Wach werden auf eine gesunde Art und Weise? Geht das? Ja, zum Beispiel mit einer kalten Dusche, einem Waldspaziergang oder wer es etwas gemütlicher mag – mit einer Tasse Matcha-Tee. Was es auf sich hat, mit dem grünen Pulver und wie es Deiner Gesundheit dienen kann, erfährst du in unserem Beitrag. Das japanische Wort „Matcha“ bedeutet übersetzt nichts anderes als gemahlener Tee und doch stammt der besondere Grüntee ursprünglich aus China. In der traditionellen chinesischen Medizin wurde der Matcha, der in buddhistischen Klöstern hergestellt wurde, schon früh als Heilmittel eingesetzt.
➥ Autor: Michael Rudolph
➥ Buch zum Beitrag: Matcha – Das gesunde Grüntee-Wunder
➥ Produkt zum Beitrag: Matcha Green Tee
Zum echten Wachmacher wird Matcha-Tee durch den hohen Anteil an Koffein. So steckt in einer Schale Matcha-Tee (aus 4 Gramm Matchapulver) rund 150 Milligramm Koffein – was in etwa dem Koffeingehalt eines Espressos entspricht. Der große Vorteil im Matcha besteht darin, dass das Koffein in einer besonderen Form vorliegt, nämlich gebunden an die ebenfalls im Tee vorhandenen Gerbstoffe. Diese verhindern die Aufnahme des Koffeins im Magen. Es gelangt somit nicht direkt ins Blut, wo es zu Effekten wie zittern, Nervosität oder Aufregung führen könnte.
Das Koffein des Matcha wird erst später im Verdauungssystem vom Körper absorbiert, wo die Abgabe über einen erheblich längeren Zeitraum erfolgt. Aus diesem Grund ist das Koffein viel verträglicher, als das isolierte Koffein in anderen koffeinhaltigen Getränken wie beispielsweise in Kaffee. Da regelmäßiger Koffeingenuss zu einer Abhängigkeit beziehungsweise zu Entzugserscheinungen führen kann, solltest Du den Genuss von Matcha-Tee auf zwei bis maximal drei Tassen pro Tag beschränken. Schwangeren Frauen, Kindern sowie koffeinsensiblen Menschen ist das Powergetränk nicht zu empfehlen.
Doch wirkt der Tee nicht nur durch den Gehalt an Koffein positiv. Zahlreiche Antioxidantien binden freie Radikale im Körper. So können beispielsweise Zellen repariert, Entzündungen gelindert und Arterien regeneriert und werden. Durch den Anteil der Aminosäure L-Theanin werden die die Alphawellen im Gehirn verstärkt. So kann eine entspannte Grundstimmung entstehen, welche Stress abbaut. Zudem wird das Gedächtnis stimuliert sowie die Konzentration verbessert.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Matcha auf einen Blick:
- Koffein (auch als Teein bezeichnet)
- Aminosäuren wie bspw. L-Theanin
- Antioxidantien (Catechine) wie z.B. EGCG (Epigallocatechingallat)
- Chlorophyll
- Unterschiedliche Vitamine
- Calcium
- Eisen
- Kalium
- Proteine
Für die Zubereitung eines guten Matcha-Tees solltest Du folgendes beachten:
Einen Teelöffel Matcha in eine Tasse oder eine japanische Teeschale sieben. Durch das Sieben werden Klumpen vermieden. Dazu 80 ml heißes Wasser geben (70 – 80° C). Nun kommt eine Besonderheit: Der Matcha wird traditionell mit einem Bambusbesen angerührt. Die Bewegung erfolgt aus dem Handgelenk heraus, vor und zurück, nicht im Kreis. Dabei entsteht der typische Schaum des Matcha-Tees. Abschließend rührst Du vorsichtig an der Oberfläche um die letzten Bläschen zu entfernen. Nachdem der Tee ein paar Minuten geruht hat, kannst Du den Matcha in kleinen Schlückchen genießen. Um die gesundheitlichen Wirkungen voll auszuschöpfen, solltest Du Süßstoffe wie Zucker, Honig etc. nicht hinzufügen. Ingwer hingegen verbessert den Geschmack und kann die Vorzüge des Matchas potenzieren.
Im Verkaufsangebot der Matcha- Welt findest Du zahlreiche Angebote des Tees. Eine geringe Qualität lässt sich an gelblicher bis brauner Farbe des Pulvers erkennen. Ist der Tee sehr bitter kannst Du ebenso von einer minderen Qualitätsstufe ausgehen. Hochwertiges Matcha zeigt leuchtende Grüntöne und besticht mit komplex ausgebildeten Geschmacksaromen.
Liebhaber beschreiben das Getränk als cremig- intensiv, fruchtig- nussig sowie bitter- süßlich. Licht und Wärme sind die größten Feinde des Matcha. Wenige Stunden Sonnenlicht reichen aus, um die meisten Wirkstoffe zu zerstören. Am besten bewahrst Du den Matcha im Kühlschrank in einem möglichst luftdicht verschlossenen Behälter auf, sodass der Tee weder austrocknen noch fremde Gerüche aufnehmen kann. So behält das Pulver nach dem Öffnen der Verpackung etwa drei bis vier Wochen seine Frische. Grundsätzlich gilt: Je frischer das Matcha- Pulver verarbeitet wird, desto wirksamer können sich sowohl Aromen als auch die positive gesundheitliche Wirkung entfalten.
Matcha kannst Du auch in der Küche verwenden. So kann das Pulver Fruchtsäften, Joghurt, Eis, Keksen oder Schokolade durch den einzigartigen Geschmack und die grüne Farbe eine ganz besondere Note verleihen. Ebenso lassen sich herzhafte Gerichte wie zum Beispiel Suppen, Gemüseeintöpfe oder auch selbstgemachte Nudeln aufpeppen.
In Japan ist Matcha mehr als nur ein heißes Getränk. So entwickelte der japanische Teemeister Sen no Rikyu im 16. Jahrhundert die japanische Teezeremonie, die bis heute in Japan praktiziert wird. Die Bezeichnung „Teemeister“ basiert einerseits auf einem umfangreichen Wissen über die Eigenheiten der Tees als auch zu einem großen Teil auf einem spirituellen Weg (Zen-Buddhismus), der durch die Zeremonie initiiert wird. So ist Tee traditionell in Japan kein Getränk für zwischendurch, sondern wird mit einer feierlichen, meditativen Handlung verbunden, die mit streng vorgegebenen Ritualen einhergeht. Die Gäste reinigen sich vor der Teezeremonie mit frischem Wasser den Mund sowie die Hände und neutralisieren damit auf symbolische Weise alles „Schlechte“ das sie gesagt oder getan haben. Der Teeraum wird betreten nachdem ein Gong fünfmal ertönt ist. Die Teeutensilien werden stets nach demselben Muster angeordnet und gebraucht. Jeder einzelne Handgriff ist exakt festgelegt und wird seit Jahrhunderten auf dieselbe Art und Weise ausgeführt.
Fazit: Mit dem Matcha kannst Du wunderbar in den Tag starten. Er bietet viele wertvolle Nährstoffe, vitalisiert auf eine anregende und nachhaltige Art und Weise und ermöglicht, als individuell gestaltetes Morgenritual, den neuen Tag mit innerer Einkehr und Ruhe zu begrüßen.
➥ Quellenangabe: