Wenn Du im Netz nach Gesundheit und Nahrungsergänzungsmitteln googelst, wirst Du auf jeden Fall immer wieder über OPC-Traubenkernextrakt stolpern. Und Du wirst Dich fragen, ob es wirklich das Wundermittel ist oder ob der Hype übertrieben ist. In diesem Artikel zeigen wir dir die OPC-Effekte, die Forscher allesamt nachweisen konnten.
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Zuerst einmal: Das seltsame „OPC“ bedeutet „Oligomere Proanthocyanidine“ – der bekannten Gruppe der „Sekundären Pflanzenstoffe“. Auch das ist so ein Schlagwort, was oft gebraucht, aber selten erklärt wird. Wahrscheinlich geht es Dir ähnlich. Also darum hier einmal kurz, was diese ominösen „Sekundären Pflanzenstoffe“ eigentlich sind.
Sekundären Pflanzenstoffe
Die Pflanzenwelt ist unglaublich vielfältig. Pflanzen haben sehr intelligente Strategien entwickelt, um zu überleben. Denn sie können weder weglaufen noch sich verstecken. Sie haben andere Verteidigungsstrategien entwickelt gegen Schädlinge und gegen das Gefressen werden.
Die Pflanze wehrt sich mit Bitterstoffen oder Giften gegen Schädlinge. Sie bilden auch Wirkstoffe gegen schädliche Umwelteinflüsse und Schimmel. Aber die Pflanzen planen auch das Gegenteil: Sie locken Tiere an, ihre Samen weiterzuverbreiten, damit die Pflanze sich ausbreiten kann.
Ein gutes Beispiel: Erdbeeren wollen, dass Schnecken sie fressen, auch, wenn uns das ärgert. Die Schnecken scheiden die Samenkörnchen auf der Erdbeere unverdaut wieder aus. So säen sie neue Erdbeerpflanzen. Eichhörnchen fressen die leckeren Nüsse und Eicheln und verbuddeln sie als Vorrat im Winter, im Frühling keimen daraus kleine Eichen-, Walnuss- oder Haselnussbäume. Pflanzen bilden schmackhafte und gesunde Früchte, die genau die Tiere gesund und munter halten, die ihre Samen verbreiten.
Der Kerne roter Weintrauben
Diese vielen besonderen „Sekundären Pflanzenstoffe“ sind quasi der Werkzeugkasten der Pflanzen. Wir Menschen nutzen ihre erstaunlichen Eigenschaften gerne für unsere Gesundheit. Die OPC sind solche Stoffe. In besonders hohen Konzentrationen kommen sie in allen Beeren mit roter Schale vor. Hauptlieferant für konzentrierte OPC sind heute die Kerne roter Weintrauben. Da sie massenhaft beim Keltern von Rotwein anfallen, sind sie leicht und in den erforderlichen Mengen verfügbar.
Die Bezeichnung OPC ist also nur ein Oberbegriff für sehr viele unterschiedliche pflanzliche Wirkstoffe. Dazu gehören die Gruppen der Flavone, Isoflavonoide und Neoflavonoide. Meistens enthalten die Pflanzen auch mehrere solcher Stoffe, die in Kombination noch stärkere Effekte zeigen, als die einzelnen Komponenten.
Jacques Cartier – ein französischer Entdecker und Seefahrer
Es gibt eine interessante Geschichte zu OPC aus dem Jahr 1534/35. Der französische Weltumsegler und Entdecker Jacques Cartier segelte an der Küste Nordamerikas entlang bis hinauf in die Sankt-Lorenz-Bucht an der Ostküste Kanadas unterhalb von Neufundland. Das Schiff und seine Mannschaft wurden von einem plötzlichen Wintereinbruch überrascht und steckten fest. Den Seeleuten ging es immer schlechter, da sie nur noch Zwieback und wenig nährstoffreiche Vorräte hatten.
Den Männern fielen die Zähne aus, sie litten unter geschwollenen Beinen, einer nach dem anderen starb. Es war Skorbut, eine gefürchtete Krankheit unter den Seeleuten. Diese Mangelkrankheit wird durch Vitaminmangel ausgelöst, hauptsächlich an Vitamin C.
Bevor noch mehr Männer starben, wurden sie von den indianischen Ureinwohnern gefunden. Die wussten gleich, was den Männern fehlte, weil sie ja selbst jedes Jahr die karge, vitaminarme Winterzeit im Norden überstehen mussten. Die Indigenen (wahrscheinlich Mi’qmaws) kochten Rinde und Nadeln einer Anneda-Pinie ein zu einer Art Tee und gaben diesen den kranken Europäern. Diese erholten sich bald und wurden wieder gesund. Heute weiß man, dass die Rinde dieser Pinienart hohe Anteile an OPC enthalten – und die Nadeln sehr viel Vitamin C.
Das stärkste Antioxidans der Welt
OPC aus Traubenkernextrakt zählt zu den stärksten Antioxidantien, die man auf der Welt finden kann. OPC kommt, wie gesagt, auch in anderen Pflanzen vor, sogar in den rötlichen Häutchen von Erdnusskernen.
Genau in diesen dünnen Häutchen wurden die OPC überhaupt entdeckt: Der Wissenschaftler Jacques Masquelier untersuchte sie 1995, weil man wissen wollte, ob die Abfallprodukte der Produktion von Erdnüssen giftig oder verwertbar sind. Eine Frau, die an Ödemen litt, probierte diese Erdnusshäutchen und wurde nach einigen Tagen völlig beschwerdefrei. Masquelier nahm daraufhin auch andere stark rot gefärbte Pflanzenteile unter die Lupe und fand heraus, dass Traubenkerne besonders viel dieser sekundären Pflanzenstoffe enthielten. Das war der Anfang des Siegeszuges der OPC-Traubenkernextrakte.
Lange Zeit hieß es, es gebe keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass die OPC Traubenkernextrakte tatsächlich positive Gesundheitseffekte bringen. Das seien alles nur Tierversuche oder nicht signifikante Effekte. Das stimmt so schon länger nicht mehr.
Wissenschaftliche Nachweise
So hat bereits eine Meta-Studie zu 16 Studien die positiven Auswirkungen der OPC aus Traubenkernextrakten auf 810 Probanden mit Bluthochdruck untersucht. Es konnte durchweg bewiesen werden, dass Dosen zwischen 100 und 2000 Milligramm Traubenkernextrakt pro Tag den systolischen und den diastolischen (oberen und unteren) Blutdruckwert signifikant senken. Die besten Ergebnisse erzielten dabei Probanden mit Übergewicht unter 50 Jahren.
Auch eine Verbesserung der Durchblutung und der Fließfähigkeit des Blutes allgemein durch OPC konnte in einer Studie über acht Wochen festgestellt werden. Hierzu erhielten 17 Frauen in der letzten Phase der Wechseljahre eine Dosis von 400 Milligramm Traubenkernextrakt. Es war ein blutverdünnender Effekt zu beobachten, der sehr wahrscheinlich das Risiko von Blutgerinnseln und Schlaganfällen reduziert.
OPC lässt Wunden schneller heilen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die an Mäusen durchgeführt wurde. Die Forscher behandelten Wunden an Mäusen bei einer Gruppe mit OPC, bei einer anderen nicht. Die mit OPC behandelten Mäuse heilten deutlich schneller. Die Forschung ergab: Traubenkernextrakte erhöhen die Produktion des „vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors“, das ist ein Signalprotein, das von Zellen produziert wird, die Bildung von Blutgefäßen stimuliert und die Wundheilung initiiert.
Die Todesursache Nummer eins der Neuzeit sind Herz-Kreislauf-Krankheiten. Hoher Blutdruck, oxidativer Stress durch freie Radikale, Rauchen, Umweltgifte, Übergewicht und mangelnde Bewegung sowie ungesunde Ernährung tragen dazu bei. Chinesische Wissenschaftler der „Dalian Medical University“ untersuchten, wie OPC auf (mechanische) Schäden der inneren Organe wirkt. Die Studie betrachtete zwei Gruppen Mäuse, eine mit und eine ohne OPC-Gabe.
Oxidativer Stress: Wie freie Radikale zu Krankheiten führen
Die OPC-Mäuse litt unter deutlich weniger oxidativem Stress und ihre Organe heilten und regenerierten sich besser und schneller. Das Herz-Kreislaufsystem verbesserte sich deutlich. Überdies zeigte sich, dass OPC effektiv Schäden am Herzmuskel lindert und auch die Herzfunktion verbessert.
Antioxidantien sind eine scharfe Waffe gegen Krebs. Und OPC Traubenkernextrakt ist das beste Antioxidant. Der oxidative Stress bzw. die freien Radikalen reißen die ihnen fehlenden Elektronen brutal aus den Zellen und damit aus der DNA. Dadurch kann die DNA der Zelle fehlerhaft werden und entarten, Wucherungen entarteter Zellen entstehen und damit Krebs.
Sowohl ein Reagenzglastest als auch Untersuchungen an menschlichen Zellstrukturen belegen, dass das OPC freie Radikale in Reagenzgläsern – so wie sie auch im menschlichen Körper auftreten – innerhalb einer Viertelstunde zu 81 Prozent abtötet. Aber auch an menschlichen und tierischen Zellen war die antioxidative Wirkung von OPC deutlich größer als die von den Vitaminen C, E und Beta Carotin.
Eine Studie an der Universität von Alabama belegte, dass OPC Traubenkernextrakt die Bildung von Krebsmetastasen reduziert und so die Ausbreitung von Krebs hemmen kann. Die Studie wurde an krebskranken Mäusen durchgeführt.
Auch bei Pilzinfektionen zeigt sich die positive Wirkung von OPC Traubenkernextrakt. Anders, als bei antimykotischen Medikamenten, hat OPC zwar dieselbe abtötende Wirkung auf die Pilzinfektionen, zeigt aber keine der sonst üblichen, negativen Nebenwirkungen, wie die Studie beweisen konnte. OPC kann also durchaus als antimikrobielle Therapie angewendet werden.
Nebenwirkungen
Das Schöne ist: Bei keiner der Studien und Tests wurde eine negative Nebenwirkung von OPC Traubenkernextrakt festgestellt. Wenn Du also Nebenwirkungen vermeiden willst, wie sie die chemisch-pharmazeutischen Medikamente oft mit sich bringen, lohnt sich vielleicht für Dich ein Versuch mit OPC. Natürlich kann das kein Ersatz für eine gesunde Lebensführung sein. Aber das müssen wir Euch, unseren gesundheitsbewussten Zuschauern wohl kaum sagen.