Ursprünglich stammt die stark duftende Lavendelpflanze aus Persien – heutiges Iran – und verbreitete sich dort zunächst über das komplette Mittelmeergebiet. Kultiviert sowie auch wild, ist die Pflanze heute vor allem in Südfrankreich, Italien und Griechenland, aber auch über weite Teile des Globus bis nach Indien und Nordafrika, verbreitet. Lavendelöl ist ein ätherisches Öl, dass aus den Lavendelblüten hergestellt wird. Erfahre hier alles über seinen Nutzen und den gesundheitlichen Vorteilen für dich.
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Die Anwendung geht zurück bis auf die alten Ägypter
Die Lavendelöl benutzten, um damit ihre Toten zu konservieren. Auch im Römischen Kaiserreich kam der Lavendel zum Einsatz, diese verwendeten ihn vor allem, um Körper und Kleidung zu waschen. Daraus hat sich auch der Name „Lavendel“ hergeleitet, aus dem lateinischen Wort „ lavare“, was so viel wie „waschen“ bedeutet. Der angenehm duftende Lavendel gehört zur Familie der Lippenblütler.
Lavendelöl ist ein ätherisches Öl, dass aus den Blüten der Lavendelpflanze hergestellt wird. Es ist farblos oder schwach gelblich und hat einen angenehmen, aber starken Geruch nach Lavendel. Die folgenden Lavendelarten können für die Herstellung von Lavendelöl hergenommen werden: Echter Lavendel, Speik-Lavendel und Hybrid-Lavendel/Lavandin.
Zur Herstellung pflückt man die frischen Blüten der Lavendelpflanze und unterzieht sie einer sogenannten Wasserdampfdestillation. Dies ist ein Trennverfahren zur Trennung von schwer wasserlöslichen Stoffen. Südfrankreich ist wohl die bekannteste Region, in der Lavendelöl hergestellt wird.
Die Inhaltstoffe der Lavendelpflanze
Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Lavendelpflanze in der Anwendung sind Linalülacetat und Linalool. Ersteres ist verantwortlich für den besonderen Duft der Lavendelblüte, außerdem wirkt es beruhigend, krampflösend und kräftigend. Linalool, dass in vielen weiteren ätherischen Ölen zu finden ist, wirkt ebenfalls beruhigend und harmonisierend, aber auch antibakteriell und antiviral.
Ocimen und Terpinen sind neben vielen Weiteren, ebenfalls Inhaltsstoffe der Lavendelpflanze, und verantwortlich für das breite Wirkungsspektrum. Weiterhin wirkt Lavendelöl unter anderem zellregenerierend, fiebersenkend, schmerzlindernd und immunstimulierend.
Lavendelöl findet in der Kosmetik, im Haushalt und zur Behandlung von Wunden Anwendung. Da Lavendelöl sehr aufwendig herzustellen ist, und dafür große Mengen Lavendel notwendig sind, ist es sehr sparsam einzusetzen. Bereits 20 Tropfen des ätherischen Öls reichen, um daraus 100 ml hochwertiges Pflanzenöl herzustellen.
Lavendel als Heilpflanze
Auch im Garten kann ätherisches Lavendelöl eingesetzt werden. Viele Insekten meiden den starken Geruch der Lavendelpflanze, z. B. Mücken und Ameisen. Möchte man diese verjagen, reicht es meist schon, selbst ein oder zwei Lavendelpflanzen zu ziehen.
Bei Mückenstichen hilft schon eine kleine Menge verdünntes Lavendelöl gegen den Juckreiz.
Beruhigende Lavendelsalbe hilft beim Einschlafen, lindert Nervosität, Anspannung und Juckreiz der Haut. Sie hat eine cremige Konsistenz und zieht schnell in die Haut ein, was bedeutet, dass sie keinen Fettfilm auf der Haut hinterlässt.
Für Menschen mit Einschlafproblemen helfen wohlrichende Sprays aus ätherischen Ölen gut zur Entspannung. Kurz aufschütteln und entweder direkt auf das Kissen, oder in den Raum sprühen. Sie verbreiten ein angenehmes, schlafförderndes Aroma und können Stress und auch Angstgefühle dadurch auf natürliche Weise lindern. Du hast aber auch, die Möglichkeit, dir ein Lavendelkissen mit ins Bett zu nehmen.
Bei Husten & Bronchitis hilfen Lavendelöl-Wickel
Dazu benötigst du ein Tuch, dass du zuvor mit heißem Wasser erwärmst, dann mischt du zwei bis drei Tropfen Lavendelöl mit einem Esslöffel Basisöl und verteilst diese auf dem Tuch. Das du dann auf die Brust legst. Mit einem Schal fixieren und für mind. zwei Stunden wirken lassen.
Die krampflösende Wirkung von Lavendel kann bei Spannungskopfschmerzen lindernd wirken. Trage hierfür ein paar Tropfen auf die Stirn und Schläfen auf. Solltest das ätherische Öl für dich zu stark sein, verdünne es mit einem Basisöl. Du kannst es zuvor in deiner Armbeuge testen, wenn du zu Allergien neigst, um vor der Anwendung die Verträglichkeit zu testen. Gebe dazu einen Tropfen des Öls auf deinen Unterarm. Wenn nach 48 Stunden keine allergische Reaktion auftritt, kannst du das Öl verwenden.
Ein Entspannungsbad mit Lavendel
Die gleiche Anwendung hilft auch bei Verspannungen und rheumatischen Beschwerden, auch hier die betroffenen Bereiche mit Lavendelöl einmassieren. Ein beruhigendes Vollbad mit Lavendel kann bei den genannten Beschwerden ebenfalls hilfreich sein: Als Badezusatz übergieße einfach 100 Gramm Lavendelblüten mit zwei Liter heißem Wasser, lassen den Sud fünf Minuten ziehen, seihen dann ab und geben ihn ins 37 bis 38 Grad warme Badewasser.
Als Massageöl angewandt, ist es besonders wirkungsvoll bei Magen- und Darmbeschwerden. Massiere dazu mit dem Öl den Bauch langsam im Uhrzeigersinn. In der Schwangerschaft kannst du deinen Bauch mit Lavendelöl einreiben, um Juckreiz, Nabelschmerzen und Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen. Bei Zahnschmerzen kannst du einen Tropfen Lavendelöl auf das schmerzende Zahnfleisch geben. Bei Ohrenschmerzen träufelst du einen Tropfen auf ein Wattepad und legen diesen vorsichtig in den oberen Ohrmuschelbereich, bitte nicht in den Gehörgang drücken!
Was du vor dem Kauf beachten solltest!
Das sogenannte Speik- sowie Schopflavendelöl kann in zu hoher Dosierung giftig sein. Empfindliche Menschen, die mit Kopfschmerzen oder anderen Symptomen von Überempfindlichkeit auf den Geruch des Lavendels reagieren, sollten von dessen Benutzung absehen. Weiterhin sollte von einer Behandlung von Kindern unter 2 Jahren mit ätherischen Ölen abgeraten werden, da dies in den schlimmsten Fällen zum Atemstillstand des Kindes führen kann, z. B. durch das Beduften des Kinderbettes. Allgemein ist Lavendel sowie dessen Öl für Kinder ab 2 Jahren unbedenklich anzuwenden (allerdings niedriger dosiert als bei Erwachsenen).