Der Gundermann – die wertvolle Heilpflanze

Der Gundermann auch Gundelrebe genannt, ist für die meisten Tiere giftig und wächst gern in der Nähe der Menschen, was bedeutet, dass wir ihn essen sollten, um gesund zu bleiben. Er regt zudem den Stoffwechsel an und stärkt uns, eine wertvolle Pflanze, die du vorbeugend konsumieren solltest, weil sie sich so deutlich zeigt. Magen-Darm-Störungen, Pigmentflecken, Mundgeruch und Zahnfleischentzündungen sind ein paar der möglichen Anwendungsgebiete dieser starken Pflanze.

➥ Autor: Barbara M. Thielmann

Der Glücklichkeitsfaktor von Wildkräutern

Kennst du die Salatbar der Natur? Sie wartet auf dich direkt im nächsten Waldstück bzw. der nächsten Wiese. Und zwischen all den feinen Kräutlein wie Scharbockskraut, Schaumkraut, Knoblauchrauke, Vogelmiere, Ehrenpreis finden wir fast überall, ganz nahe beim Menschen, den Lippenblütler Gundermann, auch Gundelrebe genannt oder lateinisch Glechoma hederacea.

Die Natur stellt uns ihre eigenen Rezepte zur Verfügung und wenn wir sie essen, dann essen wir Leben und Sauerstoff. Die höchste Nährstoffdichte, die du finden kannst, wird durch die Wildkräuter bereitgestellt. Isst du sie regelmäßig, steigt dein Wohlbefinden und deine Stimmung. Die Glücklichkeitskurve steht dann ganz oben.

Foto: Pflanzenfreund.com

Die Botanik des Gundermanns

Der Gundermann wächst, ähnlich wie das Veilchen, in Teppichen. Ein Grund dafür, dass er in Teppichen wächst ist die Seitensprosse. Das heißt, du hast ein Exemplar und dieses macht zu Seite einen Spross und bildet wieder ein eigenes Exemplar. So kommt ein sich nach und nach ausdehnender Teppich zustande, der sich bis zu 2 Metern aus einem Spross immer weiter entwickeln kann. Der Gundermann gehört, wie schon erwähnt, zu den Lippenblütlern.

Wie erkennst du einen Lippenblütler? Ganz einfach an seinem Stängel, denn der ist vierkantig. Auch wenn du es auf den ersten Blick vielleicht nicht sehen kannst, du kannst es aber sofort erfühlen. Ein weiteres Kriterium bei Lippenblütlern ist, dass sie aromatisch sind. Beim Zerreiben der Blätter werden ätherische Öle freigesetzt, heißt, du riechst sofort etwas. Das Blatt vom Gundermann ist Herz- und Nieren förmig. Damit zeigt sich schon durch die Signatur, dass es für diese Organe geeignet ist. Seine Blüten sind zart Lila, filigran und sehr hübsch.

Foto: @kitzstocker via envato.elements

Der Gundermann ist für den Menschen da

Etwas, das du vielleicht nicht weißt ist, dass der Gundermann für einige Tiere giftig, zum Beispiel für Hunde und Pferde. Deswegen findet man ihn mit seinen Teppichen auch immer unberührt und nicht angeknabbert. Seine Eigenart ist, dass er uns förmlich „ins Haus wächst“. Ein Zeichen, dass er sich uns anbietet und einlädt, von ihm zu kosten, um seine Kräfte zu absorbieren.

Ein Tipp: nehme einmal jeden Tag bei einem Spaziergang 2–10 Blätter vom Gundermann zu dir und das über einen Zeitraum von 3 Wochen (= ein Leberzyklus), dann wirst du den Gundermann spüren. Er stärkt dich, er regt deinen Stoffwechsel an.

Deshalb: vorbeugend von den Kräutern, die sich uns so deutlich zeigen, profitieren, einfach um gesund zu bleiben.

Die Inhaltstoffe des Gundermanns

  • ätherische Öle
  • Gerbstoffe
  • Bitterstoffe (Terpene)
  • Flavonoide
  • wenig Alkaloide

Foto: @rozum via envato.elements

Was machen die ätherischen Öle?

Sie wirken Pilz tötend (fungizid), durchblutungsfördernd, beruhigend, antibakteriell und Auswurf fördernd.

Was machen Gerbstoffe?

Sie wirken adstringieren, also zusammenziehend, blutstillend, stopfend und vor allem Keim hemmend.

Was machen Bitterstoffe (Terpene)?

Bitterstoffe generell regen deine Verdauung an, fördern den Appetit, wirken Gallefluss und Magensaft fördernd. Ebenfalls durchblutungsfördernd, wärmend und stärkend.

Wie wirken Flavonoide?

Sie sind besonders Herz stärkend und schützen deine Kapillaren. Sie wirken durchblutungsfördernd, antioxidativ und – ganz wichtig – auch antikanzerogen. Damit verbunden sind sie auch enorm entzündungshemmend. Chronische Entzündungen sind nämlich mittlerweile eine Zeiterscheinung und führen in aller letzter Instanz zu Krebsgeschehen. Von daher sind alle Pflanzen mit vielen Flavonoiden sehr zu empfehlen.

Warum wenig Alkaloide gut sind?

Weil es stickstoffhaltige Verbindungen sind. Wir finden diese zum Beispiel im Nikotin oder im Koffein. Da macht die Dosis eindeutig das Gift, drum ist es gut, wenn wenig davon enthalten ist.

Du siehst also, wie wunderbar reichhaltig und gesund diese kleine Pflanze ist.

Foto: Kostbarenator.net

Anwendungsgebiete des Gundermanns

Du kannst sie bei Atemwegserkrankungen anwenden. Bei Bronchitis, aber auch bei Magen-Darmstörungen und Gallestörungen. Weiter hilft sie bei Hautstörungen, siehe die fungizide Eigenschaft. Bei Wunden, weil sie adstringierend, also zusammenziehend wirkt. Durch ihre Gerbstoffe auch Wundheilung fördernd. Ebenso hilft sie im Mund, weil sie Schleimhaut- und Zahnfleischentzündungen heilen kann. Studien haben ergeben, dass sie Leber regenerierend bzw. schützend wirkt. Auch bei Osteoporose hat man Verbesserungen festgestellt.

Tipp: Vorbeugend konsumieren, wenn sich die Pflanze Dir zeigt (gilt nicht nur für den Gundermann).

Der Badewassertipp: 5 + 5 = 10

Du nimmst 5 Hände voll Gundermannkraut aufkochen mit 5 Liter Wasser. Das ganze 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Und den Sud davon gibst Du Deinem Badewasser hinzu. Deine Gelenke, Deine Muskeln und Deine Nerven werden sich freuen, da es sehr wohltuend wirkt.

Foto: @atercorv via envato.elements

Das Wundkräuteröl

Nimm ein kleines Weißglas (z.B. ein gesäubertes Marmeladeglas) und stopfe es randvoll mit Gundermannpflanzen, soviel, dass Du sie zusammendrücken musst, den Deckel zu verschrauben. Dann stellst Du es auf ein Fensterbrett, das in der Sonne liegt. Licht ist für diesen Prozess wichtig. Nach einiger Zeit wird sich unten im Glas eine Flüssigkeit absondern. Du kannst sie mit einem neutralen Öl vermischen, am besten 2:1, also 2 Teile Gundermann zu einem Teil Öl. Dieses Öl kannst Du zur Wundheilung benutzen. In der Volksheilkunde sagt man auch, dass es Altersflecken verschwinden lässt. Probiere es einfach aus!

Natürlich kannst Du Dir auch eine Tinktur herstellen oder das Gundelkraut direkt als Tee trinken oder eben ganz einfach frisch als Salat verzehren, da ist es dann in der Tat ein lebendes Nahrungsmittel.

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