Der biblische Held Samson besaß übernatürliche Kräfte und war unbesiegbar. Er konnte Löwen besiegen und auch die riesigen Philister. Als er sich in die schöne Delilah verliebte, beging er – blind vor Liebe – eine Dummheit. Er verriet ihr, dass seine Kraft aus den Haaren stammte. Delilah aber wiederum verriet ihn an seine Feinde, die Philister, sie hatte sich von ihnen bestechen lassen. Also schnitt sie ihm die Haare im Schlaf ab und Samson verlor seine sagenhafte Kraft. Er wurde von den Philistern gefangengenommen und geblendet und ihm wurden die Haare bis auf die Kopfhaut abgeschoren.
➥ Autor: Niki Vogt
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Haare sind ein in unserer Sprache sehr präsenter Begriff
„Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!“ heißt es in dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm. Darin wird ein 12-jähriges Mädchen (gerade noch vor der Entwicklung zur Frau) von einer Hexe in einen Turm ohne Türe gesperrt. Ein Prinz ist von ihrem Gesang betört und klettert an ihrem langen Haar hinauf zu ihre und sie werden ein Liebespaar.
Warum gibt es so viele Geschichten um die Bedeutung langer Haare? Welche Kraft wird ihnen zugeschrieben und was steckt dahinter? Alles nur Erfindung und Märchen … oder gibt es dahinter tatsächlich etwas ganz Besonderes?
Unsere Sprache benutzt viele Redewendungen mit „Haaren“. Haarspalterei, haarsträubend, an den Haaren herbeigezogen, das Haar in der Suppe, zum Haareraufen, Haare lassen, eine haarige Sache, oder das sprichwörtliche Haar in der Suppe.
„Alte Zöpfe abschneiden“ ist hier ein sehr tiefgründiges und weises Sprichwort. Denn unsere Haare speichern beim Wachsen sehr viele Informationen über uns. So kann man zum Beispiel bei Untersuchungen der Haare feststellen, ob jemand Drogen genommen hat oder Alkohol konsumiert, wie lange, wie viel, was und wann. Das sind gerichtsfeste Analysen, keine Kaffeesatzleserei. Bei Mordopfern kann man feststellen, ob und wenn ja, wann sie vergiftet worden sind und womit. Auch gute oder schlechte Ernährung ist an den Haaren ablesbar.
Man kann auf diese Weise sogar ein Haar einer ganz bestimmten Person zuordnen. Das Haar ist wie ein Tagebuch, denn die verschiedenen Bedingungen seines Trägers zu verschiedenen Zeiten verändern die Struktur und Zusammensetzung des Haares. Und da ein menschliches Kopfhaar ca. einen Zentimeter pro Monat wächst, ist es mit all seinen Informationen eine Chronik seines Trägers.
Wer also „alte Zöpfe abschneidet“ der macht einen rigorosen Schnitt, trennt sich von seiner Vergangenheit, will alte Verhaltensweisen ablegen und Vergangenes hinter sich lassen. Ein sehr eindrücklicher Vergleich, der nahelegt, dass man schon früher diese genaue Übereinstimmung ahnte.
Die hohe Bedeutung langer Haare für Attraktivität, Energie und Spiritualität findet sich weltweit
Lange Haare sind in fast allen Kulturen ein Signal für Attraktivität und Gesundheit. Fusseliges, dünnes und brüchiges Haar dagegen signalisiert schlechte Gesundheit und Schwäche. Aber das ist nur eine Seite.
Andererseits sehen wir in Actionfilmen oft die männlichen Helden mit sehr kurzen Haaren oder gar Glatze. Das signalisiert instinktiv, dass derjenige sehr brutal und mitleidlos, geradezu emotionslos agieren wird.
Das Abscheren der Haare bis auf Stoppeln oder gar Glatze hat dementsprechend ebenfalls eine Bedeutung und Wirkung auf die Umwelt, auch heute noch. In Frankreich wurden den Frauen, die sich im Zweiten Weltkrieg mit deutschen Soldaten eingelassen hatten, zu ihrer Schande die Haare abrasiert und sie wurden durch die Straßen getrieben. Eine Frau mit geschorenem Kopf ist und war eine, die in Ungnade gefallen ist, bei allen Völkern dieser Welt.
Es gibt in Europa immer noch den Archetypus des „wilden Mannes“, den man in Reliefs oder Stuckverzierungen an Häusern oder als Wirtshausschild recht häufig antrifft. Auch diese Figur hat eine wilde Mähne und stammt aus der Zeit weit vor dem Christentum. In Großbritannien heißt er der „Green Man“ und seine „Haarpracht besteht aus Blattern und Ranken, die ihm zum Teil aus dem Mund wachsen. Diese Mähne oder Pflanzen – sind das Symbole seiner urtümlichen, männlichen Kraft, Fruchtbarkeit und Stärke. Man findet etwa 100 dieser urheidnischen „Grünen Männer“ zum Beispiel in der Rosslyn Chapel, der mittelalterlichen, sagenumwobenen Templerkapelle in Schottland. Es gibt sogar eine „Challenge“ für Touristen, alle 100 Grünen Männer zu finden.
Weise und ältere Männer, Priester, Medizinmänner und Yogis tragen meistens lange Haare und einen langen Bart. Ohne dass wir uns dessen bewusst sind, assoziieren wir das mit Weisheit, Empathie und spiritueller Kraft. Wie bei der Überlieferung von Samson taucht auch weltweit immer wieder das Thema auf, dass mit den Haaren auch Kraft, Energie und Empathie „abgeschnitten“ werden.
Die Sikhs und im Kundalini Yoga bedeuten die langen Haare nicht nur schönen Schmuck, sondern vielmehr sind sie eine Frage der Spiritualität und Energie. Das lange Haar (im Sanskrit „kesha“, auf Hindi/Panjabi „kesh“) symbolisiert Hingabe und Bewusstsein. Weil das Haar immer weiter nachwächst, wird es bei den Sikhs als Hingabe an das Göttliche gesehen. Daher schreibt die Sikh-Regel vor, das Haar niemals zu schneiden, denn das Haar wird als etwas in der Natur des Menschen liegendes angesehen. Anders als bei Tieren, die ihr Fell immer erneuern, wächst es bei uns Menschen nach dem göttlichen Gesetz der Natur immer weiter nach. Es wäre nach Auffassung der Sikhs nur ein sinnloses Sich-dem Göttlichen-Widersetzen, das Haar abzuschneiden.
Im Vietnamkrieg zeigte sich: In den Haaren liegt Spiritualität, Kraft, Intuition
Der Vietnamkrieg war eine zähe und grausame Angelegenheit. Die US-Soldaten fanden sich oft im Dschungel wieder, eine Umgebung, die ihnen völlig fremd war. Man wusste nie, wo der Feind war, wo man selbst gerade war – aber der Vietkong war dort zu Hause. Viele US-Soldaten starben durch ungeahnte Überraschungsangriffe kleiner Vietkong-Grüppchen aus dem Dschungel heraus. Die US-Army musste sich also etwas einfallen lassen.
Geheimagenten des Militärs wurden in die Indianer-Reservate geschickt, um dort die besten Jäger und Scouts zu finden. Sie suchten nach körperlich top-fitten, jungen Männern, die sich unbemerkt und lautlos im Gelände und Wald bewegen können. Die einen „Instinkt“ dafür hatten, wer oder was sich in ihrer Umgebung befand, die Beute und Gefahr mit ihrer fast übernatürlichen Begabung spüren und einschätzen konnten.
Die Besten von ihnen wurden angeheuert und traten ihren Dienst an. Seltsamerweise war dann überhaupt nichts mehr von diesen Fähigkeiten und Begabungen übrig. Sie erwiesen sich samt und sonders als Totalausfall. Alle Scouts sagten aber übereinstimmend, dass sie mit dem kurzen Militärhaarschnitt der Army nicht nur ihre langen Haare, sondern auch ihren „sechsten Sinn“, ihre Intuition für die nicht sichtbaren oder hörbaren Zeichen ihrer Umgebung verloren haben. Sie könnten den Feind nicht mehr fühlen.
Die Militärführung wollte wissen, was da passiert war und holten dazu neue indianische Jäger, ohne deren Haare zu schneiden. Man begann eine Testreihe mit Vergleichen zwischen den geschorenen indianischen Rekruten und ihren noch nicht rekrutierten „Scout-Kollegen“ und schickten sie paarweise los, immer beide mit vorher getesteten, gleichen Begabungen. Jeweils einer behielt die langen Haare, der andere bekam den militärischen Kurzhaarschnitt. In allen Fällen konnten die Männer mit den langen Haaren sehr gute Ergebnisse erzielen, die mit dem Kurzhaarschnitt bestanden keinen der Tests, obwohl sie vorher ebenfalls hervorragende Leistungen gezeigt hatten.
Getestet wurden die Männer bei Situationen, wie ein Hinterhalt, in den sie gelockt wurden, aufgestellte Fallen, nächtliche Überfälle im Schlaf, Auflauern und Angriff aus dem Versteck …
Die „Langhaarmänner“ ahnten es immer schon im Vorhinein, wenn sie in diese Situation kamen. Sie „verschwanden“ geräuschlos, bevor sie überfallen werden konnten oder schlichen sich lautlos und unsichtbar hintenherum an die „auflauernden“ Soldaten an. Sie alle sagten, dass sie die Gefahr gefühlt haben. Diese indianischen Scouts wurden – von der Pflicht zum Militärhaarschnitt befreit – sehr erfolgreich eingesetzt.
Die Haare sind „Antennen“ – lange Haare empfangen mehr Signale und Energien
Kopfhaare und bei Männern auch der Bart vermitteln offenbar auf irgendeine Weise Informationen an das Gehirn. Messungen und Kirlian-Bilder haben ergeben, dass Haare Energie emittieren und auch unser Gehirn sendet elektromagnetische Energie in die Umwelt. Die Kirlian-Aufnahmen zeigten auch entsprechende Unterschiede zwischen kurzen oder langen Haaren an denselben Personen, die vor und nach einem Haarschnitt aufgenommen wurden. Sobald das Haar der vorher langhaarigen Person abgeschnitten war, war das Empfangen und Aussenden deutlich abgeschwächt. Und auch hier hingen Intuition, Empfindsamkeit und Energiefeld sehr stark von der Länge der Haare ab.
Es gibt mehrere spirituelle Traditionen, die in den Haaren eine natürliche Erweiterung der Aura, des Energiefeldes um den Körper sehen. Und das macht die langen Haare zu Kanal oder zu Empfangs- und Sende-Antennen. Man glaubt, dass die Haare auch Energie speichern, da sie ja auch elektrisch aufgeladen werden können. Ein Phänomen, das jeder kennt, zeigt es sichtbar: Wenn man einen Kunstfaserpullover über den Kopf mit viel Reibung auszieht oder mit einer Plastikbürste die Haare bürstet, laden sich die Haare elektrostatisch so auf, dass sie einzeln vom Kopf abstehen.
Von Langen Haaren in den Überlieferungen, Sagen und besonderen Zirkeln
Irgendwo ist die Bedeutung der Haare uns auch im gemeinsamen Gedächtnis. Frauen, die Witwen werden, geschieden werden oder einen anderen neuen Lebensabschnitt beginnen, schneiden sich oft die Haare ab.
Sogar die Filmwelt und der Comic nimmt diese Symbolik der langen Haare auf. Bei Asterix und Obelix hat der weise Druide Miraculix lange, weiße Haare und einen langen, weißen Bart. Desgleichen der Zauberer Gandalf im Film „Herr der Ringe“. Er beginnt las „Gandalf, der Graue“ und mit hinzugewonnenen Verdiensten und Taten wird er zum „Gandalf, der Weiße“.
Ein ganz besonderes Kapitel ist das der Vril-Frauen im Dritten Reich. Diese Schönheiten waren angeblich im Kontakt mit einer Hochzivilisation des Aldebarans und sollen von diesen Wesen dort Hochtechnologien, wie die berühmten fliegenden Scheiben übermittelt bekommen haben.
„Wir haben etliche als „Wunderwaffen“ beschriebene UFOs und U-boote zu verzeichnen, die für manch eine Überraschung in den letzten 70 Jahren gesorgt haben. Wernher von Braun, soll mit einer „Jenseitsflugmaschiene“, einer weltraum- und unterwassertauglichen Flugmaschine die Aldebaraner auch besucht haben und für ein Austauschprogramm gesorgt haben. Vor allem die spirituelle Rolle der Frauen ist in dieser sonst doch patriarchalischen Welt hervorzuheben.“
Den Frauen gemeinsam war allen, dass sie unglaublich schöne, dichte, sehr lange Haare hatten und außergewöhnlich schön und intelligent waren. Die Frauen behaupteten auch, dass sie über spirituelle Kanäle mit den Aldebaranern kommunizierten, wobei ihnen ihre langen Haare als Kommunikationsmittel gedient haben sollen. Was an den Geschichten über Aldebarankontakte und der Hochtechnologie wirklich dran ist … das ist allerdings sehr umstritten.
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