Sternschnuppen-Fans aufgepasst: Die Quadrantiden kommen!

Keine Wünsche offen und Sternschnuppen sind Dir schnuppe? Selbst dann solltest Du Dir diesen Sternschnuppenregen nicht entgehen lassen. Er erreicht seinen Höhepunkt vom dritten auf den vierten Januar 2022. Hier erfährst Du alles Wichtige dazu.

Autor: Andreas Müller-Alwart

In Spitzenzeiten werden bis zu 130 Sternschnuppen pro Stunde (!) erwartet. Die sind jedenfalls für die Nacht vom dritten auf den vierten Januar angekündigt. Der Sternschnuppenregen beginnt bereits im alten Jahr am 29.12.2021 und zieht sich bis zum 12.01.2022 hin. Eingefleischte Sternschnuppenfans wissen, dass dieser Zeitraum eines Jahres immer ein ganz besonderes Ereignis darstellt. Überall auf der Nordhalbkugel sind die verglühenden Meteoriten gut zu sehen und auf jeden Fall in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Nur ein weitgehend klarer Himmel sollte natürlich gegeben sein.

Der Meteoritensturm entsteht dadurch, dass die Erde auf ihrer Ellipsenbahn um die Sonne auch durch die Umlaufbahn des Asteroiden 2003 EH saust. Dessen Bruchstücke verglühen im Weltall und ermöglichen dieses einzigartige Schauspiel. Asteroiden gibt es im Weltall unzählige und einige werden gut im Blick behalten, weil sie der Erde relativ nahe kommen und ein Einschlag eines Asteroiden natürlich große Auswirkungen mit sich bringen könnte. Auf der anderen Seite würden Wissenschaftler schon gerne die speziellen Rohstoffe, die ein Asteroid mit sich bringt, einsammeln und erforschen.

Die Quadrantiden

Die Quadrantiden sind nach dem Sternbild Mauerquadrant benannt, welches sich zwischen den Sternbildern Herkules, Drache und Bärenhüter befindet. Hier liegt der Radiant des Meteorschauers – also der Punkt am Himmel, aus dessen Richtung die Schnuppen zu kommen scheinen. Es finden sich im Internet Webseiten, auf denen man seinen Standort, sein Datum und seine Uhrzeit hinterlegen kann: Dann wird angezeigt, wann und aus welcher Richtung Sternschnuppen zu sehen sind bzw. in welche Blickrichtung man schauen sollte. Der richtige Blickwinkel ist wichtig, denn die Sternschnuppen sind immer nur für Sekundenbruchteile zu sehen.

Foto: @claudioventrella via envato.elements

Wissenswertes über die Sternschnuppen

Es ist faszinierend, die Hintergründe dieser flitzenden Objekte zu kennen. Zunächst einmal ist ein weit verbreiteter Irrtum zu klären: Sternschnuppen sind keine sterbenden oder herunterfallenden Sterne, sondern werden von kleinen Gesteinsbrocken aus dem All erzeugt, die beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen. Meistens sind es Asteroiden, aber auch Kometen, von denen diese Meteoriten abstammen. Im Grunde genommen kreisen Asteroiden immer um eine Umlaufbahn und stellen so keine Gefahr für die Erde dar. Wenn sie von der Bahn abweichen oder Teile von ihnen abbrechen, dann verlassen diese Bruchstücke die Umlaufbahn und können als Meteoriten eine Bedrohung für die Erde darstellen. Doch meistens verglühen sie beim Eintritt in die Erdumlaufbahn.

Dem Raser wird unterwegs eingeheizt

Auch kleinere Meteoritenstücke können beim Einschlag auf die Erde eine ordentlichen, viele Kilometer weit hörbaren Knall verursachen. Das faszinierende ist, dass solche Bruchstücke über mehrere Millionen Jahre schon im All unterwegs sein können. Warum verglühen die Gesteinsbrocken auf dem Weg zur Erde überhaupt? Dies liegt rein an der Reibungsenergie, die beim Anflug auf die Erde erzeugt wird. So ein Meteorit hält sich an keine Geschwindigkeitsbegrenzungen – er rast mit 30 bis 70 Kilometern – pro Sekunde! – auf die Erde zu. Also läppische 108.000 – 252.000 Kilometer pro Stunde. Kein Wunder, wenn ihm da unterwegs die Reibungsenergie ordentlich einheizt.

Klein, aber oho

Was wir am Nachthimmel als Sternschnuppe sehen, ist verblüffend klein. Gewöhnlich sind diese Sternschnuppen nur wenige Millimeter groß und meist zwischen ein bis zwei Gramm schwer. Sternschnuppen von der Größe eines Golfballes sind selten, die Größe eines Tennisballes erreicht eine Sternschnuppe nur in Ausnahmefällen. Die Sternschnuppe wird für uns erst sichtbar, wenn sie leuchtet und dieses Leuchten beginnt erst mit dem Eintritt in die Mesosphäre. Da ist der Meteorit noch etwa 80 Kilometer von der Erde entfernt und 50 Kilometer später ist er bereits verglüht und das Lichtlein nicht mehr zu sehen. So wird auch klar, warum die Lichtlein nur kurz am Himmel aufflackern und dann sofort wieder verschwunden sind.

Foto: @twenty20photos via envato.elements

Die erhellende Wiedervereinigung

Meteoriten fangen an zu leuchten, wenn sie auf die Mesosphäre treffen – also in etwa 80 Kilometern Höhe. Die meisten Gegenstände haben sich spätestens in einer Höhe von etwa 30 Kilometern restlos aufgelöst – die Sternschnuppe erlischt. Dennoch sind Meteore über viele Kilometer sichtbar, was an einem speziellen Energiephänomen liegt. Durch die sehr hohe Geschwindigkeit entsteht eine enorme Energie – sie wird als kinetische Energie bezeichnet. Und diese entreißt den Atomen der Luftteilchen die Elektronen. Dadurch wird die Luft ionisiert und eine Plasmakugel entsteht. Wenn sich im Anschluss daran diese Elektronen wieder mit den Atomkernen vereinen, entsteht dabei das grelle Leuchten. Diese Wiedervereinigung wird als Rekombination bezeichnet und das grelle Leuchten als Rekombinationsleuchten. Bei größeren herum sausenden Gegenständen kann ein Meteorschweif entstehen, der dann für eine Weile die Flugbahn des Meteoriten erleuchtet.

Wie wird die Beobachtung der Sternschnuppen zum Erfolg?

Es braucht kein spezielles Fernglas oder Sternglas oder dergleichen, um die Sternschnuppen zu beobachten. Stattdessen sind folgende Tipps hilfreich:

Zunächst einmal im Internet prüfen, wann welche Sternschnuppen zu erwarten sind. Dann die Wettervorhersage checken: Bei bedecktem Himmel braucht man erst gar nicht loszuziehen. Und je nach Wettervorhersage lohnt sich eine entsprechende Bekleidung. Ein bequemer Sessel oder eine Liege und eine Decke können nicht schaden, denn der Sternschnuppenjäger braucht manchmal so viel Geduld wie der Jäger auf dem Hochsitz oder der Angler am Fischteich. Aber das ist ja gerade das Schöne: Man kann ein wenig dösen, die frische Luft bewusst genießen und sich dessen bewusst erden, wie klein so ein Menschlein ist im Vergleich zum großen Weltall über und um uns herum. Vielleicht ist es auch der richtige Moment, noch einmal zu überdenken, was man sich leise wünschen möchte, wenn man eine Sternschnuppe sieht. „Hüte Dich vor Deinen Wünschen – sie könnten in Erfüllung gehen“, besagt ein traditionelles Sprichwort (1). Es meint übrigens keineswegs, man solle sich nichts wünschen, sondern es ermahnt eher dazu, seine Wünsche sehr achtsam und zielgenau zu formulieren.

Warten auf den Auftritt der Stars

Mit einer Liege, Decke und einem wärmenden Getränk gilt es jetzt nur noch einen Lichtarmen Ort zu finden. Je nach Standort ist das gar nicht so einfach, wie so mancher rasch feststellen wird. Es ist noch akzeptabel, wenn man Lichter entfernt im Rücken hat, aber in Blickrichtung der erwarteten Sternschnuppen sollte es so dunkel wie möglich sein. Die Augen brauchen eine gute Viertelstunde bis sie sich an die Dunkelheit angepasst haben. Jetzt braucht es nur noch Geduld: Sterne sind wie Stars – sie lassen manchmal etwas auf sich warten.

Es ergibt Sinn, sich eine Karte mit den Radianten zurechtzulegen, damit man die richtige Blickrichtung vor Ort findet. Wer allerdings mit Smartphone oder Laptop am Standort hantiert, der verliert natürlich wieder für 20–30 Minuten die Adaption an die Dunkelheit. Also vielleicht einfach mal die Elektronik zu Hause lassen und nur einen analogen Kompass mitnehmen? Mit Sicherheit werden diese Stunden zu einem herrlichen Erlebnis und zu einem weiteren erfreulichen Auftakt zum Jahresbeginn.

Foto: @dashapats via Twenty20

Gedankenblitze im Vakuum

Wem dieser Blick ins Weltall in einer kalten, dunklen Nacht noch nicht Ehrfurcht einflößend genug ist, dem sei folgender Gedanke mit auf den Weg gegeben: Alles, was wir als Materie um uns herum als solche erkennen, ist ein Bruchteil dessen, was uns als Vakuum umgibt. Ein Vakuum, in dem nichts manifestiert ist, sondern das man als „Meer der Möglichkeiten“ (Interwelt (2)) verstehen kann. Vergleicht man das unendlich erscheinende Weltall und dieses Vakuum, so wird einem bewusst, wie wenig wir von diesen Möglichkeiten, die uns umgeben, wissen und ausschöpfen. Ein neuer Gedankenblitz aus dieser Welt ist vielleicht vergleichbar mit einer Sternschnuppe. Allerdings können wir einen solchen Gedankenblitz festhalten, während eine Sternschnuppe fast immer vollständig verglüht. Und vielleicht liegt in einem solchen Gedankenblitz in jeder Nacht auch schon die Lösung für die Erfüllung eines Sternschnuppen-Wunsches. Achtsamkeit lohnt sich also in so einer Nacht noch mehr als sonst.

Termin verpasst? Weitere Chancen im ersten Halbjahr 2022

Wenn Du den Termin verpasst, so gibt es ein paar weitere Gelegenheiten in diesem ersten Halbjahr 2022. Die Lyriden folgen vom 14. bis 30. April, die Eta Aquariiden vom 5. – 6. Mai und die Perseiden vom 12. bis 13. August.

Literaturverzeichnis:

(1) Zitat aus dem asiatischen Raum, für das es mehrere Varianten und Quellen gibt. Die Primärquelle ist mir nicht bekannt.
(2) „Quantenphilosophie und Interwelt“ Prof. Ulrich Warnke, Scorpio-Verlag


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