, eine gefährliche Angewohnheit
Arnold Ehret hielt die „Völlerei“ für die gefährlichste Angewohnheit der Gesellschaft seiner Zeit. Die Notwendigkeit, eiweißreich zu essen, hielt er für einen Irrtum. Das Leben und die Gesundheit brauche vor allem einen gut funktionierenden Stoffwechsel. Er nannte es eine „absurde Vorstellung“, man müsse Eiweiß essen, um im Körper Eiweiß zu bilden. Eine Kuh trinke ja auch keine Milch, um Milch zu erzeugen.
Fette verlangsamen nach seiner Lehre den menschlichen Stoffwechsel, können aber deswegen auch eingesetzt werden, um bei zu heftigen Entschlackungs- und Entgiftungsprozessen abzubremsen.
Die falsche Ernährung sorgt, so Ehret für eine Art „Verstopfungen“ im Körper durch einen Schleim, der sich aus schlecht Verdautem, Überbleibseln und Rückständen von falscher Nahrung im Körper ansammelt. Daher soll man sich mit Lebensmitteln ernähren, die keinen solchen Schleim im Körper bildet. Arnold Ehrets Ernährungslehre legt also das Gewicht nicht auf die „rohen“, sondern besonders auf „schleimfreien“ Lebensmitteln – wegen deren reinigender Wirkung.
Als schleimfreie Heilkost gelten eiweiß- und fettarme sowie basenbildende Lebensmittel. Das sind:
- alle Sorten Obst, Nüsse (außer Walnüsse) ,
- stärkefreies Gemüse (Rosenkohl, Spargel, Brokkoli, Sellerie sowie Zwiebeln, Paprika, Lauch, Rote Beete, Tomaten, Zucchini)
- gekochte oder meist rohe Blattgemüse (Salate, Spinat).
Schleimbildende Nahrungsmittel sind dagegen:
- Milchprodukte (Käse, Quark,… )
- Fleisch- und Fischprodukte, Eier
- Getreide und Getreideerzeugnisse (Brot, Nudeln, usw.)
- Hülsenfrüchte
- Pflanzenöle
Eine sehr wichtige Regel heißt hier: EINFACHHEIT.
Also nicht zu viele verschiedene Nahrungsmittel miteinander mischen. Die reinigende Wirkung durch das Fasten und die entsprechende Ernährung wird heute von vielen Menschen sehr geschätzt, die sich entgiften wollen. Sei es von Medikamentenrückständen, Pestiziden und Herbiziden, die fast überall schon in die Nahrungskette gelangt sind oder von den vielen Stoffen, die die Industrie in Kunststoffen, beschichteten Pfannen, Verpackungen usw. benutzt und die sich im Körper ansammeln und wiederum neue Krankheiten hervorrufen.