Lange Zeit galt Hanf als Rauschgift und seine Benutzer als verpeilte „Kiffer“. Doch in den letzten paar Jahren hat der Hanf eine erstaunliche Wandlung im Ansehen erfahren. Jetzt werden plötzlich die positiven Eigenschaften des Hanf für die Gesundheit ins Blickfeld gerückt. Schon früher wusste man um die schmerzstillenden Eigenschaften und seine beruhigende und schlaffördernde Wirkung. Dabei ist das berauschende THC im CBD-Öl fast gar nicht vorhanden, nur 0,2% – und das reicht nicht im entferntesten, um „high“ zu werden.
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Das Cannabidiol
„CBD“ – das ist die Abkürzung für den darin enthaltenen Stoff Cannabidiol – ist ein Extrakt aus der weiblichen Hanfpflanze (Cannabis Sativa L), der aus den Blüten und Blättern der Hanfpflanze hergestellt wird, nicht das Öl aus den Samen, das keinerlei Cannabidiol enthält. Anders als THC (Tetrahydrocannabinol) im Marihuana, erzeugt CBD beim Anwender keine psychoaktiven Rauschzustände. Das war auch der ausschlaggebende Punkt, dass es in der EU und auch in Deutschland heute rezeptfrei zu kaufen ist. Aber auch das Cannabidiol (CBD) passiert die Blut-Hirn-Schranke und dockt dort an die gleichen Rezeptoren an, wie THC – und entfaltet dort seine eigene Wirkung.
Produkte mit Cannabidiol wurden 2019 in den Novel-Food-Katalog der EU aufgenommen und gelten damit offiziell als „neuartige Lebensmittel“, die auf ihre gesundheitlichen Folgen bewertet werden müssen, um in den Verkauf zu dürfen. Das CBD-Öl enthält zum einen das kaltgepresste Hanföl, den Wirkstoff Cannabidiol, Vitamin E, und Terpene. Es kann eingenommen werden oder in Salben und Cremes Verwendung finden.
Der in der Cannabis-Pflanze gewonnener Stoff, namens Cannabinoid
Dabei ist Canabidiol nur einer der Wirkstoffe unter den aus der Cannabis-Pflanze gewonnenen Cannabinoide. Das sind chemische Verbindungen, die nicht nur in der Hanfpflanze, sondern auch im menschlichen Körper vorkommen. Dieses körpereigene Rezeptorensystem, das „Endo-Cannabinoidsystem“ sorgt für das normale Funktionieren vieler Körperfunktionen und reguliert auch körpereigene Botenstoffe. Es produziert in fast allen allen Körpergeweben selber solche Endo-Cannabinoide, die an verschiedenen Rezeptoren andocken. Dadurch entwickeln die Cannabinoide diese unmittelbar steuernde Funktion im Körper. Wenn Endo-Cannabinoide beispielsweise die Cannabinoid-1-Rezeptoren aktivieren, werden die Signalbahnen im Gehirn in Balance gebracht. CBD schützt so vor Zuständen von Übererregung im zentralen Nervensystem. Cannabinoid-2-Rezeptoren haben dagegen verschiedene Aufgaben und Funktionen im Immunsystem.
Anwendung und Wirkung
Das CBD entfaltet bei oraler Einnahme seine Wirkung in der Regel nach etwa 30 Minuten bis zwei Stunden. Das hängt natürlich auch vom Verhältnis der eingenommenen Menge zum Körpergewicht ab und davon, ob man es auf nüchternen Magen einnimmt oder gerade eine volle Mahlzeit gegessen hat. CBD wirkt ungewöhnlich lange nach: Bis zu 5 Tagen kann es dauern, bis das CBD vom Körper vollständig abgebaut worden ist.
Es gibt Tausende Jahre alte Quellen, die über die wohltuenden Wirkungen von Cannabis auf die Haut berichten. Tatsächlich hat eine wissenschaftliche Studie belegt, dass auch die Haut von Natur aus ein „Endocannabinoid-System“ besitzt. Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass dieses System für die Regulierung der Hautphysiologie sehr wichtig ist. Kommt dieses Endo-Cannabinoid-System aus der Balance, entstehen die verschiedensten Hautkrankheiten. Das bedeutet aber, dass man mit einer für das System passenden, spezifischen Zusammensetzung der richtigen Cannabinoide gezielt gegen Hautkrankheiten arbeiten kann. Eine Studie aus 2019 zeigt, dass Salben mit solchen passend zusammengestellten Cannabinoiden sogar bei Schuppenflechte, Dermatitis jeglicher Art, auch Neurodermitis, sehr gute Erfolge erzielt.
Die schmerzstillende Wirkung von Hanf
Ebenfalls seit Alters her bekannt ist die schmerzstillende Wirkung von Hanf, wie eine ältere Studie aus 2007 nachweist. Damals wurde allerdings das komplette, psychoaktive Cannabis dafür verwendet. Aber auch CBD-Öl zeigt nachweislich solche Effekte. Ein auf die Haut aufgetragenes CBD-Öl kann neuropathische Schmerzen deutlich lindern und ist dabei gut verträglich, wie eine andere Studie aus dem Jahr 2019 belegt.
Bei all den guten Eigenschaften sollte man aber auch mögliche Nebenwirkungen nicht unterschlagen. Normalerweise wird es sehr gut vertragen. Da CBD aber auch Wirkung bei Epilepsie zeigt – selbst dann, wenn es eine sehr schwere und therapieresistente Form ist – , dazu aber in ziemlich hohen Dosen eingesetzt werden muss, kann es auch zu ernsten Nebenwirkungen kommen. Wer sich aber an die Dosierungsanweisung hält, braucht nichts zu befürchten. Am besten wirken die Tropfen, indem man sie unter die Zunge gibt und dort vor dem Herunterschlucken zwei Minuten belässt.
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