Ätherische Öle für die Psyche

Der Geruch des Morgenkaffees bei den Großeltern in Deiner Kindheit. Der Duft des Herbstes in dem Jahr, wo Du Deine große Liebe getroffen hast. Sein Parfum, welches Dich immer lächeln lässt, wenn Deine Nase seinen Duft einfängt, das ist das Wunder Deines Geruchssinns. Und dieser ist der einzige, der nicht über das Gehirn geht, wenn er die Gefühlswelt einer bestimmten Situation wieder in uns aufleben lässt. All Deine anderen Sinne – Geschmack – Sehen – Tasten – Hören, sie alle müssen erst Dein Erinnerungsvermögen bemühen, um Dich wieder in die Vergangenheit oder zu bestimmten Situationen eintauchen zu lassen. Aber ein Duft besitzt die Eigentümlichkeit, Dich unverzüglich und unvermittelt auf eine Reise durch Raum und Zeit mitzunehmen. Deswegen können ätherische Öle auch Deine Psyche wieder stimulieren und aufbauen, wenn es ihr mal nicht so gut geht.

➥ Autor: Barbara M. Thielmann

Hier findest du eine Auswahl an ätherische Öle von Waldkraft

Dein Geruchssinn – nicht greifbar, aber dich immer berührend

Schneller und eindringlicher als jeder andere Sinn im Körper, fast magisch, reagiert dein Geruchssinn. Und es kommt nicht von ungefähr, wenn man sagt, dass man jemanden „nicht riechen“ kann. Wir alle haben unseren Geruch, ebenso wie Situationen „ihren Geruch“ haben. Es gab Zeiten, da konnten Ärzte alleine durch den bloßen Geruch eines Patienten Diagnosen stellen.

Der ätherische Aspekt der Düfte

Man weiß heutzutage durch die Forschungen von Valerié Hunt, Professorin an der Universität von aus Los Angeles, dass es im Grunde nur zwei Elementzustände gibt, die der Körper sofort aufnimmt. Das sind die Essenzen von Pflanzen und die Spurenelemente. Und zwar vollkommen unabhängig davon, wie man sie einnimmt. Also ob man sie einatmet, einreibt oder einfach nur berührt. Mit Pflanzenpulvern, Pflanzensäften, Aufgüssen und Alkoholauszügen schafft man das nicht. Einzig die ätherischen Öle haben die energetische Fähigkeit, Materie zu durchdringen.

Das Aroma der Pflanze bildet deren Identität und das ätherische Öl ist ihre Quintessenz – ihr Ich. Ihre kostbare Seele. Bevor es seine Wirkungen auf den stofflichen Körper ausübt, wirkt es bereits auf der feinstofflichen Ebene. Warum das so ist, kann die moderne Wissenschaft aber nicht erklären. Wen wundert’s, schließlich ist sie fern jeder Empathie.

Foto: @Prostock-studio via envato.elements

Aromatherapie mit ätherischen Ölen

Unter Aromatherapie versteht man die Behandlung von Krankheiten mit Aromen (Essenzen von ätherischen Ölen). Aromatherapie lässt sich in den Bereich der natürlichen und/oder alternativen Medizin einreihen. Hier wirkt sie vorbeugend, heilend und auch schützend. Vor allem aber pflegt die Aromatherapie mit ätherischen Ölen dein Wirkungsfeld und bringt es wieder in Ordnung, stellt dein inneres Gleichgewicht wieder her.

Ziel der Aromatherapie

Das Ziel dieser sanften Therapie ist es, das natürliche Immunsystem zu stärken, wieder Energie zuzuführen, um den Arzt, der in jedem von uns steckt, wieder zu wecken. So kann man auch sagen, sie ist eine „Medizin“ für Menschen, die noch nicht schwer erkrankt sind, bzw. gesund sind und dies bleiben möchten. Also mehr eine präventive Medizin und dann erst eine heilende. Wir wissen auch, dass gute Laune und Fröhlichkeit, die Verbindung zum höchsten Selbst spüren, wohl die zuverlässigsten Heilmittel sind. Der Lebensrhythmus unserer Zeit aber entfernt uns jeden Tag mehr von der Natur und ihren Wohltaten. Wohl auch mit ein Grund, warum unsere Psyche immer mehr mit reagiert, sich verletzt und angeschlagen fühlt.

Deswegen schauen wir uns nun auch einige ätherische Öle für die Psyche an.

Aroma-Diffuser sollen Räume angenehm duften lassen. Foto: @microgen via envato.elements

Doch bevor wir das tun, hier vorab einmal 10 Goldene Regeln für dein Wohlergehen

  1. Deine Ernährung
  2. Deine Atmung
  3. Deine körperliche Bewegung
  4. Deine Entspannung
  5. Dein Schlaf
  6. Die Bedeutung des Wassers für dich
  7. Die Macht deines positiven Denkens
  8. Die Ausgewogenheit deines Gefühls- und Geschlechtslebens
  9. Die Sonne, weil sie dich regeneriert
  10. Die ätherischen Öle und deine Nutzung dieser kleinen Tausendsassas

Wellen positiver Schwingung

Alle ätherischen Öle erzeugen Wellen positiver Energie und laden deine Zellbatterien wieder auf und sind:

  • antiseptisch, mikrobentötend, infektionshemmend
  • entgiftend, lösend, ausscheidungsfördernd
  • revitalisierend, die Lebensenergie unterstützend
  • Regulatoren des Nervensystems und der Hormondrüsen

Ätherische Öle lassen sich auch im Badezimmer gut einsetzen. Foto: @Nestea06 via envato.elements

Morgens

So kannst du zum Beispiel jeden Morgen nach einer erfrischenden bis kalten Dusche mit spannungserhöhenden, dynamisierenden ätherischen Ölen einreiben. Wenn du ein neutrales Trägerbasisöl hast, zum Beispiel Mandelöl oder Aprikosenkernöl, kannst du einzeln oder auch durchaus gemischt Rosmarin, Orange, Zitrone oder Eisenkraut hinzugeben. Das empfiehlt sich immer, da einige Öle nie pur auf die Haut gegeben werden dürfen, da sie zu Verbrennungserscheinungen führen können. Dazu gehört z.B. Zimtöl. Deshalb immer ein Basisöl benutzen.

Ätherische Öle im Badewasser. Foto: @yurakrasil via envato.elements

Abends

Dusche dich abends warm oder bade mit entspannenden ätherischen Ölen wie z.B. Lavendel, Majoran, Orange, Petit Grain, Basilikum. Damit sie sich besser mit dem Badewasser verbinden, kannst du Sahne nehmen und sie darin verrühren. Danach gibst du sie deinem Badewasser bei.

Ätherische Öle sind keine Allheilmittel, aber über den Atem aufnehmen und den Körper agieren lassen ist und war schon immer eine sehr große Entlastung mit Selbstheilungshilfe. Und in 80% aller Fälle ermöglichen sie eine merkliche Verbesserung des Gesamtzustands und einer Wiedererweckung der Lebensenergie. Was ja gerade bei Themen, die von der Psyche her kommen, wünschenswert ist.

Und hier ein paar Vorschläge zum Ausprobieren, wenn Du Deiner Psyche etwas Gutes tun möchtest. Denk daran, bei Bädern brauchst du eine Trägermischung für das Öl. Schlagsahne ist ein bewährter Träger, da sich durch Umrühren das Öl gut homogenisiert. Für Einreibungen brauchst du gute Trägerbasisöle, wie oben schon erwähnt. Einen leichten Alkoholauszug für Zerstäuben der Öle (Hydrolate).

Schlaflosigkeit: Majoran + Lavendel od. Orange + Lavendel zur Zerstäubung + entspannendes Bad

Angstzustände/Beklemmungen: Majoran + Basilikum (Nahrung für die Nervenzelle) + Eisenkraut

Mattigkeit/Erschöpfung: Rosmarin + Bohnenkraut (innerlich) + als Einreibung

Generell gibt es ein paar Öle, die alleine nur durch Verdunsten deine Stimmung heben und dir ein Gefühl von Geborgenheit geben können. Das Glücksöl Nummer 1 ist hier das Eisenkraut. Das Öl zum Fröhlich sein ist Mandarine. Um frei Atmen zu können hilft Thymian und Rosmarin, aber auch Zimtöl öffnet. Und Harmonie verströmt das Sandelholz und das Rosenholz. Deine Spannkraft holt dir Wacholder, Rosmarin und Koriander schnell zurück.

Foto: @Shaiith via envato.elements

Zusammenfassung

Das Einatmen einer mit ätherischen Ölen erfüllten Luft würde ausreichen, um zahlreiche Epidemien zu vermeiden (siehe Zimt und Rosenöl bei der Pest im Mittelalter!). Es würde die Entspannung erleichtern und dazu beitragen, deinem Organismus eine Zellharmonie als Faktor für Gesundheit, Lebensfreude und Glück zu vermitteln. Also nur Mut beim Einstieg deine Stimmung und Gefühlslage mithilfe von ätherischen Ölen zu heben. Denn Atmen müssen wir ja sowieso…

Literatur: Nelly Grosjean, Aromatherapie Knaur Verlag

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