Scharfe, sehr exotisch-indische Spinatsoße, die nur zwei Alternativen zulässt: Die einen werden sie lieben, die anderen werden sie hassen. Dafür sprechen schon einige der Zutaten wie Knoblauch, Kreuzkümmel, Koriander, Curry, Ingwer, Cardamom und nicht zuletzt auch die Schärfe. Die indische Spinatsoße eignet sich so zum Naschen als Beilage für Herzhaftes oder als Sauce für Nudelgerichte, z. B. Spaghetti. Koch-was-Gewagtes–Tag ist die Herausforderung für den 08. November 2021. Es braucht mutige und experimentierfreudige Köche für den Koch-was-Gewagtes–Tag. Das liegt daran, dass niemand so richtig weiß, was für Gerichte dabei herauskommen.
➥ Autor: Andreas Müller-Alwart
➥ Buch zur Sendung: Indische Küche Dishoom
Zutaten für bis zu 4 Personen:
1 kg Bio-Blattspinat
150 g Bio-Frischkäse
120 ml Vegetarische Brühe (am besten glutamatfrei)
1 Handvoll Rosinen oder Sultaninen
1 Handvoll Cashewkerne (Cashewkernbruch)
Ca. 2×2 cm großes Stück Bio-Ingwer und gleiche Menge Bio-Knoblauch
1 TL Kreuzkümmelpulver
1-2 EL Curry (Hot Madras)
1 TL Korianderpulver
1 TL Kardamom-Saat (ohne Schale)
1 TL Kurkumapulver (Vorsicht: Färbt sehr!)
Zubereitungszeit:
ca. 30 min
Und so geht’s:
Den Blattspinat sanft im Wasser abspülen und auf einem sauberen Tüchlein abtropfen lassen. Einen Dampfgartopf auf Temperatur bringen, um den Spinat zu dämpfen. In der Zwischenzeit den Ingwer und Knoblauch entweder zu einer feinen Paste mit etwas Wasser pürieren oder mit dem Hackmesser in sehr kleine Stücke zerhacken. Den Spinat im Dampfgartopf dämpfen, aber nicht durchgaren, sondern nur bis er weicher ist und in sich zusammenfällt. Währenddessen können wir die Cashewkerne bzw. Cashewkernebruch und die Rosinen in kleine Stück mit dem Hackmesser zerkleinern und beiseitestellen. Die Kardamom-Saat zerkleinern wir mit einem Mörser und zermahlen alles so fein wie es geht.
Wenn der Spinat fertig vorgegart ist, stellen wir ihn beiseite und schütten etwa 150-200 ml der Dampfgarwassers des Spinates ab. In einer hohen Pfanne machen wir etwas Öl (Rapsöl) heiß und braten kurz die kleingehackten Ingwer- und Knoblauchstücke (bzw. die pürierte Masse) an. Zum abgegossenen Garwasser es Spinates geben wir etwas vom Konzentrat der vegetarischen Brühe hinzu und verrühren es gut. Damit löschen wir dann die Masse in der Pfanne vorsichtig ab. In diesen Sud geben wir jetzt nacheinander Kardamom, Curry, Kreuzkümmel, Kurkuma* und Koriander hinein und verrühren alles gut. Dann darf der vorgedämpfte Spinat darin baden und die Vielfalt der Gewürze in sich aufnehmen. Unser Gericht darf jetzt gerne noch etwas durchziehen, aber nicht mehr kochen. Gegen Ende kommt der Frischkäse hinzu und wird schön cremig mit dem duftenden und dampfenden Spinat verrührt. Unser Gericht ist gelungen, wenn es eine deutliche Schärfe hat, der Spinat wie in einer Soße Carbonara schwimmt und die Soße selbst leicht gelblich ist. Der Knoblauch, Ingwer, Kreuzkümmel und das Curry sollten nicht zu deutlich im Vordergrund sein, während das Kardamom sich gerne etwas nach vorne drängeln darf. Beim Servieren kommen jetzt noch ein, zwei Teelöffel der gehackten Cashewkern-Rosinen-Masse darüber.
Die indische Spinatsoße eignet sich – mit etwas weniger Brühe und somit dickflüssiger angerichtet – als Beilage für Fleisch und viele andere Gerichte wie z. B. Fava (griechischer Gelbe-Linsenbrei) oder eben mit Spaghetti als Nudelsoße. Nudeln und Kartoffel- oder Linsenpurret nehmen der Soße etwas Schärfe.
*Tipp: Wer sich nicht sicher ist, ob er Kardamom am Gericht mag, der kann das Gewürz auch erst einmal weglassen und separat eine kleine Probierschale richten, über die er dann den zermahlenen Kardamom streut.